Montag, 01.03.2010 ZDF 04:20 - 04:50 Uhr VPS 02.03.2010 04:20 Länge: 30 min Vor 30 Jahren - Pendler zwischen Bayern und Bosnien Bericht über Wochenendfahrten jugoslawischer Gastarbeiter Dokumentationsreihe, Deutschland, 2010
An jedem Freitagnachmittag, wenn die Betriebe ihre Tore schließen, setzt sich von München aus eine Karawane von Bussen, vollbesetzt mit jugoslawischen Gastarbeitern, Richtung Salzburg in Bewegung. Ziel der Busse sind die Heimatorte der in München beschäftigten jugoslawischen Arbeitnehmer von Zagreb bis Skopje. Die Männer fahren bis zu 1500 Kilometer, die Fahrt dauert bis zu 18 Stunden.
Nach ermüdender Nachtfahrt treffen sie irgendwann am Samstagnachmittag in ihren Heimatorten ein, spätestens Sonntagmittag müssen sie wieder zur Rückfahrt bereit stehen, um am Montagmorgen an ihrem Arbeitsplatz in München zu sein. Warum nehmen die Jugoslawen diese Strapazen auf sich?
Die jugoslawische Regierung möchte den einheimischen Linienverkehr fördern und steht diesem von deutschen Busunternehmen getragenen Wochenendtourismus so reserviert gegenüber, dass sie pro Jahr nur 800 Einreisegenehmigungen bewilligt. 30.000 Jugoslawen aber möchten Einreisegenehmigungen haben. So ist längst ein "schwarzer Markt" entstanden, sehr zum Missfallen der Regierungsstellen in Belgrad.
Zwischen den "Stammkunden" der privaten deutschen Busunternehmen und deren Busfahrern hat sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft entwickelt. Die Fahrgäste laden die Fahrer ein, den Stopp an der Endstation bei einheimischen Familien zu verbringen - Völkerverständigung sozusagen als Nebenprodukt.
Aus der Sicht der Busfahrer ist dieser Filmbericht gedreht worden. Er schildert die Eindrücke der deutschen Fahrer von Menschen, denen keine Strapaze zu groß zu sein scheint, um ein paar Stunden bei der Familie zu verbringen und den Kontakt mit der Heimat aufrecht zu erhalten.
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