Kreiszeitung 30.04.2008 Tag der Einsicht, damit Klasnic bleiben kann
Werder und der Stürmer haben angeblich wieder Verständnis füreinander
Von Björn Knips und Carsten Sander
BREMEN Lange hat's gedauert, sehr lange sogar - stolze sechseinhalb Stunden oder umgerechnet vier Fußball-Spiele und eine Verlängerung, erst dann stand gestern Nachmittag fest: Ivan Klasnic darf weiter für Werder spielen. Es war ein überraschender Schulterschluss, ermöglicht durch Zugeständnisse auf beiden Seiten. Klasnic musste seine Vorwürfe und die harten Attacken seiner Frau Patricia gegen den Club zurücknehmen. Das tat der 28-Jährige wiederum nur, weil auch sein Arbeitgeber Fehler einräumte.
Mit seiner am vergangenen Freitag eingereichten und öffentlich gewordenen Millionen-Klage gegen die Werder-Ärzte Dr. Götz Dimanski und Manju Guha hatte Klasnic den Stein ins Rollen gebracht. Der Vorwurf: Die beiden Mediziner hätten eindeutig überhöhte Werte in seinem Blut nicht richtig gedeutet, dadurch seine Nierenerkrankung übersehen und somit eine frühzeitige Nierentransplantation im März 2007 notwendig gemacht. Zunächst genoss der Kroate noch die Unterstützung des Clubs. Doch als das Ehepaar Klasnic in den Medien das Verhalten des Vereins während der langen Leidenszeit kritisierte, bestellte die Werder-Geschäftsführung den Angestellten für gestern Morgen, 9 Uhr, zum Rapport.
Alles deutete auf eine Suspendierung des Stürmers, der ohnehin nur noch bis zum 30. Juni unter Vertrag steht, hin. Zumal Ivan und Patricia Klasnic am Montagabend in der ARD-Talkshow "Beckmann" noch einmal nachgelegt hatten. "Ich habe etwas vermisst, einen Anruf, die Nachfrage: Wie geht es Ihnen und Ihrem Mann? Jeder normale Mensch hätte doch schon aus Höflichkeit nachgefragt", hatte Patricia Klasnic dort geklagt.
Diese und viele andere Worte wurden gestern kurzerhand aus dem Protokoll gestrichen. Klasnic betonte, dass sich alle Vorwürfe ausschließlich gegen die Ärzte gerichtet hätten - und ganz bestimmt nicht gegen Werder. "Jeder hat ein paar Fehler gemacht", nuschelte der 28-Jährige auf einer Pressekonferenz. Da lagen fast 400 Minuten Verhandlungsmarathon hinter ihm und seinen beiden Anwälten Dr. Peter Horndasch und Matthias Teichner sowie den Werder-Geschäftsführern Klaus Allofs und Manfred Müller. Chefcoach Thomas Schaaf hatte für die Zusammenkunft sogar beide Trainingseinheiten sausen lassen.
Wie Klasnic schlug auch die Vereinsseite auf der Pressekonferenz kleinlaute Töne an. "In einigen Situationen hätten wir besser reagieren können. Wir sind nicht fehlerfrei", gestand ein sichtlich mitgenommener Klaus Allofs. Ihn hatte Patricia Klasnic für seine kühle Art besonders kritisiert. Dazu meinte der 52-Jährige: "Vielleicht habe ich damals nicht so sensibel reagiert, wie es notwendig gewesen wäre. Aber eines steht auch fest: Keine drei Punkte und kein Pokal sind so wichtig wie die Gesundheit unserer Spieler."
Letztlich hatten offenbar alle Beteiligten im Konferenzraum nach und nach auf gut Wetter gemacht. "Wir haben erfolgreich gerungen, damit jeder den anderen versteht. Und die Suche nach Verständnis ist eine Voraussetzung für eine Befriedung", berichtete Horndasch fast schon staatsmännisch.
Aber es war freilich auch ein Staatsakt, bis ein Ergebnis vorlag. Dieses beinhaltet eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zunächst bis zum Saisonende. Dabei versprach Klasnic, sich entgegen seiner zuletzt getätigten Äußerungen doch wieder von Mannschaftsarzt Dr. Dimanski behandeln zu lassen. "Wie es vertraglich geregelt ist", stellte der Kroate allerdings klar - und sein Anwalt Matthias Teichner ergänzte noch, dass damit "alle Akutverletzungen auf dem Platz" gemeint seien. Dies stelle ebenso kein Problem dar wie die Tatsache, dass Werder weiterhin Dimanski vertraut. "Was passiert ist, ist passiert. Das klären nun andere - das Gericht. Dort wird der Schuldige gefunden", meinte Klasnic.
Ob es nach der Saison noch eine Zukunft für den Torjäger in Bremen gibt, blieb offen. Beide Seiten signalisierten immerhin die Bereitschaft, die bereits begonnenen Vertragsverhandlungen schon bald fortzusetzen. Es sei möglich, Klage und Alltag zu verbinden - auch wenn der von der Klasnic-Fraktion angestrebte Prozess laut Anwalt Teichner "zwei bis drei Jahre" dauern kann. Weitere Presseartikel
Kreiszeitung 30.04.2008 Die Fischer-Kolumne: "Werder war und ist kein herzloses Unternehmen"
Die Turbulenzen um Ivan Klasnic haben die Berichterstattung der vergangenen Tage bestimmt. Mit den Presseerklärungen beider Seiten wird sich die Lage nun aber beruhigen. Für mich ist es dabei wichtig, auf zwei Dinge nachdrücklich hinzuweisen: Werder Bremen war, ist und wird kein herzloses Unternehmen sein. Die Verlängerung der Verträge mit dem schwer verletzten Krisztian Lisztes vor vier Jahren sowie mit dem schwer erkrankten Ivan Klasnic vor einem Jahr beweisen das.
Völlig ungerechtfertigt sind Vorwürfe gegen die Geschäftsführung, insbesondere gegen meinen Kollegen Klaus Allofs, der als langjähriger Bundesligaspieler immer das Wohl der Spieler im Auge hat.
Das vergangene Wochenende war aber auch aus sportlicher Sicht turbulent wie selten. Beim Spiel in Karlsruhe kombinierte unser Team eine spielerisch starke Leistung mit einer katastrophalen Chancenverwertung und unglaublichen Defensivfehlern, gleichzeitig aber auch mit einer großen Moral. Denn wer so viele hochkarätige, teilweise hundertprozentige Torchancen auslässt und zweimal in Rückstand gerät, verliert normalerweise den Mut und dann das Spiel. Nicht so unsere Jungs, die sowohl das 0:1 als auch das 2:3 wegsteckten und bis zum Schluss weiter auf Sieg spielten.
Doch der Vorwurf einer nachlässigen Defensivarbeit bleibt bestehen. Typisch dabei das 2:2 der Karlsruher. Weit in der eigenen Hälfte nimmt KSC-Spieler Freis einen Abpraller auf, kann über das ganze Spielfeld marschieren und ungehindert einschießen. Ein katastrophales Abwehrverhalten, weil Freis auf seinem Weg von Sechzehnmeterraum zu Sechzehnmeterraum nicht einmal in einen Zweikampf verwickelt wurde - weder von unserer Offensive, noch vom Mittelfeld und auch nicht von unserer Defensive. Dies zeigt einmal mehr, dass erfolgreiche Abwehrarbeit schon in des Gegners Hälfte beginnt.
Unser Glück an diesem Wochenende bestand darin, dass nur Schalke gewann und wir durch die Punktverluste von Stuttgart, HSV und Leverkusen den Vorsprung auf Platz vier auf sechs Punkte erhöhen konnten, was bei vier ausstehenden Spielen aber gewiss noch keine Sicherheit bedeutet.
Unser Pech an diesem Wochenende waren die erneuten Verletzungen von Frings und Baumann vor dem Spiel, aber auch, dass der sonst gute Schiedsrichter und sein Assistent an der Linie beim Stand von 2:1 für Werder einen klaren Handelfmeter für uns übersahen. Übrigens war das - wie die Medien feststellten - bereits die siebte schwere Fehlentscheidung gegen Werder in dieser Saison.
In Pressemitteilungen des Vereins sowie von Klasnic über dessen Rechtsanwälte teilten beide Seiten mit, sie hätten ihre "Irritationen ausgeräumt" (Werder). Klasnic ließ mitteilen, alle seine Äußerungen hätten sich "ausschließlich gegen die betroffenen Ärzte" gerichtet und "nicht gegen den Verein." Dennoch räumte auch der Klub Fehler ein: "Wir hätten in manchen Situationen besser reagieren können. Die Irritationen wurden ausgeräumt."
In der TV-Sendung "Beckmann" hatte Klasnic am Montag seine Kritik erneuert. "Es wurde immer gesagt, dass ich gesund bin", hatte der 28-Jährige dort geklagt, "ich hatte keine Ahnung, was los ist."
Klasnic musste sich Anfang 2007 einer Nierentransplantation unterziehen und lebt seitdem mit einer Spenderniere seines Vaters, nachdem sein Körper zuvor ein Organ seiner Mutter abgestoßen hatte. Zum Thema
* Wortlaut der Presseerklärung von Ivan Klasnic und Werder Bremen
Ungeachtet der Kritik und der laufenden Klage gegen die Vereinsärzte, die Klasnic aufrecht erhält, werden die Hanseaten die Zusammenarbeit mit dem Kroaten vertragskonform bis zum Saisonende fortführen. Ob es für Klasnic trotz der Presseerklärungen eine sportliche Zukunft bei Werder gibt, ist indes fraglich. Sein Vertrag an der Weser läuft zum Saisonende aus, und auch die finanziellen Vorstellungen beider Seiten liegen offenbar weit auseinander. "Meine Zukunft ist offen", sagte Klasnic, "meine Klage hat allerdings nichts mit meinem Vertragsverhältnis zu tun." Werder hat sich zu einer Fortsetzung der Vertragsgespräch bereit erklärt.
Der Streitwert der Klage gegen Dimanski und Guha, die sich über Jahre hinziehen kann, beläuft sich auf 1.427.944,55 Euro. Dimanski wies die Vorwürfe zurück und nannte den Krankheitsverlauf des Werder-Profis gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" "schicksalhaft".
Schon vor seinem Wechsel zu Werder Bremen 2001 hatte es bei Klasnic Abweichungen von normalen Nierenwerten gegeben. Das Problem könnte sich im Laufe der Jahre auch durch die Benutzung verschiedener Schmerzmittel verschärft haben, die als Nebenwirkung Nieren-Insuffizienzen verstärken können. Klasnic berichtete davon, dass der Einsatz solcher Pillen in der Bundesliga normal sei, auch er selbst habe diese Medikamente regelmäßig eingenommen, um seine Leistung bringen zu können. - Anzeige - Werder Bremen: Fanartikel & mehr gibt es bei eBay. Hier klicken! Jetzt Werder Bremen Karten bei viagogo kaufen Versenden Drucken 29.04.2008, 19:02 weitere News und Hintergründe
Er mag Eier haben - aber getroffen hat er leider nix..........
In Antwort auf: Klasnics Kampfansage Ich habe Eier... und spielen will ich auch! Von CHRISTOPH SONNENBERG und ALEXANDER HOLZAPFEL
Gestern erschien Werder-Star Ivan Klasnic (28) mit einem weißen T-Shirt zum Abschluss-Training. „Tengo Cojones“ stand in blutroter Schrift auf dem Rücken. Das ist spanisch und bedeutet frei übersetzt: „Ich habe Eier“.
„Tengo Cojones“ – es ist Ivans ganz persönliche Kampfansage! Ivan Klasnic „Tengo Cojones“ ist spanisch und heißt „Ich habe Eier“. So ein Shirt trug Klasnic Ivan Klasnic Ivan's T-Shirt: „Tengo Cojones“ Ivan Klasnic Top-Stürmer: Ivan Klasnic
Der Torjäger geht mächtig in die Offensive. Statt nach dem faulen Frieden mit Werder abzutauchen, sagt Klasnic frech: „Ich rechne damit, gegen Cottbus in der Startelf zu stehen!“
Aber vertraut Thomas Schaaf heute auf Klasnic? SV Werder Bremen
Oder setzt der Werder-Trainer ihn nach dem Wirbel der vergangenen Tage lieber auf die Bank? Schaaf sagt nur knapp: „Bei uns ist kein Spieler gesetzt. Wir müssen sehen, wer gut drauf ist.“
Mit der modischen Aussage will Klasnic jedem deutlich machen, dass er sich von dem ganzen Wirbel um seinen TV-Auftritt bei „Beckmann“ und der anschließenden Aussprache mit Werder nicht nervös machen lässt. Bremen - Cottbus So wollen sie spielen
Davon ist sogar Schaaf überzeugt: „Ich habe auf dem Platz nicht feststellen können, dass Ivan anders ist als sonst.“
Im Abschluss-Training ließ der Coach Klasnic gestern in der A-Elf stürmen. Und der ließ dann auch gleich Tore sprechen.
Zweimal knipste Klasnic – die A-Elf gewann 3:1. Dreimal gab es für Klasnic sogar Szenenapplaus von den Fans. Rostock – HSV (Heute, 15.30 Uhr)
Neuer Torwart Verteidiger Sebastian fordert im Abstiegskampf mehr Mut zum Risiko: „Ein 0:0 bringt uns nicht weiter!“ Nach Wächters Kreuzbandriss steht Hahnel im Tor. Trainer Pagelsdorf lässt mit Rahn (früher St. Pauli, HSV) einen Hamburger von Beginn an ran. Bartels ist nach Sprunggelenksverletzung dabei. Hinspiel 0:2. Stevens: „Endspiel!“ Das Stevens-Team seit sechs Spielen ohne Sieg, seit vier Spielen ohne Tor. Der Trainer bangt um Uefa-Cup-Platz 5: „Rostock ist ein echtes Endspiel für uns!“ Kompany (Zerrung) fehlt, Jarolim ist nach vier Spielen Eierkneifer-Sperre wieder dabei. Schiedsrichter: Stark (Ergolding).
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In der Erklärung nach dem Friedensgipfel mit Werder hatte Klasnic am vergangenen Dienstag erklärt: „Ich werde alles dafür tun, dem Verein zum bestmöglichen Saisonergebnis zu verhelfen.“
Vielleicht darf er das ja heute gegen Cottbus schon beweisen...
Werder siegt 2:0 gegen Cottbus und doch gibt‘s einen Verlierer: Stürmer Ivan Klasnic (28).
Der Kroate nach der Chaos-Woche (Klage gegen Vereinsarzt Dimanski) mit einer mauen Leistung gegen Energie. Eine feine Kopfball-Vorlage für Sanogo – das war‘s. Dabei hatte Klasnic vor dem Abschluss-Training noch mit einem coolen T-Shirt „Tengo Cojones“ („Ich habe Eier“) für Aufsehen gesorgt.
Plötzlich droht dem gebürtigen Hamburger am Mittwoch im Derby beim HSV die Bank. SV Werder Bremen
Hat Klasnic das Theater der letzten Tage den Kopf verdreht? Eiermann Ivan: „Ach was. Mich hat‘s nicht beeinflusst. Ich kann nicht jedes Mal die Bude machen. Aber ich habe mich für die anderen beiden gefreut.“
Rosenberg und Almeida kamen nach 56 Minuten für Klasnic und Sanogo und trafen. Bekommen Sie Mittwoch ihre Startelf-Chance?
BREMEN (kni) Er hat es tatsächlich geschafft: Ivan Klasnic fährt mit zur EM! Gestern verkündete Kroatiens Nationalcoach Slaven Bilic seinen 23-köpfigen Kader - und der Werder-Stürmer war mit dabei. Dagegen fehlte ein anderer Bremer. Jurica Vranjes wurde nicht berücksichtigt. Der 28-Jährige hatte es schon geahnt, machte deshalb keine Anzeichen von Enttäuschung, sondern grantelte nur: "Ich mache lieber sieben Wochen Urlaub, als nur als Nummer 21 oder 22 zur EM zu fahren."
Kollege Klasnic war dagegen bestens gelaunt, konnte sich aber einen kleinen Seitenhieb wegen der Kritik an seiner Leistung und der einen oder anderen Verbannung auf die Werder-Bank nicht verkneifen: "Also habe ich in den letzten Spielen doch nicht so schlecht gespielt..." Letztlich überwog allerdings die Freude über die Nominierung. Schließlich ist die EM-Teilnahme der nächste sensationelle Schritt nach seiner Nierentransplantation vor gerade einmal gut einem Jahr. "Ich bin sehr stolz, dass ich es jetzt auch zur EM geschafft habe. Es hat mir ja kaum jemand zugetraut", strahlte der 28-Jährige gestern Nachmittag auf dem Weg zum Trainingsplatz. Und typisch Klasnic folgte noch ein kleiner Scherz: Befragt nach seinen Zielen für die EM, schaute der Kroate sofort zum neben ihm gehenden Martin Harnik und flachste: "Hauptsache wir schlagen Österreich." Harnik gehört zum erweiterten Aufgebot des EM-Gastgebers und könnte in der Vorrunde am 8. Juni auf seinen Bremer Teamkollegen treffen. •
Weser-Kurier 19.05.2008 Abschied mit Maß Druckansicht
Borowski sachlich, Klasnic gerührt: Der letzte Einsatz der Abgänge
Von Thorsten Waterkamp
BREMEN. ......
Gefreut hat sich auch Ivan Klasnic. Doch anders als Borowski kämpfte der Kroate, der über seine Zukunft kein Wort verlor, am Ende sichtbar mit seinen Gefühlen. Nach seiner Einwechselung in der 57. Minute war er immer wieder mit "Ivan, Ivan"-Sprechchören gefeiert worden - so viel Zuneigung von den Rängen ging dem Stürmer, mit dessen Einsatz wegen einer Knochenhautentzündung nicht unbedingt zu rechnen war, dann doch ziemlich nahe. Zwar verpasste Klasnic sein 50. Liga-Tor für Werder, doch wie wertvoll er war für die Grün-Weißen, stellte der 28-Jährige noch einmal unter Beweis. Er leitete das Tor des Tages mit seinem passgenauen Zuspiel auf Vorbereiter Torsten Frings ein - es war ein Abschied mit Maß.
Ivan Klasnic emotional tief bewegt / Auch "Boro" gefeiert
LEVERKUSEN (flü/ole) Am Ende brach es doch aus ihm heraus. Als Ivan Klasnic allein vor der Fankurve stand, aus tausenden von Kehlen sein Name gerufen wurde und selbst die Kollegen, die hinter ihm standen, rhythmisch klatschten, ließ der 28-Jährigen seinen Tränen freien Lauf, applaudierte seinen Anhängern und verneigte sich tief. Es war ein ganz bewegender Moment für den Kroaten, der Werder nach sieben Jahren verlässt.
"Es war sehr emotional, ich habe Tränen vergossen. Das hätte ich nicht gedacht", räumte der Stürmer später ein: "Wenn es so zuende geht, dann kommen die Erinnerungen an die letzten sieben Jahre hoch. Man denkt daran, wie erfolgreich wir gespielt haben und was ich dazu beigetragen habe."
Klasnic war in der 57. Minute eingewechselt worden - und konnte sich so, wie er es sich erhoffte hatte, auf dem Platz verabschieden. "Ich habe darauf gewartet, dass der Trainer mich reinnimmt. Schade, dass ich mich nicht mit meinem 50. Tor für Werder verabschieden konnte." Die Chance dazu hatte Klasnic, doch sein feiner Heber über Leverkusen Torwart Rene Adler landete knapp neben dem Tor. "Ich bin aber schon damit zufrieden, dass ich das 1:0 mit eingeleitet habe", schmunzelte Klasnic, der seine Zukunftspläne weiterhin für sich behielt.
Bei Tim Borowski hingegen steht schon lange fest: Er wechselt zu den Bayern. Das mögen die Fans ja eigentlich nicht. Doch durch seine offene Art, mit seiner Entscheidung umzugehen und seinen zuletzt gezeigten Leistungen, bereiteten die Fans auch dem 28-Jährigen einen ergreifenden Abschied.
Im Gegensatz zu Klasnic blieb Borowski aber gefasst. "Ich konnte mich ein halbes Jahr darauf vorbereiten. Das war ein sehr guter Abschluss für mich, ohne Wehmut", sagte "Boro": "Es ist super, dass sich Werder für die Champions League qualifiziert hat. Jetzt freue ich mich auf die EM und meine neue Aufgabe bei den Bayern."
Kreiszeitung 21.05.2008 "HSV? Ich kann nichts ausschließen" Druckansicht
Ivan Klasnic spricht über seine Zeit bei Werder, seine Nierenerkrankung und seine Zukunft
Von Arne Flügge
BREMEN (Eig. Ber.) Der "Killer" geht. Nach sieben turbulenten und sportlich erfolgreichen Jahren verlässt Ivan Klasnic Werder Bremen. Bevor der 28-Jährige seine Zelte endgültig abbricht und sich heute zur Europameisterschafts-Vorbereitung mit der kroatischen Nationalmannschaft aufmacht, nahm sich der Stürmer noch einmal Zeit für ein ausführliches Interview.
Zum kompletten Interview: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
Bremer vor Wechsel zu Betis Sevilla Klasnic zum Odonkor-Klub?
Legt Nationalspieler David Odonkor künftig einem alten Bundesliga-Kollegen die Bälle vor? Werder-Stürmer Ivan Klasnic (28) steht laut spanischen Medien vor einem Wechsel zu Betis Sevilla
Wohin der 28-Jährige wechseln wird, ist also weiterhin offen. Laut kicker-Informationen haben weder der Hamburger SV noch Hannover Interesse an dem Stürmer. Weitere Interessenten sollen Besiktas Istanbul, Glasgow Rangers und Olympiakos Piräus sein.
ZitatEM 2008 - Kroatien Klasnic schreibt sein eigenes Märchen Erschienen am 17. Juni 2008
Als Matchwinner Ivan Klasnic unter dem donnernden Applaus der kroatischen Fans in der 74. Minute den Platz verließ, hatte er sein unglaubliches Fußball-Märchen längst gekrönt und beste Werbung in eigener Sache betrieben. "Das ist wie ein zweites Leben, es fühlt sich wie ein Traum an", versuchte der Angreifer seine Gefühlslage nach dem 1:0-Sieg über Polen in Worte zu fassen. Zugleich wuchs nach seinem Gala-Auftritt in dem Noch-Bremer die Hoffnung, bald einen neuen Arbeitgeber zu finden. "Das Tor habe ich meiner ganzen Familie gewidmet. Es war natürlich ein schweres Jahr, aber ich glaube, es endet gut", sagte der nach dem Schlusspfiff von seinen Mitspielern fast erdrückte Klasnic.
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Freut sich über seinen Treffer gegen Polen: Ivan Klasnic (Foto: imago)
Tor des Tages durch Klasnic
Zuvor hatte der gebürtige Hamburger mit einem doppelten Novum EM-Historie geschrieben: Nur 15 Monate nach seiner Nierentransplantation bestritt Klasnic eine EM-Partie - und erzielte prompt in der 52. Minute das Tor des Tages. "Klasnic ist ein medizinisches Wunder", schrieb das "Index-Internetportal" über den torgefährlichen Stürmer.
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Ivan Klasnic (li.) geht gegen Jacek Krzynowek hart zu Werke. (Foto: dpa)
Niko Kovac: "Es gibt einen lieben Gott"
Dass sein Treffer das Ende von Polens erstem EM-Abenteuer besiegelte und Coach Leo Beenhakker in die Schusslinie der polnischen Boulevardblätter brachte, ging im Trubel um Klasnic fast unter. Dessen Teamkollegen schwelgten nach dem wundersamen Comeback des Man of the Match jedenfalls in Superlativen. "Das Leben schreibt die schönsten Geschichten. Es zeigt, es gibt einen lieben Gott", sagte Kapitän Niko Kovac. "Das war nicht nur wichtig für ihn, sondern für das ganze Land", bemühte sich Schalkes überragender Jungstar Ivan Rakitic um patriotisches Pathos.
Starke EM soll neuen Klub aufmerksam machen
Klasnic gab zu, dass ihm "sehr viele Steine vom Herzen gefallen" sind, doch nach seiner Traumgeschichte stellte er auch Ansprüche an die Adresse seines Trainers Slaven Bilic. "Wenn ich schon dabei bin, möchte ich natürlich auch spielen", sagte der 28-Jährige mit Blick auf das Viertelfinale gegen die Türkei. Denn mit einer starken EM will sich Klasnic, der Werder Bremen nach sieben Jahren im Sommer verlassen wird, zugleich für einen neuen Klub empfehlen. Mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV sollen schon die ersten Bundesliga-Klubs ihre Fühler nach dem ablösefreien Sturm-Wühler ausgestreckt haben. "Die Vereine werden sich um ihm reißen", glaubt Niko Kovac an ein baldiges Ende der psychischen Belastung.
EM-Fotodatebank Die schönsten Bilder Videos Petric und andere Superstars Video Wer wird Europameister? Kroatien
Petric: "Jeder wollte, dass Ivan ein Tor schießt"
Die Klasnic-Story demonstrierte einmal mehr, was das kroatische Team bei dieser EM auszeichnet. Obwohl Bilic auf neun Stammkräfte verzichtete und nur eine B-Elf einsetzte, dominierten die Kroaten nach Belieben und konnten sich gegen enttäuschende Polen den Luxus leisten, nur für Klasnic zu spielen. "Heute hat die ganze Mannschaft für ihn gearbeitet. Jeder im Team wollte, dass Ivan ein Tor schießt", sagte Sturmpartner Mladen Petric von Borussia Dortmund. Als dann der "Gänsehaut"-Moment (Josip Simunic) eintraf, gab es kein Halten mehr. Quelle: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
Zitat Angebot bestätigt FC jagt Klasnic Von MARKUS KRÜCKEN Bad Tatzmannsdorf/Köln – Der FC auf Stürmersuche! Fieberhaft versucht der Aufsteiger die Lücke zu schließen, die Patrick Helmes (zu Bayer Leverkusen) hinterlässt. Manager Michael Meier (58) hat deshalb bei einem großen Namen angeklopft: Der FC jagt Ivan Klasnic (28)! Neueste Meldungen › Mehr aus Fußball ›
„Es stimmt, der Kontakt war da!“, bestätigt der Torjäger aus dem Teamquartier der kroatischen Nationalmannschaft dem EXPRESS, „ich habe bislang dem FC weder abgesagt, noch zugesagt. Ich schaue jetzt, was sich ergibt und was passiert.“
Klasnic kann es sich leisten. Er weiß: Nicht nur aus Köln liegt ihm ein Angebot vor. Allein die Tatsache, dass er Werder Bremen ablösefrei verlassen kann, macht ihn begehrt. Und seine Bundesliga-Vita (151 Spiele/49 Tore) steht für sich. Zehn Tore pro Saison seien mit Klasnic garantiert, heißt es beim FC. Nur zu gerne würde man ihn an der Seite von Torjäger Milivoje Novakovic (29) sehen.
Der Geheimplan hat aber einen Haken: „Ivan der Schreckliche“ soll nach EXPRESS-Informationen vier Millionen Euro Gehalt für zwei Jahre fordern. Offenbar (noch) zu viel für den FC, nicht aber für potenzielle finanzstärkere Konkurrenten wie den HSV.
Prinzipiell kann sich Klasnic einen Wechsel nach Köln vorstellen – zumal mit Pierre Womé (29) ein alter Bremer Kumpel jüngst beim FC angeheuert hat! „Mit Pierre hat Köln einen Riesen-Spieler geholt“, lobt Klasnic, „er wird die Leute nicht enttäuschen.“
Spielen beide in der neuen Saison wieder zusammen? „Ich habe mir kein Zeitfenster gesetzt“, beendet Klasnic schmunzelnd das EXPRESS-Gespräch, „mein Ziel ist es erst einmal, mit Kroatien ungeschlagen die Vorrunde bei der EM zu beenden…“
Quelle: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
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