Bei moderaten Bedingungen ist eine Nachtfahrt ideal für Romantiker auf einem Segelboot.
Leichter Dunst liegt über dem mondbeschienenen silbrigen Wasser und schafft eine mystische Stimmung. Eine leichte Brise treibt uns langsam voran, nur das leise Rauschen der Wellen ist zu hören. Das weite Meer gehört uns alleine, nur manchmal läßt sich ein Fischer blicken, meist unbeleuchtet. Die dunkle Küste und Inseln ziehen gemächlich vorbei, gelegentlich sind die Lichtpunkte eines Dorfes zu sehen. Ein paar Fische springen und genießen wie wir die Nacht. Alles wirkt so anders als am Tag. Die Freiwache verzichtet auf den Schlaf und sitzt im Cockpit, zwei sind zum ersten Mal auf Nachtfahrt. Jemand bringt den vorbereitete Tee in der Thermoskanne und einer sagt: "Wer braucht Drogen, wenn es so etwas gibt ?"
Die Navigation ist einfach, die Sicht gut, die Leuchtfeuer gut auszumachen, wir navigieren terrestrisch. Ich meine, daß es nachts oft einfacher als am Tag geht, wo ein kleiner Leuchtturm vor dem felsigen oder bewaldeten Hintergrund nur schwer zu sehen ist. Die Zeit vergeht, Wachwechsel alle zwei Stunden. Kurs einzeichnen in die Karte, Logbuch Eintragung. Jetzt wird doch eine Mütze Schlaf genommen.
Aber nicht allzu lange, denn im Osten hat sich die Kimm ganz zart rosa verfärbt, es ist unmerklich heller geworden. Alle wieder im Cockpit, denn ein Sonnenaufgang auf See ist einfach großartig. Langsam und majestätisch hebt sich die Sonne aus dem Meer, umrahmt von einigen Wölkchen. Entfernte Berggipfel haben sich rötlich gefärbt, langsam weicht die Dunkelheit. Das Zwielicht hat etwas magisches. Wir sind begeistert und bergen die Segel. Dann ein Bad im kühlen Wasser, beleuchtet von der aufgehenden Sonne ! Der Appetit nach dem Schwimmen ist gewaltig, es gibt Rühreier mit Schinken und starken Kaffee. Und das alles zu einer Zeit, wo die meisten Leute noch tief schlafen.
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Na. Lust bekommen ? Ein paar Bilder kommen später.
Hier noch ein paar Bilder von verschiedenen Nachtfahrten. Aufgenommen unmittelbar vor oder nach der Fahrt.|addpics|grj-7-fc95.jpg-invaddpicsinvv,grj-2-1c7d.jpg,grj-6-a6ed.jpg,grj-5-cbc9.jpg,grj-4-78a7.jpg,grj-3-b583.jpg,grj-1-7b69.jpg|/addpics|
... da keine anderen Beiträge zu diesem Thema kommen, noch einer von mir :
es war eine Nachtfahrt von VENEZIA nach SUSAK. sozusagen quer über den Spaghetti-Meridian aber WAS ist schon sooo ein nächtlicher Schlag, wenn der restliche Törn eher mittelmäßig ist.
in diesem Fall war das aber keinesfalls zutreffend. von Pomer, wo wir gechartert hatten, ging es erst einmal die istrische Küste hinauf. das erste Schmankerl war eine Fahrt von Grado DURCH die LAGUNEN bis Porto Buso.
in Venedig nützte uns unsere detailierten Orts- Kenntnisse freilich wenig. wo wir auch immer hinkamen, fanden wir Warn-Schilder mit dem Wort "VIETATO", was VERBOTEN bedeutet. daher kamen wir zu einer ausgedehnten Venedig- Runde auf eigenem Kiel, aber zu keinem erhofften "Privat- Liegeplatz". So blieb uns nichts Anderes übrig als doch in die Marina zu fahren.
am nächsten Tag machten wir diese Runde noch einmal, aber mit den Vaporettos. für das Abendessen hatten wir auf Murano neben dem Torre einen Tisch bestellt. war ganz ausgezeichnet sowohl die Qualität der Speisen, wie auch das Ambiente.
UND dann zurück zur Marina, an Bord und beim letzten Tageslicht noch ablegen. bei der Ausfahrt hatten wir für lange Zeit den Faro auf Murano als Oberfeuer und ein Unterfeuer in der Lagune in Deckung.
war schon eine schöne Abendstimmung, wie mit zunehmender Dämmerung die Lichter durchkamen und die Landschaft grauer und grauer wurde. und schließlich verschwand.
vor unserem Bug gab es auch etliche lichter. Fischerboote. sie fischten mit Vorliebe auf seichteren Stellen. hätte diese Stellen mittels der häufigen Lichter darüber ohne weiteres peilen können. der Fehler wäre nur minimal gewesen.
danach hatten wir nur noch unseren Diritissima- Kurs auf Susak. das Wetter war ruhig und angenehm. hatten auch ein wenig Wind. das GR dennoch ein Reff eingebunden, die GE eingerollt wegen der besseren Sicht. der Diesel lief mit 1800 Upm eher nur mit. für den Fall der Fälle. ... ein SEGLER MUSS ZEIT HABEN ...
so dauerte es aber bis in die Morgenstunden bis wir den Susk- Leuchtturm auf seinem Berg sichten konnten. Berg und Turm haben fast genau 100 Meter Höhe (Wasser bis Mitte Laterne) wir fuhren aber um dieses Susak herum und ließen vor einem schönen Strand unseren Anker fallen. UND ab in die Koje !
Die Nachtfahrt vor ein paar Wochen, die ich hier beschreiben möchte, war weniger interessant als das Ziel. Wir hatten Vollmond, es war unglaublich feucht, und noch dazu gab es unerklärlichen Schwell bei absoluter Windstille. Wir kamen die schnurgerade Küste von Molunat her getuckert um, wie vorher ausgerechnet, beim ersten Tageslicht die Altstadt von Dubrovnik zu erreichen. Und was soll ich sagen, es war großartig. Wir haben an der Altstadtmole angelegt, es war kein Mensch zu sehen außer ein paar wenige Betrunkenen, die noch von der vergehenden Nacht übrig waren. Zwar musste ich am Boot bleiben, denn ich wusste nicht, wann es dort am Morgen losgeht, aber meine Crew konnte eine Stunde lang die fast völlig menschenleere Altstadt besichtigen.
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