Papa ist auf Dienstreise Spielfilm Jugoslawien 1984
Malik wächst unbeschwert in einer Großfamilie in Sarajevo auf und sein größter Wunsch ist ein Lederball, um mit seinen Freunden Fußball spielen zu können.
Jugoslawien Anfang der 50er Jahre: Für den sechsjährigen Malik verläuft das Leben in Sarajevo ganz normal, bis sein Vater Mesa eines Tages vorgibt, eine Dienstreise anzutreten und daraufhin spurlos verschwindet. Für die zurückgebliebene Familie beginnt eine Zeit der Ungewissheit und des Wartens. Malik kann nicht verstehen, warum sein Vater nicht mehr nach Hause kommt. Mesa sitzt unterdessen in einem Arbeitslager, weil er auf die Abschussliste der Partei gelandet ist. Eine ehemalige Geliebte hat sich Mesas Bemerkung über eine politische Karikatur in der Zeitung zunutze gemacht, um sich an ihm zu rächen, da er sich nicht von seiner Frau scheiden lassen wollte. Nach und nach droht die Familienidylle in Sarajevo in die Brüche zu gehen. Maliks Mutter macht ihren Bruder für das Verschwinden ihres Mannes verantwortlich, der mehr über Mesas Verbleib weiß, als er zugeben will und mittlerweile mit Mesas Ex-Geliebten, die ihn verraten hat, liiert ist. Nach der Freilassung aus dem Arbeitslager muss die Familie in die Verbannung ziehen. Als Maliks Familie endlich wieder nach Sarajevo heimkehren kann, bekommt der Vater auf einer Hochzeitsfeier Gelegenheit, mit den Verrätern von einst abzurechnen...
Mit Witz, schwarzem Humor und liebevoller Ironie schildert Emir Kusturica in seinem zweiten Spielfilm eine Familiengeschichte aus dem stalinistischen Jugoslawien. Wie sich die Familie unter diesen schwierigen Lebensbedingungen durchschlägt, erlebt der Zuschauer aus dem Blickwinkel eines kleinen, aufgeweckten Jungen, wobei er die Welt der Kinder mit satirischem Scharfblick der Welt der Erwachsenen entgegensetzt. "Ich könnte keine Filme machen ohne satirischen Aspekt. Das ist eine Art Lebensrettung in dieser nicht sehr erfreulichen Zeit. Ohne diesen humoristischen Stil wäre 'Papa ist auf Dienstreise' schwer zu ertragen. Lachen schafft Klarheit. Die Kunst ist Zeuge - nicht Ausdruck - des Lebens. So entsteht ein poetischer und humoristischer Ablauf", sagt Kusturica über seinen Film.
"Papa ist auf Dienstreise" wurde 1985 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Eine weitere Goldene Palme bekam der bosnische Regisseur 1995 für seinen Film "Underground". Seit 2006 arbeitet Kusturica an einer Dokumentation über den argentinischen Fußballer Diego Maradona. Mit seinem Spielfilm "Promise me this" (Originaltitel: "Zavet") war er 2007 im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Cannes vertreten.
Darsteller/Regie: Malik: Moreno D'E Bartolli Großvater: Pavle Vujisic Mesa: Miki Manojlovic Mirza: Davor Dujmovic Sena: Mirjana Karanovic Zijo: Mustafa Nadarevic
Für den neunjährigen Ozren ist seine Mutter die schönste Frau der Welt, eine Königin. Als er herausfindet, dass sie als Prostituierte arbeitet, bricht für ihn eine Welt zusammen. Wenn der neunjährige Ozren seiner Mutter Silvija nur beim Schlafen zusieht, hält er sie für die schönste Frau der Welt. Die beiden sind Ende der 70er Jahre aus Jugoslawien eingewandert und leben nun in Wien in ihrer kleinen Parallelwelt, in der es für Ozren nur sie beide gibt. Wenn Silvija abends arbeiten geht, passen Tante Ljiljana und Onkel Ante auf Ozren auf. Ozren versteht nicht, weshalb ihn die Leute auf der Straße als Hurensohn beschimpfen. Er nimmt an, dass seine Mutter als Kellnerin arbeitet. Vor allem der Wirt der Mercedesbar, wo Silvija arbeitet, ist nie um eine zweideutige Bemerkung verlegen. Ozren will nun unbedingt hinter das Geheimnis seiner Mutter kommen. Als er schließlich erfährt, dass sie als Prostituierte arbeitet, zerbricht etwas zwischen ihnen. Als Ozren 16 wird, zieht Silvija aus der gemeinsamen Wohnung aus. In der Wohnung sei zu wenig Platz für zwei. Silvija verschwindet in der Wiener Halbwelt und lässt Ozren zurück. Sie wird ihn von Zeit zu Zeit besuchen, verspricht sie. Eine Adresse hinterlässt sie nicht. Anfangs findet sich Ozren in seinem neuen Leben ganz gut zurecht. Er beginnt in der Mercedesbar zu arbeiten und kommt dem Rotlichtmilieu näher. Aber seine Mutter ist längst keine einfache Hure mehr, sie ist eine "Geheime", eine Edelprostituierte, die nicht mehr auf der Straße steht. Ozren hat nur noch ein Ziel: seine Mutter aufzuspüren und ihre Liebe zurückzugewinnen. Eine Telefonnummer führt zur Adresse, die Konfrontation ist unausweichlich und kulminiert in einer Katastrophe.
"Hurensohn", die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gabriel Loidolt, schildert eindrucksvoll den schmalen Grat zwischen Liebe und Hass. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland erntete der Film begeisterte Kritiken. Michel Sturminger, bisher vorwiegend im Bereich Musiktheater tätig, wurde dafür 2004 auf dem Max Ophüls Festival und auf dem Schweriner Filmfestival als bester Regisseur ausgezeichnet. Auch international fand die Regiearbeit Sturmingers großen Anklang, etwa auf dem Brüssler Filmfestival. Stanislav Lisnic erhielt für seine überragende schauspielerische Leistung als Ozren den Undine-Award bei den Undine-Filmtagen.
Culpan Khamatova spielte vor ihrer Rolle als Silvija in "Hurensohn" unter anderem in "Good Bye, Lenin!" (Regie: Wolfgang Becker) und erhielt im Jahr 2000 auf dem Filmfestival in Nantes den Preis als beste Hauptdarstellerin für ihre Mitwirkung in "Tuvalu" (Regie: Veit Helmer). Miki Manojlovic (Onkel Ante) spielte unter anderem 1995 in "Underground" (Regie: Emir Kusturica) und 2003 in "Mathilde" (Regie: Nina Mimica) mit.
Darsteller/Regie: Ante: Miki Manojlovic Ljiljana: Ina Gogalova Ozren: Stanislav Lisnic Silvija: Chulpan Khamatova
Kamera: Jürgen Jürges Drehbuch: Michael Sturminger, Michael Glawogger Produktion: Josef Aichholzer
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.