Man sollte sich ab einem gewissen Alter mit der eigenen Bestattung befassen und gewisse Abläufe festlegen. Meine Frau und ich haben das 70. Lebensjahr überschritten und uns mit dem Thema ausgiebig befasst. Unsere Bestattung soll in jedem Fall auf einem Friedhof in Čapljina erfolgen. Das Grab ist schon gekauft und auch die Umrandung, Grabplatte und Grabstein sind schon fertig gestellt, also quasi aufnahmebereit. Wenn einer von uns beiden verstirbt und wir befinden uns gerade in BiH, ist die Bestattung kein Problem. Was aber, wenn ich in Deutschland versterben sollte. Da ich mich einäschern lasse, stellt sich die Frage, wie die Urne nach BiH befördert werden kann. Hat schon jemand aus dem Forum die Überführung einer Urne von Deutschland ins Ausland realisiert und kann mir sagen, wie so etwas genau abläuft. Natürlich interessieren mich auch die Kosten einer solchen Überführung.
Mündliche Aussage (vor 3 oder Jahren) eines Bestattungsunternehmers, der (oder sein Nachfolger) meine Reste (falls ich es nicht mehr lebendig runter schaffe) eines Tages aus Deutschland holt: 1500,- Euro (oder waren es sogar nur 1500 BAM?) zusätzlich zu den normalen Beerdigungskosten für Abholung, Transport, Papierkram. Einäschern: keine Ahnung. Ich wuerde mich an Deiner Stelle mit dem Bestatter Deines Vertrauens in Capljina zusammensetzen.
Durch ein Telefonat mit einem deutschen Bestattungsunternehmen geht das wie folgt:
1. Bestattung mit oder ohne Feier irgendwo in Deutschland.
2. Falls Sargbestattung, geht dieser nach der Feier ins Krematorium. Von dort wird die Urne mit der Post nach BiH verschickt.
3. Falls Urnenbestattung, wird die Urne wieder vom Bestattungsunternehmen übernommen und dem Krematorium übergeben.Von dort wird die Urne mit der Post nach BiH verschickt.
Das Bestattungsunternehmen schätzt die Kosten auf 2000 - 3000 €.
Jetzt müssen wir nur noch vor Ort klären, an wen die Urne verschickt werden kann. Nach Eingang der Urne bei dieser Adresse kann die Trauerfeier in BiH danach im gewünschten Rahmen erfolgen.
Zitat von drago1 im Beitrag #6Warum muss/soll hier eine Feier stattfindet, möchtet ihr das so? Meine zweite Frage wäre, bist du dort geboren?
Feier ist vielleicht der falsche Begriff. Es ist bei uns in Deutschland üblich, die Bestattung in einem würdigen Rahmen durchzuführen. Wenn man viele Familienangehörige, Freunde und Bekannte hat, besteht für diesen Personenkreis die Möglichkeit, sich vom Verstorbenen zu verabschieden. Ich bin in Deutschland geboren, lebe aber mit meiner Frau ca. 6 Monate im Jahr in BiH. Meine Frau und ich haben uns letztendlich aus finanziellen Gründen entschieden, dass unsere letzte Ruhestätte in Čapljina sein soll. Warum soll ich meine Kinder die Verpflichtung auferlegen, ein Grab 25 Jahre zu pflegen. Ich habe das 30 Jahre beim Grab meiner Eltern gemacht und weiß, was das bedeutet.
Ich war mal in Kroatien auf einer Beerdigung von einem Zahnarztes. Da war die Witwe , einige Angehörige und an die 10 ehemalige Liebschaften. Ob es da danach noch eine Verabschiedung gab ist fraglich .
Rudi, da ich selber Deutscher bin, ist mir das schon bewusst wegen der Feier. Ein Urnengrab muss nicht grossartig gepflegt werden, da kann man einfach eine Platte drauf legen und das wars. Was sagen eure Kinder zu der Idee? Immerhin können sie dann nicht mal eben schnell zum Grab fahren oder gehen. Ich will dich nicht belehren, nur andere Aspekte reinbringen.
Zitat von drago1 im Beitrag #9Was sagen eure Kinder zu der Idee? Immerhin können sie dann nicht mal eben schnell zum Grab fahren oder gehen. Ich will dich nicht belehren, nur andere Aspekte reinbringen.
Naja man könnte die Asche ja auf 2 Urnen aufteilen und eine Urne in Bosnien und eine Urne in Deutschland beisetzen. Dann haben die Kinder eine Grabstelle in Deutschland aber Rudi und seine Frau auch ihren Wunsch in Bosnien bestattet zu sein.
Naja man könnte die Asche ja auf 2 Urnen aufteilen und eine Urne in Bosnien und eine Urne in Deutschland beisetzen. Dann haben die Kinder eine Grabstelle in Deutschland aber Rudi und seine Frau auch ihren Wunsch in Bosnien bestattet zu sein.
Ich weiß nicht, ob sowas möglich ist. Außerdem wollen die beiden ja ihre Kinder ausdrücklich nicht mit der Grabpflege belasten.
Zitat von Vera im Beitrag #11 Ich weiß nicht, ob sowas möglich ist. Außerdem wollen die beiden ja ihre Kinder ausdrücklich nicht mit der Grabpflege belasten.
Warum sollte das nicht möglich sein? Mein Onkel hat auch aus Kanada auch die Hälfte der Asche meiner Tante nach Österreich gebracht damit sie im Familiengrab beigestetzt werden konnte. Außerdem wer Zahlt schafft an! Es war ja auch nur eine Antwort auf drago1 ´s Bedenken. Bzw eine Möglichkeit.
HFroehlich hat dazwischen gefunkt. Aber ja die Gründlichkeit bei euch. Da gibt es kein Links und kein Rechts!
In Österreich:
Bestattung: Familie darf sich Asche teilen Das neue Bestattungsgesetz sieht vor, dass die Urne mit der Asche von Verstorbenen zumindest teilweise öffentlich zugänglich sein muss. Die engsten Verwandten dürfen aber kleine Aschen-Mengen mit nach Hause nehmen.
Deutschland hat da strengere Vorschriften, NOX. Die kann man allerdings auch umgehen, wenn man z.B. den Vorstorbenen im benachbarten Ausland einäschern lässt. Das möchte aber nicht jeder bzw. ist es den meisten wohl zu umständlich, weil man lieber alles dem Bestatter seines Vertrauens überlässt und der hat keinen Spielraum.
Wenn ich das alles so lesen, bin ich besser dran als ihr. Ich werde überhaupt nicht beerdigt!
Meine Leiche geht an die Pathologie einer Universität mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass, Organspende inklusive, alles bis in's Kleinste seziert, untersucht und für Zwecke von Forschung und Lehre verarbeitet werden darf. Danach eventuell noch verbleibende Reste sind anonym und umweltfreundlich zu entsorgen. Das erspart meinen Hinterbliebenen Geld und Arbeit, und ein gutes Werk für die Wissenschaft tue ich damit obendrein. Ich bin allerdings ein Heide. Würde ich an ein Leben nach dem Tod glauben oder meinen, mir selbst ein Denkmal setzen zu müssen, sähe ich das vielleicht anders. Für mich sind Friedhöfe Platzvergeudung und Einäscherungen Materialverschwendung.
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