Sa. 13.02.2021 ARD-alpha 11:30 Uhr Orientierung Das Religionsmagazin des ORF 30 min.
Thema u.a.:
Auf der Flucht: Dramatische Lage an der EU-Außengrenze
"The Game" nennen es viele Flüchtlinge sarkastisch und meinen damit ihren Versuch, über die bosnisch-kroatische Grenze in die Europäische Union zu gelangen. Dort - in Kroatien - wollen sie einen Asylantrag stellen.
Für einige ist das zu einer Frage von Leben oder Tod geworden: Wochenlang im Freien, bei Minustemperaturen und tiefem Schnee, erleiden viele Menschen Erfrierungen und bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Diejenigen, die es nach Kroatien schaffen, können aber meist ihren Asylantrag nicht stellen. Denn in vielen Fällen werden sie von der kroatischen Polizei - unter Gewaltanwendung ("Push-Backs") - zurück nach Bosnien-Herzegowina gedrängt.
Auch von dort wächst der Druck auf die Europäische Union, ein funktionierendes Migrationssystem zu finden. Eine unterentwickelte Infrastruktur, Korruption und wachsende Frustration erschweren die Hilfsversuche. So berichten es einige der zahlreichen Initiativen und karitativen Organisationen, die sich in Bosnien-Herzegowina für Menschen auf der Flucht - aus Afghanistan, Pakistan und Bangladesch etwa - engagieren.
Auch von Österreich aus werden Hilfsgütertransporte und medizinische Notversorgung organisiert - vom Verein "SOS-Balkanroute", der Caritas und der "Karawane der Menschlichkeit". Einige der Helferinnen und Helfer haben der "Orientierung" von ihren aktuellen Erfahrungen und Eindrücken im Grenzgebiet zwischen Bosnien und Kroatien berichtet.
MI 2.2.2022 Bayern 22:45 The Game: Spiel zwischen Leben und Tod - 00:15 Uhr
Mina und ihre Familie auf dem Weg zum Game
Klub-Betreiber Bernd Karmann und seine Freundin, die Regisseurin Manuela Federl, gründen den Verein Lautlos e. V., um einen Hilfstransport nach Bosnien durchzuführen. Sie wollen helfen, aber mit dem, was sie in Bosnien erwartet, haben sie nicht gerechnet: Kinder, die unter Zeltplanen und in Ruinen hausen. Menschen, die nichts zu essen haben. Menschen ohne Perspektive. Ohne Hoffnung. Im Kampf ums nackte Überleben. In Gesprächen mit den Geflüchteten stellen sie fest: Es dreht sich alles um „The Game“, den Versuch, illegal die Grenze zu überqueren. Dabei werden sie von der kroatischen Polizei und selbst gegründeten Milizen gedemütigt, misshandelt, beschimpft und auch geschlagen. An diesem Spiel nehmen nicht nur junge Männer teil, ganze Familien machen sich täglich auf den gefährlichen Weg. Nach und nach lernen Manuela und Bernd die weiteren Mitspieler dieses „Games“ kennen. Bosnien ist ein armes Land und so spielen auch die Schlepper mit. Menschenschmuggel ist ein lukratives Geschäft an der EU-Außengrenze. Auch bosnische NGOs und Privatpersonen mischen mit. Sie versuchen, den Flüchtlingen zu helfen und werden dabei oft selbst zu Opfern ihrer rassistischen Mitbürger.
Flüchtlinge an einer Feuerstelle im abgebrannten IOM-Camp Lipa im Winter
Auch internationale Organisationen lassen sich dabei zusehen, wie sie kläglich an ihren Aufgaben scheitern. Bernd und Manuela versuchen, ein Gleichgewicht zwischen all diesen Mitspielern zu finden. Sie versuchen zu verstehen, zu helfen und sind schließlich selbst ein Teil von „The Game“.
Regie: Manuela Federl Redaktion: Petra Felber von: Manuela Federl
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