DI 30.11.21 05:45-06:00 SWR Internationale Krisen - Jugoslawien
Armut, Ausgrenzung und Hass gegen ethnische Minderheiten. Bis heute leiden die Menschen im ehemaligen Jugoslawien an den Folgen des Bürgerkrieges.Warum ist Jugoslawien zerfallen? Einen Verbund verschiedener Staaten in Mittel- und Südosteuropa hatte es in unterschiedlicher Form bereits seit 1918 in einem Königreich gegeben. 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Region und überzog mit Hilfe des kroatischen Ustascha-Regimes das Königreich mit Terror. Jüdinnen und Juden, Roma und Menschen aus anderen Volksgruppen wurden systematisch ermordet.Die kommunistischen jugoslawischen Partisanen bekämpften die Faschisten in der Region und befreiten das Land von den Besatzern. Der Führer der Partisanen war Josip Broz, genannt Tito. Der charismatische Politiker war seit der Gründung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien im Jahr 1945 bis zu seinem Tod 1980 der Staatschef Jugoslawiens.Der Vielvölkerstaat Jugoslawien war ein vielfältiger, multi-ethnischer Staatenverbund mit einem starken wirtschaftlichen Gefälle zwischen dem Norden und dem Süden. Bereits 1971 gab es erste Forderungen nach Unabhängigkeit in den Teilstaaten. In den 1990er Jahren forderten immer mehr Republiken die Unabhängigkeit. Das politisch dominante Serbien und seine Machthaber antworteten mit Unterdrückung und Gewalt. In allen Teilrepubliken Jugoslawiens wurden ethnische und nationalistische Gefühle der Menschen mobilisiert, um territoriale Ansprüche durchzusetzen. Der blutige Bürgerkrieg, der zum Zerfall Jugoslawiens führte, dauerte zehn Jahre.
Die SWR Reportage geht den Ursachen für die Auflösung Jugoslawiens nach und zeigt, welche Auswirkungen der Konflikt bis heute hat.
SA 7. 5.22 22:45 3sat Genosse Tito, ich erbe Heimat in Serbien ist kompliziert, erben vielleicht eine Last, und Tito wird zur Symbolfigur für etwas Gewesenes - eine filmische Auseinandersetzung mit dem, was bleibt.Die Filmemacherin Olga Kosanovic wird einst das Haus ihrer Großeltern erben. Mit Großeltern, Mutter und Bruder reflektiert die Regisseurin zwischen Familienidylle und Gartenarbeit über die lähmende Bürde des Besitzes und die Verortung von Identität.Für den während der Jugoslawienkriege nach Wien geflüchteten Teil der Familie bedeutet der Antritt dieses Erbes mehr als Austausch von Eigentum: Was bleibt, was überdauert?In ihrem sehr persönlichen Coming-of-Age-Dokumentarfilm hinterfragt die Filmemacherin die Bürden und Konsequenzen des Vermächtnisses für das eigene Verständnis von Heimat, Besitz und Identität.
Und legt dabei die Ambivalenz von Geschichte und deren Weitergabe offen. Leichtfüßig, beinahe verspielt muten die Dialoge mit den Verwandten an - auf dem Berghang, bei der Gartenarbeit im südserbischen Idyll. Und doch fördern sie Weitreichendes zutage: über Lebensrealitäten, -entwürfe und Erinnerungsfiktionen dreier Generationen.Der kurze Dokumentarfilm von Olga Kosanovic wurde 2021 bei den „Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen“ mit dem 3satNachwuchspreis ausgezeichnet.
Hinweis Anlässlich der 68. „Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen“ (30.4.-9.5.2022) zeigt 3sat am Samstag, 7. Mai, ab 22.45 Uhr ein Kurzfilmprogramm mit fünf Wettbewerbsfilmen der vergangenen Oberhausener Kurzfilmtage, darunter drei Erstausstrahlungen und zwei Beiträge aus der Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“. Den Auftakt macht der Gewinnerfilm des 3sat Nachwuchspreises 2021, „Genosse Tito, ich erbe“.
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