Hallo Gemeinde, Ich bin auf der Suche nach guten und preislich vertretbaren Bojenliegeplätze für einen entspannten Wochentörn von Vodice aus. Die Kornaten sind raus, da wir letztes Jahr zu den kornatengebühren auch noch in Lavsa die teuerste Übernachtung mit einer 36 Fuß Segelyacht an einer Boje unseres Lebens bezahlt hatten (3 Personen 180€ für einen Oktopussalat, Pommes, 3 Bier, Muscheln, gegrillten Kalmar und 1 Liter Mineralwasser), dafür durften wir dann an der Boje festmachen!
Wir wollen von Vodice dieses Mal Richtung Split und zurück. Da ich nicht Ankern will suche ich Bojenliegeplätze in tollen Buchten mit Konobas wo das Preisleistung Verhältnis noch in einem normalen Rahmen liegt.
Kennst Du die Seite wosamma.at ? Dort findest Du alles zu den Bojenfeldern, und den "Beständig" hast Du hoffentlich? Der ist sozusagen Pflichtlektüre für die HR-Adria. Konkrete Tipps für Dein Revier habe ich nicht, dafür kenne ich mich dort zu wenig aus - nur so viel: die tollen Buchten mit preiswerten Konobas gab es früher mal. Und mit Lavsa habt ihr ausgerechnet das teuerste Nepplokal in den Kornaten erwischt. Obwohl: viel billiger ist es woanders auch nicht, jedenfalls nicht auf den Inseln. Bootsurlaub ist bekanntlich die teuerste Art, unbequem zu reisen.
kornatix hat Recht - Bojen sind unverschämt teuer geworden, und die Preise in der Gastronomie sind ebenfalls astronomisch. Mein Tipp - und ich erlaube mir zu behaupten, dass ich mich ein wenig auskenne - wenn Du einen wirklich entspannten Törn genießen willst, dann fahr die Küste entlang und übernachte in Marinas in denen es Charterbasen gibt, die haben dann nämlich genug Platz, weil alle Charterboote draußen auf den Inseln (in den Bojenfeldern) sind. Das bedeutet, dass Du auch mal später reinkommen kannst und trotzdem noch einen Platz kriegst. (Beispiele: Marina Kremik, Marina Frapa Rogoznica, Agana Marina) Und fahr nicht nach Split rein, sondern komm in die nahe Marina Kastela, da ist es ruhiger, und ich zeige Dir ein nettes Restaurant in dem der Kilo ausgezeichnet zubereiteter Lubin 300 Kuna kostet. Split könnt Ihr dann am nächsten Vormittag mit dem Bus oder Taxi besuchen.
Na, die Marina Frapa habe ich von 2008 schon als extrem teuer in Erinnerung. Damals haben wir noch eine Boje einem Liegeplatz vorgezogen und sind dort an Land gerudert.
Es wird die gleiche Entwicklung sein wie bei den Campingplätzen. Der Wert eines Grundstücks bemisst sich nach drei Kriterien: Lage, Lage und nochmals Lage. Wenn ich jetzt die Verfügungsmacht über Traumbuchten habe, warum sollte ich die Ankerplätze an Menschen verschenken, die da mit Kähnen für 100T-Euro umd mehr aufkreuzen?
Offensichtlich zeigt sich auch hier deutlich die Tendenz, dass die Zeiten für einen preiswerten Urlaub in Kroatien wohl vorbei sind.
Seit 25 Jahren fahre ich nun regelmäßig nach Kroatien. Gegenüber den Anfangsjahren haben sich die Urlaubskosten für uns inzwischen etwa vervierfacht. Und das, obwohl wir früher in der Hauptsaison Urlaub gemacht haben und nun in der Nebensaison. Bei dieser Betrachtung habe ich noch nicht die aktuellen Kosten für 2022 berücksichtigt. Da dürfte wohl nochmals etwas hinzukommen. Spontan fallen mit dabei die Benzinkosten ein. Da ist schon der erste Hunderter weg.
Das ist ja auch logisch. Es gibt keinen einzigen Grund, warum Kroatien günstiger bleiben sollte als die Cote d'Azur, Korsika oder Italien. Dass es so lange so günstig gewesen ist, war nur dem Sozialismus und dem anschließenden Bürgerkrieg geschuldet.
Vielleicht mal etwas Grundsätzlichen zum Bootsurlaub in Kroatien. Wir sind in den 70er Jahren als Bootsurlauber im damaligen Jugoslawien hängen geblieben, weil die kroatische Adria damals auch für Bootsfahrer ein Paradies und obendrein im Vergleich zu Spanien oder Italien geradezu spottbillig war. Auch heute meinen viele noch, Kroatien müsse wegen des niedrigeren Lohnniveaus doch eigentlich billiger sein als andere Mittelmeerländer, aber diese Zeiten sind endgültig und unwiderruflich vorbei. Die Kroaten haben das Prinzip Markwirtschaft sehr schnell begriffen. Angebot und Nachfrage regeln den Preis, und solange - speziell im Bereich Bootstourismus - die Nachfrage nach Charterbooten, Liegeplätzen, Bojen und auch in der Gastronomie ungebrochen ist, steigen sie weiter; da ist die Schmerzgrenze noch lange nicht erreicht.
Wer sich ein Charterboot oder gar ein eigenes Schiff leisten kann, der nagt in aller Regel nicht am Hungertuch, und das haben die Kroaten sehr gut erkannt. Früher verdienten sich die einheimischen Insulaner mit ihren kleinen Konobas im Sommer ein paar Dinare hinzu, heute ist das Kommerz pur. Hinzu kommt die immer weiter entwickelte und verbesserte nautische Infrastruktur, kurz: Bootsurlaub in Kroatien ist heute eine teure Angelegenheit. Das ist zwar nicht schön für uns, aber den Kroaten sei's gegönnt. Wenn sich ein Wirt in Deutschland einen Mercedes leisten kann, warum soll das dann nicht auch ein Konobar in den Kornaten dürfen?
du bist als Bootsfahrer nicht im " richtigen " Forum gelandet .Schau mal hier gibt einen Konobaführer der dich zufriedenstellen wird .( Gutes Rad (t) ist nicht umsonst .)
Lieber Johannes, auch wenn Dir das jetzt vermutlich gar nicht gefällt: ich bin seit über 40 Jahren, zumeist auf eigenem Kiel, in der dalmatinischen Inselwelt unterwegs, und ich hasse Bojenfelder !!!
Mittlerweile ist fast jede schöne Bucht mit diesem kostenpflichtigen Plastikmüll zugeknallt. Wer an eine Boje geht, der fördert den Ausverkauf der Freiheit auf dem Meer. Und wer zu blöd oder zu faul zum Ankern ist, der sollte vielleicht besser auf ein Wohnmobil umsteigen.
Kornatix: das Problem ist doch, wenn ein Bojenfeld in einer Bucht vorhanden ist, dann darfst du dort nicht ankern. Der Betreiber zahlt Pacht und achtet auf den Mindestabstand - meist bist du dann ausserhalb der Bucht. Gruß an alle die mich noch kennen. Bin ja nach Italien abtrünnig geworden, wo die Kosten niedriger sind.
Zitat von AlbrechtII im Beitrag #14Kornatix: das Problem ist doch, wenn ein Bojenfeld in einer Bucht vorhanden ist, dann darfst du dort nicht ankern.
Eben!!! Und das ist ja die Sauerei! In den guten alten Zeiten (OK, wirklich gut waren die nicht, jedenfalls nicht für die Einheimischen) konnte man in jeder Bucht frei ankern und fast in jedem Hafen frei anlegen. Heute sind ausgerechnet die sicheren Ankerbuchten mit kostenpflichtigen Bojen zugenagelt, in jedem Kuhdorf gibt es eine sauteure Marina, und egal, wohin Du fährst: kaum hast Du angelegt, hält jemand die Hand auf. Wer zu faul oder vielleicht sogar blöd zum Ankern ist und eine Boje braucht, der sollte eventuell besser auf's Kettenkarussell umsteigen.
In den 70er und 80er Jahren war Bootsurlaub in Kroatien noch Abenteuer und Freiheit. Da fühlte man sich in der Inselwelt wie ein Entdecker, jeder grüßte jeden und jeder half jedem. Heute ist die Adria ein Rummelplatz, und wenn man gemächlich mit den vorgeschriebenen 8 Knoten durch die Kornaten fährt, dann muss man aufpassen, dass man nicht von der Bugwelle einer Superyacht oder der Hecksee eines Touristendampfers versenkt wird, von den Tages-Boots-Charterern auf Ribs und Daycruisern mit 200 und mehr PS am Spiegel ganz zu schweigen.
Nee, das macht keinen Spaß mehr. Ich tu's aber trotzdem wieder, nächste Woche geht mein Boot zu Wasser. Wollte mich nur mal ausheulen.
kornatix, wem sagst du das. War ebenfalls seit den 70'er meist auf eigenem Kiel in Jugoslawien/Kroatien unterwegs und habe die Veränderungen hautnah erlebt. Es ist immer schwieriger schöne, freie Ankerplätze und Anlegestellen zu finden, aber es gibt sie noch. Abseits der "Charter Autobahnen" jedenfalls. Am meisten schade finde ich, dass die herzliche Gastfreundschaft von früher oft dem Kommerz zum Opfer gefallen ist. Heute fahren ja fast nur noch Charter Yachten durch die Gegend, mit bescheidener Seemannschaft aber grossem Budget, denen die Kosten dementsprechend wurscht sind. Aber ganz ehrlich, auch vor 20 Jahren haben die "Alten" schon gejammert, daß alles schlechter wird. Wir werden die Zeiten nicht ändern können, machen wir das Beste daraus. Noch immer ist es ein tolles Revier. Viel Freude auf deinem nächsten Törn.
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