Zitat von NOX im Beitrag #269Da geht es ums Prinzip. Wie krank sind die EU Politiker so etwas zuzulassen???
Ich verstehe zwar nicht so recht, was Insekten im Brötchenteig mit dem Euro in Kroatien zu tun haben, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.
Die Chinesen sagen: "Alles, was sich bewegt, kann man essen" und verspeisen - Wuhan und Corona lassen grüßen - gekochte Fledermäuse. In Afrika werden frittierte Termiten und Heuschrecken kiloweise auf den Märkten angeboten und ersetzen dort als preiswerte Proteinquelle teures Rind- und Schweinefleisch. Deshalb finde ich es absolut OK, wenn die EU jetzt nachweislich gesunde Insekten auch in Europa als Lebensmittel zulässt.
Ich selbst habe in Südafrika mal frittierte Heuschrecken probiert und fand sie durchaus schmackhaft, aber ein leckeres Schnitzel ist mir denn doch lieber. Mein muslimischer Nachbar Atalai ekelt sich vor Schweinefleisch, Nox ekelt sich vor Insekten, und weder muss Atalai Bratwurst noch Nox Mehlwürmer essen. Also, wo ist das Problem? Es darf und kann doch jeder essen, was er mag!
Zurück zum Euro in Kroatien: natürlich gibt es auch dort Leute, die den Euro als Teuro verfluchen. Das ist bei uns ja nicht anders; auch die AfD war bekanntlich, bevor sie zur Neonazi-Partei wurde, gegen den Euro. Hier gibt es die Höckes, die die DM zurück haben wollen und die Noxens, die dem Schilling nachjammern. Das ist aber hüben wie drüben eine Minderheit. Die Mehrheit hat durchaus kapiert, dass der Euro unter dem Strich ein Gewinn für Europa ist, wenn auch nicht für jeden.
Das Problem ist nicht der Euro, das Problem sind die unterschiedlichen Lebensstandards. Bei uns kann sich auch der "kleine Mann" jedes Jahr zwei oder drei Wochen Auslandsurlaub leisten, die meisten Kroaten können das nicht. Eine breite Mittelschicht wie bei uns gibt es in Kroatien so gut wie gar nicht. Dort gibt es, ähnlich wie bei uns, eine kleine vergleichsweise wohlhabende Oberschicht, dann kommt lange nichts, und der Rest der Bevölkerung lebt in Verhältnissen, die nach unseren Maßstäben schon fast an der Armutsgrenze liegen. Mittlerweile haben die Preise in Kroatien teilweise westeuropäisches Niveau erreicht, die Löhne haben das nicht. Mein Freund Ivo zum Beispiel ist Hafenkapitän in Preko, und weil die Kroaten im Gegensatz zu uns gerne und freimütig über ihr Einkommen sprechen, hat er mir letztens ganz stolz erzählt, dass er seit Januar 1250.- € verdient - wohlgemerkt, als Staatsbeamter in einer mittleren Position, in der ein kleiner deutscher Beamter mit Sicherheit mehr als das Doppelte bekommt.
Mein "kum" Marjan war kroatischer Polizist, wurde während des Bürgerkrieges im Velebit zum Invaliden geschossen, mit 40 pensioniert und bekommt heute monatlich 750 € Invalidenrente sowie beim alljährlichen Invalidentreffen einen feuchten Händedruck von einem Minister.
Mein Nachbar Pero war Schlosser in der ehemals staatlichen Metallwarenfabrik "Bagat" in Zadar (O-Ton Pero: "Wir haben Nähmaschinen gebaut, aber egal wie wir die Teile zusammenschraubten: es kam immer eine Kalaschnikow dabei 'raus.") und bekommt heute 380 € Sozialrente. Damit kann er aber leben, weil er im eigenen Haus wohnt, mit Holz vom eigenen Acker heizt, kostenlos Bus und Fähre fahren darf und überdies eine kostenlose Fischereilizenz für den Eigenbedarf hat.
Natürlich gibt es auch reiche Kroaten. Da ist zum Beispiel mein Fast-Nachbar Boris aus Zagreb; der hat in Zdrelac mal eben dieses (absolut empfehlenswerte!) Millionenobjekt: https://www.myistria.com/en/villas/in-za...-feriatum-lissa in die Landschaft gesetzt: "Irgendwie muss ich mein Geld ja investieren, sonst nimmt mir das Finanzamt alles weg." Das sind dann die Kroaten, die man auch in Hotels und Restaurants trifft; den "kleinen Mann" triffst Du da nicht, den deutschen Rentner schon.
Eines der langfristigen Ziele der EU besteht ja in der Angleichung des Lebensstandards in Europa, und in Kroatien läuft das nicht anders als bei uns: zuerst steigen die Preise, und irgendwann dann vielleicht auch mal die Löhne. Ich würde es meinen kroatischen Freunden gönnen. Weshalb sollen die Skampi in Zadar billiger sein als beim Italiener in Köln, und weshalb darf eine FeWo in Makarska nicht das Gleiche kosten wie auf Sylt?
Zitat von kornatix im Beitrag #281Weshalb sollen die Skampi in Zadar billiger sein als beim Italiener in Köln, und weshalb darf eine FeWo in Makarska nicht das Gleiche kosten wie auf Sylt?
Weil Kroatien seltsamerweise immer noch das "Billigurlaubimage" hat, was im Ferienwohnungssektor mit "normaler" Ausstattung ja tatsächlich vielfach noch so ist (nicht nur zu meinem Glück!). Bei neuen Unterkünften mit gehobener Ausstattung und womöglich noch mit Pool stehen die Preise denen anderer Länder nichts mehr nach.
2014 haben wir (nicht auf Sylt, wo es vermutlich noch teurer gewesen wäre), sondern auf Amrum mal eine FeWo für vier Personen gemietet und für drei Wochen 4293 € bezahlt, pro Tag also 204 € plus Kurtaxe. Diese Wohnung lag mitten in Süddorf, zum Strand musste man mit dem Fahrrad oder 20 Minuten laufen. Und wir hatten sogar Glück: drei Wochen Sonnenschein und 20 Grad Wassertemperatur, wann gibt's das schon mal an der Nordsee!
Unsere Freundin Sandra vermietet auf Ugljan zwei von der Größe her vergleichbare Appartements, allerdings direkt am Wasser, so dass man von der Terrasse aus Baden gehen kann. Dafür hat sie letztes Jahr 65 € pro Tag genommen; jetzt nimmt sie 75, und wenn Du mich fragst: ich würde sowas nicht unter hundert Euro pro Tag vermieten. Das wäre dann immer noch weniger als die Hälfte von dem, was eine zwar von der Wohnqualität her vergleichbare, hingegen wesentlich ungünstiger gelegene Unterkunft auf einer deutschen Insel kostet. Natürlich ist Sandra mit Stammgästen über Jahre ausgebucht, und natürlich meckern die auch: "wie, zehn Euro pro Tag mehr? Das ist aber ganz schön happig!"
Sollen sie doch nach Amrum fahren, da gibt es weniger für mehr Geld. Und die Pommes sind da auch teurer. Natürlich gefallen mir die Preissteigerungen in Kroatien auch nicht, aber den Kroaten gönne ich jeden Cent. Ich bin da nicht objektiv.
Zitat von kornatix im Beitrag #281Ich verstehe zwar nicht so recht, was Insekten im Brötchenteig mit dem Euro in Kroatien zu tun haben, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.
kornatix, wo habe ich geschrieben das Insekten in Kroatien in meinen Weckerl sind?
Zitat von Vera im Beitrag #286Nox, doch nicht sowas! Ich rede vom Eis im Hörnchen an der Eisdiele beim Spazieren. Nicht das, was man sich Zuhause ins Eisfach packt.
Früher gab es mal Eis im Stanitzel im Strandlokal das Cernik kennt. Jetzt gibt es einen neuen Besitzer, keine Ahnung ob die noch Eis haben. Eventuell beim Dubrovnik Beach das es welches gibt, da bin ich aber eher selten. In Pag Stadt gibt es Eis im Stanitzel, hatte aber noch nie Gusta dazu. Eiskaffe ist mir da oft lieber!
In Kukljica habe ich mal ein Stanitzeleis gegessen vom Hajduk das mir medusa empfohlen hat.
Bin eher der Rotwein genießer gemütlich am Balkon mit kroatischer Musik!
Zitat von recas im Beitrag #288Nun kommt alles raus was Nox nicht isst.
Zitat von NOX im Beitrag #269Da geht es ums Prinzip. Wie krank sind die EU Politiker so etwas zuzulassen???
Ich verstehe zwar nicht so recht, was Insekten im Brötchenteig mit dem Euro in Kroatien zu tun haben, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.
Die Chinesen sagen: "Alles, was sich bewegt, kann man essen" und verspeisen - Wuhan und Corona lassen grüßen - gekochte Fledermäuse. In Afrika werden frittierte Termiten und Heuschrecken kiloweise auf den Märkten angeboten und ersetzen dort als preiswerte Proteinquelle teures Rind- und Schweinefleisch. Deshalb finde ich es absolut OK, wenn die EU jetzt nachweislich gesunde Insekten auch in Europa als Lebensmittel zulässt.
Ich selbst habe in Südafrika mal frittierte Heuschrecken probiert und fand sie durchaus schmackhaft, aber ein leckeres Schnitzel ist mir denn doch lieber. Mein muslimischer Nachbar Atalai ekelt sich vor Schweinefleisch, Nox ekelt sich vor Insekten, und weder muss Atalai Bratwurst noch Nox Mehlwürmer essen. Also, wo ist das Problem? Es darf und kann doch jeder essen, was er mag!
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand Heuschrecken, Fledermäuse oder Termiten essen will, das ist jedem sein Kaffee. Muß mich ja nicht unmittelbar daneben hinsetzen bzw. so eine Lokalität nicht betreten.
Gar nicht geht allerdings, falls Mehlwurmlarven etc. in Fertigprodukte, Halbfertigprodukte oder Grundnahrungsmittel eingearbeitet und nicht oder nicht für jeden verständlich deklariert werden. Ein kleingedrucktes E-irgendwas an kaum lesbarer Stelle ist da imho eindeutig zu wenig.
Das gehörte so aufgedruckt wie die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln.
Zitatkornatix, wo habe ich geschrieben das Insekten in Kroatien in meinen Weckerl sind?
...Ich hatte vor Jahren mal in Vinkovci in einer Bäckerei ein Weißbrot gekauft. Zu Hause beim Schneiden des Brotes kam eine große Kakerlake zum Vorschein, die offenbar in den Teig gefallen war...Ich habe sie nicht verspeist, obwohl sie warscheinlich gar war...
Zitat von Anderl im Beitrag #292Ja da muss man schon genau hinschauen.
Bevor sich bei einigen Aufregung breit macht, die sich vor Insekten in Nahrungsmitteln ekeln (ich weiß, es gehört nicht zum Thema Euroeinführung):
Es ist in der EU vollkommen klar geregelt, dass bei Lebensmitteln, welche die vier zugelassenen Insektenarten enthalten (egal, in welcher Form) dies klar und absolut verständlich gekennzeichnet werden muss.
Bedeutet: - dass nicht nur die wissenschaftliche Bezeichnung der Art, sondern auch der deutsche Name, also Mehlkäfer, Wanderheuschrecke, Getreideschimmelkäfer oder Hausgrille immer genannt werden müssen - dass angegeben werden muss, in welcher Form das Insekt verwendet wurde (Pulver oder Paste) - dass eine deutliche Allergenkennzeichnung und Keimreduktion vorgeschrieben ist (wie übrigens für alle im Rahmen der Novel-Food-Verordnung zugelassenen Insekten)
Und da sich auch Kroatien in der EU befindet, gilt dort exakt das Gleiche (bis auf dass dort natürlich die kroatische Bezeichnung des Insekts verwendet werden muss).
@NOX: Das ist übrigens einer der sehr großen Vorteile der EU, die hohen Standards z. B. bei Lebensmitteln und Medikamenten gelten überall, egal in welchem Land der EU Du Dich gerade befindest. Wenn Insekten auf dem Lebensmittel nicht aufgeführt sind, dann sind sie auch nicht drin.
Den Leuten gehts halt darum, dass man das in Minischrift auf dem rückwärtigen Etikett stehen hat, und dann muss man auch noch wissen, was das ist. Natürlich ist das genau geregelt, und muss exakt gekennzeichnet sein, aber wer schaut denn bei alltäglichen Artikeln so genau, was da alles drin ist?
Zitat von fredinada im Beitrag #293..Ich hatte vor Jahren mal in Vinkovci in einer Bäckerei ein Weißbrot gekauft. Zu Hause beim Schneiden des Brotes kam eine große Kakerlake zum Vorschein, die offenbar in den Teig gefallen war...Ich habe sie nicht verspeist, obwohl sie warscheinlich gar war...
Ich kann mich erinnern das in den Anfängen wo die ersten Maci Lokale in Wien eröffnet wurden war mal in einen Hamburger eine ganze tote Maus drinnen. Maci ist für mich nur Notration wenns sonst nix mehr gibt!
@NOX: Das ist übrigens einer der sehr großen Vorteile der EU, die hohen Standards z. B. bei Lebensmitteln und Medikamenten gelten überall, egal in welchem Land der EU Du Dich gerade befindest. Wenn Insekten auf dem Lebensmittel nicht aufgeführt sind, dann sind sie auch nicht drin.
Und du vertraust der EU bzw den einzelnen Ländern das die sich dran halten??? Ich nicht!!!
Wie einige hier schreiben das sollte groß draufgeschrieben werden. Wer ließt das klein geschriebene wo du schon fast eine Lupe brauchst?
Zur Teuerung: 1993 haben wir für ein Doppelzimmer mit Frühstück 50 DM bezahlt. 25,56 Euro. Heute kostet das Doppelzimmer 53 Euro, und das Frühstück extra 7 Euro pro Person. Also 67 Euro, oder 131 DM ... es liegt nicht an der Euroeinführung, das wurde vorher schon so teuer.
Nochmals zu den Tierchen: Eine Kollegin stand am Dienstag vor dem Schokoladenregal, um zu schauen, ob wir die neue Sorte von Ritter Sport schon führen.
Zitat von NOX im Beitrag #296Und du vertraust der EU bzw den einzelnen Ländern das die sich dran halten???
Ja, das tue ich. Wer sich nicht daran hält, dem drohen empfindliche Strafen, und die diesbezüglichen Kontrollen sind sehr streng. Bisher funktioniert das System ziemlich gut! Erinnerst Du Dich, dass Du an anderer Stelle die strengen Kontrollen (damals ging es um Acrylamid, welches karzinogen ist) als Gängelung empfunden und abgelehnt hast?
Zitat von Anderl im Beitrag #295Den Leuten gehts halt darum, dass man das in Minischrift auf dem rückwärtigen Etikett stehen hat, und dann muss man auch noch wissen, was das ist. Natürlich ist das genau geregelt, und muss exakt gekennzeichnet sein, aber wer schaut denn bei alltäglichen Artikeln so genau, was da alles drin ist?
Wer auf die Rückseite schaut, erkennt, dass es sich um ein Insekt handelt, da der deutsche Name (wie bereits geschrieben) angegeben werden muss. Aber Du hast recht, es gibt keine Vorschrift, dass die Zutat "Insektenbestandteil" auf der Vorderseite erkennbar sein muss. Es gibt allerdings schon seit mehreren Jahren Produkte mit Insekten oder Insektenpulver im Handel. Das liegt an einer Übergangsregelung, nach der Produkte bereits verkauft werden dürfen, die vorher rechtmäßig im Handel waren und deren Zulassungsverfahren noch läuft. Seit 2021 sind zwei Insekten in der Nahrung zugelassen (Tenebrio molitor und Locusta migratoria) und seit 2022 Acheta domesticus. Es kam im Januar 2023 nun auch noch Alphitobius diaperinus hinzu. Es gab schon mehrere Verbrauchertests und bei fast allen untersuchten Produkten standen die Insektenbestandteile nicht nur in der Zutatenliste, sondern zusätzlich auf der Schauseite der Produkte. Daher muss man meines Erachtens diesbezüglich nicht beunruhigt sein. Aber da die meisten Verbraucher in Europa Insekten bzw. deren Bestandteile in Lebensmitteln nicht erwarten, wäre eine Kennzeichnungspflicht auf der Vorderseite vielleicht nicht schlecht, obwohl ich sie persönlich nicht vermisse und auch keinerlei Probleme mit Insekten und deren Bestandteilen in der Nahrung habe.
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