Zu diesem Thema ein Kommentar aus unserer Tageszeitung: Machen wir einfach mal ein Gedankenexperiment. Stellen Sie sich mal vor, Sie könnten effektiv etwas gegen den Klimawandel tun, dabei weniger Steuer zahlen und hätten einen entspannteren Tag. Würden Sie das machen? Ich weiß, das klingt jetzt einfach zu gut, um wahr zu sein. Aber diese Möglichkeit gibt es tatsächlich. Wir können einfach langsamer mit dem Auto fahren. Dann verbrauchen die Autos weniger, wir blasen weniger CO2 in die Luft, tanken weniger, zahlen dadurch weniger Steuer für den Kraftstoff und sind sicherlich am Ende des Tages entspannter unterwegs. Daher wäre es so naheliegend, dass wir in Deutschland endlich ein Tempolimit auf allen Autobahnen einführen. Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit „freie Fahrt für freie Bürger“ – mein Freiheitsbegriff sieht nicht vor, dass jeder versuchen sollte, seine Formel-1-Ambitionen auf der Autobahn auszuleben. Warum muss Straßenverkehr in Deutschland eigentlich immer Kampf sein? Warum können wir nicht einfach akzeptieren, dass der Verkehr besser fließt, wenn alle in etwa gleich schnell unterwegs sind und niemand befürchten muss, dass jemand anderes von hinten herangerast kommt? Warum hält die Einsicht aus dem Urlaub in einem anderen Land, dass die Autobahnfahrten so viel entspannter sein können, eigentlich nicht bis nach dem Urlaub an? Ist es so eine generelle deutsche Einstellung, dass wir schneller sein müssen als die anderen? Das gilt übrigens nicht nur für Autofahrer:innen. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt vielleicht das Phänomen, dass an den unmöglichsten Stellen ein anderer Radfahrer noch überholen muss oder sich an der Ampel vor alle anderen schieben muss. Oder dass Radfahrer auf dem Radweg entlang heizen, als gäbe es kein Morgen. Und dann „Achtung, Radfahrer!“ brüllen, anstatt gemütlich zu radeln und andere Verkehrsteilnehmer, die vielleicht zu Fuß gehen oder im Auto sitzen, zu respektieren. Als Auto-Nation haben wir einen gewissen Fetisch entwickelt, wenn es um Mobilität geht, bei der das Individuum im Fokus steht, aber nicht die Gesellschaft als Ganzes. Wir sind da leider ähnlich irrational wie die USA, wenn es um die Waffengesetze geht. Das versteht aus unserer Perspektive auch niemand. Aber wir können ja auch mal darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht irrational ist, als einziges Land in Europa kein Tempolimit auf Autobahnen haben zu müssen. Heilige Kühe darf es beim Kampf gegen den Klimawandel nicht geben. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich alle Schalter umlegen, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Dazu gehört auch, dass wir den Verkehr als Ganzes neu denken und uns klar machen, dass wir in der Kombination von mehr ÖPNV, weniger Individualverkehr und einem Tempolimit auf Autobahnen nicht nur den CO2-Ausstoß verringern, sondern unseren Alltag lebenswerter gestalten. Natürlich gibt es Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, und natürlich ist es praktisch, wenn man einfach von A nach B fahren kann. Aber wenn uns diese Pandemie eines gezeigt hat, dann das: Dass viele Menschen nicht immer unbedingt ins Büro pendeln müssen, sondern auch von zu Hause sehr produktiv arbeiten können. Wir müssen also Mobilitätskonzepte entwickeln, bei denen es auch darum geht, Fahrtwege drastisch zu verkürzen, indem beispielsweise attraktives Co- Working auf dem Land dafür sorgt, dass nicht nur individuelle Fahrten in die Stadt ausbleiben, sondern für Arbeitnehmer: innen mehr Zeit vom Tag übrig bleibt, die für Freizeit, Ehrenamt oder Familie genutzt werden können. Das geht aber nicht, wenn wir auf unseren individuellen Neigungen und Wünschen beharren. Wir müssen uns vielmehr zum Wohle aller zurücknehmen. Das geht aber ganz einfach. Erst lächeln wir freundlich im Straßenverkehr und nehmen mehr Rücksicht, als nächstes fahren wir nur 130 auf der Autobahn und freuen uns über entspanntes Reisen. Viele kleine Schritte bewirken Großes.
Der Kommentar trifft es genau. Ich fahre ja nun schon viele Jahre als Beifahrerin von Schleswig Holstein nach Dalmatien und wieder zurück, links neben mir einer, der es liebt schnell zu fahren. Tatsache ist, dass ich selbst mit geschlossenen Augen im Halbschlaf an der unentspannten Fahrweise merke, ob wir noch oder schon wieder in Deutschland sind. Einmal bin ich auf der Heimreise tatsächlich davon aufgewacht und wusste, wir sind raus aus Österreich. Ständig Gasgeben, Vollbremsung, weil sich noch schnell von rechts vor einem rausquetschen muss, Gas, Bremse… furchtbar. In Österreich, Slowenien, Kroatien dagegen völlig entspanntes Fahren. Wird Zeit, dass auch bei uns ein Tempolimit kommt, 130 kmh empfinde ich als völlig angemessen. edit: Und wenn wir schon dabei sind, auch die Autobahnmaut sollte bei uns endlich eingeführt werden. Ich finde Autobahn- u. Tunnelmaut völlig legitim, wir profitieren schließlich auch davon, dass wir inzwischen glatt durch alle Länder auf gut ausgebauten Autobahnen und durch die Tunnel fahren können, anstatt uns wie früher über die Pässe zu quälen. Genauso sollten aber auch durch Deutschland Reisende einen Beitrag leisten müssen.
Wer schnell fährt der verbraucht auch mehr Kraftstoff. Auch wenn in Deutschland 130 km/h gilt werden auch viele aufs Gas drücken. Den wer ständig die gleiche Strecke fährt kennt die Blitzer. Ich bin viel in Deutschland unterwegs. Meisterns durch meinen Nebenjob. Ich bekomme eine Pauschale und sind auch meine Nebenkosten mit drin. Also Übernachtung und Benzinkosten. Ich werde mich hüten schneller wie 130 Auf Autobahnen zu fahren. Wenn ich rase verbrennt mein Geld was mir am Ende der Tour fehlt.
recas, es gibt auch viele die dienstlich unterwegs sind und mit der Tankkarte der Firma zahlen. Da ist es oft egal, wie hoch der Benzinverbrauch ist. Also zählt lediglich der Faktor Zeit. Je schneller man unterwegs ist, um so mehr Freizeit gibt es hinterher.
Thofroe: wenn ich jetzt heute Morgen die Kommentare lese, dann sind wir alle nicht mehr weit auseinander.
in den USA gibt es ja bekanntlich auch Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn ich es richtig weiss, von 98km in Hawaii bis zu ca. 140 km in Texas, in der Regel um die 110/115 km rum. Ich war nur Beifahrer, aber ich fand das angenehm, diese ruhige Fahrweise. Und die USA ist gewiss ein klein wenig grösser als Deutschland. Aber auch dort sind wir immer angekommen. Und zu deiner Frage wegen der Baustelle mit Geschwindigkeit 80 oder 60 km. Wer dort meint mit 115 durchfahren zu müssen, der ist unsozial. Mein Nachbar war jetzt 4 Wochen in Norwegen. Es war für ihn ein sehr entspanntes Fahren. Aber nach der dänischen Grenze war es vorbei.
prati:
Wir haben zwei Autos. Meine Frau um zur Arbeit zu kommen, einen EQ Smart. Den ich auch benutze um Einzukaufen. Und einen Benziner für längere Strecken. Der steht schon 14 Tage unangetastet auf der Strasse, weil ich hier in der Stadt alles mit dem E Bike erledige.
Kirsten:
Deine Feststellung mit dem Fahren von Kroatien bis Deutschland trifft vollkommen zu. Überquert man die Grenzef nach Deutschlang,rüher für mich Salzburg, zuletzt immer Passau, dann beginnt dein beschriebener Horror.
recas:
Wenn deine Erkenntnis über das Verbrennen von Geld mehr in die Köpfe der Menschen kommt, dann wäre vieles schon mal besser. Vielleicht müssten da die Firmen, die ihren Mitarbeiten Karten geben, mal bisschen Druck machen.
Ich war vor 14 'tagen mit meiner Tochter im Elsass zum Tanken. Die Reichweite war 650 km gem Anzeige. Wir sind dann in ruhiger Fahrweise aus Frankreich raus und über Nebenstrassen heimgefahren. Auf einmal jubelt sie, die km werden immer mehr, sind jetzt 700 km. ich habe ihr nur gesagt, würdest du immer so fahren und nicht wie ein Perser hinter den anderen Kfz her, dauernd 'Bremsen, Gas geben,, bremsen, kämet du mit einer Tankfüllung viel weiter.
Thofroe Diese mehr Freizeit ist überschaubar. Hab das im Juni auf einer Fahrt von Karlsruhe nach Bernkastel-Kues(231 km) an einem Mittwoch ausprobiert: Tempomat auf 102 gestellt und losgefahren. War gerade mal 20 Minuten länger unterwegs. Im August nochmals an einem Sonntag aber nur bis Rheinböllen, da waren es ca. 15 Minuten. Und jedesmal bin ich entspannt angekommen.
Und noch was zu den 100 km auf Autobahnen: wenn man 130 fordert erhält man vielleicht 150, des halb 100 und dann werden es 120
Zitat von Kirsten im Beitrag #882In Österreich, Slowenien, Kroatien dagegen völlig entspanntes Fahren
Der Weg ist das Ziel, nicht die Zeit. Wenn man früher wegfährt kann man gemütlich und ohne Streß am Ziel ankommen. Wenn ich nach Pag fahre brauche ich auch immer um eine Stunde mehr wie der Routenplaner anzeigt. Frühstück in Kőszeg, dann eine Kaffepause auf der Raststation Ljubešćica, eventuell irgendwann noch eine Kaffepause. Ich bin im Urlaub und nicht auf der Flucht!
Zitat von recas im Beitrag #883Auch wenn in Deutschland 130 km/h gilt werden auch viele aufs Gas drücken. Den wer ständig die gleiche Strecke fährt kennt die Blitzer.
Ja leider das ist das Problem, aber in Ungarn gibt es die Überleger die von 3 Seiten ein Foto machen. Da wird die Geschwindigkeit gemessen, Picker kontrolliert, ob du angegurtet bist ob du telefonierst. Nur du kannst nie sicher sein welche gerade in Betrieb ist. Desweiteren stehen sie oft mit PKW und machen Trafic Kontrolle. Die stehen aber so das du sie zu spät siehst!
Und die Strafen gehören empfindlich erhöht. Um 10 km/h zu schnell 100 Euro! Ab 30 km/h zu schnell Führerschein ein halbes Jahr weg. Bei Wiederholung 1 Jahr weg.
Zitat von Thofroe im Beitrag #884Je schneller man unterwegs ist, um so mehr Freizeit gibt es hinterher.
Und wenn ich Pech habe knall ich in ein anderes Auto oder in den Straßengraben. Da fahr ich lieber gemütlich und brauche etwas länger komme aber sicher ans Ziel.Rasen ist Streß!!!
Der Beitrag von Danilovgrad zeigt es doch sehr gut aufwaschen getan werden muss.
Und nicht jede Landstrasse zur Rennstrecke ausbauen. Jede Kurve wird aufwendig entschärft. Grund: die Fahrer werden immer bl... In Kreisverkehren müssen die Skulpturen und andere Verschönerungen abgebaut werden, damit Deppen mit erhöhter Geschwindigkeit gefahrlos geradeaus weiterfahren können. Diesen Hirnriss gibt es aber auch nur in Deutschland. Die Schweizer müssen zuhause anständig fahren und es gibt sicherlich eine gute kraftvolle Überwachung, deshalb kommen sie zu uns nach Deutschland und lachen über die paar Kröten, die sie hier abliefern müssen.
Die Polizei muss raus und den Kontrolldruck massiv erhöhen, dann müssen sie nicht so viele Unfälle aufnehmen.
und am Ende dieses Prozesses sind alle entspannter und schneller am Ziel. Das ist der Wunsch.
Ich braucht mich nicht fragen, was ICH mit der gewonnenen Freizeit mache.
Einerseits besitze ich keine Firmentankkarte, sondern ich muss meinen verfahrenen Kraftstoff alleine bezahlen. Andrerseits gehöre ich nicht zu denen, die glauben, dass sich durch sehr schnelles Fahren am Ende viel Zeit gewinnen ließe. Ich habe lediglich aufgezeigt, was manche denken und tun. Ich kenne da sogar welche. Ich habe mir das also nicht ausgedacht.
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Ergänzung zu Hbgro: Die Bußgelder sollten dem Einkommen angepasst werden. Ich kenn da auch einige, die ihren Fahrstil genau ihrem Punktekonto in Flensburg anpassen. Geld spielt keine Rolle. Gefahren wird meist so, dass kein Fahrverbot fällig wird. Klappt aber nicht immer.
Darüber hinaus, würde ich ganz anders mit Wiederholungstätern umgehen.
Zitat von HFroehlich im Beitrag #851Nö, drago1. Weh tut lediglich, wenn Leute, die immer wieder zeigen, dass sie mit komplexen Fragestellungen vollkommen überfordert sind, glauben, dass sie die Lösung für das entsprechende Problem parat haben und andere, die offensichtlich über mehr Kompetenz verfügen, als Nichtsnutze bezeichnen. Da schäme ich mich fremd, das bereitet mir tatsächlich fast Schmerzen.
Ganz sicher hat die Frau Wagenknecht und ihr Ehemann weitaus mehr Kompetenz in sachen Politik als sie Herr Fröhlich.
Apropos Kompetenz: Du solltest an Deiner Lesekompetenz arbeiten…
Nach wie vor wundere ich mich über das Verhältnis vom Dieselpreis zum Heizölpreis.
Zwischen beiden Preisen beträgt die Differenz gerade mal etwas mehr als 30 Cent pro Liter. Früher war der Unterschied etwa doppelt so groß. Offensichtlich liegt Heizöl nicht ganz so im Blick der Öffentlichkeit, wie die Kraftstoffpreise. Da kann man wohl etwas ungestörter hinlangen.
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