Zitat Zitat Glaubst Du denn, sie wäre stärker frequentiert, oder sogar ausgelastet, wenn die Maut niedriger wäre?
Ja
und schon wieder ein neuer Mythos.. wenns so einfach wäre.. es gibt einfach zuwenig Bedarf, vor allem von Sept-Juni, also 10 Monate lang, und dadurch auch Gesamtverkehr pro Jahr.
die einzige wirklich ausgelastete Strecke ist Zagreb-Karlovac, und das egal wie hoch die Maut ist, wie man sieht.
das derzeitige finanzierungsproblem steht in keinem signifikanten zusammenhang zu den mauteinnahmen...
das viel größere problem ist, dass kroatien aufgrund seines derzeitigen ratings nur sehr schwer kredite bekommt und wenn unter sehr ungünstigen konditionen. somit ist die (planmäßige) refinanzierung auslaufender anleihen auch stark erschwert, bzw. auch nur mit sehr hoher verzinsung, was in (jedoch eher marginalem!) zusammenhang mit den nun nicht mehr zutreffenden verkehrsprognosen die gesamte langfristige finanzplanung durcheinander bringt. zusätzlich haben günstlingswirtschaft bei ausschreibungen und andere skandale der hac stark zugesetzt, was - wie die meisten hier wohl wissen - in der absetzung des vorstandes und verhaftungen endete.
außerdem möchte ich zu obiger diskussion noch einmal anmerken: autobahnen werden nicht primär errichtet um damit gewinne zu erwirtschaften (außer bei ppp-projekten). viel mehr soll deren errichtung die ökonomische entwicklung der volkswirtschaft stimulieren. aufgrund der vielen nebeneffekte ist es daher auch absolut unpräzise die mauteinnahmen als alleiniges rentabilitäsmaß für staatlich errichtete straßenprojekte heranzuziehen.
Politik ist eben Politik - und wir werden das nie richtig verstehen. Ist der Staat nicht auch verantwortlich für das soziale Wohlergehen seiner Bevölkerung?
Warum kann man nicht hergehn und sagen, OK, der Touri bezahlt seine 80 Euro hin und zurück Zagreb-Split. Völlig gerechtfertgt, bin ich als derselbe doch Gott froh, diese Strecke so herrlich schnell und sicher fahren zu können. Der eigene Bürger aber, der soll die Strecke für von mir aus 5,00 oder 8,00 Euro fahren können. Berufliche Vielfahrer auch mit Jahrespickerl von vielleicht 80,00 Euro oder so. Das wäre gerecht wenn man den kroatischen Durchschnittslohn heranzieht. Ich bin mir sicher dann wäre mehr in der Kasse als jetzt denn bekanntlich machts ja die Masse.
Wir in Deutschland sind ja noch blöder. Da braucht man noch nicht mal das Geld der Transitreisenden, nein, das holt man sich lieber von den - eh schon stark gebeutelten Fuhrunternehmen. Fazit dieses Schildbürgerstreichs: Für Fahrten auf Land- und Bundesstraßen muss man jetzt locker 20% mehr Zeit einplanen weil man ständig hinter irgend einem LKW hertuckelt und ein Fuhrunternehmer nach dem anderen wirtschaftet durch die hohen Mautgebühren am Rande des Ruins.
Zitat von Daxbauer Wenn die Benutzung nicht purer Luxus wäre, würden sie auch genutzt werden, davon bin ich überzeugt. Was verdient ein Durchschnittskroate oder Slowene pro Stunde?
7€?
Zitat Wieviele Autobahn-Maut-Kilometer kann er sich für eine Stunde Arbeit leisten? Oder anders herum gefragt: Welchen Stundenlohn hat er, wenn er auf die Autobahnnutzung verzichtet und stattdessen zeitaufwändiger auf der Landstraße fährt? -
sagen wir 400km=28€ = 3Std AB = 5Std Landstrasse, also 14€/Std
aber was möchtest du damit sagen?
wir sind ja einer Meinung, dass die Maut für viele Kroaten teuer ist, und ich meine auch, dass die Kroaten einen hohen Preis zahlen, da sie eine AB bauen und unterhalten müssen, die sie selbst kaum nutzen.
Nur würden die Mauteinnahmen gesamt auch nicht steigen, wenn die Maut billiger wäre, ich denke die HAC hat ihr Modell schon ziemlich optimiert, die sind ja auch nicht ganz blöd.
Anders ausgedrückt: Das Problem, dass die Mauteinnahmen keinen signifikanten Beitrag zum AB-Bau leisten, ist einfach unlösbar, weil der Gesamtbedarf gering ist.
Auch wenn keine AB der Welt "rentabel" ist, steht HR hier durch die starke saisonale Nutzung vor einem Sonderproblem.
ZitatGermany Trade and Invest - Broschüre 13576 Die Bruttomonatslöhne lagen in Kroatien 2007 im Mittel bei 960 Euro, was mehr war als in den meisten anderen Transformationsstaaten. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es große Unterschiede innerhalb einzelner Branchen und Regionen gibt. So kommt der relativ teure Landesschnitt insbesondere durch das hohe Verdienstniveau in der Hauptstadt Zagreb zustande.
aus:
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
sagen wir mal eher 4-5 € pro Stunde...
d.h. 1 Stunde arbeiten, 70 km Autobahn genießen...
Aber das Modell mit unterschiedlichen Preisen für Einheimische und Touristen, wie du es vorgeschlagen hast, lässt sich so auch nicht durchsetzen. Das dürfen wir hier ja auch nicht. Entweder alle oder keiner, und dann zum gleichen Preis pro km oder wie in A und SLO nach Zeit gestaffelt.
Zitat von Daxbauersagen wir mal eher 4-5 € pro Stunde...
d.h. 1 Stunde arbeiten, 70 km Autobahn genießen...
unbezahlbar...
einverstanden.. aber wenig überraschend.
die interessantere Frage wäre schon, wieviel Stunden jeder Kroate im Jahr für diese Infrastruktur arbeiten muss, die er selbst nicht mal benutzt. umso mehr als, wie hier richtig angemerkt wurde, die Maut die AB keineswegs finanzieren kann.
Zitat von Hannes das derzeitige finanzierungsproblem steht in keinem signifikanten zusammenhang zu den mauteinnahmen...
Endlich wieder ein vernünftiger Beitrag, auf den es sich lohnt, zu antworten.
Zitat von Hannesdas viel größere problem ist, dass kroatien aufgrund seines derzeitigen ratings nur sehr schwer kredite bekommt und wenn unter sehr ungünstigen konditionen.
Genau darum geht es: es geht um einen Kreditzins, bei dem nicht einmal dann eine Autobahn gebaut werden würde, wenn auf dieser nach Fertigstellung von Anfang an täglich 80'000 Kfz fahren würden. Wobei: wenn ich mir die österreichischen S1, A24 und A26 anschaue, so frage ich mich, ob es bei einem Zinssatz von 10% nicht doch günstiger gewesen wäre, diese Straßen in einer Zeit zu bauen, wo diese rechts und links noch nicht bebaut waren. Wie auch immer: österreichische Raumordnung ist das Problem der Österreicher, nicht meines.
Bislang hat Kroatien für den Straßenbau Kredite zum Freundschaftspreis bekommen. Offiziell als Aufbauhilfe Kroatiens, in Wirklichkeit aber um österreichischen Bauunternehmen Aufträge zu erteilen. Was Wien aber nicht voraussehen konnte war, dass Kroatien leider den dummen Fehler machte, auch eigenen Bauunternehmen Aufträge zu erteilen: das gefällt Wien natürlich gar nicht. Typisch dafür ist der Dino aus Salzburg: weniger Autobahnbau ist der Vorwand dafür sich nicht eingestehen zu wollen, dass kroatische Unternehmen im Tiefbau nicht schlechter sind wie österreichische. Dabei hätten sie es eigentlich vorhersehen können: man muss sich nur ansehen, was Slowenen und Kroaten in Österreich bereits errichtet hatten. Aber gut.
Der geschenkte Zins war für den Straßenbau gedacht – das versteht sich jetzt, denke ich mal – aber eben nicht für Krankenhäuser, Schulen oder ein Museum für den Dino. Daher macht es keinen Sinn über eine Umverteilung Investitionen Straßenbau zu Investitionen Schulen nachzudenken. Außer… Außer aber Österreich sorgt für billige Kredite in den Bereichen Hochbau, Gesundheit und Bildung. Aus München wurden in den letzten Tagen ja schon ein paar hundert Millionen nach Wien überwiesen. Es ist ja nicht so, dass Österreich nicht noch dümmere finden würde. Von daher verstehe ich Dinos Aufregung gleich zweimal nicht.
Zitat von Hannes zusätzlich haben günstlingswirtschaft bei ausschreibungen und andere skandale der hac stark zugesetzt, was - wie die meisten hier wohl wissen - in der absetzung des vorstandes und verhaftungen endete.
Das ist allerdings eine berechtigte Kritik: es gibt in der Tat elegantere Mittel, sich zu bereichern.
Zitat von Hannes außerdem möchte ich zu obiger diskussion noch einmal anmerken: autobahnen werden nicht primär errichtet um damit gewinne zu erwirtschaften (außer bei ppp-projekten). viel mehr soll deren errichtung die ökonomische entwicklung der volkswirtschaft stimulieren. aufgrund der vielen nebeneffekte ist es daher auch absolut unpräzise die mauteinnahmen als alleiniges rentabilitäsmaß für staatlich errichtete straßenprojekte heranzuziehen.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal erwähnen, dass der relativ niedrige Wohlstand in der Lika mit der Enteignung und Vertreibung der Menschen zusammenhängt.
Den Zusammenhang von Bevölkerungsentwicklung und Wohlstand hat der Dino noch nicht einmal im Ansatz verstanden. Dafür sind die Dinos aber auch schon vor langer Zeit ausgestorben.
#1357 RE: Autobahnen und Finanzierungskrise (Presse-Link)
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Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Rječina Bruecke Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Solarkraftwerk in der Laenge von 350 m Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Am 22.Dez. wurde die Rijeka Umfahrung in Betrieb genommen!
#1358 RE: Autobahnen und Finanzierungskrise (Presse-Link)
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Ich bin in den Weihnachtsfeiertagen wieder einmal Kroatien hinunter und hinauf gefahren (Macelj - Ravca - Macelj). In Nord-Süd-Richtung hatten wir vorerst um Karlovac ein kurzes Stück Nebel, dann ab Ogulin bis Zadar mehr oder weniger starken Regen, südlicher dann fast durchwegs nur nasse Fahrbahnen. Zurück war es ähnlich, nur zwischen den Tunnels Schnee- bzw. Matschfahrbahn.
Ab bzw. bis Karlovac nach bzw. von Süden war praktisch auf der gesamten Strecke (mehr als 400 km) über die steuerbaren Verkehrsschilder eine Beschränkung von 80 km/h bzw. 100 km/h angezeigt. Nun bin ich zwar kein allzu schneller Fahrer, aber 120 km/h bei mäßigem Regen traue ich mir allemal zu. So mißachtete ich übrigens ohne Folgen, wie auch praktisch alle anderen Fahrer diese Beschränkungen.
Weiß jemand, ob diese Anzeigen auch kontrolliert werden oder nur als Empfehlungen anzusehen sind ? Nix für ungut aber über 400 km Autobahn mit 100 km/h dahinzockeln möchte ich eigentlich nicht. Wie seht ihr das, oder ist das hier schon mal besprochen worden ?
Wie beurteilt ihr übrigens die Polizeipräsenz auf dieser doch recht langen Strecke ? Ich habe bei meinen inzwischen sicher 5 - 6 Fahrten erst einmal ein Polizeifahrzeug gesehen.
#1360 RE: Autobahnen und Finanzierungskrise (Presse-Link)
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Zitat von hoval789 Weiß jemand, ob diese Anzeigen auch kontrolliert werden oder nur als Empfehlungen anzusehen sind ? Nix für ungut aber über 400 km Autobahn mit 100 km/h dahinzockeln möchte ich eigentlich nicht. Wie seht ihr das, oder ist das hier schon mal besprochen worden ? Wie beurteilt ihr übrigens die Polizeipräsenz auf dieser doch recht langen Strecke ? Ich habe bei meinen inzwischen sicher 5 - 6 Fahrten erst einmal ein Polizeifahrzeug gesehen. lg ho.
Hallo, Hoval! Diese Tempoanzeigen sind nicht nur als Empfehlung anzusehen. Jedoch die werden von der Autobahngesellschaft ausgestrahlt. Die Polizei wird sich nicht so fest daran halten. In deinem Fall: 120 km/h bei Regen ist nicht zu viel, aber Vorsicht! Die Polizeipraesenz ist eher selten (ausser auf der Strecke Zagreb-Karlovac eventuell bis Bosiljevo). Es gibt Zivilfahrzeuge die Tempoüberschreiter abfangen.
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