der Beitrag zur Krankenversicherung ist ja schon etwas älter, aber vielleicht ist das ja in meinem Fall auch von Vorteil.
Ich bin aktuelll 55 Jahre alt, meine Frau zwei Jahre jünger. Unser Plan ist es, in etwa zwei Jahren (überwiegend) nach Kroatien überzusiedeln. Wir haben dort seit einigen Jahren ein Haus. Die 8 Jahre zur gesetzlichen Rente müsste ich aus eigenfinanzierten Rücklagen überbrücken. Das geschieht hauptsächlich über meinen Arbeitgeber, bei dem ein entsprechendes Alterszeitkonto angelegt wurde.
Daraus ergeben sich mehrere Unklarheiten. Ich bin ja bis zum regulären Renteneintritt noch immer im Anstellungsverhältnis und bekomme mein Gehalt weiterhin aus den Rücklagen bezahlt. Damit entfällt aber der Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung und die aktuell knapp 900,- € im Monat müsste ich alleine stemmen. Hinzu kommen würde dann noch die gesetzliche Krankenversicherung meiner Frau, die aber vom Beitrag her überschaubar wäre.
Komplett aus Deutschland abmelden möchte ich uns aber auch nicht, weil wir dann auf das in Deutschland bezogene Einkommen unseren Steuerfreibetrag verlieren würden.
Ich wäre somit ein deutscher Migrant in Kroatien, mit deutschem Pass und auch Bezügen, der aber die „kleine Staatsbürgerschaft“ in Kroatien erhält, weil mehr als sechs Monate in Kroatien wohnhaft.
Ist da trotzdem eine kroatische Krankenversicherung möglich, wenigstens nach den acht Jahren, wenn ich dann offiziell Rentner bin?
Wäre schön von dir zu hören. Lasst es euch gutgehen!
Wenn man auf einem Arbeitszeitkonto ein Guthaben hat, kann man diese Stunden, Tage, Wochen oder Jahre nach Absprache mit dem Arbe8tgeber zu Hause bleiben und bekommt sein Gehalt weiter. Dieses beinhaltet normalerweise wie gehabt, die Sozialabgaben (Krankenversicherung) und auch Lohnsteuer ist zu zahlen.
Sind die Geldzahlungen vom Arbeitgeber kein Gehalt, wäre zu prüfen, ob man dann als freiwillig gesetzlich Versicherter gilt. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt derzeitig bei 5.175 € im Monat. Daraus resultiert ein Höchstbeitrag für die Krankenversicherung von rund 843 €. Bei niedrigerem Einkommen sinkt dieser Betrag natürlich.
- - -
Ergänzung: Ich habe anfangs übersehen, dass du privat krankenversichert bist. Das ist natürlich eine ganz andere Sache. Hierbei zahlt man ja seine monatlichen Beiträge unabhängig von seinem Einkommen. Mit monatlich 900 € ist das ein ganz schöner Happen. Man muss ja leider davon ausgehen, dass dieser Beitrag durch Beitragserhöhungen noch ansteigen wird und dass dann bis zum Lebensende gezahlt werden muss. Bei einer guten Rente sollte das aber machbar sein. Allerdings ist der Rest dann nicht mehr so toll.
Mir fallen da spontan nur zwei Dinge ein: • Krankenkasse fragen, ob sie eventuell einen preiswerteren Tarif anbieten kann • auf Krankentagegeld verzichten und damit den Beitrag geringfügig reduzieren (kann man machen, wenn man ohnehin nicht mehr arbeiten möchte)
Notfalls kann man einen Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung in Erwägung ziehen. Das kann allerdings schwierig werden, wenn man bereits Vorerkrankungen hat, die zu Risikozuschlägen führen. Ich gehe mal davon aus, dass dieses bei dir der Fall ist, sonst kann ich mir einen Monatbeitrag von 900 € nicht erklären, denn das ist schon recht ungewöhnlich.
ZitatIch bin aktuelll 55 Jahre alt, meine Frau zwei Jahre jünger. Unser Plan ist es, in etwa zwei Jahren (überwiegend) nach Kroatien überzusiedeln. Wir haben dort seit einigen Jahren ein Haus. Die 8 Jahre zur gesetzlichen Rente müsste ich aus eigenfinanzierten Rücklagen überbrücken.
Zitat von Thofroe im Beitrag #23Ganz verstehe ich die finanzielle Regelung nicht.
Wenn man auf einem Arbeitszeitkonto ein Guthaben hat, kann man diese Stunden, Tage, Wochen oder Jahre nach Absprache mit dem Arbeitgeber zu Hause bleiben und bekommt sein Gehalt weiter. Dieses beinhaltet normalerweise wie gehabt, die Sozialabgaben (Krankenversicherung) und auch Lohnsteuer ist zu zahlen.
Die Rede war ja hier von Altersteilzeit, wo es die aktive und passive Phase gibt und der Lohn auf beide Phasen aufgeteilt wird. Es scheint mir hier aber kein normales Altersteilzeit-Arbeitsverhältnis vorzuliegen, denn dann müsste man ja von 8 Jahren noch 4 Jahre arbeiten. Oder kann man das auch anders splitten?
Und der gesetzliche Renteneintritt ist ja bei Personen der Jahrgänge 1968/69 nicht mehr 63 Jahre nach 45 Beitragsjahren, sondern bei 65 Jahren, ansonsten gibts mit 63 Jahren 14,4 % Abschläge.
Ich bin auch (weltweit) privat krankenversichert, habe mich vor einigen Jahren mal für eine längerfristige kroatische Aufenthaltserlaubnis interessiert, bin aber davon abgekommen, weil damals eine private KV in Kroatien nicht anerkannt wurde und ich zusätzlich in die kroatische HZZO hätte eintreten müssen. Das war mir einfach zu teuer, weil ich die kroatische Gesetzliche ja niemals brauchen würde und im Traum nicht daran denke, meine - zugegeben, nicht billige - private KV gegen die zwar billigere, gleichwohl aber miserable kroatische HZZO einzutauschen.
@Christoph, angeblich - siehe #4 - soll in Kroatien jetzt auch eine private KV akzeptiert werden. Wie und wo Du krankenversichert bist, ist also egal - Hauptsache, Du bist überhaupt versichert. Und davon, die deutsche KV - egal, ob privat oder gesetzlich - gegen die kroatische einzutauschen, kann man nur abraten. Ich kenne nicht einen einzigen Kroaten, der nicht irgendwelche privaten Zusatzversicherungen hat, weil die Leistungen der kroatischen gesetzlichen KV Dritte-Welt-Status haben. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die staatliche Krankenversorgung in der EU nur in Rumänien und Bulgarien noch schlechter ist als in Kroatien. Die Kroaten ohne Zusatzversicherung siehst Du in jeder Ambulanz, wo sie dann in Massen stundenlang warten dürfen, wenn sie überhaupt noch am gleichen Tag drankommen...
Nur mal so als Beispiel: meine Schwiegermutter (in D gesetzlich versichert) ist mit einem Herzinfarkt in Zadar auf einem Sechsbettzimmer für Frauen gelandet, daneben ein Sechsbettzimmer für Männer und dazwischen eine Toilette für alle. Meine Frau (privat versichert) hat ihre Chemotherapie in einem Einzelzimmer bekommen und wurde selbstverständlich vom Chefarzt persönlich betreut. Geld regiert nun mal die Welt...
Zitat von kornatix im Beitrag #28Nur mal so als Beispiel: meine Schwiegermutter (in D gesetzlich versichert) ist mit einem Herzinfarkt in Zadar auf einem Sechsbettzimmer für Frauen gelandet, daneben ein Sechsbettzimmer für Männer und dazwischen eine Toilette für alle. Meine Frau (privat versichert) hat ihre Chemotherapie in einem Zweibettzimmer bekommen und wurde selbstverständlich vom Chefarzt persönlich betreut. Geld regiert nun mal die Welt...
Die Behandlung deiner Schwiegermutter dürfte aber ein paar Jährchen her sein, schätze ich. Glaubst du, dass es in Zadar tatsächlich noch Sechsbettzimmer gibt?
Ich lese auch immer wieder, dass die Ärzte in Kroatien durchweg gut ausgebildet sind und dass lediglich die Ausstattung der Krankenhäuser zuweilen etwas veraltet ist. Aber das dürfte sich in den letzten Jahren auch sehr verbessert haben.
Als Tourist sollte man eh eine Zusatzversicherung fürs Ausland haben und wird dann auch als Privatpatient behandelt. Und das ist nicht mal sehr teuer, für Versicherte unter 65 sogar spottbillig.
Doch, die Sechsbettzimmer in Zadar gibt es noch. Im Oktober habe ich dort noch meine HZZO-versicherte kroatische Nachbarin Marija besucht. Für Patienten mit privater Zusatzversicherung gibt es jetzt natürlich auch Zweibettzimmer.
...und weil ja so gerne darüber gemeckert wird, dass Privatpatienten besser behandelt werden als gesetzlich Versicherte: eine private Standard-KV (ohne Zusatzleistungen wie Tagegeld usw.) kostet im Durchschnitt um die 650 € pro Person und Monat, für ein Ehepaar also 1300 €, je nach Alter noch mehr. Wenn ich zum Arzt gehe, kassiert der bei mir mindestens das 1,8-fache und bis zum 3,5-fachen dessen, was er von einer gesetzlichen KV für die Behandlung erhält. Ob es ungerecht ist, dass jemand, der viel bezahlt, mehr bekommt als jemand, der wenig bezahlt, darüber kann man trefflich streiten. Aber das ist ein anderes Thema...
ZitatDie Behandlung deiner Schwiegermutter dürfte aber ein paar Jährchen her sein, schätze ich. Glaubst du, dass es in Zadar tatsächlich noch Sechsbettzimmer gibt?
Ich lese auch immer wieder, dass die Ärzte in Kroatien durchweg gut ausgebildet sind und dass lediglich die Ausstattung der Krankenhäuser zuweilen etwas veraltet ist. Aber das dürfte sich in den letzten Jahren auch sehr verbessert haben.
ich war vor einigen Jahren mit einer starken Allergie am Bein in einem Krankenhaus in Split. Ich habe bei sehr starker Hitze ca. 8 Stunden gewartet, bis ich dran war. Auf den Fluren lagen auf fahrbaren Tragen sehr viele, meist ältere Menschen, die warscheinlich wegen der Hitze kollabiert waren, manche nur mit einer Windel bekleidet. Die Behandlung war dann nicht schlecht, zeitgemäß von jungen Ärztinnen durchgeführt. Das Problem ist wohl, dass es in der Großstadt nur 2 Krankenhäuser gibt. Ärgerlich war, dass ich dann ein Rezept in dem anderen Krankenhaus abholen musste, abends im dunkeln, ohne Ortskenntnis...Dagegen ist die medizinische Versorgen in der slawonischen Provinz sehr viel besser, es gibt in dem Dorf sogar eine Arztpraxis und eine Apotheke.
… bei 86,-EUR Beitrag für die Pflichtversicherung in der HZZO darf man auch keine Erwartungen an das Drumherum des kroatischen Gesundheitssystems haben. Da darf man sich freuen wenn man an gut ausgebildete Ärzte gerät und muss definitiv über die Ausstattung etc. hinweg schauen.
Zitat von kornatix im Beitrag #30...und weil ja so gerne darüber gemeckert wird, dass Privatpatienten besser behandelt werden als gesetzlich Versicherte:
Stimmt, diese Befürchtung muss man zumindest in Deutschland wahrlich nicht haben. Dass Privatversicherte oftmals wesentlich schneller Arzttermine bekommen, ist richtig und ein Unding. Dass einige Praxen nur Privatpatienten annehmen, ist auch richtig. Allerdings sind in Deutschland Privatpatienten deutlich häufiger von medizinischer Überversorgung betroffen als gesetzlich Versicherte. Und Überversorgung ist mitnichten etwas Positives, sondern gefährdet die Gesundheit des Patienten und bedeutet Ressourcenverschwendung im Gesundheitswesen. Aber vielleicht ist dies in Kroatien ja ganz anders.
@Christoph, um es nochmal zu sagen: wenn Du nach Kroatien übersiedelst, dann ist es heute völlig egal, wie und wo Du versichert bist. Dort wird jede Versicherung akzeptiert, zur Not tut's auch die kroatische HZZO für ca. 90 € pro Person und Monat. Das Ganze ist ein reines Rechenexempel, wieviel Dir Deine ärztliche Versorgung wert ist, und privat versichert ist man nun mal sowohl hüben wie drüben manchmal beser dran.
Zitat von HFroehlich im Beitrag #33Dass Privatversicherte oftmals wesentlich schneller Arzttermine bekommen, ist richtig und ein Unding. ... Aber vielleicht ist dies in Kroatien ja ganz anders.
Nö, in Kroatien ist das genau so wie in Deutschland. Wenn der Arzt nur den Hungerlohn bekommt, den die Gesetzliche ihm zahlt, dann muss der Kassenpatient schon mal warten. Bei nicht lebensbedrohenden Krankheiten finde ich das durchaus in Ordnung, aber - da sind wir uns sicherlich einig - wenn es um einen echten Notfall oder gar um Leben oder Tod geht, dann darf der Versichertenstatus absolut keine Rolle spielen. Das tut er meines Wissens aber weder in Deutschland noch in Kroatien. Als meine Schwiegermutter mit Herzbeschwerden in Zadar auflief, hing sie schon am EKG, bevor ihre Personalien aufgenommen worden waren, und die anschließende (erfolgreiche) medizinische Versorgung war mit Sicherheit nicht schlechter als in Deutschland. Nur der Komfort ließ halt zu wünschen übrig, und bei den Nachuntersuchungen durfte sie sich in der langen Schlange der Wartenden hinten anstellen.
Und, um wieder zum Thema zu kommen: was die Ärzte in Deutschland können, das können die kroatischen Ärzte auch. Speziell, wenn es um Verletzungen geht: was die dort in und nach dem Bürgerkrieg operiert haben, das kennen unsere Ärzte nur aus dem Lehrbuch. Selbst ich alter Sack fühle mich auf meiner Insel, wo es zwar kein CT gibt, wohl aber eine rund um die Uhr mit zwei Ärzten besetzte Ambulanz, in der selbst Schlaganfälle und Herzinfarkte erstbehandelt können, genau so sicher wie zuhause im Ruhrpott.
Übrigens: vor zwei Jahren bin ich mal mit Verdacht auf eine Armvenenthrombose auf unserer Inselambulanz in Kali/Ugljan gelandet, die sich dann aber zum Glück als harmloses Hämatom erwies, welches ich mir beim Boot-Festmachen zugezogen hatte. Als Privatpatient bekommt man die Rechnung ja sofort in die Hand gedrückt und für das, was ich dort bezahlt habe, hätte mir der Arzt in einem deutschen Krankenhaus vermutlich noch nicht mal die Hand gegeben. Und Adrijana, die Tochter meines Freundes Marjan, ist eine junge und seit einem Jahr angestellte Ärztin in einem Krankenhaus in Rijeka. Wie sie sagt, beträgt ihr Monatsgehalt ca. 2800.- €. Meines Wissens geht in Deutschland schon ein AiP (= Arzt im Praktikum, im Volksmund "Arzt in Panik") nicht unter 4500 € nach Hause, aber das weiß Henning sicherlich besser.
Wie dem auch sei: ich fühle mich medizinisch in Kroatien absolut sicher.
Zitat von kornatix im Beitrag #34wenn es um einen echten Notfall oder gar um Leben oder Tod geht, dann darf der Versichertenstatus absolut keine Rolle spielen. Das tut er meines Wissens aber weder in Deutschland noch in Kroatien.
Ich stimme Dir voll zu. Wie das in Kroatien ist, kann ich zwar nicht wirklich beurteilen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es diesbezüglich einen Unterschied zu Deutschland gibt.
Zitat von kornatix im Beitrag #34Meines Wissens geht in Deutschland schon ein AiP (= Arzt im Praktikum, im Volksmund "Arzt in Panik") nicht unter 4500 € nach Hause, aber das weiß Henning sicherlich besser.
Nö, leider weiß ich das nicht besser. Ich bin nur ein schnöder Biologe und damit gar kein echter Doktor.
Zitat von HFroehlich im Beitrag #33Dass einige Praxen nur Privatpatienten annehmen, ist auch richtig.
Da hat man es leichter an sein Geld zu kommen. Was meine Frau immer für einen ärger mit den Krankenkassen hat ist schlimm. Wenn ein Rezept falsch ausgestellt ist dann gibt es kein Geld von den Kassen. Einmal die Woche bin ich unterwegs bei den ärzten und Rezepte ändern zu lassen.
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
