Etwa zwei Wochen vor unserem ersten Kroatien-Urlaub bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe schon einige spannende Sachen gelernt. Eigentlich gesucht habe ich nach einer Antwort auf die Frage, ob es sich lohnt, auf dem Weg nach Süden anstelle der E71 die E65 zu nehmen, weil die Darstellung auf der Karte nahelegt, dass die Strecke am Meer entlang führt und daher attraktiver sein könnte. Aber der Reihe nach:
Wir reisen mit zwei Kindern (4 und 7 Jahre alt) und starten aus der Nähe von Stuttgart nach Zadar. Da wir mehr als 5-6 Stunden reine Fahrtzeit pro Tag für die Kinder (und uns) nicht zumutbar finden, werden wir für 2 Tage in Bled in Slowenien pausieren. Spannend ist also die Strecke Bled-Zadar.
Google Maps veranschlagt 4,5 Stunden über die E65 (bzw. D8?) und etwa 6 Stunden über die E71. Da wir ohnehin mindestens zwei Pausen machen wollen, suchen wir zum einen eine Strecke, auf der es etwas zu sehen gibt und man auch mal gut pausieren kann, ohne nur auf einem Rastplatz zu stehen. Was ich bislang bei der Kalkulation nicht berücksichtigt habe, sind mögliche Wartezeiten an Grenzübergängen. Die Einreise findet am Mittwoch statt, die Abreise (gleiche Strecke zurück, wieder Übernachtung in Bled) am Samstag. Ich las bereits im Forum, dass der Samstag für eine Grenzüberfahrt nach Slowenien denkbar schlecht ist, aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Hier würde ich dann aber definitiv die schnellere Variante wählen. Also noch einmal zu den konkreten Fragen:
1. Lohnt sich der Umweg über die E65? Grenzübergang wäre dann Rupa, oder alternativ Jurovski Brod und dann bei Zengg an die Küste. Ich weiß, verallgemeinern kann man das nicht, aber subjektive Eindrücke zähölen auch ;)
2. Zum Thema Grenzübergänge: Waren die langen Verzögerungen nur während der Zeit während der Coronabeschränkungen oder ist das ein prinzipielles Problem? Kann ich das vor allem für den Rückweg bei der Routenplanung irgendwie berücksichtigen?
3. Thema Maut: Akzeptieren die kroatischen Mautstellen Visa-Debitkarten oder ist es wichtig, sich vorab um Bareld zu kümmern. Für Slowenien kann ich eine Vignette vorab beim ADAC kaufen, wie ich gelesen habe. Macht das preislich einen Unterschied? Und gelten Monatsvignetten pro Kalendermonat oder für 30 (?) Tage? Wir werden vom 18.07. bis 20.07. und vom 30.07. bis 01.08. in Slowenien sein.
4. Habt ihr noch weitere Ratschläge, zum Beispiel in Bezug auf besonders schöne Stops mit Kindern auf der Strecke?
Mittwoch ist ein guter Reisetag und die Strecke an der Küste ist sehr schön. Bei dem kurzen Stück würde ich immer an der Küste fahren. Die Höhlen von Postojna wären eine guter Stop. Sie sind aber sehr teuer. Ein weiterer Stop wäre möglicherweise (war ich noch nie) die Festung Nehaj.
wo ist dein Ziel in Zadar? Ich würde die Autobahn nehmen, es gibt die Abfahrten Zadar 1 bzw. Zadar 2. bei Ziel Bibinje würde ich bei Zadar 2 abfahren, in die andere Richtung führt dieser Zubringer direkt zum Flughafen Zadar.
Wenn Du keine Eile hast nach Zadar zu kommen, würde ich mit den Kids einen Stopp im Bärenreservat Kuterevo machen
Wer gern kurvenreiche Strecken in einzigartiger Landschaft fährt, dem würde ich unbedingt die Küstenstraße empfehlen. Insbesondere das Teilstück zwischen Senj und Karlobag ist unbeschreiblich schön.
Die Autobahnstrecke ist im Vergleich dazu deutlich weniger abwechslungsreich und kostet zudem noch Maut. Ein Stopp in Kuterevo ist allerdings nur bei Nutzung der Autobahn sinnvoll. Von der Küstenstraße aus, ist das ein nicht unerheblicher Umweg. Grundsätzlich ist das aber ein netter Zwischenstopp.
Ein Alternativvorschlag: Ihr benutzt die Küstenstraße bis nach Prizna. Vom hier aus setzt ihr mit der Autofähre zur Insel Pag über und fahrt dann auf der Insel weiter in Richtung Süden. Ich denke, nicht nur den Kindern wird diese Schifffahrt gefallen.
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Früher sind wir immer die Küstenstraße in Richtung Süden gefahren. Alle empfanden das als wahnsinnig schön. Dann kam die Autobahn und es war vorbei mit dieser Strecke. Im Juni habe ich Urlaub in Sv. Juraj gemacht. Das ist ein Ort nur wenige Kilometer südlich von Senj (Zengg). Da habe ich die Küstenstraße bei der An- und Abreise genutzt und bin mehrfach bei Ausflügen zwischen Novi Vinodolski und Prizna auf dieser Straße gefahren. Ich bin wieder begeistert. Früher musste man durch Rijeka fahren und dann die Bucht von Bakar umrunden. Das zog sich ganz schön in die Länge. Heute ist das mit neuen Umgehungsstraßen kein Problem mehr. Auf der Küstenstraße gibt es sehr viele Parkbuchten, die man nutzen kann, um tolle Fotos zu machen. Es besteht allerdings die große Gefahr, dass man von der Landschaft so überwältigt ist, dass man vor lauter Fotostopps nicht voran kommt.
Bei 2 kleineren Kindern würde ich auch den direkten schnellsten Weg über die Autobahn nehmen. Bei und nach längerer Autofahrt sind die Kids (nach meiner Erfahrung mit 2 Mädels) auch nicht für die Schönheiten der Natur und einem zusätzlichem Zwischenhalt für das Bärengehege empfänglich. Die wollen nur ankommen. Alles andere ist Wunschdenken der Erwachsenen.
Auch hier gibt es offensichtlich unterschiedliche Erfahrungen.
Richtig ist es, dass Kinder keine endlos langen Autofahrten mögen. Regelmäßige Pausen, bei denen es etwas zu sehen und erleben gibt sind daher wichtig. Wenn ich nun die beiden möglichen Routen vergleiche, kann ich von Bled nach Zadar über die Autobahn in rund 4,5 Stunden kommen. Die Strecke sind 400 km. Pause wäre dann auf irgendeinem Rastplatz. Nutzt man die Küstenstraße wäre man laut Routenplaner nur eine Stunde länger unterwegs und spart sogar noch rund 20 km und die Maut. Der Hauptvorteil wäre aber, dass man hier interessantere Pausen nach Bedarf einlegen kann.
Wenn man die Route über Pag wählt, dann kommt es darauf an, ob man gerade noch eine Fähre erwischt oder ob man etwas warten muss. Grundsätzlich ist aber kein großer Zeitunterschied im Vergleich zur Küstenstraße vorhanden. Selbst hier kann man spontan entscheiden ob man die Fähren nehmen möchte oder lieber nicht.
Weil hier der Vorschlag kam, die Festung Nehaj in Senj kann man selbstverständlich auch anschauen. Absolut sehenswert. Ich bin mir aber in diesem Fall nicht sicher, ob das als Pause auf einer solchen Autofahrt mit Kinder ein ideales Zwischenziel wäre. Wenn man ohnehin in der Region Urlaub macht, kann man da auch mit Kindern hin.
Hallo nochmal, vielen Dank für den Tipp mit der Insel Pag. AUf die Idee war ich noch gar nicht gekommen und die Fährfahrt ist sicher eine schöne Abwechslung und ein kleines Highlight.
Wenn du in Bled übernachtest fahre mal zum Bohinjsko jezero. Dieser liegt ca. 30 Minuten nach Bled. Hier ist es ruhiger als in Bled und man kann sich hier sehr gut entspannen.
Danke für den Hinweis. In Bled werden wir auf Hin- und Rückfahrt jeweils zweimal übernachten, haben also je einen ganzen Tag. Auf dem Hinweg übernachten wir nördlich vom See, möchten die Vintgar-Klamm durchwandern und später am Tag den See in Bled besuchen. Für den anderen Aufenthalt sind wir im Süden des Sees (in einem Baumhaus im Garden Village, da freue ich mich sehr drauf!). Da ist das eine schöne Idee für einen Ausflug!
Noch einmal zu den Grenzkontrollen zwischen Slowenien und Kroatien: Ist hier immer mit Wartezeiten zu rechnen oder war das nur während der Corona-Kontrollen so extrem?
Wir kommen ebenfalls aus der Nähe von Stuttgart. Sind ca. 8 mal nach Dubrovnik gefahren. Ich würde dir die Route über Delnice C Grenze Petrina ) empfehlen. Da hast du von Bled bis Delnice eine schöne Strecke, kannst dich dann entscheiden je nach Verkehrslage ob Autobahn oder Küstenstraße nimmst. Für uns war es immer eine Abwechslung zur Autobahn wollten aber auch ankommen und Kilometer machen.
Zu den Wartezeiten an der Grenze: Wir sind am 1. Juni über Rupa nach Kroatien gefahren - keine Wartezeit. Bei der Rückreise am Samstag, dem 11. Juni hatte ich etwas Bedenken. Aber auch da gab es in Rupa keine nennenswerte Wartezeit. Auf der Gegenrichtung bei der Einreise sah es deutlich voller aus.
In der Hauptsaison könnte es natürlich anders aussehen, muss es aber nicht. Ich habe auch schon Mitte Mai über eine Stunde an der Grenze gestanden und weiß nicht was da so ewig gedauert hat. Am Fahrzeugaufkommen lag es jedenfalls nicht.
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Noch ein Hinweis zur Fähre nach Pag: Die Abfahrtszeiten ab Prizna sind stündlich z.B. 9:30 Uhr, 10:30 Uhr usw. Die letzte Fähre fährt 22:30 Uhr ab. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen. Es schadet aber nicht, die Zeiten zu kennen. Damit kann man die Ankunft im Fährhafen etwas besser planen. Es wäre ja blöd, wenn man gerade bei Abfahrt der Fähre ankommt und diese somit knapp verpasst.
In Slowenien gibt es mittlerweile (gefühlt) alle zehn Kilometer einen Blitzer, auf der Autobahn manchmal sogar dort, wo 130 km/h erlaubt sind. Die Dinger lassen sich aber ganz einfach austricksen: wo 50 vorgeschrieben sind, da fährt man einfach 50. Das geht, ich hab's ausprobiert!
Alternativ kann man auf der Autobahn aber auch schon mal 150 oder innerorts 70 fahren, wenn man einen Slowenen aus der Region vor sich hat. Wenn der dann plötzlich auf freier Strecke bremst und man ihn nicht überholt, sondern erst wieder Gas gibt, wenn der das tut, dann passiert auch nix.
--- 80 zu werden ist nicht tragisch ! Keine 80 zu werden, das ist tragisch !
Ich würde die E71 nehmen, also den direkten Weg nach Zadar. Die 4,5 Stunden kann man auch (ohne Kinder) in einem Stopp machen. Lieber früher in Zadar sein und dort schon die Sonne genießen, denn du weißt nie, was an der Grenze los ist.
So haben wir es letztes Jahr auch gemacht, jedoch in der Nebensaison.
Postojnahöhle ist empfehlenswert, auch wenn es etwas mehr kostet, aber ist schon einzigartig.
Beim nächsten Trip lieber am Bohinjsko Jezero Zwischenstopp machen. Man sieht sich schnell satt an Bled. So wie recas es geschrieben hat. Etwas mehr Natur und Ruhe. Gibt auch dort ein Klamm (Korita Mostnica).
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