@Hosse: ich war viel alleine und die letzten Jahre auch öfters zu zweit unterwegs. Alleine: ja da würde ich auch raten Kochsachen usw. zu Hause zu lassen, da bin ich auch immer Essen gegangen. Aufs Zelt hab ich aber nie verzichtet und hab aus Kostengründen immer gezeltet, außer es hat geregnet (weil ein nasses Zelt/Gepäck) ist beim Radfahren grausig. Ach ja und in nicht touristischen Orten gibts in den Alpen auch billigere Unterkünfte - die keine Absteige sind! Wenn man zu mehreren ist, kann man sich schon das Kochgepäck aufteilen; zu zweit hab ich dann immer unseren Kinderhänger gezogen mit all den Utensilien drinnen - aber Achtung - da sind maximal 9% Steigung machbar - und beim runterfahren ists auch etwas tricky mit einem ungebremsten Hänger - und auf nicht asphaltiertem Untergrund wirds noch übler). Ich hab ihnen ja auch die Strecke über Brenner/Pustertal/Drauradweg empfohlen - mit der Möglichkeit den Abschnitt Innsbruck-Brenner mit dem Reguionalzug zu fahren. Kartenmaterial: ihr könnt Euch für die Strecke Rosenheim-Innsbruck den Innradweg-Führer Teil 2 (Passau-Innsbruck) von Bikeline besorgen (ist zwar nur ein kleiner Abschnitt davon den ihr benötigt) - aber ein Exemplar reicht ja; das gleiche gilt für den Drauradweg, da ist auch schon die Anfahrt durchs Pustertal mit dabei - es fehlt Euch also lediglich der Abschnitt Innsbruck-Franzensfeste. Mit zumindest einer richtigen Radhose mit Einsatz fährt es sich wesentlich besser als mit normaler Sport oder Turnhose etc. und Unterhose - der Hintern dankts Euch. Und ja - unbedingt wie Hosse schreibt, das Gepäck gut verteilen und viel aufs Vorderrad geben, sonst "schwimmt" ihr ganz fürchterlich beim Abwärtsfahren - und das ist extrem gefährlich.
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Da ich annahm, dass die Leuts eher untrainiert sind, habe ich mir gedacht, dass Zelte und Kochsachen Gewicht ist, was man auf einer solchen Tour durchaus bemerkt. Und auch das Pustertal, oder dann später die julischen Alpen sind ja nicht grad brettleben.
Klar gibts außerhalb von touristischen Orten auch günstigere Unterkunftmöglichkeiten, aber wenn Du mit dem Fahrrad unterwegs bist (und sowas zum ersten mal machst), dann wirst Du die Gebiete eher nicht mal so nebenbei "erradeln", außer natürlich, Du legst Deine Route so. Wenn ich mir aber die Fragen von Radl hoffentlich ned Rutsch angucke, wirds wohl so sein, dass er eher die Hauptstrecken nutzen wird.
Oh, hatte es überlesen, dass Du den Drauradweg schon empfohlen hattest, sorry!
kein Problem, ich denke das ist einfach die beste Alpentransversale für weniger geübte; notfalls schiebt man halt mal das Rad eine Steigung :-)
und mit jedem Tag gehts besser; ich denke auch so mit 60km sind ganz gute Etappenlängen.
Auch an den Hauptstrecken gibt es kleinere Dörfer und billigere Privatquartiere (mit teurer meinte ich touristische Orte wie Innsbruck oder Sommer/Wintertourismusorte mit Liften etc) - wo es das nicht hat, ist es gleich günstiger
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Mir hat es vor 2 Jahren schier die Schuhe ausgezogen, als wir vom Reschenpass nach Meran runter sind (eigentlich wollten wir bis Venedig, aber dann hat sich meine Tochter das Handgelenk extrem verstaucht und wir mussten abbrechen). Wir sind in Schlanders ins Touribüro. Das Billigste war ein Doppelzimmer in einer Pension für 90 Euronen in Latsch (ohne Frühstück das kam noch drauf). Und ich dachte das geht billiger...hab schon mal meinen Kreditrahmen geprüft...
Ich würde nach der Erfahrung immer vorher die Unterkunft planen und so weit möglich buchen. Ist aber denke ich für den Fragesteller schwierig einzuschätzen, wie weit er am Tag kommt, um das zu machen.
Ja das wird es in der Tat, Einschätzen kann ich gar nichts, weil ich nicht weiß wie fit die Anderen sind. Ich für meinen Teil betreibe schon ein wenig "Training", mindestens 2h am Tag radeln, ein bisschen was für den Oberkörper und ausnahmsweise mal etwas anders ernähren. Aber ich merke schon, dass mir selbst bei kleinen Anstiegen relativ schnell die Puste ausgeht, ich werde mich wohl darauf einstellen die erste Woche zu schieben
Ich nehme mir alle Eure Tipps sehr zu Herzen und bin wirklich beeindruckt wie intensiv Ihr Euch damit beschäftigt uns zu helfen. Auch ist es interessant zu sehen, wie sich die Strecke seit dem erstellen des Beitrags verbessert und entwickelt hat.
Wie der Zufall so will, habe ich gerade eben auf einem Flohmarkt eine komplette Radlermontur für 15 Euronen erstanden, mit gepolsterter Hose, Trickot, Jacke und Goretex Satteltaschen Ein super Zelt gabs auch noch für 99 Euro und ich glaube, damit bin ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite. http://shop.jack-wolfskin.de/gossamer-da...hopping&et_rp=1
Und an der oben erwähnten Radlerkarte für den Innradweg bin ich auch vorbeigestolpert, dann sind es nur noch wenige Schritte bis zum Start.
Eine Abfahrt zum Anfang der Tour ab Franzfeste stimme ich ausdrücklich zu
Zitat von Hosse im Beitrag #24Mir hat es vor 2 Jahren schier die Schuhe ausgezogen, als wir vom Reschenpass nach Meran runter sind (eigentlich wollten wir bis Venedig, aber dann hat sich meine Tochter das Handgelenk extrem verstaucht und wir mussten abbrechen). Wir sind in Schlanders ins Touribüro. Das Billigste war ein Doppelzimmer in einer Pension für 90 Euronen in Latsch (ohne Frühstück das kam noch drauf). Und ich dachte das geht billiger...hab schon mal meinen Kreditrahmen geprüft...
Ich würde nach der Erfahrung immer vorher die Unterkunft planen und so weit möglich buchen. Ist aber denke ich für den Fragesteller schwierig einzuschätzen, wie weit er am Tag kommt, um das zu machen.
In St.Moritz und Umgebung ist man zurzeit schon ab 60-70 Fr. dabei Da sind einige vom hohen Ross runtergekommen.
ok Südtirol ist abhängig von Ort und Saison sicher teurer wie Tirol, Osttriol, Kärnten (aber auch immer abhängig wo). Ich musste mit meinem Sohn mal bei strömendem Regen und Kälte in Naturns ein Zimmer nehmen - aber da haben wir zu zweit inkl. Halbpension ca 100€ gezahlt: http://pensionnaturns.com/ mit Hallenbad - und das Abendessen war mehrgängig, sehr gut und reichlich (für Radfahrer) und auch beim Frühstücksbuffet hat nichts gefehlt. Oder heuer im Winter in der Hauptsaison in Landeck mit dem Sohn zwei Nächte in einem Appartement mit Frühstück zusammen 86€.
@Radl... - würde Euch aber schon anraten zu Einrollen und angewöhnen mal die Strecke von Rosenheim nach Innsbruck zu fahren, die komplett eben ist - denn im Pustertal gehts doch gleich mal immer mehr oder weniger aufwärts.
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Ich glaube das hören meine Kumpane gerne, ich hatte heute schon den Vorschlag gemacht mit dem Zug nach Brixen oder Franzensfeste zu fahren und stieß dabei auf wenig Begeisterung. Ich denke auch, dass wenn wir uns mal 1-2 Tage übers Land bewegt haben, sie um so schneller kompromissbereit werden
Reisebericht Deutschland - Kroatien untrainiert mit dem Fahrrad
Ausrüstung: 2 Trekkingbikes, eines mit Gepäckträger und Satteltaschen. 3-City Damenräder, eines mit 5 Gangschaltung und Anhänger. Ein Fahrrad-Kinder-Anhänger, ca 70kg gepackt. Mein Rucksackgepäck ohne Satteltaschen betrug ca 30kg, Satteltaschen, je nach Wasser und Nahrungsvorrat, ca 20-30kg.
Samstag 10.8.2013
Wir treffen uns alle 5 so gegen 12:00 Uhr am Reutlinger Bahnhof, da 2 von uns erst noch mit der Bahn von der Schwäbischen alb herunterfahren mussten, konnten wir nicht eher starten. Das Wetter ist wie die letzte Woche, sehr warm mit ca 35° und wir können uns schonmal auf das kommende Wetter einstellen. Dann geht es von Stuttgart weiter über München und Rosenheim nach Kufstein, alles mit der Bahn denn unser erstes erklärtes Radlerziel ist der Innradweg ab Kufstein bis Innsbruck. Bevor wir allerdings aus dem Zug aussteigen gibt es schon den ersten kleineren Rückschlag. Im Bahnhof vor Kufstein fallen unsere Räder im Zug um und ausgerechnet mein Radständer gibt der ihm gebotenen Last nach und knickt ab, nach kurzer reparatur ist dieser aber wieder einsatzfähig. Leider aber nur bis Kufstein, denn als ich das Werkzeug wieder einpackte fiel das gute Stück erneut um und brach den Ständer endgültig ab. Wie dem auch sei. Ankunft in Kufstein ca 19:00 wir schwingen uns bei wolkenfreiem Himmel auf die Räder und starten unsere Reise. Nach nichteinmal 5km fahrt der nächste etwas herbere Rückschlag. Das hinterradlager von Thommy erliegt dem wohl schon lange vorrausgegangenen Verschleiß und wackelt wie ein Kuhschwanz, nur eine Frage der Zeit bis dieses entgültig abreißt. Wir einigen uns darauf, dass er nun eben vorsichtig fahren muss. Wie es aber der Zufall will, entdecken wir ein herrenloses, unabgeschlossenes Rad im Straßengraben kurz hinter Kufstein. Weit und breit kein Mensch zu sehen. Wir entschließen uns zu warten ob sich jemand dem Herrenlosen Rad annimmt. Nach einer guten Stunde war immernoch niemand in sicht der sich um sein Rad zu kümmern schien. Kurzer Hand wurde ein Zettel gezückt, die Addresse und Telefonnummer aufgeschreiben und diese am alten Fahrrad befestigt. Dieses ließen wir dann im Austausch zurück und übernahmen das Gepäck aufs neue Gefährt.
In der Dämmerung begannen wir uns nach einem geeigneten Schlafplatz um zu sehen und fanden ihn auch gleich auf einem Schotterparkplatz in der Nähe des Wasserkraftwerkes direkt am Radweg. Eine wilde Feuerstelle ist schnell eingerichtet und wir können Tee und Nudeln kochen.
Sonntag 11.8.2013 Nach gemütlichem Frühstück und einem Kaffe starten wir wieder in die Sättel. Das Wetter ist wie zu erwarten schön und sonnig, bei 34° Radeln wir fröhlich und gut gelaunt in Richtung Innsbruck. Wir sind begeistert von den "Radservice" Stationen die am Radweg aufgebaut sind. Diese bestehen aus einem Metallschrank in dem man alles nötige findet um das Rad not zu reparieren, falls dies nötig wäre. Schraubenzieher, Inbusschlüssel und sogar Druckluft gibt es. Gegen 19:00 erreichen wir einen sehr schönen kleinen buchtartigen Sandstrand am Inn bei Stans. Wir beschließen kurzer Hand die Nacht hier zu verbringen. Als noch nicht alle am Platz angekommen sind, bekommen wir gesellschaft von 3 sehr netten Tiroler Jungs die sich ausgerechnet heute einmal überlegt hatten ihre Trachten zu tragen. Wir sind begeistert von ihrer Hilfsbereitschaft uns zu erklären dass das Zelten hier kein problem sei und zeigten uns ihr "Lager" dass sie sich keine 10 meter von unserem erkorenen Schlafplatz befand. Hier haben sie eine Plane gespannt, selbstgebaute Bänke und sogar einen kleinen Tisch. Sie seien sehr oft hier und zelten auch öfters. Wie es der Zufall will ist einer der Jungs bei der Grubenwacht und erzählt uns von dem Großen Bergwerks Stollen der sich auf über 500km Länge in den Bergen erstreckt. Wir bekommen geschichten zu hören die ein gewöhnlicher Tourist nicht zu ergattern vermag, selbst wenn er eine Führung durch den Stollen machen würde.
Montag 12.8.2013 Nach dem üblichen Kaffe und Frühstück geht es weiter richtung Innsbruck. Dieses erreichen wir gegen 16:00 Uhr. Doch hier erwartet uns eine böse Überraschung. Aufgrund der anstehenden Winterolympiade in Österreich ist ausgerechnet unsere gehählte Zugverbindung nach Villach nicht verfügbar, da Zugbrücken auf dieser Strecke ausgebaut werden. Wir haben nun keine andere Wahl, als fast den gesammten bereits zurückgelegten Weg mit dem Zug wieder zurück zu fahren bis nach Wörgl. Von Wörgl aus dann weiter nach Schwarzach. Nach kurzer orientierung am Bahnhof geht es recht steil aufwärts in richtung Ausgleichsbecken des Schwarzacher Flusskraftwerkes. Es ist ca 20:00 Uhr und es sieht sehr regnerisch aus. Neben einem Ferienhaus auf einer Wiese vor einer hübschen Baumreihe am Abhang lassen wir uns nieder und schlagen die Zelte auf. Der zu erwartende Regen ließ sich auch nicht mehr viel Zeit uns heim zu suchen. In der Nacht zog dann ein großes Gewitter über uns und lud meinen nicht ganz so wasserfesten Kollegen gute 10kg mehr gewicht in Form von Nassen Schlafsäcken und durchnässter Kleidung aufs Gepäck.
Dienstag 13.8.2013 Wir starten nachdem der vermeindliche Ferienhaus besitzer uns morgens freundlich begrüßt hat und sich nach unserem Befinden und unserem Ziel erkundigte. Nachdem er uns allesamt für verrückt erklärt wünscht er uns eine gute Reise. Wir befinden uns nun auf dem Tauernradweg, welcher entgegen unserer Wahlstrecke sehr steil und im stetigen auf und ab verläuft. In Lend angekommen sehen wir schon den nächsten schönen Berg vor uns, der hinauf zum Autobahnkreuz führt. Das Wetter ist immernoch unberechenbar, der Himmel ist komplett mit einer dunklen Wolkenschicht bedeckt und es kann jeden Moment zu regnen beginnen. Glücklicher weise tut es dies erst, nachdem wir uns unter dem Autobahnkreuz vor dem Tunnel unterstellen können. Durch 2 längeren und einen kürzeren Tunnel gelangen wir schließlich wieder bei einsetzendem Regen nach Maierhofen. Wir stellen uns unter ein Vordach eines schönen großen Hauses und wollen auf besseres Wetter warten. Plötzlich öffnet sich die Haustüre und der Hausherr begrüßt uns und lädt uns ein sein Vordach als Schutz vor dem schweren Regen zu gebrauchen. Was wir bisher noch nicht bemerkt hatten, war das Schild neben der Eingangstüre "Zimmer Frei". Nachdem ich mich bei Ihm erkundigte ob noch ein Zimmer zu haben sei und was es denn kosten würde, schickte er nach der Dame des Hauses die dies zu entscheiden habe. Die Pensionsleiterin entschuldigte sich schon fast, dass sie nicht mehr genug Betten habe um uns alle unterbringen zu können, aber ich solle mir das Zimmer doch erst einmal ansehen. Ein kleinr Vorraum mit Tür zum Bad erblickte ich als sich die Tür vor mir öffnete, dahinter dann das Zimmer mit Doppelbett 2 Stühlen, einem Tisch und der Tür zum Haus umringenden Balkon. Es gibt sogar einen Fernsehr. Sie Wirtin war sehr kullant und berechnete uns nur die 2 Betten für 5 Personen mit Frühstück für nur 70 Euro.
Mittwoch 14.8.2013 Wir starten nach einem sehr ausgiebigen Frühstück bei dem es an nichts fehlte. Eier, Müsli, Tee, Kaffee, Brot und einer riesigen Wurst und Käseplatte. (nur ein kleiner Auszug des Buffets) Um 11:00 machen wir uns auf den Weg richtung Tauernschleuse in Böckstein. Es erwarten uns rund 300 Höhenmeter die heute erklommen werden wollen. Wir gelangen problemlos durch die Schleuse nach Mallnitz-Obervellach wo wir aber erstmal für 3,5 Stunden festsitzen da der nächste Zug nach Villach erst so spät kommt. Zeit um unsere verbrauchten Akkus wieder aufzuladen mit einheimischem Bier, Brötchen und einer leckeren Gullaschsuppe. Als wir in den Zug einsteigen fällt uns ein Angebot der ÖBB (Österreichische Bundes Bahn) auf. von Villach nach Udine (ita) inklusive Fahrrad für 12 Euro. In Villach angekommen geht es sofort zum Kartenschalter, wir haben wirklich glück, der letzte Zug für heute nach Udine geht in 10 Minuten. Die Räder verstaut und wieder zugfahrender Weise geht es auf nach Udine, wo wir kurz nach 21:00 eintreffen. Nach kurzer orientierung am Bahnhof geht es los in Richtung Triest. Von den vielen Wachhunden abgeschreckt suchen wir bis ca 23:00 nach einem geeigneten Schlafplatz, den wir dann auch letztendlich in einem riesigen Weinfeld fanden. Leider keine möglichkeit hier zum kochen. Somit fällt auch leider der Kaffee für das Frühstück flach.
Donnerstag 15.8.2013 Wir fahren sehr früh aus Udine los in Richtung Monfalcone. Als wir die Riesige Leuchtschrift "Benett" steuern wir kurzer hand auf den vermuteten Supermarkt zu. Dort angekommen stellen wir fest, dass es sich um einen Konsumtempel erster Güte handelt. Ein Supermarkt mit Kinderabgabestelle, 3 verschiedenen Cafes 20 Klamottenläden, Uhrengeschäffte, Sonnenbrillenladen und und und. Im eigentlichen Supermarkt bereich befinden sich meterlange Theken mit Angestellten die Fisch, Fleisch, Käse, Brot und Antipasti in gewünschten Mengen von den Riesigen Käserugeln oder "Schinkentrümmern" im Regal herabschneiden. Hier gibt es wirklich alles! (außer Landkarten). Hier wird ersteinmal ausgiebig gefrühstückt und sich mit dem Nötigsten für die nächsten Tage eingedeckt. Nachdem wir den Alpe Adria Radweg entdeckt haben, folgen wir diesem ein kurzes Stück bis wir wieder selbst das Routen übernehmen. Durch scheinbar verlassene Dörfer und Industrieanlagen fahrend, fragen wir uns, ob dies die Ausmaße der Europäischen Union sind, die Italien wohl gänzlich zum Verfall verdammt haben. Über Monfalcone gelangen wir am Abend nach Villagio del Pescatore wo wir eine sehr schöne Bucht finden in der es bereits eine Feuerstelle gab mit einem Grillrost, der nur darauf zu warten schien, von uns benuzt zu werden. Wir schlagen unsere Zelte auf und beschließen den nächsten Tag auch hier zu verbringen. Baden, Waschen, Kochen, Angeln und regenerieren ist angesagt. Hier machen wir auch die ersten Bekanntschaften, mit der afrikanischen Stechmücke. Mein linkes Bein hat das Rechte mit 20 zu 15 "ausgestochen".
Samstag 17.8.2013 Wir verlassen unseren geliebten Strandplatz und Radeln in Richtung Triest auf der wunderschönen Küstenstraße mit Blick aufs italienische "Festland" in die Stadt hinein. Staub, Autos und der Hafen, machen es uns nicht schwer hier länger als nötig zu verweilen. Es geht weiter über kleine Dörfchen an der Küste entlang in Richtung Slowenien, welches wir auch am Abend erreichen. Unter einer Großen Eiche neben einem Weinfeld schlagen wir unser Nachtlager auf, diesmal ohne Zelt. Bei Debeli rtič, einem kleinen Nationalpark an der Slowenischen Küste. Plötzlich erscheinen neben uns ca 30 Menschen die gackernd und tuschelnd an uns vorbeigingen, dann hielten und unsere Gespräche belauschten. Als auf einmal ein "Schaut mal das sind auch deutsche" erschallte war uns klar, dass wir es hier wohl mit einer Schülerferienfahrt zu tun bekommen haben. Aber die Aufsichtspersonen ließen nicht lange auf sich warten und sammelten ermahnender Weise ihre Schützlinge wieder ein.
Sonntag 18.8.2013 Auf nach Kroatien! Unsere Route führt nun über einige erhebungen in Richtung des Slowenischen Innlandes. Kurz vor Hrastowljie verlassen wir die Hauptstraße und fahren in ein schönen Tal hinunter. Die Freude ist allerdings nicht von langer Dauer, da der anstehende Aufstieg uns einige Kraft kostet. Oben auf dem "Hügel" angekommen, sehen wir ein kleines Dorf, das mit schön angelegten Gärten aufwartet. Unser selbsternannter "Scout" war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob wir uns noch auf der richtigen Route befinden und beschloss kurzer Hand jemanden am erstbesten Haus zu fragen. Die Dame des Hauses begrüßte ihn freundlich auf englisch, nach kurzer Unterhaltung fragte sie ihn ob er eine andere Sprache spreche als englisch und er antwortete, dass wir aus Deutschland kommen. "Oh germany?" sagte sie und staunte nicht schlecht. "Yes, we´re all a litlebit crazy" antwortete unser Scout. "Not a litle" sagte Sie "You´re BIG CRAZY" Sie verschwindet im Haus aus dem sie nach kurzer Zeit mit Ihrem Mann, der nebenbei bemerkt perfekt deutsch sprach, wieder heraus kam. Nach kurzer Unterhaltung wurden wir verbleibenden 3 die an der Straße standen und auf Rad und Gepäck acht gaben auch aufgefordert, uns doch ein wenig in der Garage abzukühlen. Dieses Angebot nahmen wir gerne an. Wir wurden aufs beste verköstigt mit selbstgemachtem Wein. Im weiteren verlauf des Gespräches viel dann auch die alles entscheidende Frage. "Aus welcher Gegend in Deutschland kommt ihr denn?" fragte uns der Herr des Hauses. Ich antwortete dass ich aus Reutlingen käme und meine Kumpane aus der umliegenden Gegend. Auf einmal bekam der Hausherr große Augen. Er erzählte uns, dass er in Reutlingen gebohren sei, da seine eltern für 10 Jahre in Deutschland lebten und er während dieser Zeit das Licht der Welt erblickte. Ich wäre vor Glück fast gestorben, so sehr habe ich mich gefreut Leute aus meiner Heimatstadt zu treffen. Nachdem wir eine Flasche selbstemachten Rotwein, Weißwein und Schnaps geschenkt bekommen haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Wiedereinmal heißt es: "Zurück!" Zum Glück dürfen wir nun wieder ersteinmal bergab fahren. Das wäre ja auch alles schön und gut gewesen, währe da nicht unser Anhänger. Auf abschüssiger Strecke geriet unser Anhängerziehender Fahrer mit seinem Wagen in ein Schlagloch, der Anhänger bekam Umwucht und schleuderte das gesamte Gepäck über die Straße, die Speichen bohrten sich durch den Schlauch des rechten Rades nachdem dies in einem riesigen 8er endete, als es wieder Bodenkontakt bekam. Unser Fahrer konnte sich zum Glück halten und ihm ist nichts passiert. Da nun aber der Wagen ersteinmal einer längeren Reparatur unterzogen werden musste, beschlossen wir in dem Tal, durch das wir am Vormittag gekommen waren, zu bleiben und ersteinmal alle Wunden zu lecken. In einem ausgetrockneten Flußbett schlagen wir das Lager auf. Trotzdem es in Slowenien seit einem Monat nicht mehr geregnet hat, legen wir uns eine kleine Feuerstelle an um etwas warmes zu kochen. Das beeindruckendste an diesem Tal aber war das Ökosystem. Die Natur war hier noch so intakt, dass wir einer Gottesanbeterin in freier Wildbahn beim sonnen zu sehen konnten. Und sie uns.
Montag 19.8.2013 Zelte eingepackt, letzter Fahrad und Anhänger check. Der Anhänger musste sogar genäht werden, da der Stoff über einem Bügel so abgeschliffen wurde bei dem Unfall, dass er fast nicht mehr packbar war. Wir befinden uns wieder auf der Richtigen Straße und Radeln nach Kroatien. Die 2 Zoll-Stationen passieren wir problemlos. Kurz nach der Grenze wird ersteinmal Geld gewechselt. Wir erreichen unter der höchst stehenden Sonne am Mittag Buzet. Informationen wie und vorallem in welche Richtung ist unser wichtigstes Anliegen. Wir finden auch schnell einen Ortskundigen. Ein Soldat der nicht weit von unserem Ziel Slunj entfernt stationiert ist. Er klärt uns über die Vegetation auf, soll heißen er deutete mit dem Finger auf unzählige Orte in unserer Umgebung mit den Worten: "There are Bears, here, here, here, here, here and here. There we have some Wildcats, and dont forget about our Wolfes." SCHLUCK! Er deutete uns dann auch den Weg zum Bahnhof von Buzet. "You see the last House on that hill? This is the trainstation". Also 3 dörfer weiter, den Berg hinauf. Heute nicht mehr, sagten wir uns, und Campierten kurzer Hand auf einem Brachliegenden Feld. In der Nacht dann hörten wir die Wölfe und die Luchse, die sich allem Anschein nach an einem nahegelegenen Hühnerstall zu schaffen machten. Dies verriet uns das verängstigte gebelle und gequitsche der Hofhunde, die wir bei unserer Anfahrt in Zwingern auf jedem Grundstück gesehen hatten.
Dienstag 20.8.2013
Am nächsten Tag am Bahnhof angekommen (ca. 13:00 Uhr), erwarteten uns viele nicht schöne Überraschungen. Der Bahnhofsvorsteher sagte erst: "Fahrad im Zug? Kein Problem" Als wir Karten kaufen wollten, ca 15:00 Uhr, hörte sich das schonwieder ganz anders an. "Ohhhh Fahrrad, Problem!" hätte er uns das nicht schon 4 Stunden vorher sagen können? Wir warten trotzdem auf den Zug, auch nachdem der nette Bahnhofsvorsteher die Polizei gerufen hatte, um uns zu fragen was wir hier am Bahnhof machen. "Pasport?" hieß es auf einmal. Ich dachte mir nur: "Ja, was machen wir hier wohl? Wir warten natürlich auf die Fähre!" (ironie ende) Als der Zug eintraf, stieg der Schaffner aus und beäugte uns ersteinmal alle 5 misstrauisch, dann die Fahrräder und ging zu seinen Kollegen ins Bahnhäuschen. Als er wieder heraus kam waren seine ersten 3 Fragen, auf die man garnicht so schnell antworten konnte wie er sie stellte: "Where you go?" "Where you from" und "How do you want to pay, in Kuna or in Euro?" Und hier war für mich der Zug sprichwörtlich abgefahren. Da wir alle keine lust hatten seinen schnell ausgedachten Spezial-Preis zu bezahlen, radelten wir wieder missmutig in die Stadt hinunter zum dortigen Busbahnhof. Hier wurden wir von der Polizei beobachtet als ob wir einen Bankraub planen würden. Ein voll besetztes Polizeiauto kreiste um den Busbahnhof solange wir uns dort aufhielten. Dies war aber noch nicht genug. Ein Polizist stieg aus dem Auto aus und stellte sich keine 2m neben uns und belauschte uns sichtlich. Gut zu wissen, dass in Kroatien Deutsch ein Unterrichtsfach in der Schule ist. Nach einer Weile drehte sich der lauschende Polizist um und deutete uns ziemlich grimmig, dass wir doch unser Essen einpacken sollten und langsam das Weite suchen. Ich erkundigte mich noch schnell am Schalter wie die Busse fahren und ob die Fahrradmitnahme gestattet sei. Laut der Dame am Schalter wäre das alles kein Problem, laut dem Busfahrer den ich noch fragte angeblich doch. "Wir nehmen generell keine Fahrräder im Bus mit" war seine Auskunft. Nunja, für mich war an dieser Stelle klar: Ich muss hier weg!!! In einem Land in dem mir jeder eine andere Information gibt und jeder Mensch mit ein bischen Amtsgewalt einem Touristen nur die Kohle aus der Tasche ziehen will, bleibe ich keinen Tag länger. Ich bringe meine Kollegen noch zu ihrem Schlafplatz und verbringe meine letzte Nacht meines Urlaubs dort. Am nächsten Morgen 6:00 Uhr lasse ich mich wecken und fahre alleine zum Busbahnhof. Die Kurzform wie ich mein Fahrrad in den Bus bekam: 10 Minuten Diskussion mit dem Busfahrer, da ich wusste dass das Ticket 60 Kuna kostet, testete ich nochmals die Kroaten auf ihre Tourismus-Freundlichkeit und fragte den Busfahrer nach dem mir bekannten Preis nach Triest. Er zog seinen Taschenrechner aus der Tasche, tat so als ob er etwas rechnete, ich konnte es genau sehen, denn er hielt mir den Rechner die ganze Zeit vor die Nase, tippte schnell eine 18 ein und sagte: "18 Euro". 18 Euro sind umgerechnet ungefähr 150 Kuna! Ich gab ihm 20 Eure, er tat so als ob er Wechelgeld suche, sagte dann er müsse noch nach vorne und Wechelgeld holen, woraufhin ich sagte er solle es ruhig behalten... In Triest am Bahnhof half er mir mein Fahrrad aus dem Bus zu laden und klopfte mir mit einem Lächeln auf die Schulter und wünschte mir noch eine gute Reise. Ich öffnete meinen Geldbeutel, zeigte ihm meine verbliebenen 400 Kuna und sagte zu ihm: "aber du wolltest ja nur 20 Euro". Das Gesicht das ich dann zu sehen bekam werde ich mein ganzes leben nicht mehr vergessen. Das ihm die Kinnlade nicht auf die Schuhe geknallt ist war alles. Er war dann auch sehr schnell und murrend in seinem Bus verschwunden.
Mein persönliches Fazit: Eine super schöne Reise, aber Kroatien NIE WIEDER!!!
Bitte seid nicht zu streng mit mir, ich habe keine Autorechtschreibhilfe und es ist zu dem mein erster Reisebericht den ich je geschreiben habe. Ich bedanke mich aber, dass Ihr bis hier her durchgehalten habt und meinen Worten gefolgt seid, auch wenn sie manchmal etwas komisch aussehen : )
Bis zum nächsten Bericht wünsche ich Euch alles erdenklich gute auf euren Reisen und allem was ihr sonst noch so vorhabt.
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