Wie werden in Kroatien und speziell an den Küsten die Abwässer entsorgt?
Leiten alle ihre Abwässer direkt vor ihren Häusern ins Meer. Oder,...gibts eine Kanalisation mit Kläranlagen.Kann Ich mir aber gerade auf einer Insel nicht vorstellen.
wirst Dich aber an den Gedanken gewöhnen müssen!Hier in Sucuraj am festlandnächsten Zipfel der Insel HVAR - werden schon seit 2 Jahren die schmalsten Gässchen mit viel Aufwand aufgeschlagen und eine Kanalisation mit Pumpen zu einem Klärhaus geführt, von wo aus dann nur geklärtes Wasser in die Adria fließen wird! Wenn dieser Aufwand sogar in unserem Kaff getrieben wird, kann ich mir weniger in frequentierteren Orten auch nicht vorstellen. Die Zeiten der " Eigen"-grube sind demnach auch auf Inseln passeeeeeeeee!!! "Unsere" Adria bleibt auch in Zukunft sauber!
In Antwort auf:zu einem Klärhaus geführt, von wo aus dann nur geklärtes Wasser in die Adria fließen wird!
Geklärtes Wasser in einem Klärhaus ? Ich denke doch, daß das etwas optimistisch gedacht ist.
Zumeist sind diese "Kläranlagen" nicht anderes als Zweikammernanlagen, welche die Dickstoffe an einem Rechen zurückhalten und die Dünnstoffe ins Meer abgeleitet werden.
Richtige Kläranlagen setzen Becken voraus in welchen u.a. Luft / Sauerstoff untergemischt wird.
Auch wenn das einigen Leuten hier nicht gefällt: in Kroatien, speziell an der Adria, sind Kläranlagen so gut wie unbekannt. Man hätte gerne, aber wer soll das bezahlen ? Jedes Haus hat für die Abwässer eine Sickergrube, die eigenlich eine "septicka" sein sollte, also eine geschlossene Grube. Von dort wird der Schiet regelmäßig abgepumpt und weggefahren (wohin?). In den Städten werden die Abwässer gesammelt und ungeklärt in die Adria geleitet. Für Split wurde vor einigen Jahren bei Stobrec eine neue Leitung "versenkt", die ca. 2 km ins Meer reicht. So viel zum Thema "Unsere Adria bleibt sauber".
Kann Anselm nur Recht geben. Zagreb hat auch erst seit einem Jahr seine Kläranlage fertiggestellt - davor ging aller Dreck ungeklärt in die Sava :-(
Diese Rohre, die Anselm erwähnte gehen aber meines Wissens in eine Tiefe (100-200 Meter ?!), wo keine Durchmischung des Wassers mit der Oberfläche stattfindet. Wem's beruhigt
Claudia hat am 21.08.2007 um 19:27 Uhr folgendes geschrieben:
"Wenn ich es mir überlege, habe ich in Kroatien an der Küste noch nie eine Kläranlage gesehen. Weder in der Kvarner noch in Dalmatien. Auch auf den Insel nicht."
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Besonders schlimm ist es dort, wo eine natürliche Regeneration nicht stattfinden kann. Hier posten doch nicht wenige Leute, die an der Küste leben oder Häuser haben. Schreibt doch mal, wie das Problem bei euch gelöst wird.
Unser Vermieter hat uns schon vor einigen Jahren erzählt, dass die Abwässer in Brela an einer zentralern Stelle in den Boden gehen und dann ca. 2 km raus ins Meer geleitet werden. Sickergruben hätten die Häuser jedenfalls nicht.
Bei uns hat jedes kleinere haus ne eigene Sickergrube, und der Häuserverbund, die auch im Sommer viel vermieten, haben miteinander eine große Grube, die je nach "Befüllungszustand" wöchentlich entleert wird. Wo die jauche aber dann ninkommt, weiß ich nicht.
Ich weiß nicht, was besser bzw. schlechter ist. Die Sickergruben haben auch keinen großen Schaden angerichtet, als es noch keinen Massentourismus gab.
Jetzt behaupten die Meeresbiologen aber, dass der Adria-Grund durch die „neue Kanalisation“ überdüngt wird und in ein paar Jahren alles Leben durch Algen erstickt wird.
Es kommt wohl auf die Menge an.
Wir haben seit 3-4 Jahren auch „Kanalisation“ im Dorf, die so funktioniert, wie der Fred es beschrieben hat.
Das muss zwar nicht repräsentativ sein, aber bei uns ist der Wasserverbrauch seit dem deutlich gestiegen. Auf ein Mal müssen alle auch zwischendurch schnell duschen, (früher hat man das mit dem Wasserschlauch auf der Terrasse gemacht und das war auch OK) die Handwäsche wird neuerdings auch maschinell gewaschen und das Bisschen Geschirr wird auch nicht mehr mit der Hand gespült.
Ich persönlich kann da keinen Fortschritt erkennen. Ich war gewohnt, mit dem Abwasser sparsam umzugehen und habe noch nie, in über 30 Jahren, die Sickergrube leeren müssen.
Mir scheint, daß Du keine Ahnung hast was eine Sickergrube ist, lieber Henry !
Bei mir sind in der Nähe mindestens 3 Sickergruben - ich kann Dir gerne mal die Auswertung meiner Grundwasseranalyse schicken - dann weißt Du was Sache ist !
Fazit : Grund / Pumpwasser sogar aus 16m Tiefe nur als Duschwasser verwendbar bzw. im abgekochten Zustand.
Ich meinte allerdings Klärgruben/Jauchegruben, sie werden normalerweise mit allen Bestandteilen leergepumpt. Dass es üblich ist die flüssigen Bestandteile grundsätzlich versickern zu lassen, ist mir neu. mr3
In Antwort auf:Ich meinte allerdings Klärgruben/Jauchegruben, sie werden normalerweise mit allen Bestandteilen leergepumpt.
Du hattest aber Sickergruben geschrieben - das sind keine Klärgruben die abgepumpt werden, denn dort versickern die Dünnstoffe und die Dickstoffe zersetzen sich ! Kannst ja mal meine Sickergrube anschauen, wenn Du wieder mal vorbeikommst.
Ansonsten habe ich die in HR üblichen "Klärgruben" weiter oben im Thema beschrieben, wie ich sie z.B. aus Medulin und anderen Orten wie Primosten und Korcula kenne.
Hier geht es um ein Thema, wo nach meiner Meinung, durch die Behörden und Verantwortlichen in Kroatien, ein ganz enormer Handlungsbedarf besteht. Wenn man nicht sofort handelt treten hier, zumindest an einigen Stellen, Verhältnisse auf, wie sie vor Jahren in Italien und an den Binnenseen in Österreich anzutreffen waren. Was dort geschehen ist, ist allgemein bekannt.
Wie ist die Situation an der kroatischen Adriaküste, die von Touristen besucht wird und wo die Menschen überwiegend vom Tourismus leben? Obwohl ich kein Fachmann oder Wissenschaftler bin, stelle ich dazu folgende These auf:
So lange, wie Kroatien noch zu Jugoslawien gehörte, hielt sich die Bebauung an der Küste noch in Grenzen. Ebenfalls die Verschmutzung durch die Industrie. Hotels die gebaut worden sind, hatten ein drei-Kammer Klärsysthem und die Abwässer wurden ins Meer gepumpt. Mal mehr, mal weniger weit. Damals hat man gesagt: "Nema problema" und das Umweltbewusstsein war auch noch nicht sehr groß. Die Bebauung mit Ferienhäusern, war zu dieser Zeit auch noch übersichtlicher. Um die Abwässer los zu werden, haben die Bauherren, wenn sie ganz fortschrittlich waren, ebenfalls ein drei-Kammer Systhem gebaut, wobei aber die letzte Kammer im Boden Löcher hatte, wodurch das "Flüssige" absickern konnte. Durch den überwiegend porösen Karstboden landete diese Brühe, kaum gefiltert wo? Ebenfalls in Ufernähe im Meer. Das war zu dieser Zeit aber nicht weiter schlimm, weil die meisten Häuser nicht an der Trinkwasserleitung angeschlossen waren und die Wasserversorgung durch das Sammeln von Regenwasser erfolgte. Dementsprechend wurde auch mit Wasser gespart, so dass entsprechend wenig Wasser abgesickert ist. Alles in allem kann man feststellen, dass man das Problem, bis dahin noch kaschieren konnte.
Wie ist die Situation heute? Nachdem sich Kroatien selbständig gemacht hat, hat an der Küste ein gewaltiger Bauboom eingesetzt. Jeder von uns hat das mitbekommen. Viele Hotels sind renoviert worden und es ist aber "vergessen" worden, entsprechende Kläranlagen einzubauen, so dass das Abwasserproblem genau so wie früher geregelt wird. 3 Kammersysthem, und ab ins Meer damit. Selbst ausländische Hotelkonzerne haben es überwiegend versäumt, für ihre Häuser richtige Kläranlagen zu bauen. Beim Bau von Häusern und Ferienhäusern ist man in der Regel weiter so vor gegangen, wie früher auch. Die neuen Jauchegruben hatten eine "Rupa" (grosses Ablaufloch) und alles war, wie früher erledigt. Neben diesem Bauboom ist dann hinzu gekommen, dass viele Ortschaften mit Leitungswasser versorgt worden sind. Dadurch ist kein Wassersparen mehr notwendig und wie "Ratibier" richtig schreibt, wird jetzt nicht mehr mit Wasser gespart. "Vera" schreibt z.B. dass ihr der Vermieter in Brela erzählt hat, die Abwässer würden gesammelt und 2 km. raus ins Meer gepumpt. Etwas anderes hätte ich ihr als Vermieter auch nicht erzählt und es wäre schön, wenn uns "Pino" mal schreiben würde, ob das tatsächlich in Brela so ist. "Biba" schreibt z.B., dass ihre gemeinsame Jauchegrube, je nach Befüllungsstand leer gepumpt wird. Berichte doch mal, wie die enorm hohen Kosten für den Abtransport, unter den Beteiligten aufgeteilt werden. Dabei ist die Frage tatsächlich spannend, wohin dann die Jauche gebracht wird. Wahrscheinlich nicht in eine richtige Kläranlage.
Bevor man mir jetzt hier die Frage stellt: Wie löst du denn den Abwasserproblem, will ich sie jetzt schon beantworten. Genau so, wie alle anderen Mitbewohner hier im Dorf, nämlich durch ein Loch in der Jauchegrube. In 13 Jahren ist sie nicht einmal leer gepumt worden, genau wie es "Fred" beschrieben hat. Im Gegensatz zu anderen Haus-und Wohnungsbesitzern (auch aus dem Ausland) ist mir bewusst, dass meine Sch....kaum gefiltert im Meer landet, sehe es aber ein und mache mir selber nichts vor. Mein Antrag auf Errichtung einer eigenen biologischen Hauskläranlage, ist übrigens von der Gemeinde abgelehnt worden. Obwohl man den Schmutz an der Wasseroberfläche sehen konnte hat man immer behauptet, die Testergebnisse sein gut bis sehr gut. Trotzdem hat man hier vor Ort das Problem inzwischen doch endlich einmal erkannt. Vor ein paar Tagen habe ich darüber hier im Forum berichtet. Mit dem Bau einer Kanalisation und entsprechender Kläranlagen soll aber erst 2010 begonnen werden, die dann 2015 abgeschlossen werden, schreibt die Zeitung Novi List. Über die Kosten, die dann auf jeden einzelnen Bürger zukommen werden, schreibt die Zeitung allerdings nichts.
Ich frage mich, ob es dann nicht schon zu spät ist und ob "meine" Bucht das überlebt, die nach m.M., zu einer der schönsten Buchten, im Gebiet des Kvarner gehört. So, wie sie in Prospekten beschrieben wird, ist sie leider schon lange nicht mehr.
In Antwort auf:Berichte doch mal, wie die enorm hohen Kosten für den Abtransport, unter den Beteiligten aufgeteilt werden.
die Kosten werden je nach Anzahl der Appartments, egal ob vermietet oder nicht, über die Saison gleicht sich das wieder aus, aufgeteilt. Und soweit ich vom "Hausmeister", der das Ganze managt, weiß, hat bis jetzt keiner Schwierigkeiten gemacht, und seinen Anteil bezahlt. Soweit ich mitbekommen hab, hat es letztes Jahr pro Leerung ca 600 Kuna gekostet, ob da noch Nebenabsprachen gelaufen sind, weiß ich allerdings nicht. Wir haben übrigens eine korrekte, von Aufbau her, geführte und angelegte Sickergrube, die aufgrund der geringen Nutzung eigentlich immer leer ist.
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum 1.300 Beitrag.
Dir ist aber bekannt, dass es in vielen Appartmenthäusern keinen Hausmeister gibt und eine solche Lösung, nicht normal ist. Vom Prinzip her werden die Fäkalien also bei euch so entsorgt, wie ich es vorher geschildert habe.
Der "Hausmeister" ist selber Vermieter und ist sowas wie der gute Geist, der nimmt auch die Post an, versorgt Kinder mit Pflaster, reinigt abends den Strand verteilt morgens die Post und so weiter.....ein guter geist halt, desen Halt im Leben diese Aufgaben sind, seit ihm letztes jahr leider die Frau verstorben ist und er wegen seinem Sohn (7 Jahre) nicht mehr arbeiten gehen kann.
Ich kann mir das "Dorf" gar nimmer ohne ihn vorstellen.....fast täglich hole ich meine Tochter bei ihm ab, wenn wir unten sind, weil sich alle Kinder bei ihm treffen
Das von dir beschrieben Prinzip trifft im Großen und Ganzen zu, wobei ich nicht weiß, inwiefern in Split mit der "Jauche" verfahren wird.
Bin auch der Meinung, dass „deine Bucht“ schon sehr bald kollabieren wird, falls es nicht schon zu spät ist. Die Bucht ist aber viel zu seicht und es findet kein Wasseraustausch statt, wenn nicht gerade Bura pustet.
Ich war zufällig vor 2 Jahren dort und habe mich gewundert, dass die Menschen dort überhaupt baden und vor allem, wie viele Häuser neuerdings dort stehen.
Ich wohne in Hessen-Pampa und hier wird die Jauche auch täglich auf die Felder verspritzt, als würde man die Mammut-Bäume züchten wollen, dabei wird die Ernte eigentlich nie eingefahren, sondern nur die Subventionen kassiert, aber irgendwie will man den Dreck loswerden.
Die meisten Inseln in CRO haben eh keine Wasserquellen, sofern sehe ich auch kein Problem damit, die Jauche in der Pampa zu verteilen. Das wird eh nur in Sommer gemacht, so dass die Kacke ziemlich schnell verkrustet und dann langsam durch den Regen versickert,
Klar erreicht das irgendwann das Grundwasser oder landet im Meer, aber es wird unterwegs auch gut gefiltert oder zumindest gut verteilt.
Südlich von Simuni fangen auf Pag die Süßwasserquellen im Meer an und ziehen sich über Kosljun-Povljana und Virski Kanal durch.
Das wäre noch plausibel erklärbar, weil der Süden Pags voller Wasser ist und man z.B. in Povljana am Hauptstrand nur 2 Meter vom Ufer entfernt und in 1 m Tiefe schon Süßwasser findet, aber woher kommen diese Quellen auf Molat, Skarda oder Premuda her? Dort gibt es auf Land überhaupt kein Wasser.
Naja, ist auch egal. Ich erzähle das auch nur, weil ich seit Jahren diese Stellen anfahre, weil man im Hochsommer dort herrlich baden und fischen kann.
An diesen Stellen ist mir in all den Jahren noch keine Flora-Veränderung aufgefallen.
Lassen wir jetzt Premuda oder Molat außen vor, weil dort eh nix los ist, aber zumindest die Unterwasserquellen südlich der Povljana müssten stark veralgt sein, wenn das Grundwasser durch die Sickergruben oder der Jauchverteilung auf der Insel soo schlimm verschmutzt wäre, auch wenn ich zugeben muss, dass die Strömung da sehr stark ist.
Jetzt tut man die Kacke schleudern und mahlen und pumpt sie quasi konzentriert ca. 2 km durch die Röhre in 60 Meter Tiefe (südlich von Kosljun) auf den Meeresrund.
Ich lasse ich gerne belehren, aber für mich ist das gequirlte Kacke.
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