Das Thema "Tulove Grede" hatten wir hier ja schon einige Male, für Winnetou-Fans ist die Region als Schauplatz der Karl-May-Filme altbekannt, aber weil ich vor ein paar Tagen nach über 20 Jahren erstmals wieder dort oben war, schieb' ich's noch mal hoch. Alsdann:
1997 habe ich zum ersten Mal die schon zu KuK-Zeiten angelegte, seinerzeit einzige Passstraße über den Velebit befahren - mit einem Dienst-Geländefahrzeug und mit respektvollem Abstand hinter einem deutschen Minenräum-Panzer namens "Keiler", der mit einer Art Kettenspindel vorne dran den Schotterpfad durchpeitschte, um Minen zu finden. Auf der Passhöhe lagen sich während des Bürgerkriegs Kroaten und Krajna-Serben jahrelang gegenüber, haben sich ab und zu mal beschossen, und jede Seite hatte ihren Bereich vermint. Das war für mich schon abenteuerlich; links und rechts ein paar Ruinen und verlassene Stellungen, oben ein ausgebrannter Panzer - na ja, lassen wir das. Gesehen haben wir so gut wie nichts, denn es war trübe und dunstig.
Jetzt, im September 2019, war ich wieder dort - im eigenen Auto, bei glasklarem Himmel, unendlicher Fernsicht, und es war einfach nur traumhaft schön. Wir sind von Zadar aus Richtung Obrovac gefahren. Hinter der Brücke über die Zrmanja geht es links ab nach Tulove Grede und dann immer geradeaus, quer über die Autobahn kurz vor dem Sveti-Rok-Tunnel. Als Navigationsgerät diente uns ein simples Smartphone mit Google Maps, und Tante Google hat uns zuverlässig bis auf den Gipfel geführt. Das im Auto fest eingebaute Navi hat die Schotterpiste gar nicht erst erkannt.
Die Straße ist bis etwa in Höhe Autobahn asphaltiert, kurz danach wird sie dann zur Schotterpiste. Auch die ist mit jedem normalen PKW problemlos zu befahren. Mehr als 20 km/h, meistens noch weniger, sind aber nicht drin, und einen Reservereifen sollte man schon dabei haben; genau so wie ein Handy und etwas zu trinken, denn Versorgung gibt es da oben nicht. Das einzige Unangenehme dort sind - siehe unten erstes Foto - die professionellen Jeep-Fahrer, die während der Saison tagein, tagaus Touristen dort hoch karren, natürlich jedes Schlagloch kennen und deshalb brettern wie die Teufel. Wenn man hinter so einem her fährt und der mal kurz Gas gibt, dann fliegt unsereins der Schotter um die Ohren. Hat man den Touristenjeep als Gegenverkehr, ist das hingegen kein Problem: der setzt auch bergauf mit Vollgas zurück, weil er weiß, dass er's besser kann als wir.
Schon auf halber Höhe sind die Ausblicke Richtung Meer dann so schön, dass man ab liebsten hinter jeder Kurve stehen bleiben möchte. Und wenn man manchmal die steilen vor einem liegenden Serpentinen sieht, dann glaubt man kaum, dass man da überhaupt hoch kommt, aber es geht. Meinen beiden Damen an Bord wurde es schon mal angst und bange: "Da vorne wird's breiter, da kannst Du wenden, lass' uns lieber wieder 'runter fahren!" Denkste, ich bin hoch gefahren bis oben hin. Unterwegs gibt es immer noch Minen-Warnschilder, und zum Pipi-Machen in die Büsche kriechen ist deshalb nicht angesagt. Das ist auch kaum möglich, denn abgesehen von wenigen Stellen geht es auf der einen Straßenseite steil hoch und auf der anderen Seite steil 'runter. Oben hat man dann eine phantastische Aussicht, die auf meinen bescheidenen Handy-Fotos nur schwach 'rüber kommt. Um etwas länger zu verweilen und das Panorama auf sich wirken zu lassen, parkt man am besten neben der kleinen weißen Kapelle kurz vor dem Gipfel. Dort ist reichlich Platz und man kann auch längere Zeit da parken, ohne jemanden zu behindern. Natürlich kann man auch noch weiter fahren, muss man aber nicht - es sei denn, man ist Karl-May-Fan und will die "Winnetou war hier"-Schilder unbedingt sehen.
Für die Strecke von Zadar bis Tulove Grede und zurück sollte man schon mindestens vier bis fünf Stunden einplanen, wenn man auch mal anhalten will, um etwas zu sehen. Wer möchte, kann auch von Tulove Grede aus weiter fahren bis nach Sveti Rok und dann über die Autobahn zurück. Ich finde das aber langweilig, weil die Ausblicke auf die Lika von oben eigentlich nicht viel anders sind als die Ausblicke von der Autobahn - Geschmackssache. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass der Weg umgekehrt - also von Sveti Rok über Tulove Grede Richtung Zadar - noch eindrucksvoller ist als unser bloßes "Nur-rauf-und-runter", wenn sich oben plötzlich das Panorama auftut. Die Tour lohnt sich nur bei glasklarem Himmel, sonst sieht man nur Inseln im Dunst. Die beste Zeit für diesen Trip ist der Frühherbst und vermutlich auch der Frühsommer. Ab November bis Ostern muss man da oben mit Eis und Schnee rechnen, und in der Saison würde ich wegen der Touristen-Jeeps auch lieber da weg bleiben. Mitte September haben wir gerade mal drei Touri-Jeeps und drei Privatwagen gesehen - und einen Wahnsinnigen, der ist mit dem Mountain-Bike da hoch....
Fazit: Tulove Grede ist auf jeden Fall einen Ausflug wert, wenn das Wetter passt. Nächste Woche fliegen wir wieder nach Zadar und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nochmal da hoch fahre, obwohl ich vor vier Wochen noch dort war. Diesmal aber anders 'rum, von Sveti Rok Richtung Meer...
Also, Google Maps sagt, es sind nur 5 km und eine Fahrzeit von 15 Minuten vom Ende der Asphaltstraße bis oben zum Tulove Grede. Das kam mir auch bedeutend länger vor, als ich 2015 da oben war. Ich bin dann, weil der einzige Mensch, dem wir begegnet sind, sagte, man kann auch in die andere Richtung runter fahren, nach Sveti Rok runter und dachte, die Straße nimmt nie ein Ende. Ich hatte damals allerdings weder Google Maps noch ein Navi oder gar eine Karte, aber es kam immer mal wieder ein Schild "Zadar", also dachte ich, das muss wohl richtig sein. War es am Ende auch, aber ich hatte das Gefühl, ich müsse schon halbwegs in Slowenien sein, so endlos zog sich das.
Überhaupt Google Maps...das Ding hat mich neulich auch mal wieder sowas von durch die Pampa geschickt und behauptet, die Strecke sei die schnellste. Die kürzeste vielleicht, aber auf einspurigen sich durchs Gebüsch schlängelnden Straßen, wo die Grasbüschel schon durch den Asphalt wachsen, kommt man irgendwie nicht so recht voran. Dabei gabs so eine schöne und gut ausgebaute Hauptstraße, aber die mochte Google anscheinend nicht. Die hab ich dann auf dem Rückweg genommen...
Zitat von Vera im Beitrag #2Also, Google Maps sagt, es sind nur 5 km und eine Fahrzeit von 15 Minuten vom Ende der Asphaltstraße bis oben zum Tulove Grede. Das kam mir auch bedeutend länger vor....
5 km in 15 Minuten sind 20 km/h, und das geht dort locker - wenn man seinen Reifen böse ist oder in einem Touristenjeep sitzt. Aber Du hast Recht: soweit ich mich erinnere, sind ungefähr die ersten 8 km der Strecke asphaltiert, und dann kommen noch mal rund acht und nicht nur fünf Kilometer Buckelpiste. Und auch mir kamen die paar Kilometer makadam endlos vor.... Deshalb bin ich auch nur bis oben und wieder zurück gefahren, meine Beifahrerinnen hätten mich sonst erwürgt.
Ich fand die Straße da hoch damals nicht sooo schlecht, allerdings wars mir mit dem Mietwagen etwas mulmig, weil ja nicht erlaubt.
Wenn ihr aber einmal in der Gegend seid, könnt ihr ja noch einen Abstecher nach Golubic zur Kudin most machen. Ist zwar ein bisschen Kraxelei bis runter, aber es ist wunderschön da...nur für den Fall, dass ihr noch nicht dort wart.
Sag' ich ja, die Straße ist zwar abenteuerlich, aber von jedermann/frau mit jedem normalen Straßen-PKW mit Sommerreifen gefahrlos zu bewältigen. Man muss halt nur langsam fahren und ab und zu mal einem Schlagloch oder einem besonders dicken Brocken ausweichen. Ansonsten: nema problema!
Nach unserer Tour haben wir unseren österreichischen Nachbarn davon erzählt, die haben das ein paar Tage später mit einem Kleinwagen nachgemacht und waren genau so begeistert wie wir.
Zitat von kornatix im Beitrag #5Sag' ich ja, die Straße ist zwar abenteuerlich, aber von jedermann/frau mit jedem normalen Straßen-PKW mit Sommerreifen gefahrlos zu bewältigen.
Ich bin vergangenen Juli mal von Modric aus, an der Tischgarnitur (Libinjska Kosa - Camp Cernik) vorbei, zum Tulove Grede gefahren und war heilfroh, endlich auf dem gutbürgerlichen Makadam am Tulove Grede angekommen zu sein .... Keine gute Idee mit einem normalen PKW ...
Habe diesen SCHÖNEN Bericht von unserem @Kornatix, der schon über ein Jahr alt ist, erst Gestern gelesen.
Ein sehr gut geschriebener Bericht, schöne Fotos, von einem Vorhaben, dass ich schon lange geplant, aber bis jetzt noch nicht realisiert habe.
HERZLICHEN DANK Kornatix
Besonders der Hinweis : . . . für NORMALE PKW befahrbar, ist für mich WICHTIG - möchte den Unseren ja noch etwas länger fahren
ABER : Dann berichtet Fotopaar63 von : "keiner guten Idee !", und ich sehe mir die SACHE einmal an.
Es ist ein typisches FORUM-PROBLEM [ JEDER sieht die Sache nur aus SEINER Wahrnehmung - und SEHR KRITISCH ! Gelesen wird scheinbar nur die Hälfte, Daten und Fakten sind "WURSCHT" - . . . Hauptsache : Es gibt einen Grund - eine "DUFT-MARKE" abzusetzen ! ]
ALSO :
1) Ein Vergleich ist SCHWER MÖGLICH - es sind doch 2 UNTERSCHIEDLICHE Strecken. 2) Die "DEZENTEN" Rückmeldungen der Navi-Software wurden nicht beachtet. . . . (Keine Strecke gefunden, Kein Navi, KEINE Karte, ABWEICHUNGEN der Entfernung, Fahrzeit . . .) 3) Das NAVI sagt Euch doch : Freunde hier ist ein "WAU WAU" - aber eben mit SEINEN (programmierten) MELDUNGEN
. . . meine VERMUTUNG der URSACHE :
- dem Navi von Fotopar63 wurde ein "Falscher Fehler" als ZIEL eingegeben. - TULOVE GREDE ist ein BERG (1120 - und kein ORT auf einer Straße !) - ABER : das Navi ist ein BRAVES, "denkt" sein Gebieter ist mit Bergschuhen unterwegs, und wählt den . . . FUSSWEG zum GIPFEL (GUTE Navi können DAS)
BEWEISE :
- kornatix war auf der STRASSE D547 unterwegs, bei OpenStreetMap als ROUTE 5166 beschrieben. (und in vielen Beiträgen) - Der WEG von Fotopar63 hat weder Strassen-Nr. noch STRASSEN-Beschreibung - IST ja nur ein WEG ! - ist auch nur bei entsprechender Vergrößerung zu erkennen. - Die unterschiedlichen Entfernungen und "Geh-Zeiten" - Der "Bord-Navi" sollte schon ein Mindestmaß an ORIENTIERUNG beachten ! - Die "Foris" kennen diese Tour unter dem Begriff : MALI ALAN 1048 . . . als PASS - . . . es IST doch WEIHNACHTEN ! (zumindest im Kalender)
Zitat: Die Anfahrt beginnt an der Straßenkreuzung bei Obrovac an der alten Bauxithütte. Die Strasse ist mit dem Schild Sv. Rok ausgeschildert. Es geht über einige Kehren auf einer asphaltierten Strasse bis zur Tunnelbaustelle der neuen Autobahn. Von dort ist die Straße nur noch eine Schotterstrecke, je nach Jahreszeit und Zustand muss jeder selbst wissen, was er seinem Auto zumuten kann. Aber vor einem Fußmarsch sei gewarnt, es ist noch eine ganze Ecke bis zum Tulove. Sein Ziel hat man erreicht, wenn man an der Windschutzmauer angekommen ist. Das ist eine lange, dem Straßenverlauf in einer Linkskurve folgende, über 2 Meter hohe Mauer. Vor der Mauer geht es rechts ab zu sehr begrenzten Parkmöglichkeiten. Bitte nicht die Durchfahrt zu den Hirten versperren!
mir ist noch eine Beschreibung in Erinnerung, wo man die Telefonmasten zählen muss und da irgendwo auf eine Schotterpiste abzuzweigen...
und..
Ich fange mit der Sterbestelle und der großen Wiese unterhalb dieser an. Das war nach dem Krieg der Ort, wo jeder hinwollte und sich keiner traute. War man erst auf der Wiese, kannte man noch nicht den Weg hinauf. Jetzt ist der Weg begehbar und von der Wiese wandert man in einer Viertelstunde -je nach Kondition- zum Drehort. Da haben fleißige Hände ganze Arbeit geleistet und den alten Wanderweg wieder freigeschnitten. Der Zugang ist gut erkennbar. Oben angekommen...naja was soll ich schreiben es ist einfach schön! Auch hier wurde mit der Säge dem Buschwerk zu Leibe gerückt. Man kann darüber denken was man will aber ich fand es toll. Ist es doch wie zur Drehzeit, kein Busch stört und es ist deutlich zu sehen, dass die Drehorte bei denen sich Rollins anschleicht und sein Gewehr zum tödlichen Schuss anlegt und selbst von den Apatschen gerichtet wird wirklich so neben einander liegen, wie es einem die Filmhandlung erzählt. Auch der Blick hinunter zur Wiese ist in Natura genau so wie im Film.
Zu diesem Beitrag will ich mich mit einer Frage anschließen.
Ist es möglich vom Parkplatz nach dem Sveti Rok Tunnel (mit dem dzt nicht geöffneten Motel) mit einem Mountainbike auf die Straße zum Tulove Grede zu kommen. Google Street View bietet mir hier zuwenig Ansicht. Ich sehe nur überall einen Zaun, aber kein Tor. Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs und würden das WoMo am Parkplatz abstellen und dann mit unseren Bike die Straße hochradeln.
Die Anfahrt über die D54 habe ich mir schon angesehen. Da wird die Straße für mein Womo aber ziemlich schmal. Deshalb die Frage.
War selbst auch erst an Parkplatz. Nach OpenStreetMap sind es 1,4 Km bis zur Mali Alan Straße. Habe die Route eingegeben (Anfang und Ende) Es wurde KEINE Warnung, Absperrung, . . . dergleichen gemeldet.
Denke hier ist die normale Versorgung der Raststation. Ein Schranken ist natürlich vorstellbar - schon wegen der MAUT ! . Ob das mit dem Anhang funkt ??? . NEIN !
edit: Habe die vorgeschlagene MB Tour angesehen. Ist eine 3.Variante. Die Frage nach dem Schranken (oder Tor) stellt sich dabei NICHT - Fahren ja etwa 1,4 Km daran VORBEI ! .
Immer wenn sich die Gelegenheit bietet und wir Lust dazu haben, verlassen wir die Autobahn bei Sveti Rok und fahren durch die Berge vorbei am Tulove Grede. Dabei lassen wir regelmäßig den Alltagsstress hinter uns und tauchen in eine tiefe Entspannung ein, die eine gute Voraussetzung für einen tollen Kroatienurlaub ist.
Kann man einen Urlaub schöner beginnen?
Hier einige Bilder von einem Sonnenaufgang im Nebel.
Zitat von Thofroe im Beitrag #13Immer wenn sich die Gelegenheit bietet und wir Lust dazu haben, verlassen wir die Autobahn bei Sveti Rok und fahren durch die Berge vorbei am Tulove Grede. Dabei lassen wir regelmäßig den Alltagsstress hinter uns und tauchen in eine tiefe Entspannung ein, die eine gute Voraussetzung für einen tollen Kroatienurlaub ist.
Kann man einen Urlaub schöner beginnen?
Hier einige Bilder von einem Sonnenaufgang im Nebel.
Würde ich auch gerne tun, aber leider streikt da meine Familie.
Da hilft nur ständige Überzeugungsarbeit und vielleicht klappt es ja eines Tages.
Wir sind schon mehrfach bei der Anreise diese Strecke gefahren und immer waren alle Mitreisenden begeistert. Der Ritterschlag war es dann, als eine Familie mal ohne uns nach Kroatien gefahren ist und sie haben auch diese Strecke gewählt.
Zitat von Thofroe im Beitrag #13Immer wenn sich die Gelegenheit bietet und wir Lust dazu haben, verlassen wir die Autobahn bei Sveti Rok und fahren durch die Berge vorbei am Tulove Grede. Dabei lassen wir regelmäßig den Alltagsstress hinter uns und tauchen in eine tiefe Entspannung ein, die eine gute Voraussetzung für einen tollen Kroatienurlaub ist.
Kann man einen Urlaub schöner beginnen?
Hier einige Bilder von einem Sonnenaufgang im Nebel.
Wir fahren immer bei Gospic runter von der AB und dann zur Magistrale bei Karlobag.
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