An Zuteilungen kann ich mich auch nicht erinnern. Es war einfach so, dass es bestimmte Lebensmittel tagelang nicht gab, und wenn es dann hieß, am Mittwoch kommt Zucker, dann bunkerte jede Hausfrau 10 Kilo Zucker und schon war er in ner halben Stunde für den Rest der Woche ausverkauft. Das gleiche galt natürlich für alle anderen Waren auch. Mit Einkäufen im normalen Haushaltsrahmen hätte es diese Engpässe gar nicht gegeben, aber irgendwie meinten die Leute, das geht so und nicht anders. Fleisch gabs immer beim Metzger ohne Vorbestellung, jedenfalls da, wo wir waren...
Übrigens gab es Fleisch damals nur beim Metzger und nicht im Supermarkt und Obst und Gemüse nur auf dem Markt und an den Ständen am Strand. Eingepacktes Fleisch oder gar eine Frischfleisch-Theke im Supermarkt habe ich erst Ende der 90er zum ersten Mal gesehen.
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und der Metzger hat das Fleisch meisten irgendwo hinten im Kühlschrank gebunkert, weil er vorne keine Kühltheke hatte und hat die Sachen nur nach Bedarf/Anfrage vorgeholt.
Einen Auswahl wie heute gabs damals natürlich nicht und man musste auch das Fett und die Knochen mit kaufen/bezahlen. dafür war das Fleisch aber noch rot und saftig und mindestens 10 Klassen besser, als der Gammel, den sie hier z.B beim REWE verkaufen
Am Montag Rumpsteaks gekauft - heute die Töle damit gefüttert
Zitat von VeraÜbrigens gab es Fleisch dmals nur beim Metzger und nicht im Supermarkt und Obst und Gemüse nur auf dem Markt und an den Ständen am Strand. Eingepacktes Fleisch oder gar eine Frischfleisch-Theke im Supermarkt habe ich erst Ende der 90er zum ersten Mal gesehen.
So meine ich das auch in Erinnerung zu haben. Supermärkte in dem Sinne wie Heute gab es ja eh noch nicht (wüsste ich jedenfalls nicht), sondern nur die kleinen Tante-Emma-Läden...
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und der Metzger hat das Fleisch meisten irgendwo hinten im Kühlschrank gebunkert, weil er vorne keine Kühltheke hatte und hat die Sachen nur nach Bedarf/Anfrage vorgeholt. Einen Auswahl wie heute gabs damals natürlich nicht und man musste auch das Fett und die Knochen mit kaufen/bezahlen. dafür war das Fleisch aber noch rot und saftig und mindestens 10 Klassen besser, als der Gammel, den sie hier z.B beim REWE verkaufen
Genau. Einen Metzger gabs in Brela nicht mal, da musste man nach Baska Voda. Im Verkaufsraum gähnende Leere und er holte die Koteletts von hinten aus dem Kühlraum.
In Antwort auf:Am Montag Rumpsteaks gekauft - heute die Töle damit gefüttert
Man muss ja mit dem Verzehr auch nicht unbedingt 5 Tage warten. Besser wird das Fleisch sicher nicht.
Den Studenac in Makarska am Hafen gabs auch schon immer. Witzigerweise waren dort Wein und Bier vor 4 Jahren günstiger als im riesigen Superkonzum oberhalb der Magistrale.
Wer eine Zeitreise zum Thema "Warenhäuser in den 80er" unternehmen möchte, sollte das Kaufhaus Istra in Pula besuchen. Dieses Warenhaus ist in Dekoration, Personal und Warenangebot Nostalgie pur ...
In Antwort auf:Supermärkte in dem Sinne wie Heute gab es ja eh noch nicht
Doch, natürlich gabs sowas
Die ersten Läden kamen in Zagreb schon Ende der 50ern und wurden "Samoposluzivanje" genannt Wir kinder haben allerdings nur "Non-Stop" dazu gesagt, weil an der Tür "Non-Stop" stand.
Das Fleisch, Obst und Gemüse wurden (zumindest in Zagreb) aber weiterhin auf dem Markt gekauft, weil die "Purgerinnen" die "Ami-Läden" nicht mochten. Weiß aber heute nicht mehr, wieso man es damals geglaubt hat, dass das amerikanisch sei, dort einzukaufen.
Ich weiß es aber noch ganz genau, dass ich morgens (solange ich noch nicht in die Schule ging) immer mit meine Mutter zum Markt am Dolac latschen musste und ihr beim tragen helfen durfte.
Wir hatten zwar einen Kühlschrank, aber es wurde nie auf Vorrat gekocht. Keine Ahnung, warum das so war.
Das Federviech wurde auch immer lebendig gekauft und dann zuhause geschlachtet und gerupft, aber auch die Karpfen oder die Forellen mussten noch leben, wenn sie verkauft werden wollten.
Das war halt so. Weiß der Geier warum. Ein Yugo hätte damals jedenfalls nie ein Stück gefrorenes Fleisch gekauft oder gegessen.
Später gabs diese „Samoposluge“ dann überall. Allerdings nicht in jedem Kuhkaff. Wozu auch?? In unserem Dorf z.B. lebten damals nur 100 Einwohner und die haben noch nicht mal das Geld zum einkaufen gehabt
Zitat von VeraMan muss ja mit dem Verzehr auch nicht unbedingt 5 Tage warten. Besser wird das Fleisch sicher nicht.
Was sind schon 5 Tage für gutes Rindfleisch?? Wenn ich die Steaks beim Türken oder Metro hole, kann ich sie auch locker 10 Tage im Kühlschrank aufbewahren, ohne das sie gleich anfangen zu stinken
Mir war das echt nicht (mehr) im Bewusstsein, muss ich ehrlich gestehen, obwohl ich natürlich nicht nur in Duce rumgeeiert bin, sondern auch diverse Ausflüge in größere Orte/Städte unternommen habe
Ich weiß noch, als ich damals so ins weibliche Alter kam - also Periode vielleicht das dritte mal *räusper* , wollten wir OB (oder halt sonstige Tampons) in Hvar kaufen - wir mussten tagelang auf die nächste Lieferung warten ... tja, danach hatte es sich von selbst erledigt gehabt ... das ist mir aber in Erinnerung geblieben, weil ausgerechnet auf Hvar die Periode und dann keine OBs....
Zitat von hadedeha Doch doch, die gab's schon - "samoposluga" stand dran, nur drin war kaum was, außer Schnapsflaschen.
Hihi, genau so war es. Die Keks- und Pralinenregale waren auch immer ganz gut gefüllt, wobei man die Pralinen nicht geniessen konnte. Sie waren gefüllt mit so ekligem roten Zeug, das in der Hitze schon mal ausgelaufen ist und die ganze Packung verklebt hat. Der Joghurt wurde nach der Lieferung erst gar nicht eingeräumt, schliesslich sollten sich ja die Deckel wölben.
An den Studenac in Makarska kann ich mich auch gut erinnern. Den gabe es damals auch schon in Vodice und Sibenik.
Erster Urlaub 1974 in Yugoslawien.Supetar auf Insel Brac. Hotel hiess glaub ich Palma oder so.( Hotel Kaktus war im Bau ) Hinter dem Hotel Palma war ein Handballfeld, wo Abends von Einheimischen oder Personal der Hotels Fussball gespielt wurde, mit einem Einsatz, der in Deuschland den Tatbestand Koerperverletzung erfuellen wuerde. Am Hafen war ein kleiner Tante Emmaladen mit sehr uebersichtlichen Sortimemt, aber der Thunfisch mit Gemuse und frischen Brot war eine Sensation!! Haben am Hafen, Cevacici mit Zwiebeln und ein bischen Bratsud und frischem Weissbrot gegessen.Lecker,Lecker!!! Aus irgent einer Kneipe hoerten wir fast jeden Abend Lieder aus jugoslawieschen Kehlen, die mit dem Refrain "Jugoslawio " endeten. Hoerte sich ergreifend an!!!! Geiles Thema die "alten Zeiten"
Zitatwobei man die Pralinen nicht geniessen konnte. Sie waren gefüllt mit so ekligem roten Zeug
Selbst dran schuld. Warum kaufst du auch so einen Quatsch, wenn direkt daneben das leckerste aller Kommi-Leckereien steht – die „Bajadera“ nämlich.
Die Königin aller Desserts und Süßigkeiten. Die Kultpraline schlecht hin. Damals wie heute heiß begehrt wie kein anderer CRO-Produkt. Der Preis war allerdings damals schon so schizophren, dass wir die Dinger nur klauen konnten, wenn wir welche essen wollten
Mit Bajaderas wurden die Lehrer in der Schule bestochen, die Ärzte in Krankenhäusern zum behandeln überredet oder die Türen in Amtstuben geöffnet. Mit ne Schachtel Kras-Bajadera und 100 gr. Minas-Caffee konnte man in YU so ziemlich alles erreichen
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
In Antwort auf:Selbst dran schuld. Warum kaufst du auch so einen Quatsch, wenn direkt daneben das leckerste aller Kommi-Leckereien steht – die „Bajadera“ nämlich.
Das kenne ich auch nicht. Früher mochte ich keinen Knobi (kann ich heute auch nicht mehr verstehen!!!) aber ALLES hat in Jugoslawien nach Knobi geschmeckt, sogar die Pommes. Das beste war das frisch gebackene Brot oder die Pita (Burek) so etwas leckeres hab ich NIE wieder gegessen. Bzw. so eine leckere Pita hab ich nie wieder gegessen. Natürlich hab ich selber versucht sie einigermaßen hinzukriegen, aber es ist mir nicht einmal annähernd gelungen!
Zitat von vaddaIch glaube, ihr wisst gar nicht, wie ich diese Storys geniesse!!!
Dann setz ich noch einen drauf! TucepiFan hat mich mit ihrem Knoblauch dran erinnert
Meine Oma hat mir immer erzählt, dass ich als kleines Kind immer gesagt habe: "Oma, Wiebeln mag ich aber nicht!" Das ist bis 1984 so geblieben! Ich glaube, wenn ich bei Ante & Andjelka die Zwiebeln nicht gegessen hätte, wären sie sauer gewesen (dort musste man nämlich alles essen - nicht nur das halbe Schwein - was sie für ihre Gäste zubereitet hatten) ! Ich kann zwar nicht behaupten, dass die Dinger heutzutage zu meinen Lieblingsspeisen gehören, aber immerhin - ich esse sie
Bajadere (ja leckerer Nougat), Kiki Riki, Bronhi....das alles gibt es auch heute wieder...und ganz wichtig: Gavrilovičeva Jetrena Pašteta! Die gabs nach dem Krieg erst mal ne Weile nicht, weil die Fabrik zerbombt wurde.
Ich habe die schoensten Jugo-Erinnerungen an Pag - dort bin ich mit meinen Eltern frueher oft gewesen. Wir haben immer an der Strasse direkt am Strand bei einer Frau gewohnt, die hiess Tončica, ich glaube, ihr Sohn vermietet jetzt dort. Eine leckere Eisdiele gab es dort, gefuehrt von Albanern, wie fast alle Eisdielen. Und in der Kirche war Don Joso - den hat mein Onkel gut gekannt, denn der ist immer gleich in jede Kirche gestuermt und hat sich dort meistens mit den Pfarrern unterhalten. Er wollte selber auch einer werden, sass deshalb auch im Gefaengnis...Und morgens hat dann immer dieser Onkel mit allen Lumas die wir dabei hatten, am Strand unseren Lieblingsplatz reserviert, direkt unter Pinien - das war herrlich, diese Luft und der Duft. Ach ja, in Pag gab es aber auch damals einen "Supermarkt", mitten im Zentrum an dem grossen Platz. Ich habe damals immer gestaunt, wie wenig es dort gab... Und mein Onkel hat mir in/auf Pag schwimmen beigebracht! Was ich auch nicht vergessen werde, ist eine kleine Gaststaette, in der gleichen Strasse in der unsere Pension war, dort lief in einem Sommer "Da da da...du liebst mich nicht..." usw. und die Jugos haben mitgesungen...die meisten konnten ja eh deutsch, ich fands toll! Was Supermaerkte angeht: im sog. Novi Zagreb gab es seit den sechzigern einen Supermarkt, der hiess "Nama", da gabs auch alles - nur nicht immer.
Ich bin erst vor kurzer Zeit auf diese Seiten gestoßen.... aber es macht Spaß über die "gute alte Zeit" zu lesen. Da kommt so manche Erinnerung wieder hoch. Leider ruft sie bei mir aber auch weniger Erfreuliches ins Gedächtnis zurück. Die allgemeine Not während des Krieges. Im Sommer 1992 lagen wir mit unserem Boot in der Marina Vodice. Ich ging morgens einkaufen u. auf dem Rückweg saß eine alte Frau auf einer Bank im Marinagelände u. wollte ein paar Eier, Tomaten u. Gurken verkaufen. Als ich schon an ihr vorbei war u. mich nochmal umschaute, kam ein Marinero um die Frau zu verjagen. Bedrückt ging sie zum Ausgang. Ich drehte um u. folgte ihr. Vor dem Ausgangstor wollte ich ihr dann etwas abkaufen, aber sie machte mir verständlich daß das hier nicht geht, wir müßten hinter das Tor. Diesen einen Meter gingen wir gemeinsam, beobachtet von dem Bediensteten. Ich kaufte ihr dann alles ab - 9 Eier, 7 Tomaten u. 4 Gurken. Mangels Kleingeld gab ich ihr dann DM 10,-- u. ihre Augen bekamen einen feuchten Glanz. Der Marinero meinte nur mit einem unbeteiligten Achselzucken - "Vorschrift". Dies ist mir heute noch unverständlich, denn von dieser Misere waren schließlich alle betroffen u. jeder wollte doch so gut es geht überleben. Wegen der Wetterlage blieben wir noch 3 Tage dort u. ich beobachtete so das Treiben im Hafengelände. Mitunter fiel mir wiederum eine alte Frau mit einer noch älteren Lederaktentasche auf, die die Mülleimer durchstöberte u. einiges in die Tasche packte. Ich schnappte mir aus der Backskiste ein frisches Brot, eine Dose Frühstücksfleisch u. einen 10-DM-Schein u. ging auf sie zu. Völlig verängstigt schaute sie mich nach oben an u. wisperte etwas vor sich hin. Ich gab ihr die Tüte mit dem Brot u. der Wurst u. drückte ihr die 10 DM in die Hand. Ungläubig schaute sie mich an, ließ die Ledertasche fallen u. trollte sich davon als hätte sie ihre Gebrechlichkeit vergessen. Diese Begebenheiten werde ich nie vergessen.
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