da bin ich wieder. Und wie versprochen, gibt es einen kleinen Reisebericht.
Nach langer und beschwerlicher Anreise (ca.17h) haben wir uns erst einmal einen Tag Pause gegönnt.
Am nächsten Tag auf zum Bootsvermieter. Der guckt komisch, kein Boot da. Vormieter hatte sich im Tag geirrt. Nach ca. 1 Stunde war es dann da und startklar. Kurze Einweisung inklusive Proberunde mit Sohn des Vermieters im Piratenlook. Los gehts, und weil so ein 70 PS Boot für 2 Personen doch recht "spritzig" ist, waren wir auch schnell in Rab und die ersten 20 Liter verpufft.
Und nun das erste Anlegemanöver an der ACI. Gut, dass hier keiner eine Kamera dabei hatte. Man sollte eben die Leinen vor dem Anlegen klar machen. So viel weiß ich nun schon mal. Als nun nach einer gefühlten Stunde das Boot irgendwie an der Muring befestigt war kam auch gleich der freundliche Angestellte der ACI und fragte nach unserer geplanten Aufenthatsdauer. 1-2 Stunden sind umsonst, 1 Nacht kostet schon 40 Euro. Wir beließen es bei einer Stunde. So richtig traute ich unserer Befestigungstechnik eh noch nicht.
In den nächsten Tagen folgten Ausflüge nach Goli Otok und Sv. Grgur. Da haben wir über Nacht die Liegemöglichkeit des Vermieters in Sup.Draga genutzt. Für unseren Ausflug nach Novalja musste jedoch ein Liegeplatz in Rab her. Wir entschieden uns auf Grund der horrenden Preise der ACI für den Stadthafen Rab. Hier kostet die Nacht 50 Kuna. Ein durchaus angemessener Preis. Leider konnte der Angestellt kein deutsch und sein Englich war auch nicht das beste. Deswegen war uns auch nicht klar, dass man im Stadthafen seine Muringleine selbst von der Boje zur Hafenmauer ziehen muss. Das sollte sich rächen...
Auf der Fahrt nach Novalja zeigte sich die Adria dann von einer etwas launischeren Seite, es wurde ziemlich ruppig. Ab und zu kam dann bei mir die Frage auf, wie viele Erschütterungen so ein Boot eigentlich aushält und wie das mit der Seekrankheit so ist. Letztlich ging doch alles gut und wir haben auch diese Probe bestanden.
Zurück in Rab erstmal eine Muring mit schicker Leine ausgesucht, Prima ein Haken war auch dran. Super Service hier, da machen wir doch gleich fest. Nebenan eine Yacht mit deutschem Rentnerpärchen, kurzer Smalltalk und dann gleich mal ein Ozujsko schlürfen. Pustekuchen, kaum war das Bier leer, steht ein Schlauchi hinter uns und Kapetan macht faxen. Und wie wir uns noch fragen was der denn für ein Problem hat, fragt uns unser Nachbar ob das unsere Leine ist. Nachdem wir dies beneinten, ernteten wir Gelächter und mussten das inzwischen sorgfältig befestigte Boot wieder los machen. Kurz bricht Panik aus, denn es werden mehr Liegeplätze verkauft als Muring da sind. Und wer zu spät kommt, hat das nachsehen. Das nette Rentnerpärchen hatte verständnis für unsere Situation und so durften wir unsere bescheidene "Jolle" an ihrer Yacht befestigen.
Und nun noch was zur Tankstellensituation in Rab. Im Beständig wurde ja schon vor Vordränglern gewarnt. Mein Leichtmatrose wurde doch tatsächlich von einem Landsmann mit Frau und Kindern an Bord aufs übelste beschimpft, während ich die Tankrechnung bezahlte. Er soll den Kahn gefälligst wegfahren, und weitere Sachen die ich in einer solch Vornehmen Runde nicht wiederholen möchte. Wie kann man denn im Urlaub so dermaßen unentspannt sein? Aber wir ließen uns die gute Laune nicht verderben und stachen so gleich wieder in See.
Der 888 Häfen und Buchten vom Beständig war ein ausgezeichneter Ratgeber. Allein mit dem Hafenhandbuch von Delius Klasing wäre es etwas schwierig geworden. Dieses ist zwar sehr schön bebildert, es sind aber leider nur Häfen mit ACI berücksichtigt. Beide Lektüren bzw. Ratgeber ergänzen sich glänzend.
Somit wußte ich auch jederzeit zumindest unsere ungefähre Position, ein GPS Handgerät hätte sich als Geldverschwendung erwiesen. Es wurde jeder Euro für die abschließende Tankrechnung beim Vermieter gebraucht. Dieser hatte Nachts die Tanks befüllt und uns eine "Sammelrechnung" erstellt. Komisch nur, dass es immer gerade Beträge, also 10, 15 oder 20 Liter waren. Uns beschlich das Gefühl, dass hier nicht alles mir rechten Dingen zuging. Aber man will ja im Urlaub nicht knausrig sein und in Ermangelung einer Bootstangkstelle in Sup.Drage hatten wir ja auch keine andere Wahl.
In der Bucht von Sup.Draga stehen übrigens inzwischen 2 Wracks. Passt nicht so recht ins Bild, aber die Kinder freuts.
Auch nächstes Jahr wird wohl wieder Kroatien das Ziel sein. Und ohne Boot kommt gleich gar nicht mehr in Frage.
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