"Ihr werdet nicht graben": Massendemo gegen Lithiumabbau in Belgrad
Serbisches Lithium soll die EU unabhängiger von chinesischen Rohstoffen machen und zur wirtschaftlichen Entwicklung Serbiens beitragen. Doch seit Wochen gehen die Menschen gegen das Lithiumabkommen mit der Eu auf die Straße. Sie befürchten schwerste Umweltzerstörung.
Mehrere zehntausende Menschen haben am Samstag in Belgrad gegen den geplanten Abbau von Lithium in Serbien demonstriert. Sie trotzten Warnungen offizieller Stellen vor einem angeblichen Komplott zum Sturz von Präsident Aleksander Vucic und seiner Regierung.
Vucic erklärte, er habe von russischen Geheimdiensten einen Tipp erhalten, dass am Samstag „Massenunruhen und ein Putsch“ von nicht näher genannten westlichen Mächten vorbereitet würden, die ihn aus dem Amt drängen wollen.
Bei der Kundgebung auf dem Belgrader Terazije skandierte eine große Menge immer wieder: „Es wird keinen Bergbau geben“ und „Verrat, Verrat“.
Einige aus der Menge zogen zu den beiden Hauptbahnhöfen der Hauptstadt und erklärten, sie würden den Zugverkehr blockieren, bis ihre Forderungen in Bezug auf den Lithiumabbau offiziell erfüllt seien.
Regierungsvertreter verglichen die Kundgebung mit dem Maidan-Aufstand in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, der 2013 zum Sturz des damaligen prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch führte.
„Bei unserer Kundgebung heute geht es um Umweltschutz. Wir haben keine politischen Ambitionen, aber die Regierung hat uns vorgeworfen, einen Putsch anzustreben“, sagte die Schauspielerin Svetlana Bojković.
„Wir sind heute hierhergekommen, um unsere Stimme gegen etwas zu erheben, das über die Politik hinausgeht“, rief sie der Menge zu.
Die Schauspielerin Jelena Stupljanin sprach von einem "planetarischen Moment": "Aber es ist auch wahrer Patriotismus, für sauberes Wasser, für saubere Luft und für ein sauberes Land zu kämpfen, das uns alle in Serbien ernährt. Jadar steht nicht zum Verkauf! Ihr werdet nicht graben! Ihr werdet nicht graben!“ sagte Stupljanin.
Wo liegt Altenberg? Man muss nur nach Südamerika schauen, dort kann man sehen, was der Abbau von Lithium an Umweltschäden verursacht. Das spielt aber alles keine Rolle, Hauptsache weniger CO2
Altenberg liegt im Osterzgebirge bei Zinnwald in Sachsen. Dort wurde schon seit ca. 1440 Bergbau betrieben und Zinn gewonnen. Das Bergwerk wurde 1991 still gelegt. Nun hat man festgestellt, dass das Erz auch Lithium enthält. Somit könnte die Bergbautradition, die im Mittelalter begann, fortgesetzt werden. Das stößt natürlich nicht uneingeschränkt auf Begeisterung.
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