Hallo, unser Sommerurlaub rückt näher und mich interessieren die U-Boot Tunnel auf Dugi Otok. Da wir ein paar Tage auf Dugi Otok bleiben werden, würde ich gerne wissen a) ob man in die überhaupt noch reinkommt (habe hier etwas über Zäune gelesen, die mittlerweile errichtet sein sollen), b) ob man da zu Fuß mit vier noch recht kleinen Kindern hinkommt (der Kleinste ist 3) c) oder ob es dahin Bootstouren gibt. Liebe Grüße!
Hallo, ob Ihr da zu Fuss hin kommt bezweifle ich, wir haben es vom Boot aus angesehen. Es gibt aber aus der Gegend dort Bootsausflüge, wo die Bunker besucht werden. Hier mal Bilder, vom Boot aus.
Ich habe jetzt in den Tiefen des Internets gelesen, dass man wohl zu allen Tunneln sogar mit dem Auto fahren kann. Hat denn jemand mal eine Karte, auf der die Lage der Tunnel verzeichnet ist? Dann könnten wir mal auf Erkundungsreise gehen ... wir sind eine Woche auf Dugi Otok und hätten jede Menge Zeit ...
Nach einer wundervollen Woche auf der atmosphärisch einfach einmaligen Dugi Otok kann ich nun ein wenig von meinen Erfahrungen mit den U-Boot-Tunneln berichten. Es gibt insgesamt drei (1 bei Bozava, 2 bei Dragove), wobei wir die zwei Tunnel bei Dragove besucht haben. Beide sind recht einfach mit dem Auto anfahrbar und dann auch zu Fuß zu erkunden. Der rechts von Dragove aus liegende ist sehr einfach zu erreichen: Mit dem Auto kann man direkt bis an die Küste fahren, von wo aus der Bunker schon zu sehen ist. Der Pfad entlang der Küste ist kurz und einfach. Der links von Dragove liegende ist ein wenig schwieriger zu erreichen. An der letzten Haarnadelkurve vor der Küste führt ein (für Geländewagen geeigneter) Weg hinab zur Küste, dort lässt sich das Auto am Straßenrand parken. Hinab zur Küste ist es dann nicht mehr weit, aber etwas steinig bis zum Bunkereingang. Beide Bunker sind identisch, aber spiegelverkehrt gebaut. Es gibt Nischen und Tunnel rechts- und linksseitig des Beckens, die Fledermäusen als Behausung dienen. Die Tunnel sind problemlos begehbar, wenn man Taschenlampen hat, die schweren Eisentüren sind ausgehängt und an die Seite gestellt. Es gibt z.T. abgestürzte Rohrsysteme an der Decke, die vielleicht einmal der Belüftung oder dem Transport von Flüssigkeiten dienten? Sie enden in einem kleinen Zwischenraum mit verrosteten kanisterartigen Behältnissen. Dann folgt ein weiterer Gang zum Ausgang, der dann von einem außengelegenen Wachtürmchen bewacht wird. Für uns waren die Bunkeranlagen ein totales Highlight, weil sie außer Bootsbesitzern offensichtlich niemanden interessieren, unerschlossen sind und damit zu authentischen Entdeckungen einluden. Die Kinder fanden es aufregend, z.T. gruselig. Ich würde gerne mehr darüber wissen. Für U-Boote fand ich die gigantische Deckenhöhe eigentlich unangemessen ...
Ich habe mittlerweile lesen können, dass diese Tunnel eher für Torpedo-Boote gebaut wurden. Informationen zu bekommen, ist aber echt mühselig. Eigentlich müsste es doch noch Zeitzeugen geben, die die Tunnel In Gebrauch erlebt haben?
Es ist in der Tat schwer, zu Bunkeranlagen Informationen zu bekommen. Wahrscheinlich interessieren sich zu wenige Leute für die Geschichte. Darüber hinaus, unterlagen solche Objekte während der aktiven Nutzung der Geheimhaltung, so dass nur wenige Bescheid wussten. Ein gutes Beispiel sind auch „Hitlers Augen“ im Sibeniker Kanal Sv. Ante. Auch dort wir meistens gesagt, dass es sich um U-Boot-Bunker handelt. Inzwischen kann man dort problemlos rein. Ein schöner Wanderweg führt vorbei. Früher konnte man nur vom Wasser aus hinein gelangen, weil dort Militärgelände war. Nach meinem ersten Besuch hatte ich ernsthafte Bedenken, ob hier jemals U-Boote gewesen sein können. Inzwischen gehe ich davon aus, dass der Kanal durch Minensperren abgegrenzt war und dieser Tunnel eine Umfahrung durch kleinere Schnellboote ermöglichte. Aber auch darüber habe ich keine Berichte gefunden.
Winnie (ehemaliges Mitglied im Kroatien-Forum hat mit per E-Mail folgenden Text sowie einige interessante Fotos gesendet und die Genehmigung erteilt, dass ich diese hier veröffentliche:
Die sogenannten U-Boot Bunker in Kroatien Es handelt sich bei diesen Bunkern um sog. "maskirni podzemni vez", was, grob übersetzt, "getarnter unterirdischer Anlegeplatz" bedeutet. Sie werden fälschlicherweise U-Boot-Bunker genannt, sind aber für Torpedoboote gemacht und waren früher mit Netzen und Metallblenden sehr gut getarnt. Von diesen Bunkern gibt es in Kroatien etliche. Sie werden inzwischen renoviert und erhalten. Man weiß ja nie ... Der Bunker an der Einfahrt zu Makarska (zeitweise eine Disco) ist tatsächlich ein U-Boot-Bunker, er stammt von den Deutschen, irgendwann um 1942. Einen weiteren (kleinen) deutschen Bunker mit dem Spitznamen "Hitlers Augen" gibt es in der Meerenge zu Šibenik. (Sv. Ante- Kanal) war auch kein Bunker, sondern eine schnelle Umfahrung für kleinere Fahrzeuge der Sicherungsnetze der großen Einfahrt.
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