Am 16. Mai 2015 war es soweit: Meine erste Reise mit einem klassischen Motorsegler ging los. Kombiniert wurde die Tour mit geführten Wanderungen auf den Inseln vor Zadar.
Bei unserer Ankunft in Zadar tröpfelte es ganz leicht, aber es war angenehm warm. Der Bus brachte uns vom Flughafen zum Altstadthafen, wo unser Schiff, die Dalmatino, schon wartete. Unser Gepäck wurde an Bord gebracht und wir mussten uns mit dem Auspacken noch etwas gedulden, bis alle Gäste an Bord waren und die Reiseleitung uns empfangen würde. Also haben wir noch einen kleinen Bummel durch die Altstadt unternommen.
Nach ca. einer Stunde wurden wir dann vom idriva-Chef-Reiseleiter willkommen geheißen, die Crew und unsere Reiseleiterin Tatjana wurden vorgestellt und nach einem Begrüßungsumtrunk mit kleinem Snack konnten wir unsere Kabinen beziehen. Diese bestanden aus Etagenbetten und einem Schrank sowie eigener Dusche/WC. Nicht groß, aber absolut ausreichend.
Während des Auspackens legte das Schiff schon ab und war schon in Preko auf der Insel Ugljan, als wir uns gerade für die erste Wanderung fertig gemacht hatten. Diese führte uns auf die Festung Sv. Mihovil, ca. 250 Meter über Preko gelegen. Dort gibt es einen wunderbaren Ausblick über die umliegenden Inseln und das Festland. Leider war es an diesem Tag sehr diesig und die Sicht entsprechend.
Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück nach Preko und gleich weiter nach Kukljica, wo wir die Nacht verbrachten.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter Richtung Kornaten, wo auf der Insel Kornat eine Wanderung zum höchsten Gipfel der Inselgruppe anstand.
Zunächst gings unter der Ždrelac-Brücke hindurch, die die Inseln Ugljan und Pasman verbindet. Dann fuhren wir durch die Mala Proversa zu den Kornaten. Überall waren kleine Ansiedlungen zu sehen und auch der Leuchtturm Sestrice kam in Sichtweite. Bald erreichten wir Kornat. Dort legten wir zunächst eine Badepause ein und danach gabs Mittagessen.
Ja, es war ne tolle Reise und die Truppe war super. So eine war in den ganzen Jahren noch nicht an Bord, sagte die Crew einstimmig. Naja, das sagen sie wahrscheinlich öfter, aber das soll mir egal sein. Es war ein absolut schönes Miteinander und es gab nicht einmal Genörgel oder sonstwas. Selbst an den letzten beiden total verregneten Tagen wars schön. Jeder hatte irgendwelche Spiele mit und es wurde bis in die Nacht gewürfelt und gekartet...und auch mal gesungen. Ich war mit einer Kollegin an Bord und sie war mit 44 Jahren die Jüngste. Die anderen waren in meinem Alter und auch teilweise weit drüber, Mitte bis Ende 70, aber topfit und am Berg waren sie immer vor mir. Allerdings musste ich ja immer zum fotografieren stehenbleiben und darf ihnen jetzt Bilder schicken, weil sie keine haben.
So, jetzt muss ich mich ein bisschen um den Haushalt kümmern und noch arbeiten und wenn zwischendurch Zeit ist, gehts hier weiter.
Nach dem Mittagessen gings mit vollem Bauch auf den schattenlosen Berg. Macht man sowas nicht eigentlich morgens? Aber gut, das hätte von der Zeitplanung her nicht gepasst. Also genug Wasser eingepackt und auf gings an der kleinen Kirche vorbei durch einen Olivenhain, an einer kleinen bebauten Bucht entlang und dann immer schön bergauf. Unterwegs gabs ein kurzes Päuschen unter dem einzigen Baum am Weg und dann gings weiter. Belohnt wurden wir mit einer fantastischen Aussicht. Leider war die Luft nicht so klar wie auf meinem Kurzausflug im letzten September, aber die Anstrengung hat sich dennoch gelohnt.
Nach dem Abstieg gings ohne weitere Badepause wieder aufs Schiff, was sogleich ablegte und Kurs auf Telascica nahm, wo wir noch kurz den Salzsee besichtigten und dann unser verdientes Abendessen bekamen. Dort verbrachten wir auch die Nacht und am nächsten Tag war eine kleine Wanderung zu den Steilfelsen und rund um den See angesagt.
Nach dem Frühstück zogen wir los zu den Steilfelsen und wanderten dann oberhalb des Sees bis zu dessen hinterem Ende. Witzigerweise hab ich bisher noch nie Fotos von den vielen Hunderten Steinhäufchen gesehen, die man dort vorfindet. Wahrscheinlich laufen 99 % der Besucher nur zu den Steilfelsen und dann wieder runter zum Anfang des Sees. Ich war jedenfalls überrascht, da dieses Feld vorzufinden. Am Ende waren die Felsen zum Meer hin ganz flach und dort konnte man sogar baden. Wir hatten leider nicht die Zeit, denn unsere Tatjana achtete immer schön auf den Zeitplan und zum Mittagessen wollte sie ihre Zöglinge ja wieder an Bord haben, denn wir hatten ja noch eine ordentliche Reise vor uns.
Die Bura kam mit Verspätung. Zuerst war sie fürs Ende der ersten Woche angekündigt (Donnerstag starker Jugo und Freitag starke Bura, weshalb auch unsere Routenplanung geändert werden musste, aber außer Regen kam nix, nicht mal ein bisschen Wind.) Mitte der zweiten Woche machte sie sich mal bemerkbar, aber da dann mit viel Sonnenschein.
Edit: Berti hat doch am 27.5. von der Bura geschrieben, da hatten wir sie auch. Mit meinem Bericht bin ich doch erst beim 18.5. angekommen.
bringt in mir etwa Wehmut auf, da ich das alles sehr gut kenne, aber wir das Segeln in kroatischen Gewässern aufgegeben oder sagen wir einmal stillgelegt haben und seit 4 Jahren in GR/Ägäis unterwegs sind.
naja - Segeln tu ich immer nur mit den "Buben" - und in Kro bin ich trotzdem die letzten Jahre an Land immer mit meiner Frau unterwegs gewesen.
Aber so wie du das beschreibst wär das ja wohl auch mal was mit meiner Liebsten die ja sonst beim Segeln nicht dabei ist? erzähl doch mal etwas mehr vom Leben an Bord - müsst ihr vieles beachten, kann man irgendwo mithelfen beim Segeln - oder auch wird man an Deck bedient wenn man zB ein Bier will - oder oder....
Ich glaube, es gibt in der ganzen Flotte nur noch ein Schiff, was wirklich die Segel setzt, aber bei den meisten ist das nicht der Fall. Die Routen sind fast alle genau geplant und daran muss man sich dann auch halten und das geht nur mit Motorleistung.
Auf der Dalmatino hat man meist Vollpension, d.h. Frühstück und Abendessen immer an Bord und ab und zu (auf unserer Route zweimal) gibt es ein Lunchpaket für mittags. Sonst wird mittags auch auf dem Schiff gegessen. Das sind dann zwei warme Mahlzeiten, mittags Suppe und Hauptgericht und abends Hauptgericht und Nachspeise. Zu essen gibt es Hausmannskost, nach der man sich alle 10 Finger lecken kann und die man im Restaurant leider so selten findet. Die Kabinen muss man selber in Ordnung halten, auch die Nasszellen werden nicht von der Crew geputzt. Getränke holt man an der Bar, der Kapitän hat sie auch netterweise mal an das darüberliegende Deck hochgereicht, aber normalerweise muss man die selber holen. Der arme Kerl wäre ja sonst auch nur am Laufen. Die Besatzung bestand aus Kapitän Jure, Steuermann Ante (Papa) und Köchin Nada (Mama) und Matrose Marko (einziges Nicht-Familienmitglied) und alle waren supernett. Wir wollen auf jeden Fall wieder mitfahren.
Zitat von Vera im Beitrag #14Edit: Berti hat doch am 27.5. von der Bura geschrieben, da hatten wir sie auch. Mit meinem Bericht bin ich doch erst beim 18.5. angekommen.
Zitat von Vera im Beitrag #16Ich glaube, es gibt in der ganzen Flotte nur noch ein Schiff, was wirklich die Segel setzt, aber bei den meisten ist das nicht der Fall. Die Routen sind fast alle genau geplant und daran muss man sich dann auch halten und das geht nur mit Motorleistung.
Auf der Dalmatino hat man meist Vollpension, d.h. Frühstück und Abendessen immer an Bord und ab und zu (auf unserer Route zweimal) gibt es ein Lunchpaket für mittags. Sonst wird mittags auch auf dem Schiff gegessen. Das sind dann zwei warme Mahlzeiten, mittags Suppe und Hauptgericht und abends Hauptgericht und Nachspeise. Zu essen gibt es Hausmannskost, nach der man sich alle 10 Finger lecken kann und die man im Restaurant leider so selten findet. Die Kabinen muss man selber in Ordnung halten, auch die Nasszellen werden nicht von der Crew geputzt. Getränke holt man an der Bar, der Kapitän hat sie auch netterweise mal an das darüberliegende Deck hochgereicht, aber normalerweise muss man die selber holen. Der arme Kerl wäre ja sonst auch nur am Laufen. Die Besatzung bestand aus Kapitän Jure, Steuermann Ante (Papa) und Köchin Nada (Mama) und Matrose Marko (einziges Nicht-Familienmitglied) und alle waren supernett. Wir wollen auf jeden Fall wieder mitfahren.
danke Vera- das sagt sagt schon einiges aus und ist sicher überlegenswert da mitzufahren - freue mich schon auf den weiteren Bericht
Klar gings weiter...nach der Wanderung gings zurück an Bord und weiter Richtung Sali, wo in der Apotheke ein vergessenes Medikament für eine Mitreisende warten sollte. Dort hatten wir dann Zeit bis zum Mittagessen, was es diesmal unterwegs gab und für den Nachmittag war dann eine längere Badepause geplant. Das Medikament war dann leider doch nicht da, weil das Rezept nicht angekommen war, das lag in irgendeinem Fax herum. Unsere Badepause fand dann in der Nähe von Brbinj statt, wo auch der Katamaran anlegt und dieser brachte dann das Medikament von Zadar mit. Was macht man nicht alles für die Gäste. Danach gings weiter zur Insel Zverinac, wo wir die Nacht verbrachten und einen schönen Sonnenuntergang erlebten.
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