Wenn man am Strand spazieren geht und einen FKK-Abschnitt passiert und sich dort nicht niederlässt, muss man sich sicher nicht entkleiden. Anders ist es halt in reinen FKK-Anlagen, wo man ja bewusst reingeht. Da sollte man sich dann schon anpassen, um nicht als Gaffer abgestempelt zu werden. Ich käme mir mit Badebekleidung auch ziemlich blöd vor unter lauter Nackten, andersherum setze ich mich ja auch nicht unbekleidet an einen Textilstrand. Wer das tut, will dann schon provozieren und begafft werden.

So sehe ich das auch.

Darum sage ich ja Kosirina! Dort darf jeder wie er will. Keine Schnitte für die Puritaner und auch keine für Anderennackigvorschreiber! Auch gut für FKK-freudige Eltern mit sich genierenden Halbwüchsigen, die gerade ihr Schamgefühl entdeckt haben. Die werden keinerlei sozialem Zwang ausgesetzt, sich auch ausziehen zu müssen. Sind ja jede Menge Nachbarn da, die das auch nicht tun, es sieht also überhaupt nicht peinlich aus, wenn man seine Blöße verdecken möchte. Umgekehrt kann jeder seine Hose ausziehen, wenn er möchte.

Mir hat das gefallen, das war eine Kultur der Freiheit für mich. Ich glaube, im Englischen Park in München wird es ähnlich gehandhabt.

Das klingt ja gut, aber ist nicht Kosirina der Platz mit den sehr rudimentären Sanitäreinrichtungen, weswegen man da lieber autark anreisen sollte?

Ja, man sollte sich unbedingt vorher näher über ihn informieren. Es ist ein sehr spezieller Platz. Die sanitären Anlagen waren katastrophal, als wir dort gewesen sind. Aber das ist schon einige Jahre her. Ein geländegängiges Campingfahrzeug ist ebenfalls von Vorteil. Es war zumindest ein Campingplatz ohne Zaun. Also, je geländegängiger dein Fahrzeug und je unabhängiger du von sanitären Anlagen bist, umso geiler der Stellplatz. Heute haben sehr viele WoWas und WoMos einen eigenen Kloraum und eine Außendusche kann jeder realisieren.

Ich finde, er sollte aber in diesem Zusammenhang unbedingt genannt werden. Was den Umgang mit Textil oder nicht Textil begrifft, hielt ich ihn für absolut großartig. Er sollte Vorbild für alle Freizeitgelände sein, also alle Strände, Campingplätze, Liegewiesen und Freibäder. Es ist eine Zumutung, anderen vorzuschreiben, wie sie gekleidet oder nicht gekleidet zu sein haben. Wer sich schämt, Haut zu zeigen, soll im Burkini baden und wer möchte, soll sich vollständig entkleiden dürfen.