wir sind seit Sonntag wie so oft auf Cres im Eko Centar Beli, um dort als Volunteers zu arbeiten und zu urlauben. Wir wussten schon, dass es Probleme gibt, aber die Nachricht, die wir bei unserer Unterkunft erhalten haben, hat uns umgehauen: Zum 1. Oktober muss das Eko Centar geschlossen werden. Hintergrund ist ein Komplott korrupter Lokalpolitiker und geldgieriger Geschaeftsleute, die unbedingt meinen, angesichts der wenigen Straende in Kroatien taeglich noch zig Touristen auf Schiffen ins Vogelschutzgebiet zu bringen, damit sie dort baden koennen. Resultat dieser Touren seit Juli: vier abgestuerzte (von sechs dort ausgebrueteten) Jung-Geier, zwei davon ertrunken, zwei von uns gerade noch rechtzeitig gerettet. Unsere Proteste an hoeherer Stelle verhallten ungehoert stattdessen wurde das Mobbing noch verschaerft. Nun muessen wir dank juristischer Kniffe unser Gebauede (eine ehemalige Schule) verlassen. Einziger Hoffnungsschimmer: Die Gemeinde Baška auf Krk hat Entgegenkommen signalisiert, doch noch ist unklar, wie der Umzug finanziert werden kann. Jegliche staatliche Unterstuetzung fuer dieses vorbildliche und zigfach international ausgezeichnete Projekt steht in den Sternen. Im Moment ueberwiegt bei mir die Empoerung, wenn ich mehr weiss und eine Strategie entworfen habe, wie wir Naturfreunde im Eko Centar dazu beitragen koennen, wenigstens die Zukunft auf Krk zu sichern, werde ich mich wieder melden.
Hallo, wir waren vor einigen Jahren auf Cres und waren begeistert von der Idee dieses einzigartigen Vogelschutzgebietes, Diese Nachricht macht mich jetzt sehr bestürzt und ich wünsche Euch Mut und Erfolg bei Euren Anstrengungen.
Ich wünsche Euch alles alles Gute
Bernd
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. M. Twain
Ich verstehe sowieso nicht, warum man Touristen mit Schiffen irgendwohin schippern muss, nur damit sie dort plantschen (abgesehen von der damit zu verdienenden Kohle natürlich). Und wenn schon, warum unbedingt in ein Vogelschutzgebiet?? Als ob es keine anderen Strände auf Cres oder Krk gäbe...
ich denke wir werden kaempfen... Hier nun eine nette Geschichte, die beiden lustigen Schweden habe ich persoenlich kennen lernen duerfen. Zuerst der Link:
On the 28th of August at 13.15h by plane from Copenhagen a Griffon named Oštro returned to his home on the Island of Cres. Upon returning, Oštro fare as if he never left. We thank to our colleagues from Sweden, Tommy Järås director of Gothenburg Birdrehabilitation Station, Sofie Jansson employee of that Centre and Tommy Landén their volunteer, for the two months of care about Oštro and to Department of Nature Protection, Ministry of Environmental and Nature Protection. A special thanks to the Croatian airplane company „Croatia Airlines“ which sponsored his return flight to home and to all of Zagreb Airport „Pleso“ staff for their warm welcome and their kindness."
Woher will man denn wissen, wie weit der Geier geflogen ist oder sind die 18000 Km vom Tacho abgelesen?
Ich bin der Meinung, dass die Umzugsgeschichte von Eko-Centar-Beli andere Hintergründe hat.
Tramuntana war schon immer ein Strand und da haben schon immer Menschen gebadet, so dass es den Geiern eigentlich egal sein dürfte wer die Konzession für den Strand hat, denn sie sind schon längst an die Menschen gewöhnt, zumal dieser Goran Susic selber behauptet, dass sie im EKO-Centar 12000 Besucher im Jahr empfangen.
Vermutlich ist der Susic aber nur beleidigt, weil man ihn bei der Vergabe der Konzession nicht konsultiert hat, was mir an seiner Stelle persönlich auch stinken würde.
Dass die Sache noch nicht ausgestanden ist, kann man aus der Aussage des Bürgermeisters von Cres schlussfolgern. Singemäß übersetzt sagte er neulich - Dr. Susic kann gehen wohin er will, aber die Geier bleiben auf Cres.
Der Bürgermeister von Baska will natürlich beide haben, weil er mit den Vögeln eine Touri-Atraktion plant, die auch Geld bringt, was auf Cres angeblich nicht der Fall war
sockenmann: es geht ja nicht um den Strand an der Tramuntana, der laengst akzeptiert ist, sondern um einen Strand, der etwa zwei Kilometer entfernt mitten im offiziellen Vogelschutzgebiet liegt. Der Betreiber wirbt auf seinen Plakaten sogar damit, dass man dort uebernachten und Party machen kann. Fuer die bruetenden Geier, die links und rechts etwa nur 50 Meter entfernt ihre Nester haben, ein Horror. Vier abgestuerzte Jungvoegel in den ersten sechs Wochen in unmittelbarer Umgebung unterstreichen das. Goran Susic ist sicherlich ein streitbarer Mensch, aber bei diesen Widersachern bleibt einem nichts anderes uebrig. Es ist aber blanker Unsinn, ihm finanzielle Motive zu unterstellen, ist Unsinn. Er koennte es an seiner Uni in Zagreb gemuetlich haben, faehrt aber drei Mal die Woche die Strecke hin und zurueck, um zu helfen. Ich sehe in ihm einen grossen Idealisten, der moeglicherweise manchmal besser beraten waere, wenn er diplomatischer waere - aber gerade seine Sturheit und Geradlinigkeit macht ihn mir sympathisch. Und dass dieses Projekt im brettelebenen und touristischen Baška fehl am Platz ware, sagt mir jeder, der beide Orte kennt.
Zur Flugweite der Geier: Es gibt einige, die mit GPS-Sendern ausgestattet wurden, so dass man sehr wohl nachvollziehen kann, wie weit sie geflogen sind.
Ich frage mich wie das in Baska funktionieren soll, dort sind soviele Touristen dass ich nicht mal mehr mit dem Hund in der Hochsaison spazieren gehen mag. Kann mir nicht vorstellen dass dort in Ruhe ein Geier brüten kann, zumal man auch alle Berge dort wunderbar besteigen kann...gibt es da schon konkrete Pläne?
Wenn du mit deinen Zehen das Meer berührst, bist du mit der ganzen Welt verbunden.
Ich bin schon mehrmals um die unbewohnte Insel Plavnik herumgefahren, uns wurde erklärt, daß dort ein Naturschutzgebiet für die Gänsegeier wäre, wir haben auch tatsächlich viele gesehen.
Zitat von cres-fan im Beitrag #13 Zur Flugweite der Geier: Es gibt einige, die mit GPS-Sendern ausgestattet wurden, so dass man sehr wohl nachvollziehen kann, wie weit sie geflogen sind.
Der in Schweden hat aber nur ein Ring am Fuß gehabt Das tut aber nix zu Sache
Ich glaube dir gerne, weil du mit der Sache sicherlich vertraut bist, bin aber grundsächlich ein misstrauischer Pragmatiker und so frage ich mich einfach nur, wieso sollen die Geier für Baska demnächst so lukrativ sein, obwohl sie auf Cres nur Unkosten verursacht haben, resp. nur durch Zuschüsse erhalten werden konnten, zumal die Zahl von 12000 Besuchern der Stadt Cres noch nicht mal bekannt war, damit jetzt aber auf Krk geworben wird?
Ich habe die Geier (weiß natürlich nicht, ob genau dieser Art) schon auf Krk und Pag gesehen und trotzdem ist nur das Eko-Centrum-Beli das A und O, wenn es international um die Geier geht, immer noch die erste Adresse, obwohl das erste Reservat zum Schutz der Geier schon in den 60ern auf Krk ausgerufen wurde
Ich zweifele auch nicht daran, dass das ein Verdienst von Goran Susic ist/war, aber hier sagt mir meine Nase, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt und oder der Herr Doktor die Situation sogar provoziert hat oder sie einfach nur ausnutzen will, weil er mit der momentanen Lage, warum auch immer nicht glücklich ist
Habe Euer Eko-Centar in Beli im September 2009 besucht und mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen und Respekt vor der vielen Müh die Ihr Euch dort macht! Und deshalb wünsche ich Euch alles Gute und hoffe daß die Arbeit erfolgreich weitergeht. Entweder vor Ort oder wenns denn sein muß in Baska. "Bretteleben" ist Baska übrigens nicht-Berge gibts genügend drumherum. Aber das Touristenaufkommen ist beachtlich - auch wenns nur die Sommermonate sind - und deshalb hoffe ich daß das vorgesehene Grundstück möglichst weit außerhalb der Ortschaft ist. Mit der Ruhe dürfte es dann aber trotzdem vorbei sein. Dafür kann man mit höheren Einnahmen rechnen, wenn mehr Besucher kommen-alles hat eben seine zwei Seiten.
Hier versucht der Bürgermeister von Baska seinen Kollegen und Schergen auf Krk die Sache mit dem Umzug von Geiern nach Baska schmackhaft zu machen, weil er die Geier für eine lukrative Bereicherung für seine Gemeinde sieht und er bezieht sich dabei auch auf die Angabe von dem Doktor Susic, dass sie auf Cres im letzten Jahr 12000 Besucher hatten, (da war ich mir nämlich nicht mehr ganz sicher) was er durchaus für ausbaufähig hält, obwohl sie auf Cres im Rathaus von der Zahl der Besucher angeblich nix wussten und sich Dr. Susic angeblich darüber aufgeregt hat, weil man ihm in 2011, die ohnehin kleine Zuschüsse gestrichen hat, da kein Geld da war - was in 2012 wieder etwas besser lief.
In einem Verweis aus dem Link, wirft der Bürgermeister von Cres dem Vogelvater allerdings vor, dass der gemeldeter Umsatz von knapp 52000,-€ (365000,- Marder) in keinem Verhältnis zu den angeblichen 12000 Besuchern steht, welche dieser Dr. Susic in Baska bei den Verhandlungen als Basis vorgelegt hat und welche der Bürgermeister von Baska auch noch ausbauen will.
Dass dem Umzug trotzdem noch nicht zugestimmt wurde liegt vielleicht daran, dass auch auf Krk welche so skeptisch sind wie ich und der Vorschlag vom Bürgermeister im Rathaus deshalb noch nicht durch ist, obwohl er angeblich nur das Grundstück und Infrastruktur zur Verfügung stellen soll und der Geiervater dann den Aufbau übernimmt.
Woher er das Geld dafür nehmem will, steht nicht darin.
Zur Sache mit den Einnahmen: 52000 Euro kann durchaus fuer die Eintritte hinkommen: Erwachsene zahlen 50, Kinder und Studenten 25 Kuna. Weitere Einnahmen entstehen aus dem Verkauf von Souvenirs (wir duerfen aber nur Dinge anbieten, die wir selbst hergestellt haben), den Beitraegen der Volunteers (die verursachen aber auch Kosten, weil es ein schoenes Bildungsprogramm gibt) und Spenden. Die Ausgaben sind aber hoch, weil das Eko Centar ein eigenes Boot zur Rettung und vor allem Beringung aller kroatischen Geier (also auch auf Krk, Plavnik und Prvič) unterhaelt, die eigenen Geier in der Rettungsstation verpflegen und zudem denen in den Natur zufuettern muss. Hinzu kommt, dass es in Beli keinen Laden gibt und jeder Einkauf im 20 km entfernten Cres erledigt werden muss. Die Wasserkosten sind ebenfalls exorbitant. Weitgehend richtig sind die Darstellung bez. des eventuellen Umzug. Die Gemeinde Baška wuerde Grundstueck und Erschliessung desselben bezahlen, das Gebauede selbst wuerde der Verein ueber einen Kredit finanzieren. Am problematischsten ist wohl die Finanzierung und Logistik des Umzugs - wegen der Groesse und Vielfalt der zu transportierenden Dinge und wegen der Enge der Strasse. Die Geier selbst duerfen in dieser Zeit wohl im Zoo Zagreb unterschluepfen, im umgekehrten Fall war Beli wohl schon einmal Ausweichquartier fuer den Zoo.
Im uebrigen rate ich jedem, sich das Eko Centar selbst anzuschauen. Viele Vogelexperten, die weit herum gekommen sind, loben es fuer seine Liebe zum Detail und seinen Informationsgehalt. Und das alles wurde nicht mit viel Geld, sondern unter einfachen Bedingungen mit Enthusiasmus und Fleiss geschaffen. Ueber 3000 Volunteers aus aller Welt sind ein gutes Indiz, und viele - so wie wir - kommen immer wieder. Und ich wuerde niemals eine kommerziell ausgerichtete Einrichtung unterstuetzen. Auch ich frage kritisch nach. Letztlich lautet mein Fazit, dass Kroatien mit seinen Tausenden Kilometern Starnd durchaus verkraften kann, wenn 20 davon frei von Booten und Badegaesten frei waeren und man in der Tramuntana mit ihren Wanderwegen wirklich einmal Oekotourismus ausprobieren wuerde. Aber dem stehen offenbar (durchsichtige) Einzelinteressen entgegen.
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