Hallo an alle ! Ich bin neu in diesem Forum und sage mal freundlich hallo an alle.
Ich bin Deutscher und lebe seit 5 Jahren in Österreich. Ich möchte aus diesem Land weg. Immer wieder wurde mir Kroatien als gutes Land zum Leben empfohlen. Allerdings hörte ich auch von Ablehnung gegenüber Deutschen.
Würden die Nutzer/innen des Forums, die schon in Kroatien leben dieses Land aus Auswanderungsland empfehlen ? Oder gibt es auch Leute, die diesen Schritt bereuen ?
Zitat von Lomy im Beitrag #1Allerdings hörte ich auch von Ablehnung gegenüber Deutschen.
Bekannte von mir leben bei Orebic. Haben ein großes App sein 10 Jahren. Wenn wir unten sind treffen wir uns oft. Habe da eigentlich nichts negatives erfahren. Vielleicht liegt es auch an den Nachbarn. Hier holen sie sich immer Wein, Schnaps und Obst/Gemüse. Wie es im städtischen Raum ist kann ich nicht beurteilen. Allerdings vermieten die nicht. Man weiß ja nicht wie der Neid ist wenn Deutsche Vermieten.
Darf ich fragen, was Dich in Austria stört? In der letzten Zeit lese ich öfter mal von Auswandergedanken wegen diesem ganzen Corona-Zirkus.
Aber zurück zu Deiner Frage wegen Kroatien. Zusammen mit meiner Frau bin ich seit Ende 2015 in Kroatien. Etwas enttäuscht sind wir ehrlich gesagt schon vom Verhalten der Einheimischen gegenüber Fremden allgemein. Eine merkwürdige Entwicklung... Jedenfalls empfanden wir das in den 1980er Jahren noch etwas anders. Natürlich haben wir mit den Jahren auch ganz nette Kontakte knüpfen können, doch der Neid der Leute ist unübersehbar. Sogar gegenüber den eigenen Landsleuten, die im Ausland leben und nur in den Ferien nach Kroatien kommen, ist man (hinterrücks) alles andere als nett. Und manchmal zahlt man in Geschäften, beim Tierarzt etc. als "Ausländer" auch etwas "mehr". Klar kann man nicht sagen, dass "die alle" hier so sind, wie von mir gerade beschrieben. Aber dass es sich um etwas mehr als nur Einzelfälle handelt, wage ich nach knapp 7 Jahren ununterbrochen Kroatien-Leben schon zu behaupten.
Wobei mir die älteren Menschen hier aufgeschlossener als die jüngeren vorkommen. Mag sein, dass in Küstengebieten mit viel ausländischen Hausbesitzern die Sache wieder etwas anders als von mir beschrieben, darstellt. Grüße aus dem kroatischen Hinterland.
Wenn ich als Deutscher, der seit über 20 Jahren ein zweites Zuhause in Kroatien und ein paar Jahre sogar dort gearbeitet hat (für UN und OSZE, nicht in der freien Wirtschaft), auch mal meinen Senf dazu geben darf: nach meinen Erfahrungen sind die Deutschen in Kroatien eher gut als schlecht angesehen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Die älteren Kroaten haben nicht vergessen, dass Deutschland Kroatien seinerzeit sehr früh als eigenen Staat anerkannt hat, und nicht von ungefähr sind einige Straßen nach dem damaligen deutschen Außenminister Genscher benannt.
Bei den Jüngeren ist manchmal der Neid zu spüren: "Wieso haben die alles und wir nichts?", und manchen Nationalisten passt es auch nicht, dass viele Ausländer, insbesondere Österreicher und Deutsche, inzwischen dort Ferienhäuser gekauft oder gebaut haben: "Die kaufen uns mit ihrem vielen Geld unsere Adria weg."
Das sind aber Ausnahmen. Ein einziges Mal habe ich es erlebt, dass mich ein tätowiertes glatzköpfiges Arschloch (Verzeihung!!!) angebrüllt hat: "Verpiss' Dich dahin, wo Du Deine fette Kohle gemacht hast." Die Einzigen, die in Kroatien wirklich unbeliebt sind, sind (neben Serben und Muslimen) die eigenen Landsleute, die während des Krieges im Ausland waren und dort ihr Geld verdient haben, während in Kroatien Krieg und Elend herrschte. Mein Nachbar Dino ist so einer. Der war ab 1991 30 Jahre in den USA, ist jetzt mit 2.500 USD Rente zurück gekommen, hat sein Elternhaus aufwändig renoviert - und nicht einen einzigen Freund in dem Dorf, in dem er geboren ist.
Ich bin bzw. war viel im Ausland unterwegs, und in Kroatien habe ich mich immer wohler gefühlt als zum Beispiel bei unseren französischen "Freunden", in England oder auch in den Niederlanden. Und in den USA habe ich mich immer als Schweizer ausgegeben, um der Frage "How many Jews killed your father?" aus dem Weg zu gehen.
Letzter Satz, Thema "Auswandern": nach ein paar Jahren Kroatien habe ich die Tage gezählt, bis ich wieder zurück nach Deutschland durfte. Ich hatte regelrecht Heimweh. Nicht, weil es mir in Kroatien nicht gefallen hätte, sondern weil mir neben Familien- und Freundeskreis auch sonst Vieles fehlte, was man erst zu schätzen weiß, wenn man es nicht mehr hat: der Wald vor der Haustür, die Einkaufsmöglichkeiten, Kino, Theater, die Tageszeitung, das Fernsehen und ein leckeres Graubrot. Gut, das alles gibt es in Kroatien auch. Aber es ist eben doch anders...
Heute bin ich Wanderer zwischen den Welten. Wenn Corona mich nicht gerade ausbremst, bin ich vier- oder fünfmal im Jahr in Kroatien und freue mich jedes Mal, wenn's wieder 'runter geht. Und wenn wir dann nach ein paar Wochen kein Weißbrot mehr sehen und keinen Fisch mehr riechen können, dann freue ich mich genau so auf mein Zuhause in Deutschland.
Zitat Hallo an alle ! Ich bin neu in diesem Forum und sage mal freundlich hallo an alle.
Ich bin Deutscher und lebe seit 5 Jahren in Österreich. Ich möchte aus diesem Land weg. Immer wieder wurde mir Kroatien als gutes Land zum Leben empfohlen. Allerdings hörte ich auch von Ablehnung gegenüber Deutschen.
Würden die Nutzer/innen des Forums, die schon in Kroatien leben dieses Land aus Auswanderungsland empfehlen ? Oder gibt es auch Leute, die diesen Schritt bereuen ?
Wenn du nicht die Lika oder den Gorski Kotar auserkoren hast, genieße es. Mit Kroatien kann man nicht viel falsch machen solange man keine Gicht hat.
Dieses Posting enthält Spuren von Interpretationsspielräumen.
Ich gehe mal davon aus, dass der Fragesteller Antworten dazu erwartet, was ihn als Auswanderer in Kroatien erwarten könnte. Mit anderen Worten, es geht um die Frage, ob es eine Ablehnung gegenüber Deutschen in Kroatien gibt. Weniger geht es um Ablehnung von Forenmitgliedern untereinander.
Nun meine Sicht auf die Dinge:
Ich bin zwar kein Auswanderer und habe es auch nicht vor auszuwandern. Ich besitze auch keine Ferienimmobilie in Kroatien. Allerdings fahre ich schon so viele Jahre nach Kroatien, dass ich glaube, mir in Verbindung mit meinen Erfahrungen in Deutschland ein Bild machen zu können. Demnach gehe ich davon aus, dass man als Auswanderer kein spezielles Problem als Deutscher haben wird. Allerdings muss die Integration im Umkehrschluss nicht automatisch problemlos verlaufen. Im Grunde genommen steht und fällt ein gutes Gelingen damit, wie man sich mit seinen unmittelbaren Nachbarn versteht. Einen Teil dazu kann man selbst durch sein Verhalten beitragen und der Rest ist Glück.
guter Beitrag. Vielleicht ist das mit den wandern zwischen den Welten gar nicht so schlecht. Gruesse von einem ehemaligen OSZE Kollegen.
Zitat von kornatix im Beitrag #4Wenn ich als Deutscher, der seit über 20 Jahren ein zweites Zuhause in Kroatien und ein paar Jahre sogar dort gearbeitet hat (für UN und OSZE, nicht in der freien Wirtschaft), auch mal meinen Senf dazu geben darf: nach meinen Erfahrungen sind die Deutschen in Kroatien eher gut als schlecht angesehen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Die älteren Kroaten haben nicht vergessen, dass Deutschland Kroatien seinerzeit sehr früh als eigenen Staat anerkannt hat, und nicht von ungefähr sind einige Straßen nach dem damaligen deutschen Außenminister Genscher benannt.
Bei den Jüngeren ist manchmal der Neid zu spüren: "Wieso haben die alles und wir nichts?", und manchen Nationalisten passt es auch nicht, dass viele Ausländer, insbesondere Österreicher und Deutsche, inzwischen dort Ferienhäuser gekauft oder gebaut haben: "Die kaufen uns mit ihrem vielen Geld unsere Adria weg."
Das sind aber Ausnahmen. Ein einziges Mal habe ich es erlebt, dass mich ein tätowiertes glatzköpfiges Arschloch (Verzeihung!!!) angebrüllt hat: "Verpiss' Dich dahin, wo Du Deine fette Kohle gemacht hast." Die Einzigen, die in Kroatien wirklich unbeliebt sind, sind (neben Serben und Muslimen) die eigenen Landsleute, die während des Krieges im Ausland waren und dort ihr Geld verdient haben, während in Kroatien Krieg und Elend herrschte. Mein Nachbar Dino ist so einer. Der war ab 1991 30 Jahre in den USA, ist jetzt mit 2.500 USD Rente zurück gekommen, hat sein Elternhaus aufwändig renoviert - und nicht einen einzigen Freund in dem Dorf, in dem er geboren ist.
Ich bin bzw. war viel im Ausland unterwegs, und in Kroatien habe ich mich immer wohler gefühlt als zum Beispiel bei unseren französischen "Freunden", in England oder auch in den Niederlanden. Und in den USA habe ich mich immer als Schweizer ausgegeben, um der Frage "How many Jews killed your father?" aus dem Weg zu gehen.
Letzter Satz, Thema "Auswandern": nach ein paar Jahren Kroatien habe ich die Tage gezählt, bis ich wieder zurück nach Deutschland durfte. Ich hatte regelrecht Heimweh. Nicht, weil es mir in Kroatien nicht gefallen hätte, sondern weil mir neben Familien- und Freundeskreis auch sonst Vieles fehlte, was man erst zu schätzen weiß, wenn man es nicht mehr hat: der Wald vor der Haustür, die Einkaufsmöglichkeiten, Kino, Theater, die Tageszeitung, das Fernsehen und ein leckeres Graubrot. Gut, das alles gibt es in Kroatien auch. Aber es ist eben doch anders...
Heute bin ich Wanderer zwischen den Welten. Wenn Corona mich nicht gerade ausbremst, bin ich vier- oder fünfmal im Jahr in Kroatien und freue mich jedes Mal, wenn's wieder 'runter geht. Und wenn wir dann nach ein paar Wochen kein Weißbrot mehr sehen und keinen Fisch mehr riechen können, dann freue ich mich genau so auf mein Zuhause in Deutschland.
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