Nachdem mich diese wunderschöne Insel im Vorjahr komplett in ihren Bann gezogen hatte (Lastovo, mein stilles Paradies...) war klar, dass es im heurigen September eine Wiederholung geben musste. Und so starteten wir am 4. September unsere Reise nach Lastovo.
Traditionsgemäß gab’s in Split den ersten Kaffee des Tages und dann einen kleinen Spaziergang durch diese wunderschöne alte Stadt. Bereits zu früher Stunde waren hier die ersten Straßenkünstler am Werk und gaben die alten Klapa-Klänge zum Besten. Spätestens ab diesem Moment war ich im Urlaub!
Dann folgte noch ein Besuch auf dem Markt und schließlich schifften wir auf der Korčula ein.
Etwas mehr als 3 gemütliche Stunden an Board dauerte es dann bis Vela Luka. Dort warteten bereits unzählige Personen und Fahrzeuge darauf, mit der Korčula wieder zurück nach Split zu gelangen. Was für ein Gewusel am Anleger , der jedoch sofort wieder in Dornröschenschlaf fiel, sobald die Autofähre abgelegt hatte.
Wir wurden direkt aus dem Schiffsbauch heraus in den nächsten Schiffsbauch verfrachtet, dieses Mal auf der Lubenice. Zugegebenermaßen war ich erleichtert, dass die betagte Hanibal Lucic ersetzt worden war, die Lubenice sah vertrauenserweckend mächtig aus.
Gut 2 Stunden dauerte die Weiterfahrt nach Ubli, wo wir gegen 16 Uhr einliefen. Von weiten sah alles beruhigend gleich aus, vereinzelt war wohl während der letzten Monate etwas renoviert und ergänzt worden.
Was jedoch sofort ins Auge stach, war der neue Anleger, der für die ECA gebaut worden war. Direkt an der Hafeneinfahrt gelegen warteten die beiden Bediensteten gelangweilt auf etwaige Besucher, die ich dort die ganze Zeit über allerdings außer während der Start- und Landezeit des Wasserflugzeuges nicht entdecken konnte. Allen Unkenrufen zu trotz kann ich euch versichern: das Ding fliegt wirklich , wenn auch nicht täglich und nicht immer zur selben Zeit, wie es mir erschien.
Genutzt wird die Verbindung allerdings nur von Touristen, wie uns Einheimische immer wieder erzählten, weil der Preis verglichen mit Fähre oder Katamaran für sie einfach zu hoch wäre.
Nachdem wir im vergangenen Jahr die Insel bereist sehr gewissenhaft erkundet haben konnten wir uns heuer in aller Ruhe den schönsten Flecken widmen.
Kleine, gut ausgeschilderte Wanderwege durchziehen die gesamte Insel, dennoch hatten wir immer wieder das Gefühl, dass außer uns niemand unterwegs war, ständig liefen wir in Spinnennetze und zerstörten die filigranen Meisterwerke, die Wege - wohl zu Beginn der Saison freigeschnitten - waren zwischenzeitlich schon wieder zugewuchert, und gelegentlich trat ich auf Ranken, die meine Beine ordentlich zerkratzten.
Unsere Märsche mündeten immer wieder an herrlichen Buchten, oftmals auch auf der über eine Brücke verbundenen Insel Prezba. Der Veli Lago ist auch immer gern angelaufener sicherer Hafen, wenn sich Bura oder Jugo austoben.
Bei starkem Jugo oder bei Bura empfehlen sich die Buchten rund um das Rat Čuf, wo man inmitten der Piniennadeln auf einem wohlriechenden Platz im Halbschatten verweilt.
Hier konnte man in aller Ruhe die Ruhe genießen!
Ein wenig Schwimmen, Plaudern, Lesen oder einfach nur dem Meer zuhören, wie es seine Geschichten erzählt und zusehen, wie Welle um Welle unermüdlich an die Klippe drängt.
Lastovo ist herrlich, trotzdem hatten wir schon zu Hause den Plan gefasst, einen Tag auf der Nachbarinsel Korčula zu verbringen, wo wir einen Bekannten besuchen wollten, den wir während unserer früheren Urlaube dort kennengelernt hatten. Sonntag schien uns dafür der am besten geeignete Tag zu sein, denn da startet der Katamaran nicht um 4:30 sondern erst um 7 Uhr. Überraschend viele waren außer uns noch so früh aufgestanden um nach Vela Luka oder noch weiter nach Split zu fahren.
In Vela Luka hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, es wirkt nun verglichen mit zuvor nahezu schon mondän. Und wenn man aus Ubli kommt, ist man beinahe überwältigt von all den Angeboten für Touristen! Tageszeitungen!!! Ich geb’s zu, wir waren nach 10 Tagen schon ziemlich gierig auf eine aktuelle Zeitung. Und erst die Eisstände. Und so viele Souvenirs. Wenn ich da an den einzigen „Souvenirladen“ in Lastovo denke… wobei: dort ist alles handgemacht (in Lastovo, nicht in China) und von feinster Qualität.
Wir fanden wieder „unseren“ Strand von damals und genossen dort das prächtige Wetter. Um die Mittagszeit sahen wir den Fähren beim Ein- und Auslaufen zu und genossen dann das wohl köstlichste Essen im ganzen Urlaub: zuerst eine Art Oktopus-Eintopf, danach Meeresfrüchterisotto und im Anschluss daran noch die Weintrauben frisch vom Baum. Natürlich durfte auch köstlicher einheimischer Posip-Wein nicht fehlen. Und als Draufgabe noch Rogačica, den Schnaps aus Johannisbrotbaum.
Ein schöner Ausflug war das, aber am Abend war ich dann doch wieder froh, dass uns die Karolina gut zurück gebracht hat nach Lastovo.
Natürlich statteten wir auch dem Hauptort der Insel immer wieder einen Besuch ab. Gemütlich ging es hier zu, morgens waren die Einheimischen unterwegs um ihre Einkäufe zu tätigen oder einfach ein paar Worte mit den Bekannten zu wechseln.
Am Abend traf man sich dann wieder. Die Veranstaltungen für Touristen lockten auch zahlreiche Einheimische an, und einträchtig wurde dann vor der ehrwürdigen Sv. Kuzma i Damjan den Erzählungen über die Entstehungsgeschichte Lastovos gelauscht. Säbeltänze wurden aufgeführt und Klapagesänge vorgetragen.
In diesem Jahr erstmals nicht nur von den Fumari, sondern auch von deren weiblichen Pendant, den Ladesta (Ladesta ist übrigens ein weiterer Name für Lastovo).
So verbrachten wir wieder eine herrliche Zeit auf dieser schönen Insel. Das Wetter war 3 Wochen lang stabil, sonnig und sehr warm gewesen, erst am Tag vor unserer Heimreise schlug es um und der Himmel öffnete seine Schleusen. Das hatte aber definitiv was Gutes: der Abschied von der Insel fiel eine Spur leichter als sonst .
Die Erinnerungen an die herrliche Zeit und die Bilder, die ich von dort mitgebracht habe müssen nun für den Winter reichen, im September nächsten Jahres gibt es hoffentlich ein Wiedersehen!
vielen Dank für deinen schönen Bericht und die dazugehörigen tollen Bilder!. Es hat mir wirklich Freude bereitet, von Lastovo zu lesen. denn ich denke, das ist für uns zu weit und die Fahrt, auch noch mit 2 Fähren, zu lang
Zitat von Vera im Beitrag #18Wie schön! Irgendwann komm ich auch mal dahin!
Ich auch...hoffentlich...danke für Bericht und Bilder...3 Wochen Lastovo...ein Wahnsinn...aber was meinst du mit dem Titel? Ich würde das als "noch dieses Mal" übersetzen...
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