Di 16.9.2025 ZDF 22:15 Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus - 23:00
Hannes Jaenicke auf Forschungstour in Krk in Kroatien mit Oktopus-Forscher Michael Kuba
Etwa fünf Millionen Tonnen Tintenfische landen pro Jahr auf dem Teller. Zu viele, meint Hannes Jaenicke. Sein nächster Einsatz gilt einem der faszinierendsten Meeresbewohner: dem Oktopus. Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrottung stehen, damit wir uns für es einsetzen? Für Hannes Jaenicke lautet die klare Antwort: „Nein“ Mit Forschern in Kroatien, mit Tierschützern in Griechenland und nachhaltigen Fischern in Indonesien macht er sich auf die Reise. Die Fangquoten von Tintenfischen haben sich in zehn Jahren verzehnfacht.
Mittlerweile gilt er fast auf der ganzen Welt als Delikatesse. Nachfrage und Preise stiegen in den letzten Jahren sprunghaft an. Bis heute wird jeder Oktopus, der auf einem Teller landet, im Meer gefangen. Trotzdem ist der Oktopus auf der Roten Liste als nicht bedroht eingestuft. Schauspieler und Umweltschützer Hannes Jaenickes nächster Einsatz gilt trotzdem dem Oktopus. Hannes Jaenicke zeigt in diesem Film, dass der Oktopus bei größtmöglicher Fremdheit eine hohe menschenähnliche Intelligenz in sich vereint und wir viel von ihm lernen können. Wie passt er sich fortlaufend an seinen Lebensraum an, der immer stärker bedroht ist? Hannes Jaenicke trifft Wissenschaftler, die ihm zeigen, dass Kraken in die Zukunft planen, Persönlichkeit und ein Selbstbewusstsein haben und mit ihrem erstaunlichen Denkvermögen hochkomplexe Probleme lösen. Hannes Jaenicke will den Tieren in freier Wildbahn näherkommen. Einer der besten Orte dafür ist die Lembeh Strait, eine Meeresstraße im Norden der indonesischen Insel Sulawesi. Die Region ist bekannt für die höchste Konzentration ungewöhnlicher und vielfältiger Krakenarten. Jaenicke ist mit einheimischen Tauchguides unterwegs, einer von ihnen ist Ben. Er kennt die Gewässer seit vielen Jahren und hat schon viele spektakuläre Videoaufnahmen von Oktopussen gesammelt. Hannes Jaenicke wird in Indonesien aber auch mit den Auswirkungen der horrenden Plastikverschmutzung und den Praktiken der Fangflotten konfrontiert: Neben Grundschleppnetzen, die sämtliches Leben am Meeresgrund zerstören, kommen hier auch illegale Methoden wie das Fischen mit Dynamit und Betäubungsmitteln zum Einsatz. Genau hier setzt die indonesische NGO Japesda an. Die Organisation engagiert sich für den Schutz der Meere, legt dabei besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften. Auch im Mittelmeer stößt Jaenicke auf verstörende Tatsachen: Hier begleitet er die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd bei versteckten Recherchen, die ein weitläufiges Netz illegaler Fischerei aufgedeckt hat. Er wird Zeuge grausamer Tötungsmethoden von Oktopussen. Sind Krakenfarmen eine Lösung? Ein spanischer Fischerei-Multi will demnächst die erste Kraken-Zuchtanlage der Welt im industriellen Maßstab eröffnen. Forschende und Umweltschützer laufen dagegen Sturm. Der komplexe Lebenszyklus eines Oktopus lässt sich in Gefangenschaft kaum nachbilden. Jaenicke will sich mit Befürwortern und Gegnern auseinandersetzen. Werden hier die gleichen Fehler gemacht, die von der Massentierhaltung an Land bereits bekannt sind? Auch darauf sucht Jaenicke Antworten. Die Wissenschaft begeistert der Oktopus regelmäßig mit biologischen Phänomenen, seiner Intelligenz und Feinfühligkeit. Wie wollen wir mit dem Oktopus in Zukunft umgehen? Ihm als Rohstoff für industrielle Massenware oder als Wunderwerk der Evolution begegnen? Mit „Im Einsatz für den Oktopus“ will Hannes Jaenicke dazu anregen, unsere Beziehung zur Natur und anderen Lebewesen neu zu denken und in einem größeren ökologischen Zusammenhang zu sehen. Krake? Oktopus? Tintenfisch? Wer oder was sind Oktopusse eigentlich? Schon der Plural sorgt für Verwirrung: Oktopoden oder Oktopusse? Wissenschaftlich korrekt ist Oktopoden, aber das umgangssprachliche Oktopusse hat sich ebenfalls im Sprachgebrauch etabliert. Weiter mit der Begriffserklärung: Oktopoden sind Kraken! Kraken gehören zu den Weichtieren und sind damit entfernte Verwandte von Schnecken und Muscheln. Innerhalb der Weichtiere zählen sie zur Gruppe der Cephalopoden. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet Kopffüßer. Der Name beschreibt treffend ihre Anatomie: Ihre Arme sind direkt mit dem Kopf verbunden. Cephalopoden sind äußerst vielfältig: Neben den Oktopoden und Eledonen mit ihren acht Armen gibt es noch Kalmare und Sepien mit zehn Armen sowie die bizarren Nautiliden, die in spiraligen Schalen leben und rund 90 Tentakel besitzen. Insgesamt sind über 800 Arten von Cephalopoden bekannt, darunter über 300 achtarmige Kraken.
Die Sendung kann bereits ab Sonntag, 10. August 2025 im ZDF gestreamt werden.
von: Judith Adlhoch
Quelle: tvinfo.de
So 26.10.25 ZDF 15:35 Oktopus in Gefahr - Spurensuche rund ums Mittelmeer Do 30.10.25 ZDF 04:20 Oktopus in Gefahr - Spurensuche rund ums Mittelmeer
So 26.10.25 ZDF 15:35 Oktopus in Gefahr - Spurensuche rund ums Mittelmeer Do 30.10.25 ZDF 04:20 Oktopus in Gefahr - Spurensuche rund ums Mittelmeer
Ein Oktopus im Aquarium: In einem Experiment schafft er es binnen weniger Sekunden ein Marmeladenglas zu öffnen.
Der Oktopus gilt als Delikatesse - ob gegrillt, gekocht oder als Calamares. Doch die steigende Nachfrage hat Folgen: In mehreren Regionen Europas wird der intelligente Kopffüßer überfischt. Besonders im Mittelmeerraum schrumpfen die Bestände dramatisch. In Griechenland wird oft mit verbotenen Fallen gefangen. Gemeinsam mit der Küstenwache hat Sea Shepherd Tausende dieser Fallen vom Meeresgrund entfernt - ein Einsatz gegen Umweltkriminalität. Ob gekocht, gegrillt oder als Salat - rund ums Mittelmeer gehört Oktopus zu den beliebtesten Meeresfrüchten. Auch in Deutschland landet er häufig als Calamares aus der Tiefkühltruhe auf dem Teller. Doch woher stammen die Tintenfische eigentlich - und wie steht es um ihre Bestände? Ein Team von „planet e.“ begibt sich auf eine investigative Reise entlang der Küsten Europas und Afrikas. In Galizien, Nordwestspanien, befinden sich mehrere große Fischverarbeitungsbetriebe, die Oktopusse zerlegen, einfrieren und für den internationalen Markt - auch für Deutschland - vorbereiten. Der Fang unterliegt strengen Regulierungen, denn die natürlichen Bestände schrumpfen rapide. Um die hohe Nachfrage zu decken, greifen die Fabriken zunehmend auf Importe aus afrikanischen Gewässern zurück. Ein Konzern plant, Oktopusse in Aquakultur zu züchten. Doch das Vorhaben stößt auf heftige Kritik von Umweltschützern - das Projekt wurde vorerst gestoppt. Die Zucht von Oktopussen ist ethisch und ökologisch bedenklich: Die Tiere sind hochintelligent und empfindsam, leiden in Gefangenschaft unter Stress und es gibt keine humane Schlachtmethoden. Zudem belastet ihre fleischbasierte Ernährung die Meeresökosysteme und widerspricht nachhaltiger Aquakultur. Im Mittelmeer wird der Gemeine Krake vielerorts gefangen. In Griechenland etwa kommen spezielle Plastikfallen zum Einsatz, die an kilometerlangen Grundleinen auf dem Meeresboden liegen. Ein lokaler Fischer zeigt dem Kamerateam, dass die Ausbeute immer geringer wird - eine direkte Folge der Überfischung. Die ökologischen Folgen sind bereits sichtbar: In Italien breitet sich die invasive Blaukrabbe unkontrolliert aus. Sie zählt zu den Lieblingsspeisen der Kraken - doch ohne natürliche Feinde zerstört sie nun den Muschelanbau im Po-Delta. Die Muschelfarmer stehen vor einer existenziellen Krise. Könnte die Rückkehr der Oktopusse die Lösung sein? Eine Organisation aus Österreich testet genau das vor der kroatischen Insel Krk. Dort untersuchen Forschende, ob sich Kraken in künstlichen Unterschlüpfen ansiedeln, vermehren und langfristig zur Stabilisierung des Ökosystems beitragen können. Die Versuche stehen noch am Anfang, doch die Hoffnung ist groß: Ein nachhaltiges Modell für den gesamten Mittelmeerraum könnte entstehen.
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