wir (mein Partner und ich) planen in naher Zukunft (wenn möglich schon Ende nächsten Jahres) nach Kroatien auszuwandern. In den letzten vierzehn Jahren, seitdem wir zusammen sind, waren wir mindestens einmal im Jahr in Kroatien. Am meisten hat es uns Split angetan. Dort sind die Wohnungen zur Miete aber relativ teuer. Womöglich auch ein bisschen weiter nördlich, zwischen Split und Zadar. Interessant wäre auch, sich eine Wohnung zu kaufen, aber dafür bringen wir leider (noch) nicht das notwendige "Kleingeld" mit.
Nun stehen noch einige Überlegungen an.
Das Wichtigste eigentlich ist wohl ein festes, ausreichendes Einkommen. Derzeit arbeite ich in Bayern (ADAC-Tochter) und habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Im Laufe der Corona-Krise sind natürlich viele an den Heimarbeitsplatz gewohnt. Ich kann alles von daheim (bei der stabilen Internetverbindung) aus erledigen -nur mein PC in der Firma muss angeschaltet bleiben. Der Arbeitgeber hat sich nun daran gewohnt, dass es eigentlich kein Unterschied ist, ob ich daheim arbeite oder in der Firma. Nun möchte ich meinen Arbeitgeber über mein Vorhaben ansprechen - eventuell nachdem die Krise einigermaßen vorbei ist.
Für meinen Arbeitgeber sollen keine Nachteile entstehen. Da ich keinen aus der Firma kenne (außer Grenzpendler), die im Ausland wohnen, aber für einen deutschen Arbeitgeber wollte ich fragen, wer sich hier auskennt. Natürlich habe ich schon den EU-Leitfaden gelesen und sämtliches im Internet. Oft sind die Beiträge jedoch veraltet oder nicht ganz eindeutig - zumindest nicht speziell für meinen Fall. Meint ihr, dass sich mein Arbeitgeber darauf einlässt ?
Entstehen dem Arbeitgeber irgendwelche Zusatzkosten ? Muss der Arbeitgeber nun versteuern wie bisher in Deutschland oder ändert sich für ihn was ? Soweit ist weiß, hat mein Arbeitgeber in Kroatien keine Niederlassung, weswegen er wohl dort deine Steuern machen muss. Falls mein Netto vom Brutto weiterhin so bleibt, wäre das schonmal gut. Mein Partner wird sich dann unten auch irgendwas was finden - zumindest während der Saison. Sei es auch nur Socken verkaufen...für ihn gilt es erstmal, den Arbeitsmarkt besser kennenzulernen.
Meine Krankenkarte (AOK) gilt ja offenbar innerhalb der EU, also auch in Kroatien. Muss ich mich noch zusätzlich versichern ? Wir hatten auch vor zu heiraten und sind am Überlegen, ob es besser ist, es unten zu machen oder in Deutschland. Wäre mein eingetragener Partner dann automatisch mitversichert ? Da mein Partner sich dann wohl unten dauerhaft unten anmelden möchte (ich eigentlich auch - dazu später mehr), hat er ja erstmal unten keine Ansprüche. Aber die kroatische, gesetzliche Krankenversicherung muss er bezahlen ? Er arbeitet auch schon Jahre in einer Festanstellung, aber eine Art "Home Office" wäre in seiner Tätigkeit nicht möglich. Falls wir bevor wir runterziehen heiraten, wäre er dann über mich krankenversichert (ähnlich wie in Deutschland) ?
Wir möchten unten dauerhaft wohnen und ich möchte mit Deutschland möglichst wenig zu tun haben. Gut in 10 Stunden ist man wieder da, aber das soll nicht zum Regelfall werden. Was wäre noch eine Möglichkeit, das Ganze zu vereinfachen ? Soll ich nur einen Zweitwohnsitz in Kroatien anmelden ? Was wäre dann einfacher für mich/den Arbeitgeber ? Hat es auch Nachteile ? Natürlich werde ich mehr als 180 Tage in Kroatien verbringen. Aber wie soll das nachgewiesen werden ?
Wäre es dumm meinen Arbeitgeber überhaupt darauf anzusprechen oder soll ich mir etwas anderes ausdenken, warum ich nur noch von daheim aus arbeiten kann/will. Ich könnte angeben bei meinen Eltern zu wohnen, aber die sind ja auch nur 30 km von meinem derzeitigen Arbeitgeber entfernt...
Ich wollte den Job auf jeden Fall behalten, da er mir Spaß macht und meine Kroatisch Kenntnisse noch lange nicht ausreichen, um was anderes machen zu können. 1600 netto im Monat sind zwar jetzt auch nicht die Welt, aber schon ein guter Anfang.
Ich weiß es sind sehr viele Fragen - ich würde mich aber freuen, wenn die meisten Fragen hier beantwortet werden können. Denn solche Tipps bekommt man leider nicht bei offiziellen Behörden. Vielen Dank vorab und noch eine schöne Nacht.
Um es kurz zu machen: selbstverständlich kannst Du als Deutscher in jedem Land der EU - also auch in Kroatien - wohnen und arbeiten. Für eine Aufenthaltsgenehmigung in Kroatien musst Du lediglich nachweisen, dass Du (neben einer Wohnung) ein geregeltes Einkommen hast und gesetzlich krankenversichert bist. Wie Du das mit Deinem Arbeitgeber regelst, das wirst Du wohl selbst 'raus finden müssen.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, der das vorhat. Es müsste doch viele geben, die das schon gemacht haben oder zumindest jemanden kennen... ? Würde mich sehr freuen. Ansonsten muss ich mich wohl in anderen Plattformen schlau machen.
Die entscheidende Frage für dein Vorhaben ist doch, ob dein Arbeitgeber sich darauf einlässt, dass du deine Tätigkeit von Kroatien aus ausübst. Die Antwort darauf kannst du nur selbst herausfinden, in dem du dort nachfragst.
Nächstes Problem ist die Krankenversicherung. Ein Blick auf die Seite der AOK zeigt, dass es für dein Vorhaben keine Pauschallösung gibt. Arbeiten in Deutschland und wohnen im Ausland ist schon ungewöhnlich. Es deutet aber vieles darauf hin, dass du dich in Kroatien krankenversichern musst. Hier würde eine Rückfrage bei der AOK Gewissheit bringen.
Antworten ließen sich sicherlich hier im Kroatien-Forum auf folgende Probleme finden:
Wie sieht es mit der Verlegung des Wohnsitzes nach Kroatien aus? Welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Wäre auch ein Zweitwohnsitz möglich? Bei der Beantwortung der letzten Frage wäre aber zu berücksichtigen, dass ihr den überwiegenden Teil des Jahres in Kroatien verbringen würdet. Dort wäre also der Lebensmittelpunkt.
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