Paradies Plitvice. Haiku und Photos

Am Donnerstag der vergangenen Woche bekam ich eine Mail der Autorin Christine Gradl mit der Bitte, Ihr Buch „Paradies Plitvice. Haiku und Photos” hier im Kroatien-Forum vorzustellen. Dieser Bitte komme ich natürlich gern nach:

Paradies Plitvice. Haiku und Photos (gebundene Ausgabe)
von Christine Gradl

Kurzbeschreibung
Das Plitvicer Seengebiet gehört zu den schönsten Naturphänomenen in Kroatien, einer faszinierenden Landschaft aus Wald, Seen und Wasserfällen. Es ist Teil des Weltnaturerbes der UNESCO. Christine Gradl besuchte dieses Gebiet als Teilnehmerin eines internationalen Literaturfestival des Kroatischen Schriftstellerverbandes im Jahr 2004. Ihre Eindrücke finden sich im Buch „Paradies Plitvice“ in Form von Haiku – literarischen Momentaufnahmen - im Versmaß 5 – 7 – 5 und Fotos, die während ihres Aufenthaltes entstanden sind. Die Autorin versucht in der kürzesten Form der Dichtkunst, die wir in der Literaturgeschichte kennen, ihre Eindrücke zu Papier zu bringen über eine zauberhafte Region, die Drehort einiger Winnetou-Filme war und in der ein Wasserfall den Namen der bedeutenden kroatischen Wagner-Sängerin Milka Ternina trägt.

Kundenmeinungen
Wer kennt sie nicht, die sagenhaft schönen Karl May-Filme, Winnetou I bis III, die Old Shatterhand-Filme aus den sechziger Jahren, mit Pierre Briece und Lex Barker, zum Beispiel Der Ölprinz, Unter Geiern und wie sie alle hießen. Diese wunderschönen Filme wurden gedreht in der Seen- und Naturlandschaft Plitvice, nicht weit von uns in einem der schönsten Naturparadiese Europas.

Christne Gradl hat dazu ein dreisprachiges Buch im Querformat herausgebracht, das neben seinen weichen, samtenen Bildern sehr sensible Haikus enthält. Alle Texte sind in Deutsch, Kroatisch und Englisch wiedergegeben, so dass das Buch zugleich noch zu einem Völker verbindenden Projekt geworden ist, zu einem Kleinod von Menschen und Natur.

Für mich war und ist dieses vom Kroatischen Schriftstellerverband und vom Kroatischen Kulturministerium geförderte Projekt eines der ganz wichtigen lyrisch-bildnerischen Ereignisse der letzten Jahre. Europa braucht das, Menschen und Autoren, die grenzüberschreitend denken. Denn Fantasie und Träume, die Rechte von Mensch und Natur kennen nur Gemeinsamkeit. Das ist mit diesem Buch gelungen. Es lädt zum Träumen, Genießen und zum Miteinander ein. Und - last but not least - zum Hinfahren.

VORWORT
Es freut mich sehr, einleitende Worte zu diesem wunderschönen Buch schreiben zu dürfen, dessen Entstehung wir vorrangig der Schönheit der Naturschätze des Plitvicer Seengebietes zu verdanken haben, das zu den bekanntesten Naturphänomenen Kroatiens gehört. Die Autorin, Dichterin und leidenschaftliche Fotografin Christine Gradl, ist jedoch nicht eine von tausenden Touristen, die jedes Jahr nach Plitvice kommen; sie nahm am Internationalen Poesiefestival in Kroatien im vorigen Jahr teil. Das Festival, vom Kroatischen Schriftstellerverband (gegr. im Jahr 1900) organisiert, fand in Zagreb, Zadar, Otočac und - in Plitvice statt. Die Einzigartigkeit des Seengebietes inspirierte Christine zum Fotografieren und Schreiben, aber ich glaube sagen zu dürfen, dass es auch der Atmosphäre dieses internationalen Festivals zu verdanken ist, dass ihre Haiku im Buch «Paradies Plitvice» nicht nur in der Originalsprache Deutsch, sondern auch in einer englischen und kroatischen Übertragung erscheinen. Die Germanistin und Autorin Birgit Ohlsen ließ sich für die Übersetzung der Gedichte ins Englische gewinnen. Dem Verleger Werner Schmid bleibt zu danken, dass er das Projekt im Wesentlichen ermöglicht.

Das Nebeneinander der Sprachen hat die Schönheit der Natur nicht nur im Hintergrund, es trägt sie in sich selbst. Ich kann dies insofern beurteilen, da ich in den Übertragungen ins Kroatische von Frau Truda Stamać die dort benutzten poetischen Ausdrücke nicht nur am deutschen Original sondern auch an (seltener benutzten, ja neuen) Möglichkeiten der kroatischen Sprache messen kann. Das eine wirkt sich auf das andere aus, es entstehen neue Werte. Das Nebeneinander der Sprachen ist für die Menschen in der Kultur kein Spiel. Der französische Schriftsteller A. Thibaudet hat es nach dem Ersten Weltkrieg folgendermaßen formuliert: «Der richtige Europäer lebt nicht in einem Volk, sondern in der Ordnung der Völker... Verschiedene Sprachen und verschiedene Kulturen sind unlösbar mit dem europäischen Wesen verbunden.»

Wir sind froh, dass wir unseren Beitrag zu dieser mehrsprachigen Ausgabe leisten konnten.

Srećko Lipovčan,
stellv. Vorsitzender des Kroatischen Schriftstellerverbandes