Zitat von Clara_51 im Beitrag #16 Reisen ist für mich aber Abenteuer, Neues, Gefährliches, Unbekanntes entdecken - auch ohne Landrover und Segelschule aber vermutlich bin ich noch so ein kindisches Einfaltsmensch
Damit bist du nicht alleine!!!
Dem stimme ich 100% zu!!! Man muss sich auf das Land und seine Menschen einlassen- das funktioniert nicht am Hotelstrand oder Touri-Attraktionen. Und hat man es erstmal intus, muss man dieses Land einfach lieben!!
Das hört sich für doch ziemlich nach Gemeinplätzen an. Ich finde, auch als Tourist hat man das Recht, irgendetwas doof zu finden, selbst wenn das landestypisch ist. Man muss sich nicht auf alles einlassen und 'gut' finden.
Mal der andere Fall: Wir sind jahrelang nach Kroatien gefahren, Badeurlaub machen mit den Kindern. Dann kam der Wunsch nach Abwechslung auf, eben mal Côte d'Azur. Da stellt man dann fest, dass so gut wie kein bezahlbarer CP am Meer gelegen ist, und so gut wie jeder schöne Strand Eintritt kostet, und zwar nicht zu knapp. Ist man dann endlich drauf, kommen noch Zwangsgebühren für Liegestühle/Schirme dazu.
Da habe ich dann auch keinen Bock mich 'auf Land und Leute einzulassen', weil das 'landestypisch' ist, wenn sich die Küste weitgehend in Privatbesitz befindet. Ne, ich finde das dann einfach doof und meckere darüber!
Anderes Beispiel, weswegen ich frage nach Mentalitäten: Ist schon was her, 2007, wollte ich in Cres Stadt beim Metzger Fleisch kaufen. Tür steht auf, ich geh rein und werde erst einmal vom Meister persönlich angekackt (übrigens auf Deutsch!), ob ich nicht sehen könne, dass frisch gewischt ist. Als Kölner hat mich diese Art der Kundenorientierung doch ein wenig irritiert. Als Berliner Pflanze kenne ich das und pampe zurück, wenn er nach dem Wischen die Tür offen stehen lasse, muss er eben nochmal wischen. Vorher mir aber fünf Koteletts einpacken. Diese Reaktion fand er vollkommen normal und erzählt mir was von seinem Olivenöl, das beste der Welt, eigener Anbau... :)
Aber ich kann verstehen, wenn Menschen sich dabei auf dem Absatz umdrehen und nie wieder einen Fuß in die Tür setzen von diesen Laden. Und, wenn das mehr als zweimal passiert, im Kollegenkreis erzählen, die Kroaten haben nicht mehr alle an der Waffel. Urteilen sie ja auch über die Berliner. Ich habe die Tage eine Ansage von einer Garderobiere in einem besseren Berliner Hotel bekommen, die hätte in jedem anderen Teil Deutschlands beleidigenden Charakter und den sofortigen Rausschmiss zur Folge gehabt. Das Mädel war noch keine 20.
Zitat von svajcarac1Für diese Erfahrungen ist kroatisch natürlich Vorsussetzung.
ein bisschen Grammatik könnte aber auch nicht schaden, damit die Ausländer, wie ich, nicht immer darüber rätseln müssen worüber ihr gerade redet oder kommt die Clara womöglich aus Ösistan und ihr redet einfach nur aneinander vorbei?
Zitat von Clara_51um sich richtig einlassen zu können, genügt nicht nur Freundlichkeit und Teilhabe die Sprache wäre ja man auch wichtig, eine gemeinsame.
Je abgelegener ein Ort ist, um so weniger werden zwei Sprachen gesprochen - evtl sogar noch Dialekt -gibts sicher auch in Kroatien Ich kann überhaupt die Sprache nicht, besorgte aber immerhin ein Lexikon
Zitatin der Gegend irgendwo um Zadar. Um es kurz zu machen, sie war entsetzt, alles schrecklich, die Landschaft, die Häuser, das Essen und vor allem die Leute.
Also die Region Zadar, oder besser gesagt - um es etwas genauer zu definieren - Ravni Kotari, ist auch für mich der landschaftlich und architektonisch langweiligste und unattraktivste Teil Dalmatiens. Nichts desto trotz, gibt es auch dort einige sehr schöne Ecken. Die kommen aber eben nicht von selbst zu einem. Das Hinterland hingegen, mit dem Novigradsko More, dem südlichen Velebit, sowie den Flusslandschaften, finde ich hingegen atemberaubend schön, und bisher ist mir noch niemand begegnet, der dem widersprochen hätte. Aber auch diese Juwele fliegen einem nicht zu und wollen entdeckt werden. Für mich liest sich dieses niederschmetternde Urteil, als wenn da jemand mit nem Koffer voller Vorurteile nach Kroatien gereist ist, und diesen gar nicht erst auspacken wollte.
Plattenbauten gibt es in Deutschland ebenso in jeder größeren Stadt, warum sollte das in anderen Ländern also anders sein??? Bausünden gibt es schon wirklich viele in Zadar, aber auch eine interessante Altstadt. Über die Gastronomie bin ich auch nicht immer sehr erfreut, aber wer den ganzen Urlaub nur schlecht gegessen hat, der hat selbst etwas falsch gemacht. Und für den ersten Urlaub sollte das Essens-Angebot eigentlich noch gerade ausreichen. Die Langeweile bei der Menüauswahl setzt meiner Meinung nach eher später ein.... Zumindest erlebe ich das auch immer wieder so bei Leuten die ich kenne und natürlich auch bei mir selbst. Neben der einseitgen Speisenwahl könnte man dann noch relativ häufig natürlich die Zubereitung und die Serviceleistung kritsieren, denn die erinnert wirklich noch häufig an Sozialismus, findet man interessanter Weise bei den Einheimischen nur dann, wenn sie arbeiten müssen.
Diese gewisse Schroffheit, von der du da sprichst, ist mir selbst noch nie aufgefallen, auch in der Region Zadar nicht. Lautes sprechen und das gestikulieren mit Händen und Füßen oder schnell auch mal hochzufahren ist eine Frage des Temperaments und gehört ebenso zur kroatischen Mentalität, wie zur italienischen. Was hat das mit Sozialismus zu tun???
Also ich kann schon verstehen, wenn deiner Bekannten die Region Zadar nicht so gut gefallen hat, aber dieses niederschmetternde Urteil, halte ich doch für arg überspitzt und ich glaube wirklich, dass da jemand mit Vorurteilen schon an den Urlaub rangegangen ist und dann nur auf Bestätigungssuche war.
Was deine eigentliche Frage angeblangt, so gibt es natürlich Unterschiede zwischen Innland und Küste und auch zwischen Istrien und Dalmatien. Aber zwischen Zadar und Dubrovnik, ist mir persönlich noch nie einer aufgefallen.
Zitat von Pyari im Beitrag #26 ...und ich glaube wirklich, dass da jemand mit Vorurteilen schon an den Urlaub rangegangen ist und dann nur auf Bestätigungssuche war.
Das glaube ich nicht, sie ist ziemlich euphorisch losgefahren, ein bisschen Schuld daran war ich wohl auch. Ich denke, es hat oft was falschen Erwartungen zu tun. Wenn man mit der Italienbrille nach Kroatien fährt, wird man enttäuscht, umgekehrt auch. Ein Bekannter von mir war dieses Jahr mit seiner Familie zum ersten Mal nach Jahren Kroatien wieder in Italien. Der hat eine richtig rote Birne bekommen, als er mir zuletzt davon erzählte, so in Rage hat er sich geredet über den verpfuschten Urlaub. Mir ist das leider auch schon einige Male so gegangen. Z.B. in Südfrankreich an der Atlantikküste. Ein Großteil unseres Bekanntenkreises fährt dort mit großer Begeisterung immer wieder hin. Ich fand es grauenhaft, ich wäre fast nach 10 Tagen nach Hause gefahren - bei vier Wochen Urlaub! Ich bin halt mit einer Mittelmeererwartungshaltung dort angekommen. Ich tue mich auch sehr schwer, mich unvoreingenommen auf etwas einzulassen, obwohl ich es mir immer wieder vornehme.
Die Schroffheit war dann wohl nur eine punktuelle Erfahrung von mir. Die Plattenbauten in Zadar gefallen mir sogar ganz gut (muss ja nicht drin wohnen). Ich bin eigentlich ein Freund einer gewissen Gammeligkeit. In Kroatien sehe ich eine ähnlich Entwicklung wie in Frankreich. Es wird alles perfektioniert, sauber, ordentlich, adrett, alles nett. In Frankreich hat man in der Provence oder den Hautes Alpes das Gefühl, also ob dort eine Diktatur des Denkmalschutzes herrscht. Jeder Bordstein ist mindestens 100 Jahre alt, poliert und sauber gefasst, jeder Haustür aus Eiche massiv, Schmiedeeisen hier, Holzfenster dort, kein klitzekleines Kunststofffenster versaut die Pittoreske. Man kommt sich manchmal vor wie in einem riesengroßen Touristen-Disneyland.
Diese Jahr waren wir auf Mjet. Dort gibt man sich anscheinend Mühe, alles richtig zu machen, sanfter Tourismus, ökologisch korrekt... In unserem Reiseführer von 2003 steht noch, auf Mjet gibt es gar nichts, nur unberührte Natur, noch nicht mal einen Supermarkt, am besten man lässt sich von der Wirtin bekochen. Die Zeiten sind vorbei. Die Natur ist jetzt unberührt verwaltet, es gibt einen Nationalpark mit moderatem Eintritt und Rangern, Wege sind adrett, naturnah aber barrierefrei angelegt, überall Fahrradverleih und ein Campingplatz musste auch wieder dicht machen wegen Naturschutz. Sogar die Pflanzen tragen Schilder, dreisprachig.
Das ist ja alles super und muss sicherlich auch so sein, aber irgendwie scheint alles künstlich. Sogar die Kroaten. Es gibt dort zwei Sorten Mensch: Einheimische, die bedienen, und Touristen, die werden bedient. Auf dem Campingplatz auf Cres hat sich das Personal so eine süßliche, amerikanische Dienstleistungsfreundlichkeit angelegt.
Als wir durch Zadar gefahren sind und ich die ganzen Leute zwischen den vergammelten Plattenbauten hab herumrennen sehen, dachte ich mir: Wow, echte Menschen, die hier ganz echt einen Alltag leben.
Ich hatte dieses Gefühl noch einmal in diesem Urlaub. Auf dem Nachhauseweg war nach Köln hinein die Autobahn dicht wegen Messe, gamescom. Man kennt sich ja aus, darum sind wir vorher abgefahren und standen plötzlich auf der Kalker Hauptstraße. Für Nichtkölner, Kalk gehört zu den eher weniger wohlhabenden Stadtteilen, hohe Arbeitslosigkeit, usw. Da hab ich mir wieder gedacht: Willkommen zurück im echten Leben!
Socke, was hast du nicht verstanden? Ich verschlingere manchmal die Sätze - und manchmal guckt der Hamburger durch Frag einfach nach - ohne gereizt zu sein.
Kroatien ist Grün * Tipp- und RS-Fehler dürfen Sie behalten
Kalk gehört zu den eher weniger wohlhabenden Stadtteilen, hohe Arbeitslosigkeit, usw. Da hab ich mir wieder gedacht: Willkommen zurück im echten Leben!
, Kalk ist cool!
Danke für deinen erneuten, jetzt doch deutlicheren Beitrag , der mir gefällt , weil du eben unterschiedliche Sichtweisen(Empfindungen) vergleichst, darin kann ich mich gut wiederfinden!
erstmal ein herzliches "Danke schön" für deinen Beitrag, welchen ich sehr interessiert gelesen habe, zumal es auch wirklich Spaß gemacht hat ihn zu lesen.
ZitatDas ist ja alles super und muss sicherlich auch so sein, aber irgendwie scheint alles künstlich. Sogar die Kroaten. Es gibt dort zwei Sorten Mensch: Einheimische, die bedienen, und Touristen, die werden bedient.
Nein, das ist nicht richtig!
Da ist der alte Slawonier, der im Krieg einen Arm verlor und nach Mljet kam um dort seine neue Arbeit als Feurwachmann in der hölzernen Gipfelhütte auf dem Montokuc anzutreten.
Da ist die alte Dame in Blato, die zunächst die junge, mit einer schweren Kamera bewaffnete, Frau, verärgert darauf hinwies, dass sie sich auf Privatgrundstück rumtreibe, um sie anschließend in ihr uraltes dalmatinisches Steinhaus zu einem eiskalten Wasser einzuladen um von ihrem Leben in Dubrovnik zu erzählen. Auf Mljet, ihrer Heimatinsel, sei sie nur noch zum "Übersommern", denn im Dorf leben nur noch eine handvoll Menschen und es gibt sehr viel Ruhe. Restaurants oder große Touristenströme, findet man in Blato nämlich nicht. Und wie strahlte sie, als ich sie wissen ließ, wie faszinierend ich ihre alte Küche und die Kochstelle finde - worauf sie mir stolz vom Brotbacken erzählte. Es gibt hier nur sie, die paar Einheimischen und die fruchtbaren Felder, die von den Dorfbewohnern bewirtschaftet werden.
Da sind die Bewohner von den in den Bergen gelegenen Marinovici oder Prozura, die an ihren Häusern auf alten Holzbänken sitzen, die neusten Geschehnisse ausdiskutieren, während die alte Frau aus der Nachbarschaft mit ihrem leuchtend blauen Rock, dem weißen Kopftuch und der Holzkrücke auf den schmalen Trampelpfaden zwischen den alten Gemäuern, mit oft bröckelnden Fassaden, ihres Dorfes ihre Runden dreht um in Bewegung zu bleiben.
Die Kinder in Babino Polje, die im goldenen Licht der untergehenden Sonne auf dem winzigen Vorhof der uralten Crkva Sv. Djurdja fröhlich Ball spielten oder Selim, welchen ich in Govedari bei notwendigen Restaurierungsarbeiten einer Kirche kennenlernte und sich als bekannter meines Vaters entpuppte.
All das sind die Menschen auf Mljet, ebenso wie jene, die dort im Tourismus arbeiten. Denn der Tourismus ist an der Küste und auf den Inseln Alltag. Und dieser Alltag ist eben so echt, wie jener in Köln-Kalk, wo die Mamis ihre 3 jährigen Kinder bis 22 Uhr an den Wochenenden durch die überfüllten Gänge der Köln-Arcaden schieben und sich noch darüber beschweren, dass ihr Kind dabei anfängt zu quängeln. Ich weiß wovon ich rede, ich habe 5 Jahre lang in den Köln-Arcaden gedient.
Wie du siehst unterscheidet sich das echte Leben erheblich vom Ort, in dem dieses gelebt wird. Echt, sind diese Varianten aber alle.
Mir fällt gerade auf, ich bin noch nie in die Köln-Arcaden gewesen, aber in der Peter-Stühlen-Straße war meine erste Wohnung in Köln, da stand die CFK noch.
Zitat von ClaraSocke, was hast du nicht verstanden?
Ist doch wurscht
Du lispelst halt ein bisschen zwischendurch und dein Weißabgleich scheint auch schon kaputt zu sein, …aber sonst bist du ganz OK, …find ich jedenfalls, …so dass ich nicht kapiere warum du dich jetzt erst meldest
Zitat von Pyari im Beitrag #26.....gibt es natürlich Unterschiede zwischen Innland und Küste und auch zwischen Istrien und Dalmatien. Aber zwischen Zadar und Dubrovnik, ist mir persönlich noch nie einer aufgefallen.
Doch! Ein gebürtiger Dubrovnikaner würde sich nicht als Kroate, sondern stolz als "Dubrovčanin" vorstellen, er ist ein Mann von Welt. Der Zadarer ist eher bescheiden und damit zufrieden, ein dalmatinac iz Zadra zu sein.
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