Der ehemalige Innenminister der bosnischen Serbenrepublik, Mico Stanisic, hat überraschend in Belgrad angekündigt, noch diese Woche in die Niederlande reisen zu wollen. In Den Haag will er sich dem Uno-Tribunal für Kriegsverbrechen stellen.
Belgrad - Der herzkranke frühere Polizeigeneral Sreten Lukic, der ebenfalls wegen Kriegsverbrechen angeklagt ist, lehne es dagegen ab, sich wie vom Tribunal angeboten in Rotterdam operieren zu lassen, berichtete die Nachrichtenagentur Beta heute in Belgrad unter Berufung auf dessen Anwalt. Ein internationales Ärzteteam hatte Lukic untersucht und für reisefähig erklärt. Lukic hatte das aber bestritten. Auch der ehemalige serbische Armeegeneral Nebojsa Pavkovic hatte in dieser Woche eine freiwillige Reise nach Den Haag abgelehnt.
Lukic und Pavkovic sind wegen Kriegsverbrechen im Kosovo in den Jahren 1998/99 angeklagt. Die Auslieferung der beiden Männer sowie des früheren Militärkommandanten der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ist Voraussetzung für eine weitere Annäherung Belgrads an EU und Nato.
Ex-Innenminister Stanisic, der sich morgen der Justiz stellen will, war während des Bürgerkrieges in Bosnien-Herzegowina von 1992 bis 1995 Innenminister der bosnischen Serben und damit für die Polizei zuständig. Da die Anklageschrift geheim gehalten wird, sind die genauen Vorwürfe nicht bekannt. Er war jedoch ein enger Berater des Chefs der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, der ebenfalls vom Tribunal in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt ist. Karadzic befindet sich auf der Flucht. Stanisic ist der fünfte wegen Kriegsverbrechen gesuchte Serbe oder bosnische Serbe, den die Regierung in Belgrad binnen zwei Monaten dazu veranlasst hat, sich dem Uno-Tribunal zu stellen.
Gestern Abend hatte das Uno-Tribunal bestätigt, dass sich als weiteres Führungsmitglied der albanischen Guerillaorganisation UCK Idriz Balaj freiwillig gestellt habe. Zuvor waren der ehemalige UCK-Kommandant Ramush Haradinaj und sein Mitstreiter Lahi Brahimaj in Den Haag eingetroffen. Haradinaj war nach Aushändigung der Anklageschrift als Kosovo-Ministerpräsident zurückgetreten.
Gestern ist zudem das erste Kriegsverbrechergericht im bosnischen Sarajewo eingeweiht worden. "Seit den Tribunalen von Nürnberg und Tokio (nach dem Zweiten Weltkrieg) ist dies das erste Mal, dass die Autorität zur Verfolgung von Kriegsverbrechern einer nationalen Rechtsprechung übertragen wird", sagte Carla Del Ponte, Chefanklägerin des Haager Uno-Kriegsverbrechertribunals bei der Einweihung. Fünf Teams bosnischer und internationaler Richter und Ankläger werden an den bevorstehenden Prozessen beteiligt sein. Bosnien erwartet, dass bestimmte Fälle von Den Haag an das Balkanland übertragen werden. In Bosnien sind bisher etwa 10.000 Anklagen wegen Kriegsverbrechen zwischen 1992 und 1995 erhoben worden.
#23 Fußballer boykottieren Spiel - Gegner gewinnt 62:0
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Kurioses
Fußballer boykottieren Spiel - Gegner gewinnt 62:0
Belgrad - Mit dem rekordverdächtigen Ergebnis 62:0 hat das Fußballspiel der beiden Ortsrivalen in der serbischen Gemeinde Bistrica nahe der Stadt Pozarevac (50 km südöstlich von Belgrad) geendet.
Der Vereinspräsident der Gastmannschaft hatte in der 13. Minute angeordnet, dass seine Spieler ohne Gegenwehr auf dem Spielfeld ausharren mussten, berichteten die Medien in Belgrad.
Er sei mit dem Schiedsrichter unzufrieden gewesen, begründete der Präsident später seine spektakuläre Entscheidung. Während es zur Halbzeit erst 22:0 stand, erhöhten die Gastgeber bis zum Spielende auf 62:0. Selbst ihr Torwart erzielte fünf Treffer.
Der zuständige Fußballkreis hat inzwischen allen Akteuren vorübergehendes Spielverbot erteilt und das Ergebnis als "unsportlichen Akt" aufgehoben. Eine endgültige Entscheidung soll am 26. April fallen.
..aus: Leider ist der Link nicht mehr aktuell. - Thofroe
#24 RE:Fußballer boykottieren Spiel - Gegner gewinnt 62:0
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Ach du dickes Ei !
Das sah bestimmt schön behämmert aus; die eine Hälfte steht sinnlos auf dem Platz und die andere dribbelt um die herum und schiesst immer wieder Tore . Gab's denn da kein Publikum ???
#26 RE:Fußballer boykottieren Spiel - Gegner gewinnt 62:0
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Milosevic-Auftragsmörder zu 40 Jahren Haft verurteilt
Er gilt als wichtigster Auftragsmörder des früheren jugoslawischen Präsidenten Milosevic: Jetzt ist Milorad Ulemek, auch der "Legionär" genannt, von einem Belgrader Gericht zur Höchststrafe von 40 Jahren Haft verurteilt worden.
Belgrad - Der ehemalige Chef der berüchtigten Sonderpolizei JSO habe im August 2000 auf Anordnung von Milosevic den früheren serbischen Republikpräsidenten Ivan Stambolic entführen, umbringen und im Wald verscharren lassen, befand das Gericht heute in Belgrad. Stambolic war ein innenpolitischer Gegner von Milosevic.
Auch der Mordversuch am heutigen Außenminister und damaligen Oppositionsführer Vuk Draskovic im Juni desselben Jahres sei von der Ulemek-Truppe organisiert worden, hieß es in der Urteilsbegründung. Draskovic hatte dabei leichte Schussverletzungen am Kopf erlitten. Nach Auffassung der Richter hat Ulemek auf Anordnung von Milosevic "eine kriminelle Vereinigung gegründet, um Stambolic und Draskovic zu ermorden".
Die JSO von Ulemek, der auch wegen der Ermordung des serbischen Regierungschefs Zoran Djindjic im März 2003 vor Gericht steht, galt als berüchtigte Sondereinheit, die dem unumschränkt herrschenden Milosevic persönlich verpflichtet war. Sie war für politische Auftragsmorde verantwortlich, spielte im groß angelegten Handel mit Drogen, Waffen und Treibstoff eine Schlüsselrolle, unterhielt engste Kontakte zur politischen Führung und war bekannt für brutalste Morde und Plünderungen während der Bürgerkriege (1992-1999) in Kroatien, Bosnien und im Kosovo.
Milosevic habe seine besser als die Armee und die Polizei ausgerüstete "Prätorianergarde" dem "verkrachten Musikschüler" Ulemek anvertraut, weil er diesen wenig intelligenten Mann bestens manipulieren konnte, hatte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer vorgetragen. Drei weitere Angehörige des Ulemek-Spezialverbandes wurden ebenfalls zu je 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Vier ehemalige Mitglieder der Geheimdienstspitze müssen zwischen vier und 15 Jahren hinter Gitter.
Ulemek hatte sich im Prozess stets als "Staatsangestellten" bezeichnet, dem höchstens "Amtsmissbrauch" vorgeworfen werden könne. Seine gefürchtete Spezialeinheit habe stets im "nationalen Interesse Serbiens" gehandelt. Bei der Urteilsverkündung salutierte der ehemalige Angehörige der französischen Fremdenlegion.
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