Erstellt 09.06.11, 17:17h, aktualisiert 10.06.11, 09:08h Die wegen der EHEC-Epidemie geltende Warnung vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Blattsalate wird aufgehoben. Die Warnung für Sprossen bleibt dagegen bestehen. Unterdessen wird untersucht, ob der Mensch selbst die Infektionsquelle ist.
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Dann kann ich ja jetzt bedenkenlos meinen Salat und die gekaufte Gurke essen
Zitat Mehr Klarheit in der EHEC-Krise: Es sind wohl Sprossen
Berlin - Der Auslöser der EHEC-Epidemie ist wohl ermittelt: Die bereits verdächtigten Sprossen sind mit großer Wahrscheinlichkeit Ursache für den EHEC-Ausbruch in Deutschland. Das teilte das Robert Koch-Institut in Berlin mit. Tomaten, Gurken und Blattsalate könnten wieder ohne Bedenken gegessen werden, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung mit. Die Warnung vor Sprossen bleibe dagegen bestehen. Besonders rohe Sprossen sollten nicht gegessen werden. Der Biohof im Kreis Uelzen ist inzwischen komplett gesperrt worden und darf kein Gemüse mehr in den Handel liefern.
ZitatEHEC-Epidemie Erreger O104 auf Sprossen in NRW nachgewiesen
Der agressive EHEC-Erreger O104 ist auf Sprossen in Nordrhein-Westfalen festgestellt worden. Die geöffnete Packung befand sich in der Mülltonne eines Haushaltes im Rhein-Sieg-Kreis bei Bonn, teilte der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister, Johannes Remmel mit.
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Tja, ist schon eine Weile her, nicht? Hol das mal nach vorne.. Die Patienten liegen zum Teil immer noch im Krankenhaus, es fehlt an Blutreserven (mein Mann ist eifriger Blutspender und bekommt deswegen regelmäßig Post, in mich pikst keiner ungebeten eine Nadel, fall da immer um und zu meinem Nervensystem hat auch keiner Zutritt ohne daß ich halb tot bin ) aber irgendwie lassen die Medien das Thema gerade total fallen. Das Virus sitzt wohl auf den getrockneten Samen, denn der Betrieb in Niedersachsen, der die Sprossen vertrieben hat, war ja wohl lupenrein in Ordnung. Wahrscheinlich können die trotzdem schließen und das ist soetwas, was mich ärgert.. Mein Stiefvater ist diese Woche wieder beim EHEC-Spezialisten Dr. Karch in Münster, mal sehen, was er dann so zu berichten hat. Stelle das dann hier mal rein, aber diese Variante hat alle überrascht und da sieht man mal wieder, daß man die Natur allerhöchstens kopieren kann aber niemals beherrschen..
All you have to decide is what to do with the time that is given to you. Hobbit
So, hier nochmal ein paar Nachrichten zu EHEC, das ja noch immer als Problem vorhanden ist, nur gerade sehr schön von den Medien ignoriert wird. Ist leider etwas lang geworden, wollte das aber auch nicht in zwei Beiträge packen, ist auch doof!
Mein Stiefvater war heute mit 15 Studenten im EHEC--Zentrum bei Dr.Karch in Münster und hat leider gar nicht so viel herausgefunden. Interessant ist allerdings, daß der jetzige EHEC--Erreger ein schon lange bekanntes Toxin produziert, also ein Gift, das den Körper krank macht. EHEC gibt es ja schon ganz lange und ist auch hinlänglich bekannt, und eben auch dieses Toxin mit Namen Fhiga-Toxin 2. Man hat herausgefunden, daß der jetzige Erreger Unmengen mehr Gift als alle bisherigen EHEC-Erreger produziert und deshalb geht es den Leuten auch so wahnsinnig schlecht. Das Stichwort wäre hier dann: die Dosis ist entscheidend! Momentan arbeiten die Wissenschaftler daran, warum der so viel Gift produziert. Die Produktion des Giftes durch den Erreger wird hier offensichtlich anders reguliert als bisher. Man weiß allerdings schon, daß er sich mittels eines Biofilms im Darm ansiedelt (und somit nicht über den entstehenden Durchfall ausgeschieden werden kann) und auf diesem Wege die Immunabwehr umgeht, was für den Körper ja immer schlimm ist. Wir sprechen hier also von einer fatalen Kombination: die Menge/Dosis des Giftes und das Umgehen der Immunabwehr durch den Zugang des Giftes über den Darm.
Weiterhin hat man herausgefunden, daß die Gabe bestimmter Antibiotika die Produktion des Giftes förmlich exponentiell ansteigen läßt (und das bei der ohnehin schon riesigen Menge an Gift, die ja produziert wird!). Was für den Patienten bei einer Falschbehandlung natürlich entsetzliche Folgen hätte, wie man sich vorstellen kann.
Und jetzt noch zum Thema Krankenhaus: Ich hatte ja schon von den vielen antibiotikaresistenten Bakterien bei uns in D berichtet (ca. 20%). In Holland z.B. gibt es im Krankenhaus nur ca.1%, was uns ja im Vergleich echt schlecht dastehen läßt. Ein Grund für diese niedrige Zahl ist natürlich in erster Linie die bessere Prävention, wie z.B. das An-und-Ausziehen der Kittel beim Verlassen der Station und überhaupt das hervorragende Hygiene-Regime der Klinik. Weitere zwei Punkte möchte ich hier noch kurz erwähnen: 1. Bei einer Neuaufnahme in der Klinik (Holland) wird jeder Patient, wenn nicht vorher der Grund der Einlieferung zu 100% geklärt ist, erstmal in eine Quarantäne-Station aufgenommen. Dort wird genau geklärt was los ist und erst dann wird auf eine spezialisierte Station weiterverlegt. Das ist bei uns ja total anders, da wird erstmal allgemein aufgenommen und dann erst die Tests gemacht. Je nach Klinik sind die Viren o.ä. schon über die Station gewandert oder übers Lüftungssystem verbreitet worden. Eine Quarantäne-Station ist ja insgesamt sehr teuer und schwierig für eine Klinik, da ja alles komplett von allen anderen Kliniksystemen getrennt sein muß. Aber irgendwie finde ich, wäre das eine zwingende Investition.
2. Bevor in Holland ein Antibiotikum gegeben wird, werden Abstriche und Untersuchungen gemacht, um welchen Erreger es sich denn wohl handelt.(also nix mit präventiv!!) Und was glaubt ihr wer das macht und danach genau sagen kann welches Antibiotikum bzw. ob ein Antibiotik. überhaupt sinnvoll ist? Genau, ein Mikrobiologe. Na, das ist mal ein sinnvoller Einsatz, finde ich. Habe bei uns noch von keinem Mikrobiologen in einem Krankenhaus gehört! Jedenfalls bisher noch nicht. Auf jeden Fall, und das ist ja der springende Punkt, vermeidet man so die unnütze, präventive und überdosierte Gabe von Breitband-Antibiotika, die uns diese Resistenzen bescheren, die keiner haben will.
So, das wärs fürs erste. Grüße an alle aus Osnabrück und es lebe die Biologie , der können wir aber auch gar nichts vormachen und die hält uns immer den Spiegel vor! Wir ernten was wir sähen, leider viel zu viele vermeidbare Resistenzen.
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und zu meinem Nervensystem hat auch keiner Zutritt ohne daß ich halb tot bin 
) aber irgendwie lassen die Medien das Thema gerade total fallen. Das Virus sitzt wohl auf den getrockneten Samen, denn der Betrieb in Niedersachsen, der die Sprossen vertrieben hat, war ja wohl lupenrein in Ordnung. Wahrscheinlich können die trotzdem schließen und das ist soetwas, was mich ärgert.. 
Hoffe da hilft mir jemand dabei? 
, der können wir aber auch gar nichts vormachen und die hält uns immer den Spiegel vor! Wir ernten was wir sähen, leider viel zu viele vermeidbare Resistenzen. 
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