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Europa 15.08.2006 In Kroatiens Süden boomt der Tourismus Dubrovnik (dpa/gms) - Der Süden Kroatiens ist bei den Deutschen wieder ein beliebtes Reiseziel. Im historischen Zentrum von Dubrovnik drängeln sich Einheimische und Urlaubermassen. Der Ansturm erscheint größer als in den achtziger Jahren vor dem Jugoslawien-Krieg.
Viele Gäste spazieren entlang der auch Placa genannten Stradun, der Flaniermeile in Dubrovnik. Sie bewundern das Franziskanerkloster, den Luza-Platz und Sponza-Palast oder die Sankt-Blasius-Kirche. In den Restaurants und Weinkneipen ist am Abend kaum ein Platz frei. Auch etliche Steintreppen sind mit Tischen und Stühlen vollgestellt.
Dubrovnik können Besucher quasi aufs Dach steigen: Ein Rundweg führt über die gut zwei Kilometer langen und bis zu 25 Meter hohen Festungsmauern - und bietet spektakuläre Perspektiven. Nah sind mit Blumen geschmückte Gassen und Gärten mit tropischen Blüten. Weiter entfernt liegen das Meer und die grünen Berghänge. In der Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, muss genau hingeschaut werden, um noch die Spuren der Granateneinschüsse des Jugoslawien-Krieges zu entdecken. Viele Dächer sind neu gedeckt, die Fassaden ausgebessert.
AnzeigeReiseziele in Europa In Kroatiens Süden boomt der Tourismus Andalusien im Sattel erobern Im Berner Oberland Kraft tanken Im wilden Osten Polens Lieber Pasta statt Paella und Tapas Träumen am Rande des Vulkans Lappland schenkt inneren Frieden Inselhopping in Griechenland Von Dubrovnik aus starten Fähren nach Italien und zu den Inseln Süddalmatiens, unter anderem nach Korcula. Dort heißen viele Boote und Herbergen "Marco Polo" - der Weltreisende des 13. Jahrhunderts soll auf der Insel geboren sein. Weingärten und kleine Dörfer prägen das Bild. In den Pensionen in Lumbarda wird frischer Fisch mit wilden Kräutern gewürzt, außerdem gibt es Landschinken und die Weine der Region. Der Strand ist grobsandig wie so viele in Süddalmatien.
Fremdenverkehrschef Aljosa Milat erläutert das aktuelle Konzept: Nach Großhotels und Massentourismus zu Jugoslawien-Zeiten "wird nun mehr individuelles Reisen gefördert. Unsere Gäste wollen kleinere Hotels, Camping, Kontakt zu Einheimischen, Kultur und traditionelle Küche, dafür keine Betonburgen und kein Schnitzel mit Pommes."
Auf dieses Konzept schwören zum Beispiel auch die Brüder Antunovic im Dörfchen Viganj auf der nahen Halbinsel Peljesac, wo Wassersport wie Segeln, Tauchen und Surfen sehr beliebt ist. Von ihrer Pension "Mirina" aus fällt der Blick auf kleine Sandbuchten und die Adria. Koch Zeljko Antunovic, früher Konditor in Leverkusen, kommt gerade mit einem Korb wildem Spargel aus einem Wäldchen. "Die Suppe daraus ist bei unseren Gästen ein Renner." Eine weitere Eigenkreation ist Steinsuppe: Mit Algen überzogene Steine vom Meeresgrund werden dazu ausgekocht. Dann wandern sie aus dem Topf als Zierstücke in den Garten, und der Sud kommt mit Fisch auf die Teller der Urlauber.
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