Ich habe vor zwei Wochen aus den schweizer Medien erfahren, dass mehrere Menschen in Südkroatien, genauer um Zadar von den schwarzen Witwen gebissen wurden und nur durch schnelle Hilfe gerettet werden konnten. Die Spinnen kämen angeblich von den Bergen runter an die Adria und machen sich da breit. Ich werde im August runtergehen, bin aber als Arachnophobikerin nicht gerade begeistert davon, mich plötzlich von 1000 Spinnen umzingelt in meinem Zelt oder Ferienhäuschen wiederzufinden. Deshalb Aufruf an die Insider: Wer war schon unten in den letzten paar Wochen und weiss wie "schlimm" es wirklich ist?
Unter dem von Bertram genannten Link findet sich eine Menge über das Thema Spinnen. Auch ich habe mich in der Vergangenheit mit diesem Thema beschäftigt.
Nun nochmals einige zusätzliche Bemerkungen: (1) Es gibt in Kroatien tatsächlich die Spinnenart "Schwarze Witwe". (2) Diese Spinnen sind offensichtlich recht selten, denn in Kroatien konnte mir nie jemand etwas darüber erzählen. (3) Die Spinnen sind tatsächlich giftig, jedoch ist das Gift keineswegs tötlich. Ein Biss ist recht schmerzhaft.
Nun muß man die oben genannten Fakten in ein richtiges Verhältnis zu den sonstigen Gefahren des Lebens setzen. Diese wären unter anderen: Autounfall auf dem Weg nach Kroatien, Biss durch Giftschlangen in Kroatien, giftige Skorpione in Kroatien, Gefahr des Ertrinkens in der Adria, Hitzschlag usw. Wer jetzt meint, das wird mir schon nicht passieren, ist kein bloßer Optimist, sondern geht richtigerweise davon aus, das die genannten Ereignise zum Glück nur selten vorkommen. Überlegt mal, wie oft habt Ihr in Deutschland mit irgendeiner Spinne Körperkontakt? Bis auf wenige Ausnahmen werden alle sagen, nie. Daraus folgt, wenn alle Spinnen "Schwarze Witwen" wären, selbst dann wäre ein Biss selten. Nun kommt sogar noch hinzu, dass die "Scwarzen Witwen" selbst auch noch selten sind.
Nun berichten die Medien von einer Spinneninvasion aus den Bergen. Ich kann da nur sagen, die spinnen. Wie weit sollen die Vicher denn laufen, um aus den Bergen an die Küste zu kommen? Vom Velebit bis nach Zadar sind es einige km.
Wer ängstlich ist, sollte im Urlaub darauf verzichten, durch Gebüsch zu kriechen.
Nun stelle ich hier mal die Frage an alle eifrigen Kroatienfahrer: Hat jemand von Euch jemals eine "Schwarze Witwe" gesehen?
Na, mein sehr verehrter Thomas, hast Du da nicht ein bißchen stark übertrieben ???ß Der "Biß" eines Scorpions ist nicht schlimmer, als der Stich einer Wespe !
Eine schwarze Witwe habe ich in HR bisher nur auf einer Beerdigung gesehen ..... . Gruß Fred
------------------------------- Kroatien, meine zweite Heimat !
Ich habe mal in einer Feigenpflanzung bei Rogoznica - IN DER ICH EIGENTLICH NICHTS ZU SUCHEN HATTE -, weit ab von jeder Zivilisation, eine SEEEEEEEEHHHHHHR große, sehr furchteinflössende Spinne gesehen, aber ich habe keine Ahnung, ob das eine Schwarze Witwe war. Wahrscheinlich eher nicht. Sicher ist, dass die Spinne deutlich mehr Angst vor mir hatte, als ich vor ihr (und ich war schon sehr unbegeistert) - wie das mit Wildtieren so ist - und sich NOCH tiefer ins Dickicht verzogen hat. An normalen Stellen inklusive richtige Wanderwege, Gärten etc. habe ich nichts gesehen an Spinnen, was groß und furchteinflössend gewesen wäre. Also ich würde sagen, dass gefährlichste an Kroatien sind a) glitschige Felsen, die einen vom wunderbar klaren Nass trennen und Seeigel b) Alkohol am Steuer und die Kurven der Küstenstrasse
..... Und Spinnen kämen erst bei z) - frühestens T. - Urlaub in Dalmatien
jawoohhhl - Südkroatien ist z.B. der Nationalpark Mljet und da gab' es Skorpione, nur auf die hat man Mungos angesetzt und deshalb gibt es dort jetzt auch keine mehr... -------
Fred, Du hast recht. Ich sprach ja immerhin von sonstigen Gefahren für das Leben. Da hört sich Skorpion recht gewaltig an (schließlich bin ich sogar selbst einer). Ich habe mich noch mal kundig gemacht: Der Stich eines in Kroatien vorkommenden Skorpions hat in etwa die Wirkung eines Bienen oder Wespenstiches. Mehr nicht.
@Tikap: Die war bestimmt als Wachspinne abgerichtet, um die Plantage vor räuberischen Feigendieben zu schützen...!
Aber ernsthaft: Normalgroße Spinnen würde ich mir manchmal wünschen, weil die schließlich Mücken fressen. Übergroße Spinnen (ob schwarze witwen oder nicht) sind mir in Kroatien noch nicht über den Weg gelaufen, obwohl ich mich schon ab und zu in Bergen und Gärten herumtreibe und nicht den ganzen Tag am Strand liege.
Hallo, auch ich habe einen Tag vor unserem Urlaub einen Bericht über die angebliche Spinneninvasion in unserer Tageszeitung gelesen. Da ich panische Angst vor Spinnen habe, bin ich entsprechend beunruhigt nach Kroatien gefahren. Wir waren Ende Juni/Anfang Juli für 3 Wochen in Petrcane, nur wenige Kilometer nördlich von Zadar. Während der ganzen Zeit sind mir genau 2 Spinnen begegnet - und das waren ganz normale kleine Spinnen.
Die schwarzen Witwen sollen angeblich wegen der Hitze und des Wassermangels aus den Bergen ins Umland von Zadar gewandert sein. Wie lange mag so eine kleine Spinne für so viele Kilometer brauchen. Außerdem war es am Meer wesentlich heißer und trockener als in den Bergen. Dort hat es wenigstens ab und zu mal geregnet.
Mach Dir also keine Gedanken und genieße Deinen Urlaub!
Viele Spaß Martina
Eagle
(
Gast
)
Beiträge:
11.06.2004 14:12
#16 RE:Spinneninvasion in Südkroatien / Schwarze Witwe, Spinnen, Giftspinnen
Seit 1978 fahre ich nach Kroatien nach Vranzsko Jezero (Nähe Biograd ) um dort Schlangen zu fangen um von Ihnen Fotos zu machen. Schwarze Witwe ist mir noch keine untergekommen (Es gibt sie aber).
Jetzt aber meine Frage: ich suche schon Lange in Kroatien eine Schlange Namens POSKOK was soviel Heisst wie Sprung bzw. Schlag weil diese Schlange angeblich bis zu 2 meter Springt ich möchte gerne wissen um was für eine Schlange es sich dabei handelt,Ihr gift ist so Stark wie von einer Kobra, vielleicht kann mir jemand gewisse informationen über die Schlange sagen.
Also so richtig viel weiß ich da auch nicht zu, aber ich habe von dieser "Springschlange" schon gehört und meine Schwester hat sie schon gesehen - allerdings in BiH. Da hat man ihr gleich gesagt, dass es eine Regel gibt, wenn man erstmal aus der Großstadt Sarajevo rauskommt: eine Springschlange hat immer Vorfahrt!! Man hat ihr auch gesagt, dass die Schlange gifitig ist, aber nicht wie sehr. Ich werd sie aber nochmal fragen, ob sie noch mehr weiß.
Hallo "Eagle", die "Poskok" heißt mit lateinischem Namen Vipera ammodytes und auf deutsch "Sandotter" (oder auch "Hornviper"). Letzterer Name kommt von dem kleinen "Hörnchen" auf ihrer Nase. Dieses ist von keinem Knochen gestützt, daher kann es sich durch fremde Einwirkung bewegen, aufrecht stehen, aber auch nach vorn oder hinten geneigt sein. Dieses "Horn" gibt der Schlange das Aussehen einer "gefährlichen Giftschlange". Die Rückenzeichnung ist fast immer ein ununterbrochenes Band, das gezackt, gerundet, gewellt oder aus Rauten zusammengesetzt sein kann. Die Männchen sind meistens hellgrau oder grau mit kräftiger schwarzer Zeichnung, die Weibchen braun, rötlich oder manchmal auf gelblich mit bräunlicher oder grauer Zeichnung. Sie lebt in der Steiermark und in Kärnten, in Südtirol, Trentino, den Balkanländern, der Türkei und Transkaukasien, auch sind vereinzelte Exemplare in Syrien und im Libanon vorgekommen. Trockene, steinige Hänge, Wiesen- und Waldränder mit Steinhaufen oder lichte Wälder mit felsigem Untergrund ist ihr Lebensraum. In Dalmatien kann man sie bis zu 1700 m Höhe beobachten. Bei der Sandotter gibt es auch verschiedene Unterarten. Die auf dem Balkon vorkommenden sind zwischen 60 und 80 cm lang, in Österreich/Italien gibt es Arten bis zu 110 cm. Die Sandotter ist in Kroatien die einzige wirklich gefährliche Schlange, deren Biss - wenn das Immunsystem eines Menschen schon geschwächt ist und keine unmittelbare Hilfe geleistet werden kann, auch tödlich enden kann. Es kommt oftmals auch zu Schockzuständen, die den eigentlichen Giftbiss noch verstärken können. Das Gift ist jedoch keineswegs mit dem einer Kobra vergleichbar! Nach menschlichem Ermessen jedoch wird man als "normaler Tourist" eine Sandotter/Hornviper so gut wie nie zu Gesicht bekommen, denn sobald sie auch nur die Annäherung eines Menschen spürt, ist sie auf und davon. Das Wort "springen" ist nicht ganz richtig, sie schnellt sich davon, was manchmal wie ein Sprung aussehen kann. Sie gehört zu den schnell flüchtenden Schlangen, wohingegen andere Arten "gemütlich" davonkriechen. Das gleiche aber können auch andere, mir ist vor Jahren mal eine Balkanpfeilnatter vor die Füße ge"zischt" - spätestens ab diesem Moment wusste ich, warum sie BalkanPFEILnatter genannt wird. Auch die SPRINGnatter "springt" nicht im wörtlichen Sinne, sondern sie "zischt" davon (anders ist diese blitzschnelle Bewegung kaum zu beschreiben...) Die Hornviper ist mir ein einziges Mal in einem entlegenen Teil des Paklenica-Nationalparks "in freier Natur" begegnet. Ich hatte jedoch vor Jahren in Starigrad/Paklenica ein Ehepaar getroffen, welches Schlangen für ihr "heimisches Terrarium" fing (was ich davon halte, darüber möchte ich mich lieber nicht äußern... !) Diese Leute hatten eine "Baby-Sandotter" gefangen und in einem großen Glas mit Sand, Steinchen und einem Ast "verstaut", so dass ich mir das Tierchen genau anschauen konnte. Außerdem ging ihnen eine Leopardnatter in den Kescher - leider! Eine schönere Schlange von der Zeichnung her habe ich noch nie zu sehen bekommen. Kreuzottern in allen "Variationen" sind mir oftmals begegnet, aber auch nur, weil ich mich völlig ruhig verhielt und mich in sehr abgelegenen Gebieten befand. Und "normale" Nattern wie Äskulap-Natter u.a. sieht man ebenfalls viel (leider meistens überfahren auf den Straßen) und dann natürlich der "große Regenwurm", der Scheltopusik. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Liebe Grüße Uschi cro-may
Hallo Uschi, habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und würde gern mal mit Dir Kontakt aufnehmen zwecks Informationsaustausch zur verarbeitung in meiner Internet-Seite (s.u.) In einigen Punkten habe ich auch einen anderen Wissensstand: 1. Poskok ist gar nicht so selten. Das Schlangen die Flucht ergreifen gilt allgemein und liegt an Ihren Sinnesorganen. Eine Poskok, die hinter einem sicher geglaubten Versteck, nicht mehr flüchten kann, meldet sich durch lautes Zischen. 2. Die Existenz von Pfeilnattern (coluber jugularis) in Kroatien ist wissenschafltich umstritten, deshalb wäre Deine Beobachtung wissenschaftlich höchst interessant. 3. Leopard- und Äskulapnattern sind in Kroatien streng geschützt, Verstosse gegen diesen Schutz werden hart bestraft. In der Praxis bis 8000 kn Geldstrafe. Wer diese fängt, um Sie in ein Glas zu stecken, den sollte man wenigstens auf seine Dummheit hinweisen.
P.S. Hallo "Eagle": Den besten Anschauungsunterricht in Sachen POSKOK erhält man derzeit in Klagenfurt, im Freigehege des Reptilienzoos Happ.
In Antwort auf:Nach menschlichem Ermessen jedoch wird man als "normaler Tourist" eine Sandotter/Hornviper so gut wie nie zu Gesicht bekommen
Ich bin in zweifacher Hinsicht begeistert: 1. Ich habe bei Wanderungen in Paklenica mehrfach Hornvipern aus nächster Nähe gesehen. 2. Offensichtlich bin ich kein "normaler" Tourist.
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