Liebe Forumteilnehmer, ich möchte gerne mit einem Freund in Kroatien eine Art "Strandbar" betreiben. Wir denken, trotz oder gerade wegen dem boomenden Urlaubsland, das es möglich ist soetwas aufzuziehen. Nun gibt es natürlich eine Reihe von Fragen. Welche Formalitäten bzgl. Aufenthaltsgenehmigung / Arbeitserlaubnis gilt es zu erfüllen? Wie findet man geeignete Lokalitäten? Welche Ansprechpartner sind zu kontaktieren? Kann die Botschaft helfen?
Ich würde mich freuen, wenn Ihr uns diesbezüglich Tipps geben könntet. Vielen Dank im Voraus. tom
Hallo allerseits, erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten! Wir haben uns vorgenommen, in den kommenden Monaten (Termin steht noch nicht fest) mal zwei Wochen das Land bzw. die Küste zu erforschen - um mal einen Eindruck vom Land zu bekommen und vielleicht auch schon geeignete locations zu entdecken. Vielleicht kennt ja jemand schöne Sonnenuntergangsbetrachtungs-Ecken (bestimmt!) oder auch den einen oder anderen Menschen der dort lebt, den man evtl. mal ansprechen kann. Das wäre toll! Danke!! und Grüsse.
ich möchte keinen seiner Träume berauben aber es wird sicher verdammt hart als Ausländer in der Branche "Strandbar" soviel zu verdienen das ihr auch nur halbwegs davon leben könnt. Warum meinst Du, das es an den "Sonnenuntergangsplätzen" nicht schon zig Bars gibt die von Einheimischen vor Ort betrieben werden? Bevor ihr da Eure Ersparnisse verbratet, solltet Ihr viel Zeit im Land und bei den Leuten vor Ort verbringen um das Marktpotential abzuschätzen.
Ich habe auch schon öfter über einen Ausstieg hier und eine Selbständigkeit in HR nachgedacht, aber die garantierte Einnahmequelle ist mir ausser Drogenhandel, Prostitution oder Waffenschiebereien noch nicht über den Weg gelaufen und die 3 vorgenannten Geschäftsbereiche sind wohl auch schon in festen Händen ;-)
Hi, erst mal danke fürs feedback. Also, die zwei Wochen sind erst mal als Kennenlern-Tage gedacht. Einfach mal kucken, wie es überhaupt so aussieht. Nach den ersten Recherchen ist uns auch klar geworden das das ein hartes business ist, besonders als Ausländer. Und die Behördenwillkür ist sicher auch nicht zu unterschätzen. Und, und, und. Aber andererseits kann man es ja zumindest mal ernsthaft auschecken. Sicherlich gibt es an den "guten Plätzen" schon die entsprechenden Lokalitäten. Aber der Tourismus in Kroatien boomt doch ziemlich und es gibt bestimmt noch viel zu erschliessen!?
Alex hat es ja bereits angeschnitten. Gerade in diesem Bereich sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Die Saison in Kroatien ist erst einmal sehr kurz. Wenn Ihr keine anderen Einnahmequellen habt (die Einheimischen haben meist noch Verdienste auf Vermietung oder betreiben Landwirtschaft), könnt Ihr kaum überleben. Überall regieren noch die alten Seilschaften. Renditestarke Ojekte sind heiß umkämpft und werden, vor allem wenn es um die Vermietung staatlicher Einrichtungen geht, nur mit Beziehungen oder Bestechung vergeben. Als Ausländer habt Ihr da kaum Chancen Die Mietverträge für staatliche Strandbars etc haben nur kurze Laufzeiten. Es rentiert sich nicht hier zu investieren, denn sobald man etwas auf die Beine gestellt hat läuft man Gefahr, das Objekt zu verlieren. Die Beantragung von Lizenzen ist ein Spießrutenlauf, die Preise hierfür steigen ständig ohne Konzept. Behördengänge sind langwierig. Ohne Sprachkenntnisse würde ich schon gar keinen Gedanken an ein solches Unternehmen verschwenden. Ihr braucht außerdem Erfahrung mit der Menthalität. Besonders wenn Ihr einheimisches Personal beschäftigen wollt, müßt Ihr alle gängigen Kellnertricks beherrschen um immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Also, gut überlegen. Kenne Deutsche, die es versucht und bereut haben.
Hallo Jutta, vielen Dank erst mal für die ehrlichen Antworten...schluck... Da musste ich dann doch erst mal ne Nacht drüber schlafen. Mal sehen, wie es weitergeht.
ich denke auch, dass ihr euch da keinen allzu großen Illusionen hingeben solltet. Ich versuche selbst seit einiger Zeit, eine Stelle als Lehrerin in einer Privatschule zu bekommen. Die Schulen selbst sind sehr interessiert, aber alle anderen Dinge sind sehr kompliziert. Du brauchst zuerst einen Arbeitsvertrag um evtl. eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Erst dann kannst du eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Das Kontingent für ausländische Arbeitnehmer ist aber seit diesem Jahr stark beschränkt und schon ziemlich ausgeschöpft. Dasselbe gilt sicher auch für Lizenzen für Ausländer. An der Küste gibt es viele Strandbars, viele, die Apartments vermieten, verdienen sich etwas dazu. Ich möchte euch wirklich nichts vermiesen, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass das bei euch wohl leider so nicht klappen wird. Wenn ihr die Zeit und die Kohle habt, bleibt einige Zeit so in Kroatien(geht bis 90 Tage)und schaut, ob ihr dort überhaupt leben wollt. Lernt die kroatische Mentalität kennen und versucht, Bekannte zu finden. Ich denke,nur so geht es.Wenn überhaupt..
da du dich ja auszukennen scheinst, wollte ich dich fragen, wie es mit einer Arbeitsgenehmigung aussieht, wenn man mit einem Kroaten verheiratet ist. Die Aufenthaltserlaubnis dürfte wohl kein Problem sein, arber dort arbeiten ???
leider spinnt meine tastatur, deshalb mein seltsames posting. auskennen ist stark übertrieben, bis man was konkretes rausfindet, dauert es sehr lange. am besten, du fragst im kroatischen konsulat bzw. der kroatischen botschaft nach, da kann man dir genauere angaben geben. ich denke auch, dass es für dich mit der aufenthaltserlaubnis keine probleme geben dürfte. auch was die arbeitserlaubnis angeht, würdest du ja wohl als kroatin zählen. dies sind aber nur vermutungen von mir, diese dinge habe ich in wochenlanger arbeit rausgekriegt. momentan bin ich dabei, mich über die visabestimmungen zu informieren. fakt ist auf jeden fall, dass man als ausländer zuerst eine arbeitserlaubnis bekommen muss, diese beantragt der arbeitgeber. erst wenn man diese hat, kann man eine aufenthaltsgenehmigung beantragen. wie gesagt, ich denke aber, dass dies für dich nicht gilt. noch ein tipp - rufe am besten in der botschaft in berlin an. ich denke, die zuständige person in münchen, bei der ich angerufen habe, hat mich nicht vollkommen verstanden, so dass es auch zu kleinen ungereimtheiten gekommen ist. für solche sachen muss sprachlich alles stimmen.
schaut doch mal im Forum Leider ist die verlinkte Seite nicht mehr verfügbar. - Thofroe Auswandern nach Kroatien vorbei. Dort kann ich oder jemand anderes eure Fragen nach und nach beantworten.
Als Frau eines Kroatischen Staatsbürgers der in Kroatien lebt, gibt es keine Probleme mit dem Aufenthalt und mit der Arbeit. Polizeilich mußt du dich aber in der jeweiligen Gespannschaft in der du wohnst anmelden.
Wegen dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung braucht ihr nur im Forum vorbeizuschauen. Dort steht es ausführlich. Weitere Fragen beantworte ich dort ebenfalls gern.
Sicher ist es nicht leicht sich selbständig zu machen und man sollte auch nicht die Augen vor den Probleme verschließen, die sich auftun können und werden. Aber so schlimm wie ihr es hier aufgrund mangelnder Erfahrung schildert ist es nicht. Ein Unternehmen zu gründen ist zwar in Kroatien mit anfänglich vielen Formalitäten verbunden, das reine Gründungsrisiko ist aber niedriger wie in Deutschland, die Steuern sind günstiger und der Markt wächst. Und damit ist nicht nur der Tourismus gemeint. Die Wirtschaft wächst seit Jahren mit Werten die wir gern in Deutschland hätten. Auch in Deutschland wird jeder Gründer gefragt, warum willst du das machen, macht das nicht schon jemand anderes. Was machst du besser. Es gibt immer Marktlücken und selbst in Deutschland werden neue Hotels gebaut. Ein anderes geht dafür Konkurs. Das ist nun einmal Marktwirtschaft. Es kommt einfach auf das Konzept an. Habt ihr in Kroatien schon einmal so eine richtige Colonialbar, Karibikbar oder eine schwimmende Barplattform gesehen? Unabhängig davon welche Meinung jeder darüber hat ob das nach Kroatien gehört. In Mali Losinj gibt es auch 2 New Yorker die dort vor Jahren einen Schnellimbiss eröffnet haben. Dort bekommt man die billigste Tüte Tintenfisch und nicht mehr hauptsächlich Burger. Man muß einfach auch mal den Mut haben etwas neues zu tun. Nur so geht es vorwärts. Lizenzen braucht man keine um ein Unternehmen zu gründen. Und die Begründung für seine Aufenthaltsgenehmigung bekommt man dazu (geschäftlicher Aufenthalt).
Wünscht Tom lieber Glück und gebt ihm ein paar Tips wo sich etwas lohnen könnte.
erst mal vielen Dank für deine fundierten Antworten und Anregungen auf unsere Fragen. Das gibt doch wieder Mut. Und ich denke, das ist neben der richtigen Vorbereitung (Konzept, etc.) unheimlich wichtig. Tja, nach dem Lesen der Ausführungen von Jutta war unser Tatendrang doch ziemlich gedämpft. Wir hatten Kroatien eigentlich schon ad acta gelegt. Weil, das Projekt "Strandbar" kann man ja auch in einem anderen Land realisieren. Ist in einem EU-Land wahrscheinlich/vielleicht sogar einfacher? Wir werden das auf jeden Fall noch mal durchsprechen. Ich werde Euch weiter berichten.
@Jagoda2, ich habe gestern schon diesen Beitrag und die Meinungen gelesen und wollte auch einmal ein gesundes "Gegen-Gewicht" posten;-) Ich kann Deine Meinung sehr teilen..ob Existenzgründung in D oder auf der ganzen Welt...grundsätzlich müssen alle Faktoren seriös geklärt sein..aber die eigene Vision ist das wichtigste dabei!!! Deshalb sterben oft tolle Ideen früher als man versucht hat zu beginnen..
@Tom, wenn ich einen Tipp geben darf. Wenn du eine Vision hast dann halte an Ihr fest und baue sie weiter aus...aber damit du dich nicht verrennst oder verzetelst, mach einen Businessplan. Bei der Erarbeitung eines Businessplans werden für dich und alle Beteiligten nur die Fakten abgefragt die du für dich selbst beantworten musst. Du stellst dann sehr schnell fest ob deine Idee nur eine Urlaubslaune war/ist oder eine echte Vision und du bereit bist auch die Risiken zu tragen aber vorallem auch die Chancen zu erkennen. Erstelle ein Best-Case/Worst-Case Szenario begründet Fakten.
Für Businesspläne gibt es genügend Beispiele (Infos, Vorlagen,etc) wenn du mal im Netzt schaust oder googelst ;-) Hab leider gerade nichts zu Hand aber wenn du was brauchst helfe ich gerne.
Sicher ist es richtig an seine Träume zu glauben und auch mal was zu riskieren. Da ist genau meine Denkweise und bisher habe ich damit erstaunlich viel erreicht. Über die genauen Formalitäten in Kroatien kann ich nicht viel sagen, weil ich mich mit dem Thema noch nicht SO beschäftigt habe, aber: Ich halte es wirklich für kompletten Wahnsinn nach Kroatien gehen zu wollen, ohne das Land schon zu kennen (und zwar richtig und nicht nur bei ein paar Sondierungsbesuchen), ohne Freundschaften zu Leuten aufgebaut zu habe, denen man vor Ort vertrauen kann, und ohne die kroatische Mentalität genau zu kennen (und bereit dafür zu sein, sich darauf einzulassen). Urlaub ist eines - Geschäftsleben was ganz anderes - besonders, wenn man als Ausländer und ohne kroatischen Partner (egal ob privat und/oder geschäftlich) daher kommt. Das können sich unsere in Deutschland groß gewordenen kroatischen Freunde oder gemischte Paare wahrscheinlich nicht komplett nachfühlen, aber man prallt als "rein Deutsche/r" doch gehörig an den gewachsenen Strukturen ab.
Da kann ich Tina nur zustimmen. Keiner will es Tom vermiesen und ich bin auch der Meinung, dass man seine Träume verwirklichen soll. Aber ich bin eben seit Wochen dabei, zu versuchen mein nächstes Jahr in Kroatien ein bisschen zu planen. Und bin bisher auf viele Probleme und Hürden gestoßen, oft wollte ich auch das Ganze schon wieder lassen. Auch in Kroatien ist es eben nicht so, dass man "einfach hingehen" kann. Wenn man das nötige Kleingeld hat und dieser Hintergrund gesichert ist, dann würde ich Tom zuraten. Ohne das droht man wohl zu scheitern, wenn man sich vorher nicht genau erkundigt hat. So ist es leider und ich denke nicht, dass das eine spießige Einstellung ist. Tina hat die Probleme und die wichtigen Aspekte noch mal aufgelistet und ich sehe das im Hinblick auf mein Vorhaben genauso. Und es ist ein riesiger Unterschied als Frau eines Kroaten dorthin zu gehen oder sich durch den ganzen Wust und die Formalitäten alleine als Ausländer durchzukämpfen. Sehr wichtig finde ich auch, dass man ein bisschen Kroatisch kann, weil man eher akzeptiert wird und weil das für das Geschäftliche unerlässlich ist. Auch das Land sollte man kennen, um zu wissen, ob man sich dort überhaupt wohlfühlt auf die Dauer.
Also, das soll keine Miesmache sein, sondern eigene Erfahrungen. Ich denke, die sind für Tom genauso wichtig, damit er weiß, worauf er sich einlässt und welche Probleme sich möglicherweise stellen. Und: Natürlich wünsche ich ihm Glück und hoffe, er kann seinen Traum verwirklichen!!
@snjegulica: Mein Tipp bezüglich der Sprache war angesichts deines kroatischen Mannes wohl etwas übertrieben!
@Jagoda: Danke für den Hinweis auf den link, ich werde gleich nachschauen. Für mich ist das ebenfalls wichtig, wie man ja aus meinen Beiträgen ersehen konnte.
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