Vielleicht hab' ich was Neues erfunden, vielleicht gibt's das schon lange? Eure Meinung würd mich interessieren.
Situation: Marina Split, Bora mit 5-6 Bft im Hafen, Segeljacht muss in der Gasse von vorwärts auf rückwärts, beim Stillstand kurzfristig manövrierunfähig, eine Bö drückt das Boot in ein andres, Verhängen der Bugkörbe, Querschlagen, Heck knallt in gegenüberliegndes Boot, drei Schiffe beschädigt.
Bei schwierigen Manövern in vollen Häfen bieten sich die fest gespannten Moorings anderer Boote als Hilfspunkte an, um kurzfristig eine Leine festzumachen. Wenns geht lege ich eine eigene Leine auf Slip um die fremde Mooring. Ansonsten bietet mein Mooringhaken, am langen Bootshaken ausgebracht, eine Möglichkeit. In der Anlage hab ich das dargestellt. Solange Zug auf der in A befestigten Leine liegt, hält der Haken, wenn der Zug auf der Hilfsschnur in B liegt, löst sich der Haken. Bisherige Versuche waren erfolgversprechend.
Zitat von PromiVielleicht hab' ich was Neues erfunden, vielleicht gibt's das schon lange?
Gibt´s schon lange und ist in jedem Zubehörshop zu bekommen. Wird mal Leineneinfädler, mal Vertauhaken oder ähnlich genannt.
Ich glaube auch, dass Deine Methode nicht ganz unproblematisch ist. Erst mal bist Du dann noch lange nicht in Deiner Lücke drin und außerdem gehst Du als Querlieger (1. Beispiel) bei flachgehenden Moorings das Risiko ein, dass sich die Mooring im Prop oder am Ruder verfängt. Bei Deinem Beispiel sind die Moorings der festgemachten Boote entlastet. Wenn Du oder der Wind nun Deine Festmacher strammziehen, ziehen sich die Moorings gefährlich hoch unter Dein Boot.
Bei Wind gibt es eine viel einfachere Lösung. Einfach vorwärts in einem Zug in die Lücke fahren. Das klappt sogar einhand. Eine umgedrehte Bierkiste hilft beim Umsteigen auf den Steg und Verholen kannst Du immer noch, wenn der Wind nachlässt.
Ich verstehe ohnehin nicht, warum immer auf Biegen und Brechen rückwärts festgemacht wird. Ich hab´ mal einen Trailerkapitän dabei beobachtet, wie er sich fast den Hals gebrochen hat, als er seine glitschige, selbstgebastelte Gangway zum Steg hochkrabbeln wollte. Eine schöne Aussicht in den Hafen belohnt den Vorwärtsfestmacher. Außerdem kann man in Ruhe in der Plicht essen, ein Nickerchen machen, etc. ohne dass einem ständig jemand dabei zuschaut. Es sei denn man braucht das, dann ist das vorwärts Festmachen natürlich denkbar ungeeignet .
Zitat ...Bei Wind gibt es eine viel einfachere Lösung. Einfach vorwärts in einem Zug in die Lücke fahren. Das klappt sogar einhand...
Dieses Methode würde ich auch bei Starkwind favorisieren. Aber einfach ist dies auch nicht, denn es braucht einen erfahrenen Skipper, der die Reaktionsweise seines Bootes kennt und die Windverhältnisse richtig kalkuliert.
Bei den von ihm (im PPS) konstruierten Steg- und Windverhältnissen (Bora mit 5-6 Bft) wird das kaum klappen, denn bis er die angepeilte Steggasse erreicht, bietet er der Bora eine ungünstige lange Breitseite mit entsprechend schneller Abtrifft. Auch mit 2 seiner "Moorighaken" wird er das Boot nicht luvwärts halten können. Auch mit Heck in Luv bei Bora in die Steggasse ist mE eher ungünstig.
Ich würde (in der konstruierten Situation) eher einen Aufschiesser (ggf. an ein Bootsheck in Luv) machen und mich dann mit Bug im Wind und ggf. kleiner Vorwärtsfahrt in die Steggasse zurück fallen lassen. Anschliessend natürlich mit Bug voraus in die Box.
Theoretisieren kann man viel. Aber im Ernst: Beobachtet mal in einer Marina das Personal wenn sie Charterboote, deren Skipper überfordert sind, bei Starkwind in die Boxen oder an den Steg fahren. Das ist Können in Perfektion.
Zitat von WinnieBeobachtet mal in einer Marina das Personal wenn sie Charterboote, deren Skipper überfordert sind, bei Starkwind in die Boxen oder an den Steg fahren.
Im Ernst, wo hast Du das denn erlebt ? Die Idee ist super, einen Marinero an Bord holen und ihn die Zeche zahlen lassen, wenn´s schief geht. Da sind die bestimmt ganz heiß drauf.
Spaß beiseite, das habe ich in den vergangenen 25 Jahren noch nie gesehen. Das höchste der Gefühle ist das Springen auf´s Nachbarboot, um Schäden an unbewohnten Dauerliegern zu verhindern. Und das ist schon nicht selbstverständlich. Ich respektive mein vorletztes Boot können davon ein Lied singen. Nach einer Saison in der Marina Zadar hatte ich mich dann für einen Landliegeplatz entschieden. War zwar aufwändig aber auf Dauer kostengünstiger und mit weniger Ärger verbunden.
Zitat Beobachtet mal in einer Marina das Personal wenn sie Charterboote, deren Skipper überfordert sind, bei Starkwind in die Boxen oder an den Steg fahren. Das ist Können in Perfektion.
Bitte wo wurde dies beobachtet? Also "Könner" treff ich da selten- nur Mooringverliebte! Außerdem können wir über Möglichkeiten des Anlegens nur dann diskutieren, wenn man weiß, um welche Art von Boot es sich dabei handelt. LG
Zitat von JadranIm Ernst, wo hast Du das denn erlebt ? Die Idee ist super, einen Marinero an Bord holen und ihn die Zeche zahlen lassen, wenn´s schief geht.
Das war in der Marina Tribunj. Wind ~50 kn. dwars der Marina. Ich hatte mich mit meinem Boot an den Kai längs des Sanitärblocks geflüchtet. Lag also im Windschatten recht gut.
Mit dem Arbeitsboot (kleiner Diesel) der Marina wurden die Marineros an die einlaufenden Charterjachten gebracht und übergesetzt und sie fuhren die Segler in die Boxen. Absolute Könner. Traumhaft. Ich glaub, ich kann's beurteilen..
Eine Italienische Privat- Motorjacht wurde ebenfalls von den Marineros reingefahren. Also ein Boot, daß sie nicht kennen konnten. Ebenfalls perfekt. Noch Fragen ??
Zitat von PromiVielleicht hab' ich was Neues erfunden, vielleicht gibt's das schon lange? Bora mit 5-6 Bft im Hafen ...eine Bö drückt das Boot in ein andres,...Bei schwierigen Manövern... Solange Zug auf der in A befestigten Leine liegt, hält der Haken, wenn der Zug auf der Hilfsschnur in B liegt, löst sich der Haken...
Deine Kontruktion find ich sehr interessant, besonders, dass man sie auch unter Last lösen kann. Ich hab' Ähnliches schon vor ca. 15 Jahren gesehen, weiss aber nicht mehr, ob es sich auch unter Last lösen liess. Du solltest es unbedingt zum Patent anmelden. Gibt's dazu schon ein Foto?
Ob Du allerdings Dein Boot quer zum Starkwind ohne Abtrifft damit halten kannst, hängt wesentlich von Deinem Boot, dessen Freiboard und Aufbau bzw. Wind-Angriffsfäche ab. Dazu brauchst Du eine eingespielte 3-Mann-Crew, die weiss, was Du wann willst. Aus der Hand ist ein Boot bei Starkwind üblicherweise soo nicht zu halten.
Bevor mir dabei einer über Bord geht (weil er zB nicht rechtzeitig loslässt), verlasse ich mich lieber auf meine Manövrierkünste.
Erstens allen Diskutanten vielen Dank für die sachlichen und fundierten Ratschläge. Es ist ofensichtlich sehr wohl möglich, im Forum ensthaft zu diskutieren. Zweitens: In der konkreten Situation beim "Längsseitseinparken" hatte ich mir per Handy vom Marinero Hilfspersonal angefordert, sie waren mit 3 Mann da und wir legten nach ihren Vorgaben an. Etwas robuster, als ich das gemacht hätte, aber es klappte. Drittens: der Kahn war eine Bavaria 45, da läuft bei dem Wind nichts mehr von Hand, da geht alles über die Winsch. Viertens: das Anlegemanöver in der Gasse ging schief, weil der Skipper (nicht ich) entgegten der Zurufe der Marineros einlief. Sie hatten die Problematik früher erkannt. Fünftens: wichtig waren für mich die Bedenken beim Gebrauch fremder Moorings. Ihr habt mir gute Hinweise gegeben! Sechstens: Ich werd mir solche Haken besorgen und mal ausprobieren. Nachsatz: als meine Crew und ich der Yacht unter "Viertens" zu Hilfe eilten, knallte ich beim Sprung auf eine schon festliegende Yacht gegen eine Relingstütze, brach mir das Bein an, musste zwei Tage von meiner Crew getragen werden. Wie war das noch? Selbstschutz vor Fremdhilfe! Nochmals Danke, die Diskussion hat mir geholfen. fair winds!
Wenn ich in meinem Resumee bestätige, dass die auftretenden Kräfte gefährlich groß werden können: seit vielen Jahren begleiten mich eine 25 m lange 12mmm Leine mit 3 to Bruchlast einige schwere Edelstahlkarabiner mit Nylonbandschlaufe (zum Umlenken) Außerdem muss jeder in meiner Crew den Stopperstek beherrschen (damit kann eine Leine aus dem/in den Zug gebracht werden).
Auf diese Weise bekomme ich praktisch überall auf dem Boot effizient starke Zugkräfte zur Verfügung
@ Promi, Deine Ausführungen hinterlassen bei mir mehr Fragen als Antworten bzw. Erklärungen.
1. zum Haken: Einerseits schreibst Du im PPS "Praxis bisher zufriedenstellend", andererseits willst Du Dir solche Hacken (Deine Erfindung) besorgen. Du hast also noch gar keine Erfahrung damit oder??
2. Du redest offenbar von 2 Manövern: Ein gelungenes von Dir und ein mißglücktes von anderen. Zu Deinem Manäver schreibst Du nur: "...hatte ich mir per Handy vom Marinero Hilfspersonal angefordert, sie waren mit 3 Mann da und wir legten nach ihren Vorgaben an. Etwas robuster, als ich das gemacht hätte, aber es klappte." Wie dieses Manöver "nach ihren Vorgaben" erfolgreich ausgeführt wurde, wäre sehr interessant, aber Du beschreibst es allerdings nicht.
3. Zum misslungenen Manöver schreibst DU: "das Anlegemanöver in der Gasse ging schief, weil der Skipper (nicht ich) entgegten der Zurufe der Marineros einlief. Sie hatten die Problematik früher erkannt." Was hätte der Skipper denn anderes tun sollen? Etwa draussen auf das Ende der Bora warten?
4. Du schreibst: "beim Sprung auf eine schon festliegende Yacht gegen eine Relingstütze, brach mir das Bein an, musste zwei Tage von meiner Crew getragen werden." Wenn Dein Bein wirklich gebrochen war, dann hätte es umgehend stationär (vorzugsweise mit Verriegelungsnagel oder ersatzweise mittels Platten operativ) versorgt werden müssen. "Zwei Tage ... getragen" wäre mE doch etwas riskant und fahrlässig.
5. "25m lange 12mmm Leine", "schwere Edelstahlkarabiner", und auch "Stopperstek beherrschen" sind sicher gut und nützlich. Wie Du mit diesen Werkzeugen zu Deiner pauschalen Aussage: "Auf diese Weise bekomme ich praktisch überall auf dem Boot effizient starke Zugkräfte zur Verfügung" kommst, erschließt sich mir nicht.
Zitat von Promi... der Kahn war eine Bavaria 45, da läuft bei dem Wind nichts mehr von Hand, da geht alles über die Winsch.
Lieber Promi (räusper): einhand = allein. Das hat nix mit einer Winsch oder Muskelkraft zu tun.
Darüber hinaus sind die von Dir in der PPS beschriebenen Manöver mit einem 45-Fuss-Boot ohnehin nur philosophischer Natur. Wenn Du mit so einem Kracher den Moorings anderer Schiffe bei 5-6 Bf so nahe kommst, dass Du sie mit Deinem Haken erreichen kannst, brauchst Du Dir über die weitere Ausführung Deines Anlegemanöver keine Gedanken mehr zu machen. Mit dem Kiel hängst Du schon lange in eben diesen Moorings, Dein Prop hat vermutlich auch schon eine am Wickel und Freunde wirst Du unter den Skippern der betroffenen Boote wohl auch nicht mehr finden.
Liebe(r) Slava-de, da muss ich doch noch einiges klarstellen.Meine primäre Frage hätte ih besser in zwei Themen geteilt: a)Haken bekannt/unbekannt/Erfahrungen und b)Anlegemanöver Lösungsmodelle/Benutzung fremder Moorings. Zu deiner 1. Die Idee mit dem Haken kam mir vor ca. 1 Woche. Danach bastelte ich mir einige Modelle aus Pappe (wegen der Zugrichtung, Anordnung der Löcher ...), dann im Schuppen eine Modellmooring und einen Haken-Prototyp (aus Schrott-Stahl) und einen Bootshakenersatz. Damit probierte ich, ob der Haken überhaupt funktioniert, ob man ihn auch auf drei Meter Distanz einhängen kann etc. In den nächsten Tagen treffe ich einen Freund, der mir nach meinen Vorgaben solche Haken aus Edelstahl anfertigen soll. Zu deiner 2.Ich wollte am Molenkopf einen BB-Heck-Festmacher ausbringen. Wenn dein Mann in wenigen Sekunden den Festmacher fixiert (das geht), kannst du dein Boot elegant einparken. Ich hab`s auf der Anlage skizziert. Machen wir öfter so. Übrigens auch hervorragen geeignet, wenn du aus einem engen Liegeplatz ausfährst und du deinen Kahn außerhalb der Box drehen willst. Die Ortsmannschaft ließ unser Boot einfach an den Platz treiben. Mit insgesamt 8 Helfern und allen Fendern wurde der Schwung abgebremst. Zu deiner 3. Was die Marineros genau wollten, weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass der fremde Skipper bei mir hätte anlegen sollen und/oder Hilfspersonal übernehmen. Zu deiner 4. Der Röntgenologe in D meinte, da könnte ein Teil abgelöst (ich glaube "abgesprengt") sein, die Tragfähigkeit wäre erhalten. o. k.? Zu deiner 5. Ich hab dir in der Anlage ein Beispiel gemalt. Mit dem Stopperstek (blauer Kreis) geh ich an die dichtzuholende Leine, mit den Umlenkern stelle ich die Zugrichtung ein, mit einem Tau übertrage ich die Kraft auf die Winsch. Ganz was anderes: Als Hobby schreibe ich Kriminal- und sonstige Romane, mein letzter "Bömer", ist kürzlich erschienen. Es lesen nicht allzuviele Texte so aufmerksam durch wie du. Hättest du Lust, mein nächstes Manuskript als "Lektor" auf Logikfehler durchzuschauen?
Zitat von PromiIch wollte am Molenkopf einen BB-Heck-Festmacher ausbringen. Wenn dein Mann in wenigen Sekunden den Festmacher fixiert (das geht), kannst du dein Boot elegant einparken. Ich hab`s auf der Anlage skizziert. Machen wir öfter so.
Na nun lass mal gut sein. Die Manöver werden ja immer lustiger. Jeder Skipper wäre froh, wenn er unter den von Dir beschriebenen Voraussetzungen in der Marina noch so einen Liegeplatz vorfinden würde. Wenn Dein zukünftiger Box-Nachbar nicht gerade nur eine Jolle ist, macht man nur noch eins: Alle Fender auf die Steuerbordseite und einfach hineintreiben lassen. Kurze Gasstöße regulieren den Abstand zum Steg. Danach machst Du provisorisch bei Deinem Nachbarn fest (nennt man im hohen Norden "Päckchen"), ziehst Dir in aller Ruhe die Mooring hoch und belegst die Festmacher am Heck.
Auch das funktioniert wieder alles einhand und ohne Marinero. Beschädigt wird nichts, weil Dein "Schwung" sich durch den Wasserwiderstand stark in Grenzen hält und Deine Nachbarn kein starres Hindernis sind sondern federnd in Ihren Festmachern hängen.
Yess Jadran. Nur so und nicht anders. Alles andere sind "Sandkastenspiele". Und kommt mir jetzt keiner mit seinem Bugstrahlruder, die sind bei etwas Wind dwars allesamt zu schwach.
Zitat von Promi2.Ich wollte am Molenkopf einen BB-Heck-Festmacher ausbringen. Wenn dein Mann in wenigen Sekunden den Festmacher fixiert (das geht), kannst du dein Boot elegant einparken. Ich hab`s auf der Anlage skizziert...
@ Promi, DEin Manöver hab' ich verstanden und find es gut, wenn Du bei dem skizzierten Starkwind noch bis in die hintere Ecke kommst und dazu dort einen soo günstigen freien Liegeplatz findest. Mein Problem in der gegebenen Situation wäre: Wie komme ich bei auflandigem Starkwind mit der Bavaria 45 überhaupt bis in die hintere Ecke, ohne vorher auf die Molenköpfe A oder B zu treiben? Schließlich biete ich auf dem (langen) Weg dorthin dem Wind meine volle Breitseite bei geringer FAhrt!
Ich hänge mal Deine PPT-Bilder 1-5 an, damit wir wissen, wovon wir ausgehen. In einem 2. SChritt werde ich mal mein Konzept bildlich zu erklären versuchen.
Zitat von Slava-deMein Problem in der gegebenen Situation wäre: Wie komme ich bei auflandigem Starkwind mit der Bavaria 45 überhaupt bis in die hintere Ecke, ohne vorher auf die Molenköpfe A oder B zu treiben?
Jo Henning, um das geht's ja. Du mußt dann mit so viel "Speed" anlaufen, daß du immer Druck auf dem Ruder hast, d.h. Gashebel fast auf Vollgas und manövrieren.
Der Gelegentlich-Skipper ist damit absolut überfordert. Ich denke da nur an die X-maligen Versuche, eine Ankerboje aufzunehmen. Wer das nicht schafft, sollte sich wirklich von einem Marinero in die Box fahren lassen und keine Experimente wagen. .
Ich kann Jadran verstehen, wenn er mich bremst.Wenn's nicht so schwierig wäre, hätt ich das Thema nicht aufgeworfen.
An Slava-de: Die vorhergegangene Crew hatte beim Anlegen die Yacht ausgiebig "umstruktuiert". Deshalb meldete ich mich bei engen Häfen schon ein paar Stunden vorher an und bekam immer einen passenden Platz zugewiesen. Die Fahrt bis auf die Höhe der Molenköpfe klappte problemlos. Dafür hat die Yacht unter Wasser auch einen Lateralplan. (Mit dem Schlauch wäre das wesentlich schwieriger.) Außerdem luvt man automatisch an. Heiß wirds, wenn du die Fahrt wegnehmen musst. Mein Manöver mit der einen Heck-Leine und der Motoraussteuerung funktioniert. Voraussetzung ist - ich kann nicht anders - dass der Springer die kurze Luv-Heckleine schnellstmöglich belegt. Und zwar so, dass es die enormen Kräfte aushält, die zwangsläufig auftreten. Und der beste "Knoten", den ich dafür kenne, ist der "Schnellfix": Festmacher durch/um einen Ring/Poller, kurzes Ende dreimal ums lange und festhalten, das reicht fürs erste. Wenn ich am Ufer eine Klampe finde, umso besser, dann reicht Belegen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass man sein Boot und den Motor sehr gut kennt
Vielleicht noch eine persönliche Erklärung. Ich segle häufig mit meiner Frau eine 39er Elan. Das geht nur gut, wenn ich die Manöver sorgfältig plane und alles bereitlege etc.. Und beim römisch-katholisch Anlegen gibts meistens Geschrei vom Hafenmeister, der glaubt, ich würde zu schnell in die Box einfahren und den Pier rammen. Ist mir aber bis heute toi, toi, toi, noch nicht passiert, das Kurzstoppen klappte. (Das soll keine Angabe sein, nur eine Erklärung, dass ich weiß, wovon ich rede und warum ich das Theman so breitlatsche). Für das oben angeführte Anlegen in Split mit der 45er Bavaria suche ich noch die perfekte Lösung.
Zitat von Winnie...mußt dann mit so viel "Speed" anlaufen, daß du immer Druck auf dem Ruder hast, d.h. Gashebel fast auf Vollgas und manövrieren...Der Gelegentlich-Skipper ist damit absolut überfordert...
Richtig, Problem erkannt! Ich hab' Deine Intention schon verstanden, aber es kommt darauf an, welche Strecke Du laufen kannst oder musst. Selbst wenn Du mit vollem Speed und mit Luv-Vorhalt läufst, wird Dein Boot bei Bora 5-6 Bf in Richtung Molenköpfe A+B abgetrieben. Am Ende musst Du auch mal aufstoppen, dann greift die Wind-Abtrifft voll zu, während Du dann fast steuerlos bist. Am Ende musst auch Du dann doch zum Aufschiesser greifen, wenn's überhaupt noch geht oder ?? Das wäre mir zu riskant.
Zitat von Promi...Für das oben angeführte Anlegen in Split mit der 45er Bavaria suche ich noch die perfekte Lösung.
Vielleich helfen da meine Manöver, die ich auf den Bildern Manöver-1 und (Ersatz-)Manöver-2 skizziert habe. Sobald der Wind nach Einlaufen seitlich angreift, mache ich einen Aufschiesser in den Wind. Mit Ruder und Motor kann ich den Bug sehr sicher im Wind halten, solange es nötig ist, eine freie Box auszusuchen. Evtl. muss ich mich noch durch Abfallen und Aufschiessen seitlich etwas versetzen (Bild2), bis ich vor der Boxengasse stehe. Dann lasse ich mich achtern abfallen und halte bzw. korrigiere ggf. mit Motor und Ruder den Bug im Wind. Anschließend würde ich vorwärts in die Box einlaufen, denn rückwärts wäre ggf. zu langsam, um die Bug-Abtrifft zu vermeiden
ME kommt es bei auflandigem Starkwind wesentlich darauf an, den Bug immer im Wind zu halten. Trifft der Wind auch nur mit ca. 45° auf den Bug, ist das Boot (zB Bavaria 45) nicht oder kaum noch zu halten. Das erfordert schnelle und vorausschauende Reaktionen. Wenn man allerdings Glück hat und gleich eine günstige Box findet, kann man sich den ganzen Zirkus sparen und ggf. gleich reinrauschen.
Mit einem ähnlichen Manöver habe ich zB in 2005 in Sukosan einen Katamaran (15 x 7,5 m) bei auflandigem Starkwind und engem Raum ohne Kratzer in die Box manövriert; Bekanntlich bietet der Katamaran allseits große Windangriffsflächen (dafür hat er allerdings auch 2 Motoren).
Zitat Selbst wenn Du mit vollem Speed und mit Luv-Vorhalt läufst, wird Dein Boot bei Bora 5-6 Bf in Richtung Molenköpfe A+B abgetrieben.
Jetzt mal Butter bei die Fische Henning. Bora 5-6 Bft. kenn' ich nicht. Das ist "etwas stärkerer Wind", ideal zum Segeln, aber auf keinen Fall eine Bura.
Mit Speed brauch ich keinen "Luvvorhalt" das Boor läuft geradeaus und beim Aufstoppen muß ich so viel Gas geben daß das Ruder angeströmt wird und Wirkung hat. Das macht kein Hobbyskipper weil er's sich nicht traut.
Und deine hübschen Zeichnungen klappen auf dem Schreibtisch, aber nicht im Wasser. Die Marina zeigst du mir, wo du so viel Manöverraum hast.
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