zuerst einmal melde ich mich aus meinem Kroatien-Urlaub zurück: Es war einfach wunderbar! Meine Freunde und ich, wir hatten eine wunderschöne gemeinsame Zeit in Bol auf Brac!
Nun meine Frage: Als wir an einem Abend in einem Restaurant saßen, sagte meine Nachbarin, dass DDR-BürgerInnen nicht nach Jugoslawien reisen durften, da die Grenzen zu diesem Land offen waren. Ist das so richtig? Wenn ja: Weiß jemand mehr darüber? Das Thema würde mich schon mal interessieren.
"Aber wer durfte schon zu (...) Tito? (...) eine offene Grenze nach Italien erleichterte(n) die "Republikflucht". Deshalb blieben solche Reisen ebenso wie Urlaub in westlichen Ländern einem ideologisch unbedenklichem Kreis vorbehalten."
Quelle: Leider ist der Link nicht mehr aktuell. - Thofroe
"Und zwischen 1962 und 1965 stand - wegen der hohen Fluchtquote unter den DDR-Touristen - auch Jugoslawien auf der Verbotsliste. .'
Erst als Belgrad ein Rechtshilfeabkommen mit Ost-Berlin zusagte-und die Auslieferung verlorengegangener DDRUntertanenversprach, wurde die Reisesperre für Jugoslawien gelockert. Seither dürfen jährlich wieder bis zu 2000 DDR-Bürger an die Adria reisen. Allerdings: nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen.
So liegen die Reiseziele - die Badeorte Ulcinj, Budva und Herceg. Novi im tiefsten Süden der jugoslawischen Küste, im unzugänglichsten Gebiet Montenegros dicht an der albanischen Grenze. Italien und Österreich sind von dort aus 600 Kilometer entfernt - Luftlinie.
Das Reise-Reglement sorgt überdies dafür, daß die Urlaubergruppen - Einzelreisen sind verboten - auch am Ferienort praktisch keine Bewegungsfreiheit haben. Sie besitzen keine Pässe, das Taschengeld ist mager. Und den
Sammelpaß verwahrt der Reiseleiter - ein zuverlässiger SED-Funktionär.
Er ist - bei allen Gruppenreisen von DDR-Bürgern ins Ausland - der Vertrauensmann der Partei und oft genug auch des Staatssicherheitsdienstes. Er muß, so das amtliche "Handbuch für Reiseleiter", "imstande sein, die Grundsätze der Politik unseres Staates in jeder während der Reise auftretenden Situation anzuwenden".
Doch nicht jeder Reiseleiter ist jeder auftretenden Situation gewachsen. Trotz Aufpasser gelang es in diesem Sommer zwei Jugoslawien-Touristen aus der DDR, sich von Ulcinj aus über die Schwarzen Berge Montenegros aus dem Staube zu machen."
So wie das Orebic&Peljesac beschrieben hat ist es auch mir weitgehend bekannt. Jedoch höre ich von einem Bekannten aus Ingolstadt immer wieder, dass DDR-Bürger über Koversada nach Italien "verschifft" wurden. Es muss also doch noch Möglichkeiten gegeben haben.
Viele haben doch über ex-YU geflüchtet, wie der Trainer der DDR Nationalmanschaft, weiss nicht wie der hieß
Hier mal was interesanntes: Flucht mit dem umgebautem Trabi
Finde ich nicht , war vor einigen Monaten in der Bild, wo einer mit seiner Familie mit dem umgebautem Trabi mit ne Leiter über dem Zaun gesprungen haben und flüschhhh, weg waren Sie .
Otto - Normalbürger durfte nicht reisen. Nur nach x - maliger Durchleuchtung konnten ausgesuchte Personen reisen, auch über Jugendtourist (Jugendreisebüro, welches Reisen in Länder, die nicht nur zum normalen Ostblock zählten, durchführte ) Wenn dann mal ein Fußballtrainer türmte, war er bestimmt in seiner Funktion in YU, mit Mannschaft und Bewachern.
So um 1980 -82 ,genau weis ich das nicht mehr,waren auf einem Campingplatz in Slano eine Reisegruppe aus der damaligen DDR nebst Aufpasser. Uns ,einem jugoslawischen Freund und mir wurde der Platz neben dieser Gruppe zugewiesen. Sehr sorgsam wurde von dem Stasibüttel darauf geachtet,das außer den üblichen Grußformeln keinerlei private Gespräche aufkamen.
Neben Prof. Wolfgang Leonhard sind etliche SED-Spitzenfunktionäre, nach Titos Bruch mit Moskau, nach Jugoslawien gereist und von dort in die BRD, wie man damals sagte, geflüchtet.
Zitat von MrvicaSo um 1980 -82 ,genau weis ich das nicht mehr,waren auf einem Campingplatz in Slano eine Reisegruppe aus der damaligen DDR nebst Aufpasser. Uns ,einem jugoslawischen Freund und mir wurde der Platz neben dieser Gruppe zugewiesen. Sehr sorgsam wurde von dem Stasibüttel darauf geachtet,das außer den üblichen Grußformeln keinerlei private Gespräche aufkamen.
Hallo Mrvica ,Ich grüße dich !
Da kann ich dir eine seltsame Geschichte erzählen und zwar das.
Mein Onkel war damals bei der YU -Polizei und machte sein dienst "nach Vorschrift"
Er blickte schon soweit in Voraus ,dass er eines Abends meinem Vater sagte ,YU zerbricht bald ,dass war einige Jahre nach meiner Geburt ,um die 1980 .
Und tatsächlich ,mein Onkel hatte Recht behalten und kämpfte später in der CRO/Armee als Offizier der kroatischen Einheiten im Raum Dinara und Pakrac.
Zurück zur Geschichte .
Er machte an diesem Sommerabend in einer dalmatinischen Stadt seinen Milicijadienst ,als junger Milizionär und dabei machte er eine Entdeckung .
Nämlich in der Stadt waren unheimlich viele DDR-Bürger auf dem Urlaub .
Er bekam die Anweisung alles gut "Im Auge "zu behalten ,was er auch tat.
Die Hotels ,wo DDR-Bürger und die Wessis waren wurden strikt getrennt ,sodass kein Kontakt möglich war.
Er ging trotzdem in das Hotel rein und suchte sich 2-3 Familien auf und sagte denen(da er deutsch sprach),sie sollen in der Nacht aufbrechen und sich mit ihm auf dem Bahnhof treffen ,er würde sie richtung Slovenien auf einen Zug setzen ,wo sie dan ungehindert Deutschland passieren können .
Natürlich ,es bereitete ihm die Probleme mit den Aufpassern (Stasis/UDBA)die dort in den anliegenden Lokalen present waren.
Er ging dort rein als ein Polizist ,was natürlich ihm einges möglich machte ,diese Leute zu betrinken und sie auszuschalten .
So war es auch . Kurz vor 23 Uhr traf er sich mit den verängstlichten 3 Familien aus der DDR auf dem Bahnhof ,gab denen die 3 Reservierungen nach Villach und verabschiedete sich mit denen.
Zitat von SockenmannIn der anderen Richtung gabs aber keine Einschränkungen ...
Das stimmt so nicht ganz: Wer eine sog. "Republikflucht" hinter sich hatte, mußte sich 10 Jahre hüten, in oder durch die DDR (oder den "Ostblock") zu fahren. Die "DDR-Grenzschützer" hatten (zwar noch keinen PC dafür aber) aktuelle Fahndungsbücher und eine Standleitung zur Zentrale. Selbst 15 Jahre nach dem Mauerbau mußte ich an der Grenze zum Verhöhr, weil ich da vermutlich noch drin stand.
Zitat von SockenmannIn der anderen Richtung gabs aber keine Einschränkungen ...
Das stimmt so nicht ganz: Wer eine sog. "Republikflucht" hinter sich hatte, mußte sich 10 Jahre hüten, in oder durch die DDR (oder den "Ostblock") zu fahren. Die "DDR-Grenzschützer" hatten (zwar noch keinen PC dafür aber) aktuelle Fahndungsbücher und eine Standleitung zur Zentrale. Selbst 15 Jahre nach dem Mauerbau mußte ich an der Grenze zum Verhöhr, weil ich da vermutlich noch drin stand.
Ich glaube, meine Mama hätte was dagegen gehabt, wenn ich damals in die DDR geflüchtet wäre, so sehr mir die Schule und da Rasenmähen Zuhause auch gestunken hat
@Krcevina: Das dein Vater den Mut hatte - bewundernswert! Diese drei Familien - hast Du da mal was von gehört? Aber ich dachte auch immer, die Ossis durften nicht nach YU weil sie schließlich kein Ostblock-Staat waren.
Ich habe bereits zu dem Thema schon mal was geschrieben. als erstes ist die frage offen wie die ddr bürger damals da hin gekommen sind und wie viele das waren. denn die wenigen die nach yugoslawien fahren durften haben eine kur auf losinj genossen, denn es waren zumeist genossen. du sollstest mal überprüfen wie und wann die plätze in yugoslawien entstanden sind. in den meisten fällen ging es schon damals um geld, denn durch die nachfrage aus dem westen gab es reichlich geld in die devisenkasse.
In Zagreb auf dem „Velesajam“ (Messe) gabs eine DDR-Halle. Da stand immer DDR drauf, obwohl die Messe nur im Frühjahr und Herbst stattfand. Natürlich hatten auch andere Länder eigene Hallen und das China-Haus wurde sogar als Pagode gebaut, was in Zagreb ziemlich witzig aussah.
Wer das Zeugs, welches sie auf der Messe ausgestellt haben gesehen hat, musste glatt glauben, dass DDR damals eine Wirtschaftsmacht war, in Wirklichkeit haben die aber uns beneidet, weil man damals in Zagreb völlig problemlos und vor allem sofort einen Trabant oder Wartburg kaufen konnte und dann angeblich auch noch viel billiger als in der DDR.
In Crikvenica stand ein Erholungsheim von fa. Rade Koncar. Da waren auch öfter irgendwelche DDR-Familien zu sehen. Merkwürdiger Weise waren neben den Vater, Mutter, Kind auch immer zwei „Onkels“ dabei.
Vermutlich hätte damals noch nicht mal der Honecker persönlich einen Urlaub ohne Wachhunde in YU verbringen können.
Zitat von Kati74@Krcevina: Das dein Vater den Mut hatte - bewundernswert! Diese drei Familien - hast Du da mal was von gehört? Aber ich dachte auch immer, die Ossis durften nicht nach YU weil sie schließlich kein Ostblock-Staat waren.
Er war immer schon Abenteuerlustig ,noch in ex. YU, sodass die Kommunisten ihn nicht immer ernst genommen hatten, dadurch konnte er als Milizionär einiges machen gegen den Staat.
Natürlich hat er Glück gehabt mehr als Verstand ,stell dir mal vor was passiert wäre ,hätten sie ihn entdeckt .
Er würde nämlich dort landen Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe oder dort Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.