Wer hat nicht schon davon geträumt, auf einem alten Dachboden einen Schatz zu finden? Ein ver-staubtes Bündel vergilbter Briefe war für unsere Familie ein solcher Schatz, denn darin entführte unser längst verstorbener Onkel Alfred in eine exotische, aber eigentlich doch auf eine Art seltsam vertraute Welt. Die Erzählungen und Anekdoten, die in der Familie über unseren „Fregattenkapitän“ kursierten fanden sich darin wieder – vielleicht etwas weniger spektakulär als die mündlichen Überlieferungen, die wohl im Lauf der Zeit so manche Übertreibung erfahren hatten, aber dafür authentisch. Diese Briefe zu lesen fühlte sich an, als wäre Onkel Alfred noch auf der Reise, und die Geschehnisse gerade einmal so lange her, wie halt ein Brief damals unterwegs gewesen ist. Mit SMS (Seiner Majestät Schiff) Fasana der K.u.K. österreichisch-ungarischen Kriegsmarine dampft und segelt Onkel Alfred als frisch ausgemusterter Seekadett über Gibraltar nach Brasilien, wo gerade eine Revolution stattfindet. Weiter geht es rund um Südamerika in die Weiten der Südsee. Alfred verliebt sich in die Schwester der Königin von Tahiti, besucht die berüchtigten Strafkolonien von Neukaledonien und geht in Neuguinea mit Missionaren auf Krokodiljagd. Java, Mauritius, Aden und Jeddah sind die nächsten Stationen am Weg zum Suez-Kanal, und von dort geht es zurück nach Pula. All das berichtet Onkel Alfred in den Briefen an seine Eltern, die uns heute noch teilhaben lassen an der versunkenen Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Aber nicht nur die Schilderungen der besuchten Länder und Völker sind faszinierend, wir erfahren auch viel über das tägliche Leben an Bord. Obwohl die SMS Fasana als Korvette kein besonders großes Kriegsschiff ist, verfügt sie doch über eine Besatzung von 250 Mann und genügend bordeigene Einrichtungen, um viele Wochen ohne Versorgung auf See unterwegs sein zu können. Eine Dampfmaschine mit 1600 PS („Rostfläche“: 30m²) und Segelfläche von 2000m², Großküche, Fleischerei, Stallungen mit Lebendvieh, Bäckerei, Arrest, Bordspital, Kanzlei, Waffenkammer, Pfarrer und vieles mehr – das alles findet Platz auf knapp 70 Metern (!) Schiffslänge. Freilich sind wir auch mit den Schattenseiten der K.u.K. Marineherrlichkeit konfrontiert. Indigene Völker werden nicht selten abwertend beschrieben – aus heutiger Sicht ist das unverständlich und völlig inakzeptabel. Auch die bisweilen sichtbare Überheblichkeit der Offiziere gegenüber untergebenen Matrosen, deren Bordleben eine ziemliche Schinderei war, wirkt heute befremdlich und fehl am Platz. Hier ein Vortragstrailer:
Danke für das Interesse. Solltest Du mal in Deiner Gegend auf Leute treffen, die sich für dieses Thema interessieren: ich kann den Vortrag natürlich auch gerne in Deutschland halten.
Ich kenne zwar einige Leute, die sich dafür interessieren könnten. Aber es sind nur wenige. Man weiß ja nie, vielleicht treffe ich unverhofft auf das richtige Klientel.
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