Persönlich kenne ich dieses Gerät nicht. Aber mit sog. Balkonkraftwerken habe ich mich intensiv beschäftigt. Daher kann ich zunächst folgendes sagen: In Deutschland haben wir eine Bürokratie, die leider nicht ganz ohne ist. So ist zunächst vorgeschrieben, die Anlage beim Energieversorger zu melden. Dieser schreibt dann vor, wie sie anzuschließen ist. Soll es ein Schukostecker sein, dann ist es einfach. Einfach rein in die Steckdose und der eigene Strom kommt, sofern die Sonne scheint. Etliche Versorger bestehen aber auf einer Wieland Einspeisesteckdose. Diese muss man einem Elektriker installiert werden. Dadurch wird die Gesamtanlage so teuer, dass sie sich eigentlich nicht mehr lohnt. Gegenwärtig ist es so, dass in Deutschland nur Balkonkraftwerke betrieben werden dürfen, die max. 600 W / Peak erzeugen. Die Module schaffen aber 820 Watt. Der Wechselrichter ist jedoch auf die vorgesehene Maximalleistung programmiert. Das hat dennoch den Vorteil, dass bei ungünstigeren Witterungsverhältnissen mehr Strom produziert wird. Angeblich arbeitet die Bundesregierung daran, die Begrenzung zu lockern, so dass irgendwann mal 800 Watt / Peak erlaubt sein könnten. Einige Wechselrichter können dann durch ein Softwareupdate entsprechend angepasst werden. Andere sind gar nicht erst gedrosselt - nach dem Motto das merkt sowieso keiner.
Nun zum finanziellen Nutzen: Die Anlage kostet 797 Euro. Die Jahreserzeugung auf einem unbeschatteten Süddach schätze ich auf rund 600 kWh. Eine Einspeisevergütung gibt es nicht. Also muss man den erzeugten Strom selbst verbrauchen, um etwas einzusparen. Das klingt einfacher als es in der Praxis ist, denn die Sonne scheint tagsüber und erzeugt im Sommer so viel Strom, dass man ihn kaum verbrauchen kann und im Winter sieht es leider mau aus. Ich gehe also weiter davon aus, dass man 40 % des erzeugten Stroms selbst verbraucht. Das wären dann 240 kWh. Bei einem Preis von 35 Cent / KWH müsste man bis zum Erreichen der Gewinnzone 2277 kWh selbst verbrauchen. Die Anlage wirft somit nach rund 9 Jahren Gewinn ab. Danach kann man Jahr für Jahr ca. 120 Euro verdienen. Steigt der Strompreis oder liegt der Eigenverbrauch höher, dann geht es schneller und umgekehrt.
Da die Banken bereits wieder Zinsen für Sparguthaben zahlen, könnte man die 797 Euro auch sofort auf die Bank bringen und bei 3 % Zinsen hätte man bereits am Ende des ersten Jahres 23,91 Euro Zinsen erwirtschaftet. Nach 10 Jahren hätte man bereits ein Gesamtkapital von 1.071,10 Euro usw.
Mein Fazit: Die Dinger kosten nicht viel. Man kann daher finanziell nicht viel falsch machen. Wenn man keine zu hohen Gewinnerwartungen hat, ist es in Ordnung, wenn man sich so ein Ding anschafft. Wer dafür sein letztes Geld zusammenkratzt, um künftig eine merklich niedrigere Stromrechnung zu haben, sollte die Finger davon lassen.
Die Regelungen in Kroatien kenne ich nicht, daher kann ich dazu keine Aussage treffen.
Für Deutschland würde ich im Moment auf die sich zur Zeit ändernden Gesetzeslage warten. Wie bei jedem Gesetz muss man warten bis es beschlossen ist, um zu wissen was drin steht. Die Auslegung ist dann wieder was anderes.
Wie es Ausschaut könnte die erlaubte Einspeisseleistung von derzeit 600 Watt auf 800 Watt erhöht werden. Als Anschluss wird voraussichtlich der Schuko-Stecker ausreichend sein.
Die Anmeldung wird vereinfacht werden.
Was bleiben wird, ist den Versorgungsanbieter zu informieren, dieser wird dann den Stromzähler austauschen sofern noch nicht geschehen. Er muss sicherstellen, dass der Stromzähler nicht rückwärtz läuft.
Sofern man einspeisst und der Zähler rückwärtz laufen sollte, kann dies soweit ich weiß zur Steuerhinterziehung führen. Wie dies juristisch zustande kommt etc. kann evtl. jemand aus dem Forum erörtern, ich möchte hier nur darauf hinweisen.
Generell sind diese Anlagen (Balkonkraftwerke) von einen Fachmann (wie jede Maßnahme, welche am Stromnetz erfolgt) zu intallieren.
Ja man kann, wenn es mit einem Schukostecker erfolgt, einfach einstecken, dennoch sollte man sicher sein, dass das Leitungsnetz dafür geeignet ist, auch die Erdung der Solarmodule und Wechselrichter ist korrekt auszuführen.
Lt. Meinem Bekannten läuft der Zähler rückwärts, das sei sogar bis 2kw erlaubt ? In dem man den Stecker In die Steckdose steckt, produziert das Kraftwerk erst Strom, es braucht anscheinend die 50Hz aus dem Stromkreis um anzulaufen..
Es stimmt Bertram, ein Balkonkraftwerk produziert nur Strom, wenn es mit dem Netz verbunden ist. Bei einem Stromausfall ist Ruhe im Karton. Die Solaranlage schaltet sich dann automatisch ab. Als Notstromversorgung taugt dieses Konzept also nicht.
Es stimmt auch, dass Stromzähler übergangsweise rückwärts laufen dürfen. Das funktioniert allerdings nur mit den alten Geräten. Wenn man noch einen solchen Zähler hat, dann profitiert man vom komplett erzeugten Strom und das unabhängig davon, ob man diesen selbst verbraucht oder einspeist. Damit läuft der Zähler dann rückwärts und wieder vorwärts wenn man den Strom wieder braucht. Tolle Sache, denn damit verkürzt sich die Amortisationszeit deutlich. Schluss damit ist allerdings spätestens, wenn der Anbieter den Zähler austauscht. Mehr zu diesem Thema kann man hier nachlesen: https://efahrer.chip.de/news/neue-regeln...-laufen_1013661
Habe mich aus Interesse „durchgeklickt“, um zu erfahren welcher Preis am Ende herauskommt. Mit dem kürzesten Schukokabel (5 m lang) und mit Versandkosten kommt man auf einen Gesamtpreis von 875 Euro. Meine etwas zurückhaltende Gewinnrechnung ist also keineswegs zu pessimistisch.
Übrigens, selbst die Wieland-Einspeisesteckdose kostet nur 20,- Euro mehr. Das habe ich bei anderen Anbietern schon deutlich teurer gesehen. Anschließen sollte diese jedoch ein Elektriker. Da kennt man bestimmt einen, der das gern übernimmt. Sollte der Energieversorger auf diese Anschlussart bestehen, sollte das kein Hindernis sein.
Ein älterer Zähler, der rückwärts läuft, wäre ein interessantes Kaufargument. Zwar wäre das nicht für die Ewigkeit, denn der Energieversorger wird bestimmt bald den Zähler auswechseln.
Der von Danilovgrad gezeigte Artikel, der auf technische Mängel bei einigen Balkonkraftwerken hinweist, ist interessant und man sollte bei Kauf darauf achten. Dieser Anbieter bestätigt aber ausdrücklich, dass das geforderte Schutzrelais in seinen Anlagen verbaut ist.
Ich würde mal sagen, dass kommt dir jetzt nur so vor. Weil du die Balkonkraftwerke noch nicht kanntest, hast du die Werbung nur nicht bewusst wahrgenommen. Der Preiskampf in diesem Segment tobt schon eine ganze Weile und die Werbung gibt es auch schon. Richtig ist aber, die Preise sinken immer noch und werden es wohl auch noch etwas weiter tun.
Inzwischen ist der Preis eines kleinen Balkonkraftwerkes je erzeugte kWh billiger als der Preis bei vielen großen PV-Anlagen. Das ist etwas unlogisch. Aber wer sich die Einzelkomponenten einer PV-Anlage selbst bestellt und dann die Module selbst aufs Dach montiert, spart schnell einige Tausender.
Zitat von Thofroe im Beitrag #9 wer sich die Einzelkomponenten einer PV-Anlage selbst bestellt und dann die Module selbst aufs Dach montiert, spart schnell einige Tausender.
vor ca. 30 Jahren wäre das eine sinnvolle Option gewesen
Ich habe 2002 mmeine erste PV Anlage gebaut, das waren 4,9kwp. Wir waren insgesamt 5 Leute die jeweils die selbe Anlage gebaut und auch alle selber montiert haben, teilweise auf Drehgestellen mit automatischer NAchführung. Damals wurden wir als "Spinner" belächelt. Im Laufe der Jahre kamen dann weitere Anlagen dazu. Insgesamt besitze ich heute 114 kwp. Wenn man die Preise von damals mit heute vergleicht ist das schon gewaltig
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Online
Offline
