Im Thema Reise nach Montenegro im Herbst habe ich bereits seit Ende August Tipps und Anregungen für die Reise nach Montenegro gesucht. Dieses Land war mit bisher noch vollkommen unbekannt. Außer von der Bucht von Kotor hatte ich noch nichts davon gehört. Ich habe eure Tipps gelesen und mir etliche Videos auf Youtube angeschaut sowie Landkarten studiert. Langsam bekam ich ein Gefühl für Sehenswürdigkeiten und Entfernungen. Somit entstand der ursprüngliche Plan: Reise nach Montenegro im Herbst
Planmäßig verlief unsere Abfahrt am 27. September. Wir fuhren über Prag nach Brünn und übernachteten dort im Hotel VELKÁ KLAJDOVKA. Wir konnten einen tollen Blick über Brünn und einen tollen Sonnenuntergang genießen und ich kam zu meinen Knödeln.
Ich möchte hier noch an merken, dass wir auch die Fahrt zu einem Urlaubsziel nicht als pure Notwendigkeit betrachten. Sondern, diese ist bereits Teil des Urlaubs und der beginnt mit der Abfahrt. Wir freuen uns auf neue Abenteuer und genießen die Fahrt durch schöne Landschaften, zum Beispiel die Sächsische Schweiz (letztes Foto).
Wird fortgesetzt. Nach Fertigstellung ist das Thema für Kommentare aller Art geöffnet.
#2 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 2 - 28. September 2025 Brünn - Sarajevo
Weiter ging die Reise in Richtung Bratislava in der Slowakei. In Ungarn passierten wir Budapest und in Kroatien überquerten wir die Drau auf der 3.-Garde-Brigade-Kune-Brücke. Nächstes Ziel Bosnien und Herzegowina. Auf Grund des Reisefortschritts glaubten wir Sarajevo erreichen zu können. Von unterwegs buchten wir somit telefonisch 2 Zimmer im Hotel Grand. Diese Hotel kannten wir bereits von unserer Reise 2024 --> Reisebericht - Urlaub in Bosnien und Herzegowina 2024 Damals liefen dort einige Umbauarbeiten und laut Internetseite gibt es dort jetzt ein Restaurant. Somit schien also das Abendessen gesichert. Notfalls gab es da ja noch die Pizzeria BRAVO gleich um die Ecke, in der wir im Jahr zuvor gut gegessen haben. Die Fahrt nach Sarajevo verlief reibungslos. Bei Checkin sagte man uns, das Restaurant ist in der ersten Etage. Leider entpuppte es sich aber unverändert um die uns bereits bekannte Hotelbar, in der man max. einige Snacks hätte bekommen können. Kein Problem, wir hatten ja noch einen Plan B. Also holten wir die Jacken aus den Zimmern und brachen zur Pizzeria auf. Dort angekommen mussten wir leider den Gastraum von Rauchern total zugequalmt erleben und erfuhren zudem vom Wirt, dass es heute leider nichts zu Essen gibt. Also standen wir wieder auf der Straße und bemühten Google auf der Suche nach etwas zu Essen. Wir entdecken das Restaurant Regina, welches in 14 Min. zu Fuß zu erreichen war. Vorbei am Bahnhof und am Avaz Twist Tower erreichten wir unser Ziel. Der Weg hat sich gelohnt. Es war sehr gemütlich, das Essen sehr lecker und das Personal sehr freundlich.
#3 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 3 - 29. September 2025 (Teil 1) Sarajevo - Plužine
Heute sollten wir endlich unser Ziel Montenegro erreichen. Das trübe Wetter in Sarajevo ließ uns beim Frühstück die Wetterprognose in Montenegro checken. Da das Wetter an der Küste besser zu sein schien, als in den Bergen, änderten wir den Reiseplan. Wir wollen Montenegro halt anders herum erkunden. Zuerst dir Küste und dann die Berge. Wir gaben im Routenplaner Petrovac na moru, Montenegro ein und starteten. Zunächst war uns nicht bewusst, dass die beste Route zum gewünschten Ort am Meer sich mit der Route zum Zielort des ursprünglichen Plans deckte. Zum Meer ging es lediglich noch weiter. Ab Sarajevo wurde es bald abenteuerlich. Es ging über kurvige Straßen und durch enge Schluchten und Tunnel weiter. Plötzlich standen wir am Grenzübergang nach Montenegro. Vor uns war niemand. Der Grenzer fertigte nach zwei Fahrzeuge aus der Gegenrichtung ab und dann bekamen wir unsere Einreisestempel in den Reisepass. Während dieser kurzen Wartezeit wurde mir klar, wo wir uns befinden. Gleich würde die schmale Brücke kommen, die ich bereits aus einem Video kannte. In wenigen Kilometern würde der Pivastausee und auch Plužine (Плужине) kommen.
#4 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 3 - 29. September 2025 (Teil 2) Plužine (Плужине)
Gegen 11.20 Uhr trafen wir in Plužine ein. Plužine ist eine Kleinstadt mit rund 1.500 Einwohnern. Das Wetter war fantastisch. Es war zwar kalt aber die Sonne schien. Wir entschieden erst einmal etwas zu essen. Da kam uns das Restoran Sočica gerade recht. Gegenüber war eine orthodoxe Kirche mit goldenen Kuppeln zu sehen. Dabei handelt es sich um Саборни храм Светог Макарија Соколовића. Nach dem Essen besorgten wir uns eine Unterkunft. Vor dem Urlaub hatte ich schon einmal nachgesehen, was für Möglichkeiten es gibt. Dabei sind mir die Bungalows Konak besonders aufgefallen. Die Lage direkt am See und die tolle Aussicht bewogen uns, dort zuerst zu fragen. Leider war nur etwas für eine Nacht frei. Wir wollten aber erst einmal drei Nächte bleiben und dann möglicherweise verlängern. Also fragten wir gleich nebenan bei Bungalows Apartman Holiday. Dort bekamen wir 2 Bungalows. Sofort nach dem Ausladen erkundeten wir den Ort. Nicht weit ist es bis zu der Stelle am Piva Lake, an der man Ausflüge auf dem See buchen kann oder Paddelboote oder SUP mieten kann. Gleich daneben entdeckten wir das Restoran Jezero. Dort bekamen wir ein leckere Abendessen und erfuhren, dass es dort ab 8 Uhr auch Frühstück gibt. Wir brauchten also nicht mehr um unsere Versorgungslage zittern. Der Tag verabschiedete sich mit einem fantastischen Sonnenuntergang.
#5 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 4 - 30. September 2025 (Teil 1) Ausflug in den Durmitor Nationalpark
Der Morgen war saukalt. Es waren nur 2 oder 3 Grad. Aber viel wichtiger war uns die Sonne. Somit hatten wir ideale Bedingungen für einen Ausflug in den Durmitor Nationalpark. Nach dem Frühstück brachen wir auf. Wir wollten der Route P 14 bis Žabljak folgen. Für die 50 km sagte der Routenplaner 1 h und 34 Minuten voraus. Gebraucht haben wir natürlich viel länger, denn bei der tollen Landschaft waren etliche Fotostopps vorprogrammiert. Unweit von Plužine schraubt man sich auf Serpentinen in die Berge. Die Straße ist asphaltiert aber recht schmal. Manchmal fragt man sich, was passiert, wenn jemand von vorne kommt? Ich antworte dann immer, das sehen wir dann und tatsächlich klappt das in den allermeisten Fällen ohne großes Rangieren. Allerdings sollte man die Breite seines Fahrzeuges gut einschätzen können und möglichst einen Beifahrer dabei haben, der sich traut am Abgrund auch mal aus dem Fenster zu schauen, um anzusagen wie viele Zentimeter noch bis zum Abgrund oder bis zum Felsen bleiben. Die Fahrt war fantastisch. Die Strecke ist ideal für Fahrer eines PKW und Motorradfahrer. Nur mit einem etwas breiteren Wohnmobil könnte es an einigen Stellen und bei Gegenverkehr sehr eng werden. Zu unserer Verwunderung haben wir viele Fahrradfahrer getroffen, die anscheinend Spaß an der Überwindung der vielen Höhenmeter hatten. Ob man dabei noch Freude an der tollen Landschaft empfinden kann, vermag ich nicht einzuschätzen. Als wir in Žabljak (Жабљак) ankamen, hatten wir das Gefühl aus einer anderen Welt zurückgekehrt zu sein. Bei einer Tasse Cappuccino reifte der Wunsch, zur Đurđevića-Tara-Brücke (Мост на Ђурђевића Тари) weiter zu fahren. Bis dahin waren es ja nur 21 km. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht. Eine große Baustelle vor der Brücke, Reisebusse und viele Menschen. Das hatten wir zu dieser Jahreszeit nicht erwartet. Ich dachte, wir stellen das Auto auf den Parkplatz vor der Brücke, schlendern dann gemnütlich über die Brücke und suchen noch eine Stelle von der man die Brücke gut fotografieren kann. Da es an Parkmöglichkeiten vor der Brücke mangelte, konnten wir erst einmal nur über die Brücke fahren. Dabei entdeckte ich eine Stelle, die aussah wie ein Hotel, Restaurant öder ähnliches. Wir hielten uns also nach der Brücke rechts und gelangten somit zum Restoran Kljajevica Luka. Dort fanden wir noch einen Parkplatz. An dieser Stelle befindet sich auch der Point of view of Tara Bridge und das Ende der Zipline über die Taraschlucht. Ich bekam mein Brückenfoto und war zufrieden. Da es mittlerweise Mittag war, kehrten wir im Restaurant ein. Die Innenausstattung war urig und das Essen gut. Nun hatten wir auch die legendäre Tara Brücke gesehen. Viel mehr war hier aber nicht los. Also fuhren wir zurück nach Žabljak.
#6 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 4 - 30. September 2025 (Teil 2) Crno jezero und Rückfahrt durch den Durmitor Nationalpark auf der Panorama Route
Unweit von Žabljak befindet sich ein weiteres touristisches Highlight, der Crno jezero. Da wollten wir natürlich auch noch hin. Wir folgten also dem Navi und später auch den Schildern. Irgendwann begannen Parkplätze rechts und links der Straße. Mutig fuhren wir trotzdem weiter. Schlimmer als umkehren konnte es ja nicht werden. Tatsächlich schafften wir es bis zum Ende der Möglichkeiten mit einem PKW zum See zu gelangen. Direkt gegenüber vom Kassenhäuschen wurde uns von einem Einweiser ein Parkplatz zugewiesen. Das schien tatsächlich der letzte gewesen zu sein. Der Eintritt pro Person kostet 5 Euro. Dann ging es weiter zu Fuß einige hundert Meter bis zum See. Auch hier waren sehr viele Leute aus allen möglichen Ländern unterwegs. Am See angekommen waren wir etwas enttäuscht. Es war sehr wenig Wasser drin. Dennoch war die Landschaft rundum sehr schön und ein Felsen erinnerte mich ein wenig an den Yosemite-Nationalpark in den USA. Im Restaurant am See herrschte Massenabfertigung und die öffentliche Toilette dahinter war das Letzte. Mein persönliches Fazit der Besuche an der Tara-Brücke und am Crno jezero ist, dass man beides durchaus mal gesehen haben sollte. Aber dennoch beschlich mich das Gefühl, dass beides überbewertet wird. Eine weite Anreise extra dafür lohnt sich aus meiner Sicht nicht. Da wir aber ohnehin in der Gegend unterwegs waren, was das absolut in Ordnung. Inzwischen war es 15.30 Uhr und somit Zeit, an den Rückweg nach Crno jezero zu denken. Wir wollten nun den nördlichen Teil der Panoramaroute um den Durmitor Nationalpark nutzen. Das war leichter gesagt als getan, denn das Navi wollte uns immer wieder über die P 14 schicken. Schließlich fand ich eine Lösung. Ich gab als Ziel erst einmal Bosača ein. Das führte uns auf die gewünschte Route und danach konnten wir den Schildern folgen. Auch diese Strecke war spektakulär und natürlich schmal und kurvenreich. So richtig wird mir das erst heute beim Sortieren der Fotos bewusst. Wahrscheinlich hatten wir an diesem Tag schon so viel erlebt, dass uns das langsam schon normal vorkam. Die Strecke vom Crno jezero zurück nach Plužine betrug zwar nur 55 km. Doch die Fahrzeit laut Navi war 2 h und 12 Min. Die vielen Kurven bremsen einen sehr aus und man muss auch mit Gegenverkehr rechnen. Allerdings begegnete uns auf dieser Strecke nur ganz am Anfang jemand. Wir waren also einsam unterwegs in der Wildnis. Schließlich kam der Piva Lake und Plužine in Sicht und uns wurde klar, dass bald ein Tag mit unvergesslichen Erlebnissen zu Ende geht. Ein Abendessen im Restoran Jezero war der krönende Abschluss.
Nur eine Übernachtung hatten wir noch in Plužine vor uns. Also ging es am folgenden tag weiter. Gern hätte ich noch eine Bootsfahrt auf dem Piva-Lake unternommen. Aber es war kalt und windig. Da zieht es einen nicht so richtig auf´s Wasser, sondern an die vermutlich wärmere Küste..
#7 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 5 - 1. Oktober 2025 (Teil 1) Aufbruch zur Küste
Auf Grund der Wetterlage haben wir uns entschieden, nicht zum Nationalpark Biogradska gora weiter zu reisen. An der Küste habe ich den Ort Petrovac na moru ausgewählt. Einerseits glaubte ich, dass dieser Ort nicht so touristisch überlaufen ist, wie Kotor oder Herzeg Novi. Andererseits ist Petrovac durch seine Lage ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen wie Kotor und Herzeg Novi oder nach Bar, Stari Bar, Ulzinj und ganz wichtig zum Skadarsko jezero. Als Unterkunft habe ich das Hotel WGrand ausgewählt. Es schien mir nicht zu groß, so dass es dort etwas gemütlicher zugeht.
Nun aber zum weiteren Verlauf der Reise. Nach einem Frühstück in unserem Stammrestaurant Jezero haben wir das Gepäck verladen und los ging die Fahrt zunächst in Richtung Nikšić (Никшић) und dann weiter zum Kloster Ostrog. Das wollten wir auf dem Weg zur Küste besichtigen. Das Kloster Ostrog ist eines der bedeutendsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche. Die Fahrt verlief reibungslos und es gab wieder unterwegs etwas zu sehen. Wir erreichten schließlich den oberen Parkplatz am Kloster. Von dort geht es noch zu Fuß über etliche Stufen weiter nach oben. Es schien, als ob sich Leute mit einer Gehbehinderung an einem Wärterhäuschen melden können. Dann wird eine Schranke geöffnet und man darf weiter nach oben bis kurz vor das Kloster fahren. An einigen Stellen neben den Treppen befanden sich tolle Stellen mit blühenden wilden Alpenveilchen. So etwas hatte ich bisher nur einmal im Nationalpark Krka (Kroatien) gesehen. Toller Anblick. Nach einiger Kraxelei auf den doch recht glatten Stufen erreichten wir den Eingang des Klosters. Noch war vom Kloster, welches direkt an die Felswand gebaut wurde und was ich von Fotos kannte, nichts zu sehen. Nach dem Durchschreiten das Bogens am Eingang befand sich links ein Gebäude, in dem man Andenken in religiöse Dinge kaufen konnte. Es gibt auch einen Raum, in dem man Kerzen im Gedenken an verstorbene Personen anzünden kann. Endlich konnte ich das Kloster sehen. Ein klein wenig war ich endtäuscht, denn so schön wie auf den Postkartenfotos sieht man es nicht. Vor dem Durschreiten einews weiteren Bogens weisen Schilder mit einem durchgestrichenen Fotoapparat auf ein Fotografierverbot hin. Ob das auch für Handys gilt? Auf jeden Fall haben sehr viele Leute mit Handys Fotos gemacht. Ich habe ich etwas zurück gehalten. Daher gibt´s hier nur ein Foto mit Mosaik. Auch der Ausblick vom Kloster auf das Tal ist beeindruckend. Nach dem Kosterbesuch schafften wir es wieder unverletzt über die glatten Stufen bis zum Auto. Der Rest der Fahrt war unspektakulär. Es ging über Danilovgrad (Даниловград) und vorbei an der Hauptstadt von Montenegro Podgorica (Подгорица) sowie dem Skadar See nach Petrovac. Zwischen Virpazar (Вирпазар) und Zgrade (Зграде) passierten wir noch einen mautpflichtigen Tunnel, dann erreichten wir die Küste und schließlich Pertrovac und das Hotel. Da wir nicht allzu spät angekommen sind, haben wir vorher nicht gebucht, sondern wollten es uns erst einmal ansehen. Das Hotel WGrand machte einen guten Eindruck und Parkpläte waren auch vorhanden, also fragten wir nach zwei Zimmern und hatten Glück.
#8 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 5 - 1. Oktober 2025 (Teil 2) Petrovac na moru
Wir wollten nach unsrer Ankunft im Hotel nicht viel Zeit verlieren, also schnell Koffer in die Zimmer bringen und los ging´s zu Erkunden des Ortes. Hunger hatten wir inzwischen auch, denn es war ja bereits nach 15 Uhr. An der Strandpromenade fanden wir schnell ein schönes Restaurant. Ich hatte Appetit auf Girice (kleine frittierte Fische) und das einheimische Bier Nikšićko und Pelinkovac. Übrigens, Pelinjovac gibt es nach unseren Erfahrungen in Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und auch in Montenegro. Zum Tagesausklang besuchten wir noch ein weiteres Restaurant in einer Seitengasse und da habe ich mir eine Portion Muscheln gegönnt.
Sowohl das Hotel als auch der Ort erwiesen sich als gute Wahl. Das Hotel war nicht zu weit von der Uferpromenade entfernt. Die Zimmer waren in Ordnung und das Frühstück fantastisch.
#9 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 6 - 2. Oktober 2025 (Teil 1) Bar, Stari Bar
Unser erstes Tagesziel war der Ort Bar. Dort wollten wir den grünen Markt (Zelena Pijaca bzw. Зелена пијаца) besuchen. Den Markt haben wir schnell gefunden und auch einen Parkplatz. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an einer Orthodoxen Kirche vorbei. In der großen Markthalle gibt es zahlreiche Stände mit Obst und Gemüse, Olivenöl und sonstiges drum herum. Für das Olivenöl wollte man 18 Euro pro Liter. Wahrscheinlich hatte man uns als Touristen erkannt, war ja nicht schwer. Nebenan war eine kleine Fischhalle. So viele unterschiedliche Fischarten und sonstiges Meeresgetier habe ich selten gesehen. Da wir aber eigentlich nichts kaufen wollten, waren wir recht schnell fertig.
Weiter ging es zum Tagesziel Nr.2, Stari Bar (Стари Бар). Inzwischen war es leider recht kühl, windig und bewölkt. Aber Stari Bar war der Hammer. Schon der Anblick der Ruinen von unserem Parkplatz aus begeisterte mich. Die Gasse, die zur Burg führt, erinnerte mich ein klein wenig an Mostar. Für die Besichtigung der Ruinenanlage muss man etwas Eintritt entrichten. Aber was man dafür zu sehen bekommt, ist gewaltig. Sicherlich kann man hier noch viel mehr Zeit verbringen, aber es war lausig kalt und hier oben stürmte es gewaltig.
#10 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 6 - 2. Oktober 2025 (Teil 2) Ulcinj Altstadt
Das Wetter verschlechterte sich leider weiter. Dennoch beschlossen wir der Altstadt von Ulcinj einen Besuch abzustatten. Einen Parkplatz haben wir direkt an der Festung Ulcinj gefunden. Wir schlenderten durch die Gassen und fanden, dass es hier toll aussieht und man auch einen fantastischen Ausblick von hier oben hat. Leider war es recht kühl, so dass wir Zuflucht im Restaurant Miguel De Cervantes suchten. Vor der Tür hatte sich eine Kleine Katze mit uns angefreundet. Sie begleitete uns sogar bis ins Restaurant. Das Essen war ausgezeichnet und wir wurden von einem Kellner bedient, der uns an Dinner for One erinnerte. Gestärkt gingen wir wieder nach draußen. Jedoch war es immer noch so kalt und windig, dass wir schnell die Lust verloren weiter herumzulaufen. Also beschlossen wir noch die Salinen von Ulcinj anzuschauen. Auf der Karte sehen diese sehr spektakulär aus. Also ließen wir uns vom Navi hinführen. Wir landeten schließlich auf einem Parkplatz vor einen Fabrikgelände und glaubten, wir seien falsch. Es stellte sich allerdings heraus, das wir doch richtig waren. Beim Pförtner konnte man Eintrittskarten erwerben, um das Gelände zu Fuß zu erkunden. Bei dem Wetter fehlte und dann allerdings doch die Motivation dazu und wir begannen die Rückfahrt nach Petrovac. In Bar gelangen mir noch einige Schnappschüsse aus dem Auto. Die Belohnung, die ich mir zum Abschluss des Tages gegönnt habe, sehr ihr auf dem letzten Foto.
#11 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 7 - 3. Oktober 2025 Kotor
Heute stand Kotor auf unserem Plan. Auf dem Weg dahin nahm uns fast ein Kreuzfahrtschiff die Vorfahrt. Wir konnten aber rechtzeitig ausweichen. Die Altstadt ist sehenswert, allerdings voller Touristen. Das ist besonders dann der Fall wenn ein oder mehrere Kreuzfahrtschiffe angelegt haben. Zuerst besuchten wir die Sankt-Tryphon-Kathedrale. Die Kathedrale ist die größte noch erhaltene romanische Kirche der östlichen Adriaküste. Seit 1979 steht die Altstadt von Kotor auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Es folgte ein Besuch des Katzenmuseums Kotor. Bei einem Eintrittspreis von 1 Euro kann man nichts falsch machen. Das Foto nach dem Museumsschild ist allerdings nicht aus dem Katzenmuseum, sondern zeigt ein Schaufenster eines der zahlreichen Andenkenläden.
Auf dem Rückweg nach Petrovac fuhren wir an der Talstation der Seilbahn vorbei. Die Seilbahn war allerdings geschlossen. Vermutlich wegen des starken Windes, der an diesem Tag herrschte. Schön wäre der Ausblick von oben auf die Bucht von Kotor aber sicher ohnehin nicht geworden, denn es regnete teilweise und der Himmel war grau. Daher habe ich auch nicht so viele Fotos an diesem Tag gemacht, wie ich es sonst meistens tue. Allerdings gelang mir noch ein Blick auf Budva und auf die wohl meistfotografierte Insel in Montenegro, Sveti Stefan. Oberhalb der Insel ist ein Parkplatz, den man nur aus Richtung Norden kommend, anfahren kann. Dort war es rammelvoll und sogar mehrere Reisebusse standen dort. Die beiden letzten Fotos zeigen Petrovac und die beiden vorgelagerten Inseln. Dorthin und zu einer kleinen Höhle in den Felsen am Meer werden Bootsausflüge angeboten. Gern hätte ich eine solche Fahrt unternommen. Aber leider spielte das Wetter während unseren gesamten Aufenthaltes nicht mit. Wind und hohe Wellen ließen dieses Fahrten ausfallen. Das ist eigentlich ein Grund noch einmal hierher zu kommen.
Übrigens, diesmal habe ich andere Meerestiere zum Abendessen verspeist.
Nach rund der Hälfte des Urlaubes würde ich sagen, dass trotz des teilweise nicht so berauschenden Wetters, alles toll war. Wir haben bereits sehr viel erlebt. Manchen mag unser Pensum vielleicht zu viel sein, aber wir mögen es, so lange wir noch können.
#12 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 8 - 4. Oktober 2025 Bootsfahrt auf dem Skadar Lake
Das Wetter war schön, also zog es uns raus in die Natur. Wir steuerten Virpazar an, denn dort sollte es Möglichkeiten geben Bootsausfläge auf dem Skadarsee zu unternehmen. Wir wählten die etwas längere aber wahrscheinlich interessantere Route über die M 2. Petrovac - Novoselje - Sotonići - Virpazar. Die heutige Ausflug fing gut an, mit tollen Ausblicken und Ziegen am Wegesrand. In Virpazar bogen wir rechts über einen Bahnübergang in Richtung Hotel Pelikan, Krstarenje und Hotel Vir ab (ist ausgeschildert). Kurz nach dem Abbiegen versuchten gleich einige Männer uns auf einen Parkplatz zu lotsen. Wir wollten aber erst einmal weiter, um uns einen Überblick zu verschaffen. Einen Parkplatz fanden wir nicht, aber dafür fuhren wir eine Runde durch den kleinen Ort. Als wir dann zum zweiten Mal vor der Steinbrücke in Virpazar standen, ließen wir und von einer netten jungen Frau einen Parkplatz zuweisen. Wir hatten inzwischen begriffen, dass ein kostenloser Parkplatz immer mit einer Bootstour zusammen hängt. Nach dem Abstellen des Autos erklärte sie uns mit einigen Bildern, welche Touren mit welcher Dauer und den dazugehörigen Preisen zur Verfügung stehen. Wir wollten allerdings lieber eine Individualtour nur mit uns 4 Personen. Das war zwar etwas teurer, aber so konnte ich in Ruhe Filmen und fotografieren. Die Fahrt begann sehr schön und ich entdeckte van Anfang an tolle Fotomotive. Was aber dann folgte kann ich mit Worten nur schwer beschreiben. Es war der absolute Wahnsinn. Wasservögel ohne Ende, riesige Teppiche von Seerosen und Wassernüssen und das alles vor der herrlichen Kulisse der umliegenden Berge. Nach rund drei Stunden legten wir wieder an. Das war ein wenig, wie die Rückkehr aus einer anderen Welt. In der Konoba Stari Konak beendeten wir diesen Teil unseres Ausfluges zum Skadar lake mit einem leckeren Essen. Der Tag war aber noch nicht zu Ende. Wir fuhren noch ein kleines Stück in Richtung Godinje, um noch einige Fotos vom See zu machen. Sicherlich git es noch einiges zu sehen, wenn man dieser Straße weiter folgt. Wir wollten aber noch nach Rijeka Crnojevića (Ријека Црнојевића). Auch das war absolut lohnenswert. Man hat in den Bergen viele tolle Aussichtspunkte, von denen man den Skadar See aus verschiedenen Perspektiven bewundern kann. Zunächst konnten wir aber noch einen Blick auf den Ausgangspunt unsrer Bootstour werfen. Das große moderne Hotel De'Andros Virpazar war uns von unten gar nicht sonderlich aufgefallen. Da haben wir aber sicherlich nichts verpasst. Wir mögen es lieber etwas rustikaler. Durch Rijeka Crnojevića sind wir nur durchgefahren, aber es scheint auch von hier aus interessante Bootstouren zu geben. Auf der Suche nach einem Restaurant fuhren wir weiter über Meterizi nach Cetinje und dann in Richtung Budva. Unterwegs fanden wir schließlich das Restaurant Konak in Zabrđe. Inzwischen war es dunkel und es gelangen mir noch Nachtaufnahmen von Budva und Petrovac.
#13 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 9 - 5. Oktober 2025 Fahrt nach Herceg Novi
Ich befürchte der Ablauf dieses Tages ist schnell erzählt. Die Wetterprognosen waren nicht aufmunternd. Wir hatten noch zwei interessante Ausflugsziele auf dem Plan: • Fahrt mit der Seilbahn, um von oben die legendäre Aussicht auf die Bucht von Kotor zu genießen • Fahrt in den Lovcen Nationalpark Die beiden Ziele verwarfen wir allerdings wetterbedingt bereits beim Frühstück. Wir schmiedeten als Alternative den Plan, zunächst über Tivat zur Fähre nach Lepetani zu fahren, um mit der Fähre nach Kamenari überzusetzen. Weiter sollte es nach Herceg Novi gehen. Danach planten wir auf dem Rückweg die Bucht von Kotor zum umrunden und dabei Perast einen Besuch abzustatten. Bei unsrer Abfahrt im Hotel lugte sogar die Sonne noch kein wenig hinter den Wolken hervor. Das ließ uns hoffen. Kurz hinter Budva entdeckten wir das Fort Mogren, also nicht wie hin. Die Ruinen und die kleinen Bunker neueren Datums fanden wir nicht so spannend, aber die Aussicht auch die Bucht von Budva war schön. Wir konnten die Altstadt von Budva mit der kleinen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und der deutlich größeren Kathedrale Svetog Ivana sehen und sogar die kleinen Inseln vor Petrovac waren zu erkennen. Als wir den Flughafen und in Tivat die Othodoxe Kirche des Heiligen Sava passierten, hatte sich der Himmel bereits sehr bedenklich verdunkelt. Das Überqueren der gerade mal rund 900 m breiten schmalen Stelle der Bucht von Kotor stellte sich als sehr unproblematisch heraus: Ticket kaufen, kurz warten, aus die Fähre fahren und nach kurzer Wartezeit ging die Überfahrt auch schon los. In der Ferne konnten wir Perast sehen. Bei unserer Ankunft in Herzeg Novi fuhen wir an der Festung Kanli kula vorbei. Das war schon mal was, was für eine Besichtigung in Frage käme. Wir fuhren aber erst einmal etwas weiter in den Ort, entdeckten schließlich einen Parkplatz (Parking Topla). Dort stellten wir das Auto ab und wanderten in Richtung Wasser. Wir kamen am Strandabschnitt Bolivar an. Der Wind wurde immer heftiger, von Ferne näherte sich ein Kreuzfahrtschiff und wir suchten erst einmal ein Restaurant auf. Als wir wieder rauskamen, regnete es kräftig. Daher sind wir so schnell wir konnten zurück zum Auto gelaufen. Leicht durchnässt kamen wir dort gerade noch rechtzeitig an. Kaum waren wir drin, goss es in Strömen. Die Fahrt um die Bucht von Kotor fiel also in´s Wasser. Wir fuhren also auf kurzem Weg über die Fähre zurück nach Petrovac.
Uns war klar, dass es an der Küste von Montenegro noch einiges für uns zu erforschen gibt. Leider tendierte die Wetterprognose jedoch stark in Richtung unbeständig. Daher verlängerten wir unsere Hotelbuchung nicht und wollten am Folgetag abreisen. Ziel sollte das Neretva-Delta sein, da wir dieses bisher nur von der Straße aus beim Durchfahren kannten. Den Abend habe ich genutzt, um ein passendes Quartier zu finden. Draußen war inzwischen Weltuntergangstimmung mit kräftigem Regen, wie ich ihn selten erlebt habe.
#14 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 10 - 6. Oktober 2025 Fahrt nach Kroatien
Die Abreise aus dem Hotel WGrand in Petrovac erfolgte bei Sonnenschein und kaltem Wind. Schnell noch ein letzter Blick auf die beiden Inseln vor Petrovac, zu denen wir gern mit dem Boot gefahren wären. Aber leider spielte das Wetter nicht mit. Als Route hatten wir Petrovac - Tivat - Fähre - Herzeg Novi - Grenzübergang nach Kroatien (Granični prijelaz Karasovići) ausgewählt. Da wir bereits einige Male die Strecke in Richtung Kotor / Tivat gefahren sind, kannten wir die längere Baustelle vor und hinter Radanovici. Bisher waren wir dort immer halbwegs gut durchgekommen oder vom Navi wurden kurze Umfahrungen vorgeschlagen, denen wir jeweils auch gefolgt sind. Diesmal allerdings schickte uns das Navi über eine ganz andere Route die westlich der Hauptstraße verlief. Da wir immer an neuen Erlebnissen interessiert sind, folgten wir gern dem Navi. Das erwies sich im Nachhinein als sehr abenteuerlich aber mit netten Aussichten garniert. In Kovaci fuhren wir am Manastir Svete Matrone Moskovske vorbei und vor Pobrdje (Побрђе) hatten wir einen schönen Blick auf einen Teil der Bucht von Kotor mit dem Ort Tivat und den Flughafen. Dann endete plötzlich die asphaltierte Straße und es ging kilometerlang nur noch auf einem unbefestigten Weg durch einsame Orte. Schließlich fing wieder eine normale Straße an und wir trafen wieder auf die eigentliche Hauptstraße. Danach war es unspektakulär. Das Übersetzen mit der Fähre war genau wie beim ersten mal ohne nennenswerte Wartezeit möglich. Weiter ging es in Richtung Herzeg Novi. Das ist eine schöne Strecke, die meistens am Wasser oder in dessen Nähe entlang führt. Am Tag zuvor ist uns das nicht aufgefallen, denn da war alles trüb und grau und auf dem Rückweg war durch den Starkregen kaum eine Orientierung möglich. Nach Herzeg Novi ist es bis zur Grenze nach Kroatien nicht mehr weit. Vor dem Grenzübergang war eine Warteschlange. Wir brauchten über eine halbe Stunde bis wir kroatischen Boden erreichten. Vor uns fuhr ein kleines Wohnmobil aus Japan. Die beiden Insassen haben logischerweise schon sehr viel gesehen.
Vorbei ging es an Dubrovnik und der neuen Peljesac-Brücke. Interessantes Bauwerk. Ein Foto wollte ich später machen, wenn wir einen Ausflug nach Ston unternehmen. Dazu kam es aber in diesem Urlaub leider nicht mehr.
In Kroatien hatten wir das Neretvadelta als Ziel auserkoren, denn das Delta kannten wir nur vom Durchfahren von Nord nach Süd oder umgekehrt bzw. von Fahrten von und nach Bosnien und Herzegowina. Ich hatte also am Abend vor der Abreise intensiv recherchiert, wo wir übernachten könnten. Unterwegs unterbreiteten mir die Mitreisenden, dass sie viel lieber in Gradac übernachten würden. Da es unterwegs mit der Recherche nicht so einfach ist, sind wir auf gut Glück nach Gradac gefahren. Unterwegs hatte ich gerade noch nachgeschaut, welche Hotels es dort gibt. Mehr war nicht drin. In Gradac angekommen, fuhren wir erst einmal die Hotels im südlichen Bereich des Ortes an. Einige Hotels sahen bereits von weiten geschlossen aus und andere stellten sich als geschlossen heraus, als wir davor anhielten. Das fing ja schon mal gut an. Es galt also weiter zu suchen. Es folgte also eine Runde durch den Ort. Ich hatte ja noch das Boutique Hotel Marco Polo auf Google Maps gesehen. Die Nachfrage im Hotel ergab, dass Zimmer frei sind. Es wurde uns ein Parkplatz hinter dem Hotel gezeigt. Also Auto abgestellt und Koffer gegriffen und ab in die Zimmer. Wir hatten zwei Zimmer in der dritten Etage. Dort angekommen waren wir begeistert. Die Zimmer waren riesig. Vom Balkon hatten wir eine fantastische Aussicht auf das Meer und gleich nebenan gab es noch eine Sonnenterrasse mit noch schönerem Ausblick. Unten im Hotel war noch das Restaurant Nicolo Polo. Die Versorgung war also gesichert. Nach einen Kaltgetränk im Restaurant machten wir noch einen Rundgang durch den Ort und ich war froh, hier gelandet zu sein. Leider hatte die Cocktail Bar Lavčenj geschlossen. Dort haben ich vor vielen Jahren, als wir schon einmal in Gradac Urlaub gemacht haben, die bestens Cocktais getrunken, die ich bisher in meinem Leben getrunken hatte. Dem Aben ließen wir im Hotelrestaurant ausklingen und ich gönnte mir wieder einige Meeretiere.
#15 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 11 - 7. Oktober 2025 (Teil 1) Gradac an der Makarska Riviera am Vormittag
An diesem Tag machten wir keinen Ausflug mit dem Auto, sondern wir wollten mal in aller Ruhe den Ort Gradac erkunden. So hatte ich Zeit und Muße nach schönen Fotomotiven Ausschau zu halten. Während wir in Montenegro an allen Orten noch etliche Urlauber gesehen haben, war in Gradac die Saison wohl schon vorbei. Die meisten Restaurants und Hotels waren bereits geschlossen und in unserem Hotel Marco Polo waren wir die einzigen Gäste. Der Spaziergang durch den Ort war herrlich entspannend und das Wetter hätte nicht besser sein können. Um die Mittagszeit verspürten wir ein leichtes Hungergefühl und somit strandeten wir im Restaurant Nase Malo Misto. Das war das einzige Restaurant, welches neben unseren Hotelrestaurant in Gradac noch geöffnet hatte. Das Essen war sehr gut. (Heute am 6. November, als ich diesen Beitrag schrieb, war im Internet „vorübergehend geschlossen“ zu lesen.) Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, warum etliche Orte in Kroatien an Oktober wie leergefegt wirken. Wer Erholung sucht kann es kaum besser treffen. Jedoch ist es zu dieser Jahreszeit nicht einfach, eine Unterkunft zu finden und viele Restaurants sind geschlossen. Wenn man Pech hat, ist in dem Ort in dem man Urlaub macht, gar kein Restaurant offen. Einerseits ist es logisch, wenn ein Hotel oder ein Restaurant in den Wintermonaten schließt, wenn keine Gäste mehr kommen. Andererseits kommen vielleicht keine Gäste, weil ohnehin fast alles zu ist. Ich habe keine Antwort gefunden.
#16 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 11 - 7. Oktober 2025 (Teil 2) Gradac an der Makarska Riviera am Nachmittag
Gradac ist nicht riesig und somit hatten wir eigentlich bis zum Mittagessen alles gesehen. Lediglich in Richtung Süden gab es noch Erkundungspotenzial. Also schlenderten wir die fast menschenleere Strandpromenade entlang. Eine Strandbar war bereits winterfest gemacht. Parkplätze waren reichlich vorhanden, jedoch die bis zum 15. Oktober geltenden Preise waren nicht ohne. Besonders der Preis für Wohnmobile war happig - 50.- Euro pro Stunde. Anscheinend will man Wohnmobile komplett fernhalten.
Etwas außerhalb von Gradac kamen wir an ein leerstehendes Hotel, dessen Namen ich nicht mehr ergründen konnte. Anscheinend steht dieses Gebäude bereits seit 1995 leer, denn ich habe an einer Bürowand einen Kalender aus diesem Jahr gefunden. Alles in allen war es nicht besonders spannend. Ein kleines Stück weiter südlich konnte man ein weiteres leerstehendes Gebäude zwischen den Bäumen erkennen. Ich hatte aber keine Lust, dieses näher zu erkunden. Als nächstes kam wieder ein Hotel, welches den Eindruck machte, als sei hier ein ehemals leerstehendes Objekt renoviert worden. Laut Google handelt es sich um das Hotel OAZA - Gradac. Noch ein Stück weiter kam schon wieder ein leerstehendes Ferienheim oder ehemaliges Hotel direkt am Strand. Da habe ich mal kurz reingeschaut. Dazu musste ich unter einem umgestürzten Baum hinduch zum Eingang. Innen war nichts besonderes zu sehen. Aber die Lage war genial. Dann ging es wieder zurück. Es war ja auch schon fast 17 Uhr. Einige Katzen haben die letzten Sonnenstahlen genossen. Dann tauchte die Sonne die Berge hinter Gradac in warme Farben und dann versank sie im Meer. Das Abendessen haben wir im Restaurant Nase Malo Misto eingenommen. Es war wieder sehr gut. Zurück zum Hotoel ging es dann bei Mondschein über die wieder fast menschenleere Promenade.
#17 RE: Reisebericht unserer Rundreise durch Montenegro
Thread geschlossen
Tag 12 - 8. Oktober 2025 Ausflug in´s Neretva-Delta
Bereits einen Tag zuvor hatten wir an der Rezeption gefragt, wo man im Neretva-Delta Ausflüge mit dem Boot unternehmen kann. Man sagte uns, das sei kein Problem. Man werde im Restaurant & Hotel "Villa Neretva" - Metković anrufen. Mon offerierte und zwei Möglichkeiten. Die preiswertere Variante war die Teilnahme bei einer Reisegruppe mit ungefähr 80 Personen am Freitag. Darin enthalten wäre eine Bootsfahrt, Mandarinen pflücken, Musik und Essen. Das war uns aber zu viel Trubel. Wir entschieden uns daher für eine Individual-Tour am Donnerstag ohne Mandarinen pflücken und ohne Musik. Essen konnten wir nach der Bootstour im Restaurant "Villa Neretva". Gegen 10 Uhr sollten wir dort sein. Übrigens genau das Hotel "Villa Neretva" hatte ich mir als Übernachtungsort im Neretava-Delta ausgesucht, weil mich die Internetseite überzeugt hat. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass meine Mitreisenden sich dann plötzlich entschieden haben, lieber nach Gradac fahren zu wollen. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass Gradac die bessere Wahl war, denn die "Villa Neretva" liegt doch recht abgelegen an der Straße zwischen Opuzen und Metkovic. Ohne Auto erreicht man da nichts.
Aber genug mit dem Vorgeplänkel. Jetzt gehts los. Der erste Fotostopp war bereits unweit von Gradac an der Kapelica Blažena Djevica Marija. Die Sonne stand perfekt. So konnte es weitergehen. Pünktlich um 10 Uhr fuhren wir vor der "Villa Neretva" vor und wurden gleich von Chef begrüßt. Er stellte uns unseren Bootsfahrer vor und sollten seinem Auto bis zur Anlegestelle hinterher fahren. Das war nicht weit weg und schon saßen wir in unserem Boot. Zuerst gab es einen Schnaps und getrocknete Feigen. Die Flasche hätten wir unterwegs leeren können. Aber wir hatten unseren Kraftfahrer und ich „musste“ fotografieren und mich um die Videos kümmern und die Frauen waren ohnehin nicht so scharf auf hochprozentige Getränke. So blieb es beim Begrüßungsschnaps und die Feigen haben wir unterwegs weggeknabbert. Vorbei gin es an Bäumen, die voller Mandarinen hingen und kleinen Seitenkanälen, die von Schild gesäumt wurden. Je länger wir unterwegs waren, um so windiger wurde es. Auch fiel uns auf, dass kaum Vögel zu sehen waren. Eigentlich schade, denn mit Scharen von Wasservögeln wurden wir auf dem Skadar See verwöhnt. Plötzlich näherten wir uns einem größeren Gebäude, das mir bekannt vorkam. Es war Neretvanska Kuca und gehörte zu Hotel "Villa Neretva". Ich kannte das Gebäude von der Internetseite und dachte, es sei das Hotel in dem man romantisch am Wasser wohnen könnte. Nun musste ich erfahren, dass man hier nur mit dem Boot hin kommt und dort die Touristengruppen zum Essen anlegen und dort lustige Stunden verbringen. Unterwegs trafen wir noch einige Angler mit ihren Booten. Nach ungefähr zwei Stunden war die Fahrt zu Ende und wir fuhren zurück zum Hotel Neretva, um dort Mittag zu essen. Dort liefen bereits die Vorbereitungen für das Eintreffen der Reisegruppe am Folgetag. Wir saßen allerdings in einem gemütlichen Nebenraum. Zur Feier des Tages habe ich mir Frösche gegönnt. Das waren nicht nur Froschschenkel, sondern tatsächlich ganze Frösche. Die Frösche waren allerdings ausgenommen. Zum richtig satt werden ist das allerdings nichts, denn die Hälfte sind Knochen. Der Geschmack erinnert an zartes Hühnchen. Nach dem Essen fuhren wir nach Metkovic und sind dort etwas herumgelaufen. Etwas Besonderes haben wir da nicht entdeckt. Hinterher habe ich gelesen, dass es in Metkovic eine Grotte im Berg Predolac (Jama u Predolcu) gibt. Schade, das wäre möglicherweise eine Sehenswürdigkeit für uns gewesen. Vielleicht kann ja jemand berichten, der schon mal dort war. Nach unserem Spaziergang durch Metkovic war der Tag immer noch nicht zu Ende. Wir beschlossen also, die Stelle aufzusuchen, an der die Neretva in´s Meer mündet. Anschließend kauften wir an einem Stand an der Straße noch Mandarinen. Auf dem Rückweg machte ich noch einige Fotos von den Baćina-Seen. Auch diese Seen sich sicherlich für eine nähere Erkundung interessant. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit begnügten wir uns allerdings mit dem Ausblick von der Odmorište Baćina. Weiter ging die Fahrt über Magistrale nach Gradac, wo wir im Hotel mit einem leckeren Essen den Tag ausklingen ließen.
Das letzte Foto zeigt das verlassene Hotel, das ich im Vortag erkundet habe.
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.