Mein Ex hat ein völliges Rad ab. Ich bin vor inzwischen 3 Jahren nach K ausgewandert. Mit unserem gemeinsamen Sohn. Bisher war zwischen uns alles in Ordnung, wir hatten Regelungen zum Umgang in den Ferien in D, er und der Kleine haben oft geskyped und Besuche von ihm in K waren nie ein Problem. Inzwischen hat der gute Herr eine neue Freundin und ich weiß nicht, welchen Floh sie ihm ins Ohr gesetzt hat ... Jedenfalls kam vorgestern eine sehr förmliche Mail (normalerweise telefonieren wir, wenn es was zu klären gibt): Er will die Scheidung und unseren Sohn, beides in D. Was?! Scheidung okay. Habe ich auch immer wieder darüber nachgedacht, aber irgendwie hing ich so halb sentimental an dem Gedanken, dass wir noch einmal zusammenkommen und er nachkommt. Blauäugig, ich weiß. Müssen wir nicht drüber reden. Aber er will, dass unser Kleiner zurück nach D kommt? Wie stellt er sich das vor? Er hat hier Freunde, geht zur Schule, sein Lebensmittelpunkt ist hier. Und das ist auch gut so. Versteht mich nicht falsch, er ist ein toller Papa. Aber für die Erziehung war schon in D eher ich zuständig, er mehr für die Bespaßung. Was mache ich denn jetzt? Kann er mir die Polizei auf den Hals hetzen und ihn zurückholen lassen? Ich weiß gar nicht mehr, was in ihn gefahren ist und was als nächstes kommt. Hilfe!
In dem Fall wirst du wohl eher Hilfe bei einem Anwalt bekommen als in einem Urlaubsforum. Das Thema ist doch sehr ernst und irgendwelche Mutmaßungen von Laien dürften dir nicht weiterhelfen.
Ich kann mich den Aussagen von Vera nur anschließen.
Dennoch könnte es sein, dass hier jemand mitliest, der ähnliche Erfahrungen beim Thema Sorgerecht gemacht hat und somit durchaus sinnvolle Hinweise geben kann.
Ja, das läuft auf einen Sorgerechtsstreit hinaus, der findet vor Gericht statt, dafür brauchst du einen Anwalt oder eine Anwältin. Das Gericht entscheidet immer im Sinne des Kindeswohls, also, bei wem wird das Kind es am Besten haben.
ZitatAber er will, dass unser Kleiner zurück nach D kommt?
Was er will oder Du willst, spielt dabei keine Rolle.
Zitat von sunshine85 im Beitrag #1Ich bin vor inzwischen 3 Jahren nach K ausgewandert. Mit unserem gemeinsamen Sohn. Bisher war zwischen uns alles in Ordnung, wir hatten Regelungen zum Umgang ...
Aber für die Erziehung war schon in D eher ich zuständig,...
Alleine diese beiden Umstände werden das Gericht für Dich sprechen lassen. Der Lebensmittelpunkt des Kindes ist seit drei Jahren bei Dir und vorher warst Du auch für ihn 'zuständig'. In der Regel werden Kinder eh den Müttern zugesprochen. Es kann natürlich sein, dass es Punkte gibt, die gegen einen dauerhaften Aufenthalt bei dir sprechen und die Du uns hier, logischer Weise, nicht genannt hast und das auch nicht tun solltest, denn das könnte im Prozess gegen Dich verwandt werden.
Vielleicht solltest Du Dich proaktiv mit dem zuständigen Jugendamt der Gemeinde des Wohnsitzes des Vaters in Verbindung setzen und Dein Problem vortragen. Die Jugendämter sind in der Regel daran interessiert, Problemfälle auszuhandeln und nicht mit der Brechstange vorzugehen. Es kann schon helfen, wenn plötzlich eine Beamtin vom Jugendamt als Mediatorin mit im Boot sitzt, um das Mütchen zu kühlen.
Das Sorgerecht wird sowieso nur bei schwerwiegenden Vorkommnissen entzogen. Das Aufenthaltsrecht wird auch vom Gericht festgelegt. Meist teilen sich die Elten das Sorgerecht, was nicht bedeutet, dass auf jedem Zettel, der eine Unterschrift benötigt, beide Eltern unterrschreiben müssen. Bei Passangelegenheiten usw. ist das allerdings notwendig.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Verlasse dich hier nicht auf halbgare Antworten in einem Forum, sondern suche dir Hilfe. Dringend. Allerdings habe ich vor einiger Zeit auch eine Scheidung zwischen Kroatien und Deutschland durch, die .. Sagen wir streitfreudig verlief. Ein bisschen kann ich dir also von meinen Erfahrungen erzählen. Aber das sind wirklich nur meine Erfahrungen und absolut kein Rechtsrat, bitte nicht nur darauf verlassen.
Zitat von sunshine85 im Beitrag #1Bisher war zwischen uns alles in Ordnung, wir hatten Regelungen zum Umgang in den Ferien in D, er und der Kleine haben oft geskyped und Besuche von ihm in K waren nie ein Problem. (...) Kann er mir die Polizei auf den Hals hetzen und ihn zurückholen lassen?
Dass die Polizei hier aktiv wird, kann ich mir kaum vorstellen. Ihr habt Regelungen zum Umgang, dein Mann weiß wo euer Sohn ist, du hast ihn nicht "entführt". Wenn ihr noch nicht geschieden seid, habt ihr das geteilte Sorgerecht und könnt beide gemeinsam seinen Aufenthaltsort bestimmen. Das heißt aber nicht, dass der Vater heute Hü und morgen Hott sagen kann und das auch noch polizeilich durchsetzt. In der Hinsicht würde ich mir also nicht zu große Sorgen machen.
Zitat von Trollfahrer im Beitrag #4Ja, das läuft auf einen Sorgerechtsstreit hinaus, der findet vor Gericht statt, dafür brauchst du einen Anwalt oder eine Anwältin. Das Gericht entscheidet immer im Sinne des Kindeswohls, also, bei wem wird das Kind es am Besten haben.
Vielleicht solltest Du Dich proaktiv mit dem zuständigen Jugendamt der Gemeinde des Wohnsitzes des Vaters in Verbindung setzen und Dein Problem vortragen. Die Jugendämter sind in der Regel daran interessiert, Problemfälle auszuhandeln und nicht mit der Brechstange vorzugehen. Es kann schon helfen, wenn plötzlich eine Beamtin vom Jugendamt als Mediatorin mit im Boot sitzt, um das Mütchen zu kühlen.
Auch hier kann ich mich grundsätzlich nur anschließen. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Beratung und Mediation: Gerade beim Jugendamt wird eher daran gearbeitet, dass die grundsätzlichen Probleme (auch zwischen den Eltern) aus der Welt geschafft werden. Das ist eher eine Form von Beratung und die scheint bei euch nötig zu sein. Aus deinem Beitrag schließe ich, dass du nicht wirklich weißt, was bei deinem Mann diesen Sinneswandel hervorgerufen hat (oder du verdrängst es oder willst es nicht erzählen). Nur seine neue Partnerin wird es wohl kaum sein, wenn ihr bisher harmonisch miteinander umgegangen seid. Ich kann euch nur raten und hoffe für euren Sohn, dass ihr EUER Problem erkennt und klären könnt. Auf mich wirkt es eher so, als wollte er das auf dem Rücken eures Sohnes austragen und das ist nie die richtige Lösung. Ich würde mich also ganz in Ruhe an deinen Mann wenden und nicht direkt auf den Sorgerechtsstreit zusteuern. (Mediation nebenbei ist auf die Lösung des konkreten Streits gerichtet, also würde "nur" eine Lösung für das Sorgerechtsproblem liefern, nicht für den Streit zwischen euch als Getrennten.)
Ich weiß nicht, wie es finanziell bei dir aussieht und ob du dir das leisten kannst, aber ich würde an deiner Stelle auch einen Anwalt kontaktieren. Und zwar einen deutschen, keinen in Kroatien. (Ich weiß, dass es auch hier Anwälte gibt, die solche Fälle "mit Auslandsbezug" annehmen, aber die kennen sich mit deutschem Recht nicht so gut aus wie die Anwälte dort. Und genau das brauchst du, eure Scheidung und alles zum Sorgerecht wird nach deutschem Recht ablaufen.) Allerdings lassen sich nicht alle deutschen Familienrechtsanwälte auf solche Fälle ein, weil viele alt und grau sind und ihre Mandanten vor sich sitzen haben wollen. Ich bin damals über eine Online Scheidung gegangen. Eigentlich nur ein Marketingbegriff, aber diese Anwälte arbeiten per Mail und Videocall, was dir einiges an Nerven und Reisekilometern ersparen wird.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute und dass alles glimpflich ausgeht. Wenn du mal ein offenes Ohr brauchst, kannst du dich auch ohne konkrete Frage melden.
Zitat von susannchen im Beitrag #6Nur seine neue Partnerin wird es wohl kaum sein, wenn ihr bisher harmonisch miteinander umgegangen seid. Ich kann euch nur raten ...
Ich kann auch nur raten, aber ich könnte mir vorstellen, dass "die Neue" sehr wohl die vorantreibende Person ist. Kann keine Kinder kriegen, kann keine mehr kriegen, weil zu alt, hat Angst, dass der Typ sie verlässt deswegen, da wäre das Kind das bindende Element. Sie ist dann halt die Stiefmutter, die es akzeptiert, dann kann der alte nicht mehr weg.
Ich würde mir eine Kampf-Emanze als Anwältin suchen, die legt sich richtig ins Zeug für die "gute Sache".
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