„Warum grinst Du denn so?“...“Hä, was hat sie gesagt?“, denke ich. „Du grinst doch die ganze Zeit so dämlich vor Dich hin. Irgendwas hast Du doch ausgeheckt!“ „Ja, mache ich das?“ (War mir gar nicht aufgefallen....shit) „War ein schöner Urlaub und ich freue mich wieder auf zu Hause...“, sage ich (halb-) wahrheitsgemäß, während wir von Brela in Richtung Autobahn fahren. Wie gerne würde ich das klitzekleine Geheimnis mit meiner Familie und meinen Freunden teilen. Wir würden alle los prusten, uns auf die Schenkel klopfen und uns die Bäuche halten, wenn wir uns das dämliche Gesicht von Tony vorstellen – wenn er „die Sache“ entdeckt. Oder meine Freunde und meine Familie würden denken: „Der hat sie doch nicht alle am Christbaum – der Perverse! Was macht der denn für Sachen?“ Recht haben sie! Ich bin hin- und hergerissen. Soll ich es sagen? Nein! Ich muss meinen seriösen Anschein bewahren. Die ganze Nacht hatte ich fast kein Auge zugetan bei den bösen Gedanken die ich hatte. Rechtzeitig war ich jedoch wach geworden. So rechtzeitig, dass alle noch schliefen. Ich hatte mir schnell etwas angezogen und bin in die Küche. Wo sollte ich „es“ nur rein tun??? Das Meiste hatten wir gepackt. Da stand er – der kleine blaue Becher. Okay, kleine Opfer muss man eben machen bei großen Sachen. Ich nahm ihn und ging damit zur Toilette. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich gestern Abend Spargel gefressen, das die Heide gewackelt hätte. Ich hatte es aber nicht geahnt, den Frust, den der Tony mir noch beibrachte. Egal. Rache ist süß bzw. eklig! Der Becher wurde fast randvoll gemacht – auf der Toilette. Nur nichts verschütten von dem kostbaren Zeugs. Die Hauptzutaten fehlen aber noch. Im Kühlschrank finde ich noch etwas Milch, etwas älteren Käse...wie geil...ich musste fast laut lachen, als ich „es“ mir vorstellte. Tony, das wird dir die Locken glätten. Und dann Pfeffer. Die Soße musste aber noch verrührt werden. Löffel? Nee, zu eklig. Auf der Terrasse finde ich ein Stück Holz. „Es“ ließ sich wunderbar sämig rühren. Na jetzt aber schnell los. Die anderen stehen gleich auf. Schnellen Schrittes renne ich die Treppen hoch zur Straße. Aber nur so schnell, dass nichts verloren geht. Na wo ist er denn? Ich blicke mich ein wenig um, nicht dass ich auf der Zielgeraden noch ertappt werde bei dem Anschlag, den ich vorhatte. Ah, da steht es ja, das Objekt meiner Begierde. Genüsslich gehe ich darauf zu. Ich schaue mich zur Sicherheit noch zwei- dreimal unauffällig um. Ich mache so, als gehe ich einfach spazieren...mit dem kleinen blauen Becher und seiner ekligen Brühe in der Hand. Der dumme tschechische Wagen – mit dem Tony mich das erste Mal geärgert hatte, da stand er also. Na warte – es ist Zeit für Rache. Und wieder überkommt mich innerlich ein Lachanfall...nur nichts verschütten. Da sind sie ja – die netten Lüftungsgitter. Ich drehe mich nochmal um. Alles ruhig. Niemand am Fenster? Genüsslich schütte ich die Flüssigkeit gleichmäßig und vollständig hinein – dabei verteile ich sie natürlich gleichmäßig. Wenn es heute nur in etwa so heiß wird wie gestern....paaah – alleine die Vorstellung ist eklig – mich schauderte es. Ich stell` mir vor, wie Tony die Klimaanlage und die Lüftung auf volle Leistung stellt und seine Locken dabei im (üblen) Wind der Lüftung wehen. Vermutlich bekommt er danach Haarausfall... Ich glaube der Wagen ist ab sofort unverkäuflich. Mit einem mitgebrachten Papiertuch wische ich die letzten Spuren meiner schändlichen Tat weg! Gut gemacht. Mein Gott, was bin ich für ein AL. Und jetzt weg. Den Becher werfe ich in den Müll. Ein bisschen Verlust ist halt immer. Als die anderen aufstehen...muss ich immerzu Grinsen. Ich behalte es aber für mich. Während der Heimfahrt träume ich vor mich hin. „Du hast doch eben schon wieder gegrinst! Was ist los?“ „Ach, Brela ist schön, das Haus war super und die anderen Gäste auch! Super Urlaub!“
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